Panorama

Im sächsischen Neukieritzsch Unbekannte werfen Pyrotechnik auf Flüchtlingsunterkunft

Das polizeiliche Terrorismus- und Extremismusabwehrzentrum im Landeskriminalamt übernahm die Ermittlungen. 

Das polizeiliche Terrorismus- und Extremismusabwehrzentrum im Landeskriminalamt übernahm die Ermittlungen. 

(Foto: David Inderlied/dpa/Symbolbild)

Erst in der vergangenen Woche verüben Unbekannte einen Brandanschlag auf ein geplantes Flüchtlingsheim im sächsischen Bautzen - im Inneren des Gebäudes ist daraufhin ein Feuer ausgebrochen. Nun werfen Unbekannte auf eine Unterkunft in Neukieritzsch Pyro aus einem fahrenden Auto.

Unbekannte haben im sächsischen Neukieritzsch offenbar aus einem fahrenden Auto heraus Pyrotechnik in Richtung einer Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge geworfen. Dabei sei nach bisherigen Erkenntnissen niemand verletzt worden, teilte die Polizei in Leipzig mit.

An dem Gebäude entstand kein Schaden, wie die Polizei weiter mitteilte. Auf dem Gelände der Unterkunft und auf dem Gehweg davor seien Reste der Pyrotechnik beschlagnahmt worden. Das polizeiliche Terrorismus- und Extremismusabwehrzentrum im Landeskriminalamt übernahm die Ermittlungen.

Erst am Freitag war im sächsischen Bautzen ein Brandanschlag auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft verübt worden. Unbekannte hatten dort in der vergangenen Woche mehrere Fensterscheiben eingeworfen. Im Innern des Gebäudes brach ein Feuer aus, das von der Feuerwehr gelöscht wurde. Vier Mitarbeiter der Unterkunft, die sich zum Tatzeitpunkt im Haus aufhielten, blieben unverletzt. Nach Angaben des Landkreises Bautzen sollten am 3. November die ersten 30 Flüchtlinge, ausschließlich Familien, in das Gebäude einziehen. Die Höhe des Schadens war zunächst unklar.

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Das polizeiliche Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum im LKA übernahm auch bereits in diesem Fall die Ermittlungen. Sachsens Innenminister Armin Schuster verurteilte die Tat. "Aus Hass Häuser anzuzünden, weil man Geflüchtete nicht in seiner Nähe haben möchte, ist zutiefst primitiv und menschenverachtend", erklärte Schuster. Er gehe von einem fremdenfeindlichen Anschlag aus.

Ende August war in Leipzig ein Brandanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft verübt worden, wenig später auf eine Kita, in der ukrainische Kinder betreut werden. Mitte Oktober wurde in Groß Strömkendorf bei Wismar in Mecklenburg-Vorpommern eine Flüchtlingsunterkunft angezündet. In allen drei Fällen wurde niemand verletzt.

Quelle: ntv.de, jki/dpa

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