Panorama

Mann erschoss zehn Menschen Unter Todesopfern von Örebro sollen Syrer sein

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Die Polizei beschrieb den Tatort als "Inferno".

Die Polizei beschrieb den Tatort als "Inferno".

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

In einer Schule für junge Erwachsene im schwedischen Örebro erschießt ein Mann zehn Menschen. Wie die Polizei nun mitteilt, stammen die Todesopfer aus unterschiedlichen Ländern. Es handele sich um Männer und Frauen. Zum Hintergrund des Schützen ist weiterhin wenig bekannt.

Bei dem schlimmsten Schusswaffenangriff in der Geschichte Schwedens sind nach Angaben der Polizei in einer Bildungseinrichtung in der Stadt Örebro zehn Menschen unterschiedlicher Staatsangehörigkeit getötet worden. Die Leiterin der Ermittlungen in Örebro, Anna Bergkvist, sagte, unter den Opfern seien "mehrere Nationalitäten, verschiedene Geschlechter und verschiedene Altersstufen". Die syrische Botschaft in Schweden erklärte auf Facebook, unter den Opfern des Anschlags seien auch Syrer.

"Es gibt bestimmte Arten von Waffen, die so gefährlich sind, dass sie nur ausnahmsweise von Zivilisten besessen werden sollten", hieß es weiter. Um das Waffenrecht zu ändern, soll ein entsprechender Gesetzentwurf ins Parlament eingebracht werden, kündigte die Minderheitsregierung von Ministerpräsident Ulf Kristersson an. Um die Vorlage durchs Parlament zu bringen, sei bereits eine entsprechende Einigung mit den rechtspopulistischen Schwedendemokraten erzielt worden.

Ein Mann hatte am Dienstag das Feuer in einer Bildungseinrichtung für junge Erwachsene in Örebro eröffnet und zehn Menschen getötet. Auch der Täter, zu dessen Identität die Polizei bislang keine Angaben macht, ist tot. Ein Sprecher der Polizei teilte mit, Einsatzkräfte hätten "mehrere Gewehre" am Tatort gefunden.

Zu den in schwedischen Medien kursierenden Berichten, der mutmaßliche Schütze habe sich selbst das Leben genommen, sagte der Polizeichef von Örebro, Roberto Eid Forest, vieles deute darauf hin. Laut schwedischen Medienberichten handelt es sich bei dem mutmaßlichen Täter um Rickard A.. Nach Angaben der Polizei ist das Motiv des Mannes nach wie vor unklar.

Der Leiter der Polizei in der Region, Lars Wiren, sagte vor Pressevertretern, Polizisten hätten den Tatort als "Inferno" beschrieben. "Leichen, Schreie und Rauch", sagte Wiren bei einer Pressekonferenz zum Anblick des Tatorts unmittelbar nach der Tat.

Täter soll zurückgezogen gelebt haben

Laut einem Bericht des Fernsehsenders TV4 durchsuchte die Polizei noch am Dienstag das Haus des mutmaßlichen Schützen in Örebro. Der Mann sei etwa 35 Jahre alt, habe Waffenlizenzen für vier Waffen besessen und sei nicht vorbestraft. Die Zeitung "Aftonbladet" berichtete unter Berufung auf Familienangehörige, dass der Mann zurückgezogen gelebt habe. Er sei erwerbslos und habe sich von seiner Familie und seinen Freunden distanziert. In Medienberichten hieß es auch, er habe psychologische Probleme gehabt.

Wie "Aftonbladet" unter Berufung auf Polizeikreise weiter berichtete, habe der mutmaßliche Täter die Waffen in einem Gitarrenkasten versteckt und habe vor der Tat in einer Toilette der Bildungseinrichtung eine militärische Uniform angezogen.

Rat bei Depression und Suizidgefahr
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Der Fernsehsender TV4 veröffentlichte ein Video, das von einem Schüler aufgenommen worden war, der sich in den Toiletten versteckt hatte. In dem Video sind Schüsse und der Ausruf "Ihr werdet Europa verlassen!" zu hören. Dem Sender zufolge bot die Bildungseinrichtung auch Schwedischkurse für Einwanderer an.

Quelle: ntv.de, als/AFP/dpa

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