Panorama

Bergung im Roten Meer begonnen Verrottender Öltanker droht zu bersten

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Seit acht Jahren liegt der marode Öltanker "FSO Safer" vor der Küste des Jemen. An Bord sind mehr als eine Million Barrel Rohöl. Sollten die ins Meer gelangen, droht eine Umweltkatastrophe. Die UN versuchen nun zu bergen - doch die Zeit wird knapp.

Das Auswärtige Amt hofft zu Beginn der Bergung eines seit Jahren verrottenden Öltankers vor der Küste des Jemen auf einen baldigen Erfolg der Mission. Die 47 Jahre alte "FSO Safer", die als schwimmendes Lager- und Entladeterminal für Öl diente und vor der strategisch wichtigen Stadt Hodeidah vor Anker liegt, wurde seit dem Beginn des Kriegs im Jemen zwischen Regierungstruppen und Huthi-Rebellen im Jahr 2015 nicht mehr gewartet. Der alte Tanker kann laut Experten jederzeit zerbrechen, explodieren oder Feuer fangen.

"Wir drücken die Daumen für ein schnelles Gelingen - zum Schutz unserer Umwelt und zum Wohle der Menschen in der ganzen Region", erklärte das Auswärtige Amt auf Twitter. Deutschland habe die UN-Rettungsmission des Öltankers "FSO Safer" mit initiiert, hieß es.

Die UNO hatte den Beginn der seit Monaten geplanten Rettungsaktion am Dienstag angekündigt. "Wir sind sehr froh, vor Ort zu sein und mit der Arbeit beginnen zu können", sagte der UN-Koordinator für den Jemen, David Gressly, per Videoschalte an Bord des Spezialschiffes "Ndeavour" in der Nähe des havarierten Öltankers.

Um eine Ölkatastrophe im Roten Meer zu verhindern, hatte die UNO im März einen riesigen Tanker gekauft, um mehr als eine Million Barrel Öl von der "FSO Safer" umladen zu können. Der Einsatz wird nach UN-Angaben mehr als 140 Millionen Dollar (rund 130 Millionen Euro) kosten. Die Kosten im Falle des Auslaufens des Öls werden auf 20 Milliarden Dollar geschätzt.

Die Ölmenge auf der "FSO Safer" entspricht mit mehr als einer Millionen Barrel Rohöl dem Vierfachen der Menge, die 1989 nach der Havarie der "Exxon Valdez" vor dem US-Bundesstaat Alaska ins Meer gelangt war. Die dadurch ausgelöste Ölpest gilt bis heute als eine der verheerendsten Umweltkatastrophen der Geschichte.

Quelle: ntv.de, hny/AFP

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