Panorama

Löschoffensive im MoorVon der Leyen hat "Scharte auszuwetzen"

22.09.2018, 13:59 Uhr
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Von der Leyen kann sich nur entschuldigen und hoffen, dass die Bundeswehr das Feuer unter Kontrolle bekommt. (Foto: dpa)

Auf dem Bundeswehrgelände im Emsland steigt noch immer dichter Rauch auf, als Verteidigungsministerin von der Leyen zum Krisenbesuch eintrifft. Die Bundeswehr hat den Brand verursacht und versucht nun, das Feuer in den Griff zu bekommen.

Bei einem Vor-Ort-Besuch im Emsland hat sich Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen wegen des Moorbrandes nochmals persönlich bei den Bürgern entschuldigt. "Wir haben hier wirklich eine Scharte auszuwetzen", sagte sie Bürgern und Helfern in der Ortsmitte von Stavern. Am Freitag hatte der Landkreis Emsland erwogen, die Ortschaften Groß Stavern und Klein Stavern mit rund 1100 Einwohnern zu evakuieren.

Von der Leyen entschuldigte sich für die Unannehmlichkeiten, die die Bundeswehr den Anwohnern des Geländes nahe Meppen verursacht habe. Der Moorbrand auf dem Bundeswehrgelände schwelt seit mittlerweile gut zwei Wochen. Er war auf dem Übungsgelände ausgebrochen, als von einem Hubschrauber aus Raketen abgefeuert wurden.

Nach Bundeswehrangaben hat der Brand zwischenzeitlich eine 800 Hektar große Fläche erfasst. Das Feuer soll ab dem Nachmittag auch mit Transportflugzeugen und Tornado-Jets bekämpft werden, sagte Oberst Thomas Groeters bei einer Lagebesprechung vor Ort.

Gefährliche Glutnester

Die Jets sollen Fotos und Wärmebildaufnahmen des Moorgebietes machen, um Glutnester im Boden zu sichten, die sonst nur schwer zu entdecken sind, berichteten "Neue Osnabrücker Zeitung" und Ostfriesen-Zeitung". Vorher fliegt die Luftwaffe mit Hubschraubern Löscheinsätze über dem Gebiet. In der Nacht hatte es in dem Gebiet zwar Gewitter und Regen gegeben. "Allerdings nicht genug", sagte ein Sprecher des örtlichen Krisenstabs dem NDR. Probleme könnte vor allem der auffrischende Wind bereiten, durch den die Gefahr des Funkenfluges wachse. Offenbar wird auch geprüft, das Bundeswehrgelände großflächig zu fluten, um die unterirdische Ausbreitung des Feuers einzudämmen.

Der Fall beschäftigt mittlerweile auch die Justiz: Die Staatsanwaltschaft Osnabrück ermittelt wegen des Anfangsverdachts der fahrlässigen Brandstiftung gegen Unbekannt. Der Wehrbeauftragte des Bundestags, Hans-Peter Bartels, nannte den Moorbrand "ein weiteres Alarmsignal für den maroden Zustand der Ausrüstung" der Bundeswehr. Am Mittwoch werde sich der Verteidigungsausschuss im Bundestag mit dem Moorbrand befassen, kündigte Bartels in der der "Neuen Osnabrücker Zeitung"an: "Da wollen die Abgeordneten genau erfahren, was bei der Bekämpfung des Brandes nicht funktioniert hat."

Quelle: sba/dpa

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