Nach heftigem Beben Vulkan im Fernen Osten Russlands ausgebrochen
18.08.2024, 20:25 Uhr Artikel anhören
Kamtschatka gilt mit 29 aktiven Vulkanen als "Land der Vulkane". Diesem Namen macht die russische Halbinsel nun alle Ehre. Nach einem starken Erdbeben bricht der Schiwelutsch aus. Seine Aschewolke ist weithin sichtbar. Für die Bevölkerung dürfte die Eruption dennoch nicht zum Problem werden.
Einer der aktivsten Vulkane Russlands ist ausgebrochen. Der Schiwelutsch auf der Halbinsel Kamtschatka spuckte eine bis zu acht Kilometer hohe Aschewolke in die Luft, wie unter anderem in einem Video des Instituts für Vulkanologie und Seismologie der Russischen Akademie der Wissenschaften zu sehen war. Auch erste Lavaströme konnten beobachtet werden.
Der Ausbruch begann, kurz nachdem ein Erdbeben der Stärke 7,0 die Region erschüttert hatte. Russische Vulkanologen warnten, dass ein noch heftigeres Beben bis zu einer Stärke von 9,0 folgen könnte. Auch der Vulkan Ebeko auf der Inselkette der Kurilen spuckte Asche, wie das Vulkanologie-Institut mitteilte. Ob die Ausbrüche eine unmittelbare Folge des Erdbebens waren, sagten die Experten nicht. Für den Flugverkehr in der Region wurde wegen der Aschewolke eine vorübergehende Warnung herausgegeben. Laut einem Bericht der staatlichen russischen Nachrichtenagentur TASS gab es aber keine Auswirkungen auf Passagierflüge.
Berichte über Verletzte lagen nach dem Erdbeben nicht vor. Bewohner der 181.000-Einwohner-Stadt Petropawlowsk-Kamtschatski berichteten russischen Medien, die Erde habe dort so stark gebebt wie lange nicht mehr. Am 4. November 1952 verursachte ein Beben der Stärke 9,0 in Kamtschatka Schäden, in Hawaii wurden damals neun Meter hohe Wellen gemeldet.
Der knapp 3300 Meter hohe Schiwelutsch ist einer der größten Vulkane auf der Kamtschatka und sorgt immer wieder mit neuen Eruptionen für weithin sichtbare Aschewolken. Die Halbinsel gilt mit 29 aktiven Vulkanen als "Land der Vulkane". Doch da die Kamtschatka nur ganz dünn besiedelt ist, sehen Wissenschaftler aktuell keine Probleme für die Bewohner. In der Siedlung Ust-Kamtschatsk sei eine leichte Aschewolke niedergegangen. "Aber der Tagesablauf in der Siedlung wurde dadurch nicht gestört", heißt es in einer Mitteilung der russischen Zivilschutzbehörden.
Quelle: ntv.de, fzö/dpa/AP