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Staatsschutz ermittelt Vier Polizisten wegen "Diebstahls mit Waffen" suspendiert

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Gegen insgesamt zehn Düsseldorfer Polizisten wird ermittelt.

Gegen insgesamt zehn Düsseldorfer Polizisten wird ermittelt.

Eine Gruppe Düsseldorfer Polizisten schreibt auffällig oft Ordnungsgelder gegen Albaner auf. Weil diese unrechtmäßig gewesen sein sollen und die Beamten während der Vorgänge ihre Waffen trugen, wird nun wegen Diebstahls ermittelt. Bei einem Polizisten werden Drogen im Waffenfach gefunden.

Gegen vier Düsseldorfer Polizisten wird wegen des Verdachts des "Diebstahls mit Waffen" ermittelt. Zudem sollen sie eine vorläufige Festnahme ohne ausreichende Rechtsgrundlage vorgenommen haben, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit.

Gegen fünf weitere Polizisten und eine Polizistin im Alter von 24 bis 58 Jahren seien Strafanzeigen wegen mutmaßlicher Strafvereitelung im Amt erstattet worden. Bei einer Durchsuchung stellten Ermittler unter anderem Mobiltelefone sicher. Die strafrechtlichen Ermittlungen führt aus Neutralitätsgründen die Duisburger Polizei. Insgesamt sechs Beamte seien suspendiert worden.

Nach Angaben der Ermittler waren Unregelmäßigkeiten bei der Erhebung von Sicherheitsleistungen - finanzielle Absicherungen, um eine Festnahme zu vermeiden - bereits vor einem Monat aufgefallen. Daraufhin sei ein Verfahren gegen die vier Polizisten im Alter von 26 bis 38 Jahren eingeleitet worden. Ihnen wird vorgeworfen, zu Unrecht Geld eingefordert und einbehalten zu haben.

Drogen bei einem Polizisten gefunden

In einem Waffenfach eines Beschuldigten seien zudem Drogen gefunden worden. Dabei handele es sich um 60 Gramm Marihuana und etwa acht Gramm einer bisher unbekannten Substanz, wie der "Spiegel" berichtete. Ob es sich dabei um Verstöße gegen den Umgang mit Asservaten oder eine Drogenstraftat handelt, werde geprüft.

Der Vorwurf des Diebstahls mit Waffen bezieht sich darauf, dass die Beamten während der fraglichen Vorgänge ihre Dienstwaffen trugen. Erst in der vergangenen Woche wurden im niedersächsischen Hannover zwei Polizisten zu Haftstrafen verurteilt, weil sie Drogenhändlern bei fingierten Kontrollen über Jahre hinweg Bargeld abgenommen und behalten hatten, ohne dies zu protokollieren.

Berichten zufolge sind die Opfer, denen die Sicherheitsleistungen abverlangt wurden, Albaner. Weil auch extremistische Motive geprüft werden sollen, ist der Staatsschutz eingeschaltet worden. Einem Vorgesetzten sei aufgefallen, dass die Beamten eine Vielzahl solcher Vorgänge produziert hatten.

Quelle: ntv.de, gri/dpa/AFP

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