Erneut mehrere BadeunfälleVierjährige ertrinkt in bayerischem See

Am Wochenende kommt es zu mehreren Badeunfällen. Trotz eines Rettungsversuchs stirbt in Bayern ein vierjähriges Mädchen. In der Ostsee treiben zwei Jugendliche ab, nur durch Zufall werden sie gerettet. Indes gerät in der Donau eine ganze Familie in Gefahr.
Eine Vierjährige ist bei einem Badeunfall im oberbayerischen Landkreis Eichstätt gestorben. Eine Schülerin habe am Freitagnachmittag von der Terrasse eines Restaurants aus das Mädchen im Kratzmühlsee bei Kinding entdeckt, als es hilfesuchende Armbewegungen machte, teilte die Polizei mit.
Badegäste zogen das in Not geratene Kind aus dem See und reanimierten es. Doch weder sie noch der herbeigerufene Notarzt konnten die Vierjährige retten. Sie starb noch am Unfallort. Die Mutter des Kindes wurde von speziell geschulten Einsatzkräften betreut. Die genaue Todesursache ermittelt nun die Kriminalpolizei Ingolstadt. Ob sich das Mädchen im flachen oder tiefen Wasser befand, ist bisher unklar.
Patrouille entdeckt Jugendliche
Ein weiterer Vorfall ereignete sich in der Ostsee. Dort wurden zwei auf einem Stand-up-Board abgetriebene Jugendliche gerettet. Die beiden 15-Jährigen waren am Samstagmittag bereits zwischen 300 und 400 Meter weit vom Haffkruger Strand in der Lübecker Bucht abgetrieben, teilte die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger mit. Sie seien zufällig während einer Kontrollfahrt entdeckt worden.
Einer der beiden Jugendlichen habe mit heftigen Paddelbewegungen versucht, zurück zum Ufer zu kommen. Durch den Westwind gab es den Angaben zufolge aber keine Chance, dass sie aus eigener Kraft wieder zum Strand hätten zurückpaddeln können. Das Mädchen und der Junge wurden an Bord des Seenotretters geholt, sie waren demnach bereits entkräftet und leicht unterkühlt. Etwa 50 Meter vor dem Strand konnte das Schiff seine Fahrt wegen des niedrigen Wasserstandes nicht fortsetzen, ein Rettungsmann schob die beiden abschließend auf ihrem Board sitzend zurück an Land.
Ganze Familie geht in Donau unter
In Wien wurden derweil eine vierköpfige Familie und ein junger Mann aus der Donau vor dem Ertrinken gerettet. Eine 30-Jährige, ihre Töchter im Alter von 2 und 11 Jahren sowie deren 52-jährige Großmutter gingen am Freitag beim Schwimmen an einem Badeufer der Donau unter, wie ein Sprecher der Berufsrettung Wien sagte. Der genaue Hergang ist bisher unklar.
Ein 24-Jähriger wollte helfen, geriet im Wasser aber selbst in Not, da er nicht schwimmen konnte, wie er den Rettern später sagte. Zeugen zogen alle fünf schließlich an Land. Die 30-Jährige war bewusstlos und musste von Rettungskräften reanimiert werden. Die anderen vier wurden leicht verletzt.
Immer wieder kommt es im Sommer zu Badeunfällen. Vor allem das Schwimmen ohne professionelle Aufsicht ist gefährlich. Die DLRG befürchtet, dass die Corona-Pandemie die Anzahl der Unglücke noch erhöht. Indem Schwimmer einige Hinweise beachten, lässt sich das Risiko aber verringern.