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Cold Case in Buxtehude Vier Männer für Mord vor Jahrzehnten angeklagt

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Die vier Angeklagten sollen den 27-Jährigen 2002 am Baggersee gemeinschaftlich ermordet haben.

Die vier Angeklagten sollen den 27-Jährigen 2002 am Baggersee gemeinschaftlich ermordet haben.

(Foto: IMAGO/Noah Wedel)

Im August 2002 wird ein 27-Jähriger an einem Baggersee im niedersächsischen Buxtehude erschossen. Mehr als 20 Jahre später schreibt ein Mann ein Bekennerschreiben und belastet sich und drei weitere Männer schwer. Der Prozess gegen sie muss allerdings vertagt werden.

Mehr als 20 Jahre nach der mutmaßlichen Ermordung eines 27-Jährigen in der Nähe eines Sees im niedersächsischen Buxtehude hat vor dem Landgericht in Stade ein Prozess gegen vier Verdächtige begonnen. Den Männern im Alter zwischen 41 und 46 Jahren wird gemeinschaftlicher Mord zur Last gelegt. Zum Auftakt des Strafverfahrens äußerten sich die Angeklagten nach Angaben eines Gerichtssprechers nicht zu den Vorwürfen.

Die Verteidigung beantragte demnach zudem die Aussetzung des Verfahrens, weil sie nach eigenen Angaben zu spät Akteneinsicht erhalten habe. Der Prozess startete zunächst aber normal. Das Gericht entschied dann jedoch, der Verteidigung nachzukommen und den Prozess zu vertagen. Die Verhandlung wird voraussichtlich am 14. März fortgesetzt.

Polizei erhält Brief nach 20 Jahren

Bei dem Mord handelt es sich um einen lange Zeit unaufgeklärten Fall. Der 27-Jährige wurde im August 2002 nahe einem Baggersee bei Buxtehude erschossen. Die jetzt angeklagten Männer gerieten Medienberichten zufolge bereits nach der Tat in Verdacht. Dieser ließ sich allerdings nicht weiter erhärten.

Die Ermittlungen wurden demnach erst wieder aufgenommen, nachdem einer der Verdächtigen im vergangenen Jahr ein Bekennerschreiben an die Polizei geschickt hatte, in dem er sich und seine drei mutmaßlichen Mittäter der Tat bezichtigte. In der Folge wurden die vier Männer angeklagt. Einer von ihnen, ein heute 43-Jähriger, soll das Opfer laut Staatsanwaltschaft erschossen haben. Die Hintergründe des Gewaltverbrechens blieben demnach bis heute aber unklar.

Nach Angaben des Gerichtssprechers gab die Verteidigung des Verfassers des Bekennerschreibens an, dieser habe das Dokument inzwischen widerrufen. Demnach hätten ihm Stimmen im Kopf aufgegeben, das Schreiben zu verfassen. Das Strafverfahren ist bis Juni angesetzt.

Quelle: ntv.de, gri/AFP

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