Helfer im Dauereinsatz Unwetter bringen Regenmassen nach Deutschland
11.07.2024, 07:27 Uhr Artikel anhören
Überschwemmte Straßen, umgestürzte Bäume, vollgelaufene Keller: Starkregen sorgt in etlichen Teilen Deutschlands für Dauereinsätze von Feuerwehr und Polizei. Überstanden sind die Unwetter damit aber noch nicht.
Starke Regenfälle haben am Mittwoch in Teilen Deutschlands Straßen überflutet und Keller volllaufen lassen. In Rastatt in Baden-Württemberg führten Sturm und Starkregen bis zum Abend zu rund 100 Einsätzen. "Streifen haben angehalten, weil der Regen so stark war, dass man kaum mehr fahren konnte", berichtete ein Polizeisprecher. Es seien mehrere Bäume auf Autos und LKW gefallen.
Eine Polizeisprecherin sagte dem SWR, die offizielle Unwetterwarnung habe die Polizei erst erreicht, als das Unwetter schon vorbei war. Zwar habe man auf Wetter-Apps sehen können, dass es aufzieht. Aber: "Dass das so heftig sein würde, damit hat keiner gerechnet." Durch den plötzliche Starkregen seien Straßen im Stadtgebiet von Rastatt überflutet worden, Keller und Unterführungen vollgelaufen. Bislang gebe es keine Verletzten. Es sei jedoch mit hohem Sachschaden zu rechnen.
In der Nacht beruhigte sich das Wetter in Deutschland größtenteils. Allerdings soll es auch am Donnerstag kräftige Gewitter geben. "Die Schauer- und Gewittertätigkeit verlagert sich wahrscheinlich in den äußersten Süden und Osten", sagte ntv-Meteorologe Björn Alexander. Dahinter gebe es eine relative Ruhe - Tief "Elke" sei zwar abgezogen, aber von Freitag auf Samstag überquere mit "Frieda" das nächste Unwetter- und Gewittertief Deutschland.
In Berlin war nach starkem Regen Wasser in das Magazin der Zentral- und Landesbibliothek (ZLB) eingedrungen. In einem Instagram-Beitrag der Bibliothek war zu sehen, wie Beschäftigte eine Kette bildeten und das Wasser mit Eimern aus dem Gebäude herausbeförderten. ZLB-Betriebsdirektor Jonas Fansa sagte dem rbb: "Hier stehen Hunderttausende von teilweise auch alten Büchern, die akut gefährdet sind." Wie der Sender berichtete, war im Magazin der Bibliotheksräume in Berlin-Mitte ein Regenwasserrohr geplatzt.
Zug fährt gegen umgestürzte Bäume
Auch in Hessen gab es zahlreiche Polizeieinsätze wegen des Unwetters. In Dietzenbach musste eine S-Bahn-Unterführung aufgrund der Wassermassen vorübergehend gesperrt werden. Auf der A45 und der A66 räumten Einsatzkräfte zudem fünf umgestürzte Bäume von den Fahrbahnen. Auf der Bundesstraße 43a zwischen Hanau-Hauptbahnhof und Hanau-Wolfgang stand das Wasser zwischenzeitlich auf einer Länge von rund 200 Metern kniehoch auf der Fahrbahn, sodass die Straße in Richtung Fulda gesperrt werden musste.
Im Osten Sachsens rückte die Feuerwehr in den Landkreisen Bautzen und Görlitz am Abend zu etwa 85 unwetterbedingten Einsätzen aus, wie ein Sprecher der Leitstelle mitteilte. Bei Bautzen kollidierte zudem ein Zug am Abend mit zwei umgestürzten Bäumen. Er entgleiste nicht. Die Bäume mussten von den Schienen geräumt werden.
Im Landkreis Miesbach in Oberbayern sorgte am Nachmittag eine Unwetterzelle für überflutete Straßen und vollgelaufene Keller. Ein Sprecher der Feuerwehrleitstelle in Rosenheim sagte, dass Bäume umgestürzt seien. Im unterfränkischen Landkreis Aschaffenburg waren Straßen und Unterführungen wegen des Wassers zeitweise nicht befahrbar.
Quelle: ntv.de, mli/dpa