Panorama

Nachbarn unter MordverdachtVermisste Schwangere ist tot, Baby weg

30.08.2017, 15:09 Uhr
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Blumen, Kerzen und ein Stofftier stehen vor der Wohnung in Fargo, wo das Opfer mit ihren Eltern lebte. (Foto: AP)

Ein unfassbarer Mordfall sorgt in den USA für Entsetzen: Am 19. August verschwindet Savanna LaFontaine-Greywind spurlos. Acht Tage später wird die Leiche der hochschwangeren Frau entdeckt - allerdings ohne das Ungeborene.

Savanna LaFontaine-Greywind ist im achten Monat schwanger. In wenigen Wochen soll ihr zweites Kind auf die Welt kommen. "Es ist ein Mädchen", verkündet die 22-Jährige aus Fargo, einer Stadt im US-Bundesstaat North Dakota, stolz auf Facebook. Doch die junge Frau wird ihre kleine Tochter nicht kennenlernen.

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Unter Mordverdacht: Brooke Crews und William Hoehn. (Foto: Fargo Police)

Am 19. August wird Savanna LaFontaine-Greywind als vermisst gemeldet. Trotz aufwendiger Suchaktionen fehlt von der 22-jährigen Mutter jede Spur. Acht Tage später, am 27. August, macht ein Kajakfahrer eine grausige Entdeckung. Er stößt im Red River auf die in Plastikfolie eingehüllte Leiche, wie die "BBC" berichtet. Eine Autopsie der Toten ergab, dass sie durch Gewalteinwirkung gestorben ist. Wie ihr Baby zur Welt kam, sei ungeklärt.

Die Polizei geht von Mord aus. Laut "BBC" stehen der 32 Jahre alte William Hoehn und seine sechs Jahre ältere Frau Brooke Crews unter Verdacht, LaFontaine-Greywind ermordet zu haben. Das Paar lebt in der Nähe des Opfers und soll plötzlich, nach dem Verschwinden der jungen Frau, ein zwei Tage altes Baby präsentiert haben. Augenzeugenberichten zufolge wurde die Getötete zuvor in der Wohnung der Nachbarn gesehen.

Crews sagte in einem ersten Verhör, ihre Nachbarin sei mit dem Säugling im Arm zu ihr gekommen und habe es ihr einfach übergeben. Wenige Tage zuvor habe sie wissen wollen, wie man eine Geburt einleitet. Polizeiangaben zufolge verstrickte sich das Paar jedoch bei getrennten Befragungen in widersprüchlichen Aussagen.

"Das ist unser Baby"

Hoehn gab demnach zu Protokoll, dass er seine Frau nach der Arbeit in einem über und über mit Blut bespritzten Badezimmer angetroffen habe. Sie habe ihm das Kind gezeigt und gesagt: "Das ist unser Baby, das ist unsere Familie." Danach schaffte er eigenen Angaben zufolge blutige Handtücher und Schuhe aus dem Haus und entsorgte sie in den Mülltonnen der Stadt.

Die Ermittler gehen nun davon aus, dass die beiden ihre schwangere Nachbarin getötet haben, um das ungeborene Kind stehlen zu können und es dann als ihr eigenes Baby ausgeben zu können. Ob sich der Verdacht bestätigt und es sich bei dem Neugeborenen tatsächlich um die Tochter von Savanna LaFontaine-Greywind handelt, soll ein DNA-Test zeigen.

Bis die Identität des Babys eindeutig geklärt ist, bleibt es in der Obhut der Mitarbeiter des Kinderkrankenhauses. Die 22-Jährige hinterlässt noch eine kleine Tochter. In der Heimatstadt des Opfers gehen zahlreiche Menschen auf die Straße, um Gerechtigkeit für Savanna zu fordern.

Quelle: dsi

Mord und TotschlagKriminalitätNorth DakotaUSA