Panorama

Vier Jahre nach dem VerschwindenVon MH370 bleibt einfach nichts

07.03.2018, 20:13 Uhr
imageVon Solveig Bach
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(Foto: AP)

Als am 8. März 2014 der Kontakt zu einer Maschine der Malaysian Airlines abbricht, ahnt niemand, dass dies der Anfang einer langen und mysteriösen Geschichte sein wird. Vier Jahre später ist MH370 noch immer verschwunden und niemand weiß, wohin.

Längst gilt das Ende von Flug MH370 als eines der größten Rätsel der Luftfahrtgeschichte. Mehr als 150 Millionen US-Dollar hat die Suche nach der Boeing 777 der Fluggesellschaft Malaysia Airlines bisher verschlungen. Doch von dem Flugzeug und den 239 Menschen an Bord fehlt auch nach vier Jahren noch immer jede Spur.

Seit Anfang Januar läuft wieder eine Suchaktion. Die US-Firma Ocean Infinity hat ein mit modernster Technik ausgestattetes Forschungsschiff in ein neues Suchgebiet im südlichen Indischen Ozean geschickt. Mit an Bord sind sechs Mini-U-Boote, die mit Sonargeräten und Kameras ausgerüstet sind und selbständig bis zu 6000 Meter tief tauchen können. Im Erfolgsfall und nur dann erhält das Unternehmen aus Houston im US-Bundesstaat Texas eine Prämie von bis zu 70 Millionen Dollar. 90 Tage hat Ocean Infinity dafür insgesamt Zeit, wobei die Tage einzeln gezählt werden, weil das Suchschiff zwischendurch in Australien aufgetankt werden muss. Auch Schlechtwettertage könnten die Suche unterbrechen.

Bisher wurde kein Wrackfund gemeldet. Diesmal werden 25.000 Quadratkilometer nahe australischen Gewässern durchsucht. Dieses Areal gilt Experten zufolge inzwischen als wahrscheinliche Absturzstelle des Flugzeugs, das am 8. März 2014 auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking plötzlich von den Radarschirmen verschwand. Von 85 Prozent Wahrscheinlichkeit sprechen die Beamten des malaysischen Verkehrsministeriums. Voraussichtlich Mitte Juni wird diese Suchmission enden. Und wenn dann noch immer nichts gefunden wurde?

Trauer und Sorge

Die Angehörigen der Passagiere und Crewmitglieder von MH370 erinnerten am Wochenende bei einer Gedenkveranstaltung in einem Einkaufszentrum bei Kuala Lumpur an ihre Lieben. Selbst die optimistischsten unter ihnen glauben nicht mehr an deren Rückkehr. Es geht nur noch darum zu klären, warum die Maschine 38 Minuten nach dem Start von den Überwachungssystemen verschwand. Der Abschlussbericht, der im Januar 2017 vom australischen Transport Safety Board veröffentlicht wurde, konnte darauf keine Antwort geben.

So wird in den Foren selbsternannter oder tatsächlicher Experten einfach immer weiter spekuliert. Über einen möglichen Selbstmord von Flugkapitän Zaharie Ahmad Shah ebenso wie über eine eventuelle Entführung der Maschine nach Kasachstan auf Geheiß des russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Die einzigen wirklich handfesten Spuren sind nach vier Jahren mehrere Wrackteile, die im Laufe der Zeit an Stränden des westlichen Indischen Ozeans gefunden wurden. Drei davon konnten eindeutig der Maschine zugeordnet werden. Doch auch damit kamen die Absturzermittler nicht weiter.

Die Angehörigen der Opfer von MH370 lässt die Suche einfach nicht los. Sie finden für ihre Trauer keinen Abschluss. Und sie fürchten, wenn es einmal passiert ist, dass ein Flugzeug verschwindet, kann es immer wieder geschehen. Und niemand weiß, warum.

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