Eklat mit Skateboard Randalierender Passagier befreit sich auf Flug aus Fesseln
14.08.2025, 15:39 Uhr Artikel anhören
Kurz nach dem Start wird ein Passagier auf einem Breeze-Airways-Flug zum Sicherheitsrisiko: Der Mann schreit durch das Flugzeug, beleidigt Mitreisende rassistisch und wird handgreiflich. Weil es der Besatzung nicht gelingt, ihn zu bändigen, ziehen die Piloten Konsequenzen.
Ein betrunkener Passagier hat an Bord einer Breeze-Airways-Maschine so stark randaliert, dass sich die Piloten zu einer Umleitung des Fluges gezwungen sahen. Die Maschine startete um kurz nach 9 Uhr am Morgen in Norfolk in Virginia. Das Ziel war Los Angeles, ein knapp sechsstündiger Direktflug. Doch statt in L.A. zu landen, steckten die Passagiere auch am späten Abend noch in Grand Junction in Colorado fest, wie "ABC News" berichtet. Grund dafür war das Verhalten von David L.
Der 46-Jährige begann nach dem Start, laut durch das Flugzeug zu schreien und zu randalieren, wie die Polizei von Grand Junction berichtete. L. war demnach alkoholisiert und äußerte sich rassistisch gegen das Flugpersonal. Außerdem fuchtelte er wild mit seinem Skateboard durch die Gegend und wehrte sich stark gegen Aufforderungen, sich ruhig zu verhalten und auf seinen Platz zu setzen. "Das Flugpersonal legte den Mann zweimal in Fesseln", heißt es in dem Polizeibericht. "Aber er konnte sich beide Male befreien."
Auch Videos in den sozialen Medien zeigen, wie eine Flugbegleiterin vergeblich versucht, L. mit Plastikfesseln zu bändigen. "Das ist das Letzte, was Sie mir antun werden", hört man den Passagier schreien. Seine rassistischen Beleidigungen richteten sich demnach vor allem gegen Schwarze und Latinos. "Nur F-Wörter und N-Wörter", berichtete ein Passagier dem Sender NBC4.
"Tony-Hawk-Imitator aus Outer Banks"
Mit Unterstützung eines weiteren Passagiers gelang es schließlich, L. vorübergehend auf seinen Platz zu verfrachten. Dafür packte der Mann den renitenten 46-Jährigen und trug ihn durch den Gang des Flugzeuges, berichteten mehrere US-Medien. "Setz dich auf deinen Arsch", wies er L. daraufhin an.
Breeze Airways berichtet von körperlichen Auseinandersetzungen an Bord, bei denen eine Flugbegleiterin und ein weiterer Passagier leicht verletzt worden seien. Die Piloten entschieden sich aus diesem Grund, zur Sicherheit von Besatzung und Passagieren, die Maschine ins nahe gelegene Grand Junction umzuleiten. Nach der Landung, gegen 11.15 Uhr, wurde die Polizei zum Flughafen der Stadt gerufen.
Auf Anweisung des FBI nahmen die Beamten den renitenten Passagier fest. Er wurde ins Gefängnis von Mesa County gebracht. Laut ABC News erhob die Staatsanwaltschaft bereits Anklage gegen L. Um welche Vorwürfe es sich dabei genau handelt, ist jedoch noch unklar. "Dies ist eine laufende Ermittlung, und alle weiteren Informationen und Anklagen werden vom Federal Bureau of Investigation veröffentlicht", heißt es dazu in einer Erklärung.
Für die restlichen Passagiere wurde der Vorfall an Bord vor allem zur nervlichen Belastungsprobe. Da die Besatzung Gefahr lief, ihre Arbeitszeit zu überschreiten, mussten sie in Colorado eine Pause von mehreren Stunden einlegen. "Warum bin ich nach 19.45 Uhr noch hier?", zitiert NBC4 einen Passagier. "Ich sage Ihnen warum. Dieser Tony-Hawk-Imitator aus Outer Banks, North Carolina, mit einem Skateboard hat heute Morgen zu viele Bloody Marys getrunken." Mit acht Stunden Verspätung kamen sie schließlich in Los Angeles an.
Quelle: ntv.de, spl