Experte erkennt "Titan"-Teile Tauchroboter entdeckt Trümmerfeld bei Tauchboot-Suche
22.06.2023, 18:50 Uhr Artikel anhören
Seit Sonntag wird das Tauchboot "Titan" vermisst.
(Foto: picture alliance / AA)
Noch fehlt von dem Tauchboot "Titan" und seinen fünf Insassen jede Spur. Bei der intensiven Suche stößt ein Tauchroboter in der Nähe des "Titanic"-Wracks auf Trümmerteile. Ob sie von dem vermissten Unterwassergefährt stammen, ist noch unklar. Ein Experte glaubt jedoch, Teile wiederzuerkennen.
Bei der Suche nach dem in der Nähe des "Titanic"-Wracks vermissten Tauchboot ist nach Angaben der US-Küstenwache ein "Trümmerfeld" entdeckt worden. "Ein Trümmerfeld wurde innerhalb des Suchgebiets durch einen Tauchroboter nahe der Titanic entdeckt", schrieb die Küstenwache auf Twitter. Die Informationen würden jetzt von Experten ausgewertet. Ob es sich um Trümmerteile des vermissten Tauchboots "Titan" handeln könnte, ist noch völlig unklar. Für 15 Uhr (Ortszeit; 21 Uhr MESZ) kündigte die Küstenwache eine Pressekonferenz in Boston an.
Ein Experte für Schiffsbergungen ist derweil sicher, dass das Trümmerfeld von dem vermissten Tauchboot stammt. David Mearns berief sich in Gesprächen mit den Sendern BBC und Sky News auf Aussagen, die der Präsident des "Explorers Club" in einer WhatsApp-Gruppe gemacht habe. In der Vereinigung sind Forschungsreisende zusammengeschlossen, auch zwei "Titan"-Insassen sind Mitglieder. Mearns sagte, zu erkennen seien der sogenannte Landerahmen sowie die hintere Abdeckung des Tauchboots. Eine unabhängige Bestätigung dafür gibt es bislang nicht.
Einsatzkräfte suchen seit Tagen im Nordatlantik unter Hochdruck nach dem Mini-U-Boot "Titan". Das vom Unternehmen Oceangate Expeditions betriebene Tauchboot war am Sonntag zu einer touristischen Tauchfahrt zum Wrack der 1912 gesunkenen "Titanic" aufgebrochen, das sich in rund 3800 Metern Tiefe befindet. Nach eindreiviertel Stunden brach der Kontakt zum Begleitschiff ab, von dem 6,7 Meter langen U-Boot mit fünf Menschen an Bord fehlt seitdem jede Spur.
In den vergangenen Tagen hatten von Sonargeräten aufgezeichnete Unterwasser-Klopfgeräusche Hoffnungen gemacht, die fünf Menschen an Bord der "Titan" noch retten zu können. Allerdings war der Rettungseinsatz ein Wettlauf gegen die Zeit: Bei seinem Start hatte das Tauchboot Sauerstoff für rund 96 Stunden - damit dürfte der Sauerstoff im Verlauf des Donnerstags aufgebraucht sein.
Auch nach dem berechneten Ende des Sauerstoffvorrats hofften die Suchmannschaften nach eigenen Angaben weiter darauf, die fünf Menschen an Bord lebend zu finden. "Es ist immer noch eine aktive Such- und Rettungsmission", sagte der Chef der Küstenwache im Nordosten der USA, John Mauger, am Nachmittag (deutscher Zeit) dem britischen Sender Sky News. "Die Bedingungen für Suche und Rettung sind derzeit günstig, wir nutzen das Wetterfenster optimal." Mauger betonte: "Wir bleiben an diesem Punkt hoffnungsvoll."
Quelle: ntv.de, fzö/AFP/dpa