Weltweit längste Schulschließung Uganda öffnet Schulen nach 83 Wochen wieder
10.01.2022, 17:06 Uhr
Alle Schülerinnen und Schüler wurden automatisch in die nächsthöhere Klasse versetzt.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
In Uganda betreten Jungen und Mädchen im März 2020 das letzte Mal ein Klassenzimmer. Nun, nach fast zwei Jahren, können die Kinder endlich wieder in die Schule. Hilfsorganisationen haben dennoch große Bedenken.
Nach fast zwei Jahren Corona-Lockdown hat in Uganda die Schule wieder begonnen. Wie Bildungsminister John Muyingo sagte, wurden alle Schülerinnen und Schüler automatisch in die nächsthöhere Klasse versetzt. Die rund 15 Millionen Mädchen und Jungen waren im März 2020 das letzte Mal in der Schule gewesen. In keinem anderen Land der Welt waren die Schulen so lange geschlossen wie in dem ostafrikanischen Land.
In der Hauptstadt Kampala sorgte der Schulbeginn für Verkehrsstaus. "Alle Schulen haben strenge Richtlinien umgesetzt, um eine sichere Rückkehr der Kinder in die Schulen zu gewährleisten", sagte Bildungsminister Muyingo. Privatschulen, deren Gebühren höher seien als vor der Pandemie, würden bestraft.
UNICEF kritisiert lange Schließung
Kinderhilfsorganisationen hatten die Entscheidung der Regierung, die Schulen ganz oder teilweise für 83 Wochen geschlossen zu halten, scharf kritisiert. "Das dürfen wir nicht wieder zulassen. Wir müssen Schulen für jedes Kind offenlassen, überall", erklärte das UN-Kinderhilfswerk UNICEF.
Die Hilfsorganisation Save the Children mahnte, vielen Schulkindern in Uganda werde es schwerfallen, sich nach so langer Zeit wieder an den Unterricht anzupassen. In den kommenden Wochen könne es viele Schulabbrecher geben, wenn die Kinder nicht beim Lernen unterstützt würden.
In Uganda wurden mehr als 153.700 Infektionen mit dem Coronavirus registriert. Rund 3400 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus.
Quelle: ntv.de, can/AFP