Panorama

Frachter auf Grund gelaufen Urlaubsparadies droht Ölkatastrophe

Es sieht paradiesisch aus. Doch Mauritius leidet unter dem Klimawandel und hat mit austretendem Schiffsöl zu kämpfen.

Es sieht paradiesisch aus. Doch Mauritius leidet unter dem Klimawandel und hat mit austretendem Schiffsöl zu kämpfen.

(Foto: imago images/Westend61)

Der Inselstaat Mauritius beheimatet etliche vom Aussterben bedrohte Tierarten und imposante Mangrovenwälder. Doch die Idylle wird nicht nur zusehends durch den Klimawandel bedroht. Auch ein auf Grund gelaufenes Frachtschiff bereitet den Behörden derzeit Kopfzerbrechen.

Der Küste des Urlaubsparadieses Mauritius droht eine Umweltkatastrophe. Ein Frachter sei vor rund zwei Wochen vor dem Inselstaat auf Grund gelaufen und verliere durch ein Leck in der Bordwand nun Öl, sagte die Exekutivdirektorin der Mauritian Wildlife Foundation, Deborah de Chazal. Bislang sei rund ein Viertel der 4000 Tonnen Öl ausgelaufen. "Wir sind sehr besorgt über die Auswirkungen des Ölaustritts auf Meeres- und andere Ökosysteme."

Versuche, das Schiff zu stabilisieren oder das Öl abzupumpen, sind nach Angaben der Regierung bisher gescheitert. Es seien bereits Sperren eingerichtet worden, um das Öl in der Nähe des Wracks einzudämmen und einige wichtige Orte, wie einen nahe gelegenen Marinepark, zu schützen, sagte de Chazal. Es komme Hilfe aus dem Ausland, denn Mauritius habe nicht genug Ausrüstung, um die Ölkatastrophe alleine zu bewältigen.

Bei einem Treffen im Laufe des Tages will das Umweltministerium zusammen mit Organisationen einen Plan erarbeiten, wie das Öl beseitigt werden könne, berichtete die örtliche Zeitung "L'Express". Dazu werden auch freiwillige Helfer benötigt. Auch die Mauritian Wildlife Foundation wird nach eigenen Angaben helfen.

Die Sorgen über die Auswirkung auf die Umwelt sind groß. Auf der Insel lebten etliche vom Aussterben bedrohte und stark gefährdete Tiere. Man sei auch sehr besorgt über die vom Öl ausgehenden Dämpfe, sagte de Chazal. Auch seien die Mangrovenwälder entlang der Küste bedroht, ebenso Meereslebewesen, etwa Fische, Korallen und Seevögel. Fischereiminister Sudheer Maudhoo sagte vor Journalisten, sein Land sei zum ersten Mal mit einer derartigen Krisensituation konfrontiert: "Wir sind dafür unzureichend ausgerüstet."

Klimawandel setzt Inselstaat zu

Der Frachter Wakashio war bei Pointe d'Esny an der Ostküste der Hauptinsel Mauritius auf Grund gegangen, nahe dem Ort Mahébourg. Örtliche Medien berichteten, das Schiff habe keine Fracht geladen, aber 200 Tonnen Diesel und 3800 Tonnen Schweröl an Bord. Wie es zu dem Unfall kam, ist bislang unklar. Nach Angaben von Schifffahrts-Webseiten fuhr der Frachter unter der Flagge Panamas und war unterwegs nach Tubarão in Brasilien.

Der Inselstaat Mauritius gilt als Urlaubsparadies, allerdings ist er stark von den Folgen des Klimawandels bedroht, etwa von Wirbelstürmen und einem steigenden Meeresspiegel. Die einstige französische und britische Kolonie Mauritius mit rund 1,3 Millionen Einwohnern liegt vor Madagaskar im Indischen Ozean.

Quelle: ntv.de, fzö/dpa/AFP

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