"Schneise der Verwüstung" Tornado-Flut kostet 21 US-Amerikaner das Leben
27.05.2024, 19:47 Uhr Artikel anhören
Die Behörden sprechen von einer Schneise der Verwüstung.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Die Zahl der Todesopfer infolge schwerer Unwetter steigt in den USA deutlich. Ist zu Beginn von einem Tornado die Rede, stellen die Behörden mittlerweile 25 der tödlichen Wirbelwinde fest. Die Zerstörung ist immens - und die Unwetter
Eine Serie von Tornados und anderen heftigen Stürmen ist über den Süden der USA hinweggefegt und hat mindestens 21 Menschen in den Tod gerissen. Die Todesfälle wurden nach Behörden-Angaben in den Bundesstaaten Texas, Oklahoma, Arkansas und Kentucky verzeichnet. Die schweren Unwetter bewegen sich weiter in Richtung der US-Ostküste.
Seit Samstag wurden mindestens 25 Tornados verzeichnet, die eine breite Schneise der Verwüstung durch südliche Teile des Landes zogen. Zahlreiche Gebäude wurden zerstört, in Hunderttausenden Haushalten fiel der Strom aus.
Der Nationale Wetterdienst des Landes warnte, dass die Stürme bei ihrem Weiterzug in Richtung Osten gefährliche Winde und Hagelschauer sowie "vereinzelte Tornados" mit sich bringen könnten. Es bestehe eine "schwere Wetterbedrohung" in einer breiten Zone, die von den Großen Seen im Norden bis in den Südosten reiche. Am heutigen Montag ist in den USA Memorial Day, ein landesweiter Feiertag.
Menschen suchen in Raststätte Schutz
Allein im Nordwesten von Arkansas kamen am Wochenende acht Menschen durch das Unwetter ums Leben, wie ein Sprecher des Katastrophenschutzes mitteilte. Zwei der Todesfälle wurden jedoch nicht unmittelbar vom Wetter verursacht, aber als Sturmfolgen gewertet. Unter anderem starb ein Mensch an einem Herzinfarkt.
Im Landkreis Cooke im Norden von Texas starben mindestens sieben Menschen durch einen Tornado. Er rechne mit weiteren Todesopfern, sagte Polizeichef Ray Sappington dem Fernsehsender The Weather Channel. Auf einer Fernstraße im Cooke County schleuderte der Tornado Autos herum. Er zerstörte auch eine Raststätte, in der Dutzende Autofahrer Schutz gesucht hatten. Es habe dort "zahlreiche" Verletzte geben, sagte Sappington. Im gesamten Bundesstaat seien rund 100 Menschen verletzt und mehr als 200 Gebäude zerstört worden, sagte Gouverneur Greg Abbott, der für mehrere Bezirke den Katastrophenfall ausrief.
Auch in Kentucky starben vier Menschen durch das Unwetter, wie der Gouverneur des Bundesstaats, Andy Beshear, mitteilte. Im Landkreis Mayes in Oklahoma kamen nach Angaben der Rettungsdienste mindestens zwei Menschen ums Leben.
Halbe Million Haushalte ohne Strom
Laut der Website poweroutage.us waren am Mittag (Ortszeit) mehr als 530.000 Haushalte in einem von Arkansas bis zum südöstlichen Bundesstaat Georgia reichenden Gebiet ohne Strom. In Kentucky sagte Gouverneur Beshear, das Unwetter habe "erheblichen Schaden an der Strom-Infrastruktur" angerichtet. Es werde Tage dauern, bis die Stromversorgung überall in dem Bundesstaat wiederhergestellt sei.
Die Regionen im Zentrum und Süden der USA sind für die Häufigkeit und Stärke der Tornados bekannt, die dort jedes Frühjahr durchziehen. Allerdings ist die Tornado-Saison in diesem Jahr besonders heftig. Nach Angaben des Nachrichtensenders CNN wurden bereits mehr als 800 der Wirbelstürme verzeichnet - eine der höchsten Zahlen seit Aufzeichnungsbeginn.
Erst vor wenigen Tagen waren in Iowa fünf Menschen durch Tornados getötet worden. Im Süden von Texas stöhnten die Menschen zudem über das Wochenende unter einer Rekordhitze. Experten machen den Klimawandel dafür verantwortlich, dass Stürme weltweit zunehmend extremer werden.
Quelle: ntv.de, als/AFP/AP