Panorama

DNA-Probe negativ Verdächtiger im Mordfall Bögerl freigelassen

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Für einen Moment schien es, als sei der Polizei nach jahrelangen Ermittlungen der Durchbruch im Mordfall Maria Bögerl gelungen. Doch der DNA-Abgleich fällt negativ aus.

Eine DNA-Probe bei dem Festgenommenen im Mordfall Maria Bögerl ist negativ. Seine DNA stimme nicht mit am Tatort gesicherten Spuren des mutmaßlichen Täters überein, teilten die Staatsanwaltschaft Ellwangen und das Polizeipräsidium Ulm mit und bestätigte damit gleichlautende Informationen aus Ermittlerkreisen. Von dort hatte es zudem geheißen, der Mann komme daher kaum noch als Täter in Frage.

Im Zuge der Ermittlungen waren bereits Tausende DNA-Proben untersucht worden.

Im Zuge der Ermittlungen waren bereits Tausende DNA-Proben untersucht worden.

(Foto: dpa)

Er wurde inzwischen wieder freigelassen, erklärte Staatsanwalt Armin Burger. Der Staatsanwalt verteidigte das Vorgehen der Ermittlungsbehörden. Man habe zunächst diskret vorgehen wollen, habe aber die Identität des Mannes nicht ermitteln können. Deshalb habe man zum Mittel der Öffentlichkeitsfahndung gegriffen. Das Ermittlungsverfahren gegen den Mann sei auch noch nicht abgeschlossen. Burger appellierte an die Menschen, die Kontakt mit dem vorübergehend Festgenommenen hätten, mit ihm "vernünftig" umzugehen.

Der Tatverdächtige war in der Nacht nach zahlreichen Hinweisen aus der Bevölkerung in seiner Wohnung in Königsbronn im Kreis Heidenheim festgenommen worden. Diese hatten sich aus der Behandlung des Falls Maria Bögerl in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" ergeben. Dabei war ein Phantombild gezeigt worden. Außerdem wurde eine Tonaufnahme ausgestrahlt, die zwei Männer im Juni 2016 in Hagen beim Gespräch mit einem unbekannten Mann gemacht hatten.

Der angetrunkene und ungepflegte Mann hatte sich darin auf den Mordfall Bögerl bezogen und behauptet, er habe die Frau erstochen. Er bestritt aber im Verhör, an der Entführung und Ermordung der Frau beteiligt gewesen zu sein, wie ein Sprecher der Anklagebehörde in Ellwangen mitteilte. Zur Identität des Verdächtigen und zu Details der Festnahme hat die Polizei bisher keine Angaben gemacht.

Königsbronn liegt etwa zehn Kilometer von Heidenheim entfernt, wo die Familie Bögerl wohnte. Seine DNA wurde mit der Erbsubstanz verglichen, die im Auto der entführten und umgebrachten Maria Bögerl gesichert worden war. Eine n-tv-Reporterin vor Ort berichtete, dass die Menschen in Königsbronn den Festgenommen als "bunten Hund" kennen, ihm aber eine Tat wie den Mord an Maria Bögerl vor allem intellektuell nicht zutrauten.

Quelle: ntv.de, sba/dpa

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