Trümmerteile gefunden US-Küstenwache erklärt "Titan"-Passagiere für tot
22.06.2023, 20:53 Uhr
Die Suche nach der "Titan" nimmt ein tragisches Ende. Das Unternehmen hinter dem Tauchboot-Ausflug und die US-Küstenwache gehen davon aus, dass die fünf Insassen ums Leben gekommen sind. Trümmerteile wurden in der Nähe des "Titanic"-Wracks gefunden.
Die US-Küstenwache geht vom Tod der fünf Insassen des Tauchboots "Titan" aus. Er spreche den Familien der Opfer sein tiefes Beileid aus, sagte Einsatzleiter John Mauger in Boston. Die in der Nähe des "Titanic"-Wracks gefundenen Trümmerteile gehören der US-Küstenwache zufolge zum verschollenen Tauchboot "Titan". Damit sei belegt, dass es keine Überlebenschance für die fünf Vermissten mehr gebe.
Zuvor war noch unklar, ob es sich bei den Trümmern wirklich um Teile des gesuchten Tauchboots handelt oder ob sie vielleicht noch Überbleibsel eines vorherigen Tauchgangs sind. Auf der Pressekonferenz teilte die Küstenwache mit, Experten hätten die Aufnahmen eines Tauchroboters ausgewertet und Bauteile der Druckkammer erkannt. Daraufhin seien die Familien der Insassen umgehend informiert worden.
Die Ursache und der Hergang des Unglücks seien noch unklar. Mauger zufolge kam es wahrscheinlich zu einer Implosion. Wann genau das Boot implodierte, könne er aber noch nicht sagen. Es sei noch "zu früh", um das mit Sicherheit sagen zu können. Sonarbojen hätten in den vergangenen 72 Stunden aber kein "katastrophales Ereignis" wahrgenommen.
Die US-Küstenwache will nun ihre Suche zurückfahren. "Wir werden im Laufe der nächsten 24 Stunden damit beginnen, Personal und Schiffe vom Unfallort abzuziehen", sagte Mauger. Die Operation auf dem Meeresboden werde jedoch bis auf Weiteres fortgesetzt.
Oceangate, das Unternehmen hinter dem Tauchboot, veröffentlichte ebenfalls ein Statement, in dem es von dem Tod der Passagiere ausgeht: "Wir glauben nun, dass unser CEO Stockton Rush, Shahzada Dawood und sein Sohn Suleman Dawood, Hamish Harding und Paul-Henri Nargeolet auf traurige Weise ums Leben gekommen sind", heißt es darin. Das Unternehmen betonte seine Trauer um den Verlust von fünf Menschen, die allesamt eine Leidenschaft für die "Erforschung und den Schutz der Weltmeere verband".
Nach rund zwei Stunden brach der Kontakt ab
Das Tauchboot wurde seit Sonntagvormittag (Ortszeit) vermisst. Die "Titan" war mit den fünf Insassen auf dem Weg zum Wrack der 1912 gesunkenen "Titanic" in rund 3800 Metern Tiefe. Etwa eine Stunde und 45 Minuten nach Beginn des Tauchgangs riss der Kontakt zum Mutterschiff ab. Oceangate kontaktierte die Küstenwache allerdings erst nach acht Stunden.
Im Einsatzgebiet rund 700 Kilometer südlich der kanadischen Insel Neufundland hatten Trupps aus den USA und Kanada eine großangelegte Suche sowohl an der Wasseroberfläche als auch in der Tiefe des Ozeans gestartet. Dabei waren Schiffe, Flugzeuge, ferngesteuerte Unterwasserfahrzeuge, Tauchroboter und andere Gerätschaften im Einsatz. Rund 96 Stunden sollte der Sauerstoff in der Kapsel halten. Diesen Donnerstag war Stichtag.
Quelle: ntv.de, tkr/dpa