Panorama

Zweites Mädchen noch in Klinik Verdächtiger von Illerkirchberg schweigt

Die Gemeinde steht unter Schock.

Die Gemeinde steht unter Schock.

(Foto: dpa)

Nach der tödlichen Messerattacke auf eine 14-Jährige bei Ulm vernehmen Ermittler den Verdächtigen. Doch der Beschuldigte sagt nichts zu dem Verbrechen aus. Auch die zweite Schülerin wurde so schwer verletzt, dass es sich um versuchten Mord handeln könnte. Der türkische Botschafter reist zum Tatort.

Nach dem Angriff auf zwei Schülerinnen in Illerkirchberg haben die Ermittler den 27-jährigen Tatverdächtigen vernommen. Angaben zur Sache habe er aber nicht gemacht, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Der Mann sei nach wie vor mit erheblichen Verletzungen unter polizeilicher Bewachung im Krankenhaus und stundenlang operiert worden.

Ein Polizeisprecher hatte zuvor gesagt, er habe sich vermutlich mit dem Messer verletzt. Die Staatsanwaltschaft prüfe derzeit, ob sie Haftbefehl beantragt oder ob es Anhaltspunkte für verminderte oder ausgeschlossene Schuldfähigkeit gibt, was gegebenenfalls eine Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik nach sich ziehen würde. Dafür brauche es aber zunächst ein Kurzgutachten, sagte der Sprecher.

Der Mann aus Eritrea hatte am Montag nach bisherigen Erkenntnissen zwei Schülerinnen auf der Straße vermutlich mit einem Messer angegriffen. Eine 14-Jährige musste noch am Tatort wiederbelebt werden, bevor sie in eine Klinik gebracht wurde. Dort starb sie Stunden später.

Das zweite angegriffene Mädchen habe seines Wissens nach die Nacht im Krankenhaus verbracht und sei medizinisch soweit versorgt, sagte der Sprecher weiter. Die 13-Jährige sei so schwer verletzt worden, dass in ihrem Fall gegebenenfalls auch der Verdacht des versuchten Mordes im Raum stehe. Ihre psychische Verfassung sei schwer zu beurteilen, es habe das Angebot einer Notfallseelsorge gegeben.

Der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl will gemeinsam mit dem türkischen Botschafter Ahmet Basar Sen im Laufe des Tages den Tatort besuchen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen. Das getötete Mädchen habe die deutsche Staatsbürgerschaft besessen und einen türkischen Migrationshintergrund, hieß es aus dem Innenministerium. Um 12.30 Uhr wollten sich der Botschafter und Strobl mit dem örtlichen Bürgermeister im Rathaus treffen und sich danach zu einer Gedenkminute am Tatort versammeln.

Der mutmaßliche Täter ist den Behörden bislang nie durch Gewaltdelikte aufgefallen. Er sei lediglich einmal als Schwarzfahrer erwischt worden und sonst nicht polizeibekannt, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Ulm.

Quelle: ntv.de, chl/dpa

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