Absturztod von Fußballprofi Sala Unglückspilot flog zu schnell und ohne Lizenz
13.03.2020, 18:48 Uhr
Emiliano Sala flog für seinen Wechsel vom FC Nantes zu Cardiff City über den Ärmelkanal.
(Foto: picture alliance/dpa)
Am Abend des 21. Januar 2019 stürzt Fußballprofi Emiliano Sala beim Flug über dem Ärmelkanal ab. Gut ein Jahr später zeichnet der Abschlussbericht der britischen Flugunfallbehörde das Bild eines sorglosen Piloten, der mit einer Vergiftung und zu schnell flog.
Der Pilot des im vorigen Jahr tödlich verunglückten Fußballers Emiliano Sala hatte keine gültige Lizenz für kommerzielle Flüge. Das geht aus dem Abschlussbericht der britischen Flugunfallbehörde hervor. Der 59 Jahre alte Hobbypilot David Ibbotson hatte demnach zudem keine Trainingsstunden für Nachtflüge absolviert, war wahrscheinlich zum Zeitpunkt des Absturzes von einer Kohlenmonoxidvergiftung betroffen und auch noch zu schnell unterwegs.
Beide Männer starben am Abend des 21. Januar 2019 beim Absturz einer Propellermaschine von Frankreich nach Wales über dem Ärmelkanal. Das Kleinflugzeug stürzte dem Bericht zufolge nach einem missglückten Flugmanöver nahe der Kanalinsel Guernsey kopfüber ins Meer. Offenbar wollte der Pilot schlechtem Wetter ausweichen. Doch das Flugzeug zerbrach bei dem Manöver, das bei viel zu hoher Geschwindigkeit ausgeführt wurde.
Der zuvor für den FC Nantes aktive 28 Jahre alte Argentinier Sala war nach einem Millionentransfer auf dem Weg zu seinem neuen Verein Cardiff City. Erst nach beinahe zweiwöchiger Suche wurde das Flugzeug am Meeresgrund entdeckt. Laut der Obduktion starb Sala an Verletzungen am Kopf und am Rumpf, die Leiche Ibbotsons wurde nie gefunden. Beide Fußballvereine streiten immer noch darum, ob ein Teil der Transfersumme gezahlt werden muss.
Auf den Flug in der Propellermaschine hatte sich Sala Berichten zufolge aus Zeitgründen eingelassen. Er ahnte wohl, dass etwas nicht in Ordnung war: Noch kurz vor dem Unfall schickte er eine Sprachnachricht an seine Freunde. "Ich bin hier oben im Flugzeug, das anscheinend gleich in seine Einzelteile zerfällt, und bin auf dem Weg nach Cardiff", hieß es in einer nach dem Unglück veröffentlichten Audiodatei. "Wenn ihr in eineinhalb Stunden keine Neuigkeiten von mir hört: Ich weiß gar nicht, ob die überhaupt jemanden schicken, um nach mir zu suchen, weil sie mich sowieso nicht finden werden. Dann wisst ihr schon Bescheid."
Quelle: ntv.de, chr/dpa