Millionärstochter erdrosseltTürsteher muss für Mord lange in Haft

Im April 2019 erdrosselt ein hoch verschuldeter Türsteher aus Deutschland in einem Schweizer Luxushotel seine wohlhabende Freundin. Er versucht, ihren Tod als Folge eines Sex-Unfalls darzustellen. Doch ein Hinweis spricht sehr deutlich gegen die Unschuld des Mannes.
In der Schweiz ist ein Mann aus Deutschland wegen Mordes an seiner britischen Freundin zu 18 Jahren Haft verurteilt worden. Das Urteil erging im Tessiner Strafgericht, wie die Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete. Der Anwalt des Mannes kündigte an, gegen das Urteil Berufung einzulegen.
Der 32-Jährige war im April 2019 festgenommen worden, nachdem seine 22 Jahre alte Freundin im Bad eines Hotelzimmers in Muralto im Kanton Tessin tot aufgefunden worden war. Die wohlhabende junge Frau war erdrosselt worden. Nach Medienberichten handelte es sich bei ihr um die Tochter eines Millionärs aus Großbritannien; der 32-Jährige soll dagegen hoch verschuldet gewesen sein und zuletzt als Türsteher gearbeitet haben.
Der Deutsche, der zuletzt in Zürich wohnte, machte während des Prozesses geltend, es habe sich um einen Unfall im Verlaufe von einvernehmlichen Sexspielen mit Würgegriffen gehandelt. Die Anklage warf ihm Mord oder Tötung aus Habgier vor. Laut der Zeitung "Bote der Urschweiz" soll der 32-Jährige auch der Veruntreuung beschuldigt worden sein, zudem soll er widerrechtlich Leistungen einer Sozialversicherung bezogen haben.
Kreditkarte hinter der Verkleidung des Hotelaufzugs gefunden
Wie die Zeitung unter Berufung auf die Anklageschrift berichtet, hatte die Britin erfahren, dass ihr Freund Schulden hatte. Er soll demnach mit der Kreditkarte der Frau größere Ausgaben getätigt haben. Zimmernachbarn des Paares hatten ausgesagt, dass es in der Tatnacht zu einem heftigen Streit zwischen den beiden gekommen sei.
Nach der Tat sei der Mann aufgeregt an die Rezeption gekommen und habe gebeten, den Rettungsdienst zu rufen, berichtet "RTL News". Zu dem Zeitpunkt sei die Frau aber bereits tot gewesen. Laut "RTL" sprach ein Hinweis besonders deutlich gegen die Unschuld des Mannes: Die Kreditkarte seiner Freundin wurde ein halbes Jahr nach dem Vorfall hinter der Verkleidung des Hotelaufzugs versteckt gefunden.