Panorama

Naturgewalten in Australien Tornado tötet Feuerwehrmann

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Dramatische Szenen in Australien: Bei den Löscharbeiten inmitten der Buschbrände entwickelt ein Flammenwirbel ungeahnte Stärke. Der glühend heiße Tornado ist so stark, dass er ein tonnenschweres Löschfahrzeug durch die Luft wirbelt.

Ein tödlicher Vorfall in Australien lenkt die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf die zerstörerische Wucht der Buschbrände im Südosten des Landes: Bei den Löscharbeiten nahe der Stadt Albury hob ein von der Flammenfront erzeugter Tornado ein zwölf Tonnen schweres Feuerwehrauto an und schleuderte es mit dem Dach voran zu Boden.

Der 28-jährige Fahrer des Löschfahrzeugs kam bei dem Vorfall ums Leben, zwei weitere Feuerwehrleute mussten mit Verbrennungen und anderen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden, wie die Feuerwehr des Bundesstaates New South Wales mitteilte. Auch ein kleinerer Einsatzwagen sei durch die von riesigen Feuern angefachten Winde in Tornadostärke durch die Luft gewirbelt worden. Dabei sei ein weiterer Feuerwehrmann schwer verletzt worden, hieß es.

Der ungewöhnliche Vorfall ereignete sich im äußersten Süden des Bundesstaates New South Wales. Der regionale Feuerwehrchef Shane Fitzsimmons bezeichnete die Lage angesichts des gewaltigen Buschfeuers dort als "wahrlich schrecklich".

Urlauber von den Flammen eingeschlossen

Im Brandgebiet rund 550 Kilometer südwestlich von Sydney ist die Lage nach wie vor noch außer Kontrolle. Auch im weiter südlich gelegenen Bundesstaat Victoria stehen riesige Flächen in Flammen. Dort näherte sich die Flammenfront zuletzt an verschiedenen Stellen auch den dichter besiedelten Küstengebieten. Die Behörden riefen Anwohner und Touristen in den betroffenen Regionen dazu auf, sich umgehend in Sicherheit zu bringen.

In dem rund 500 Kilometer östlich von Melbourne gelegenen Küstenort Mallacoota wurden rund 4000 Urlauber von den Behörden angewiesen, in Meeresnähe Schutz vor dem herannahenden Flammenmeer zu suchen. Da ihnen die meisten Fluchtwege über Straßen abgeschnitten waren, versammelten sich viele der Menschen am Strand. Selbst bis dorthin trug der Wind die Aschefetzen und Glutspäne der ringsum lodernden Feuer. Der Himmel über Mallacoota sei "pechschwarz, und es ist sehr beängstigend", sagte Andrew Crisp vom Zivilschutz Victoria.

Hitzewelle zum Jahreswechsel

Die Buschbrände in Australien wüten bereits seit Oktober. Der australische Bundesstaat New South Wales im Südosten des Landes ist besonders schwer betroffen. Allein dort ist mittlerweile eine Fläche der Größe Belgiens abgebrannt. Fast 1000 Häuser wurden zerstört. Bisher starben zwölf Menschen bei den Bränden. Rettungskräfte fürchten um das Leben von weiteren Personen, die in der Buschfeuerzone verschollen sind.

Für den heutigen Dienstag erwarten Meteorologen im Westen Sydneys Temperaturen von bis zu 44 Grad, in einigen Städten im Inneren des Landes sollen die Temperaturen gar auf 45 Grad klettern. Dazu soll es Unwetter mit starken Winden und einzelnen Böen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 80 Stundenkilometern geben.

Das traditionelle Feuerwerk im Hafen von Sydney soll trotzdem stattfinden. Die Pyrotechnik-Show sei genehmigt, man habe keine Einwände mehr, teilte die Feuerwehr von New South Wales mit. Die Brandschützer prüften auch weitere Ausnahmen von dem Feuerverbot in der Region. Zuvor hatte es heftige Diskussionen um das Feuerwerk in Sydney gegeben.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

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