#knowyourlemonsWas Zitronen mit Brustkrebs zu tun haben
Ein Eierkarton voller Zitronen macht seit ein paar Tagen die Runde in den sozialen Medien. Darunter steht die Aufforderung: "Kenne deine Zitronen!" und soll eigentlich bedeuten: "Kenne deine Brüste!"
Auf den ersten Blick zeigt ein Foto, das derzeit in den sozialen Medien kursiert, einfach nur zwölf Zitronen, die in einer Eierpackung liegen. Aber was bitteschön machen diese etwas schrumpeligen, zum Teil ungesund aussehenden Zitronen in einer Eier-Verpackung? Es ist der Versuch, Aufmerksamkeit zu erregen und Frauen für ein Thema zu sensibilisieren, das für die meisten unangenehm ist: Brustkrebs.
Jener Krankheit also, die jährlich zu hunderttausenden Todesfällen führt. Allein in Deutschland gibt es jedes Jahr rund 70.000 Neudiagnosen. Es gibt zwar viele Möglichkeiten und Tipps, wie man als Frau selbst eine Erkrankung ertasten kann. Kaum jemand weiß allerdings, dass man Brustkrebs auch sehen kann. Deshalb hat die US-amerikanische Grafikdesignerin Corrin Ellswoth Beaunont die Kampagne #knowyourlemons ins Leben gerufen. Übersetzt bedeutet das so viel wie: "Kenne deine Zitronen".
Beaunonts Großmütter sind beide an Brustkrebs gestorben, die eine sogar im Alter von nur 40 Jahren. Als Beaunont sich informieren wollte, wie sie sich selbst vor Brustkrebs schützen kann, fiel ihr auf, dass es kaum verständliche Erklärungen dazu gab. Sie gründete die Organisation "World Wide Breastcancer" und hofft, dass die Zitronen-Bilder dabei helfen, Leben zu retten. Die zwölf Zitronen stehen für zwölf unterschiedliche Symptome, die die allermeisten Frauen wohl zunächst nicht mit Brustkrebs assoziieren würden:
Angeschwollene Brust
Vertiefung
Hautirritation
Rötung oder Wärme im Gewebe
Flüssigkeitseinlagerung
Einkerbungen in der Haut
Eine Beule auf der Brust
Deutlich hervortretende Venen
Eingedrückte Brustwarzen
Veränderte Form oder Größe der Brust
Orangenhaut an der Stelle
Ein von außen unsichtbarer Knoten
Aber warum wählte Beaunont ausgerechnet Zitronen? Sie glaubt, dass die gelben Früchte ein ziemlich gutes Äquivalent zur weiblichen Brust sind und natürlich, weil Bilder von echten Brüsten in sozialen Netzwerken bekanntermaßen oft zensiert werden.
Das Zitronen-Foto ist zwar schon einige Jahre alt, wird aber aktuell wieder tausendfach geteilt. Den Anstoß dafür gab Erin Smith Chieze aus San Diego, die vor ein paar Tagen ihre Geschichte dazu postete: "Irgendwann teilte jemand dieses Bild, das zeigen sollte, wie Brustkrebs aussehen kann. Nicht, wie er sich anfühlt. Sondern wie er aussieht. Im Dezember 2015 sah ich das Bild - und ich wusste einfach, dass ich Brustkrebs habe. Ich habe versucht, den Tumor zu ertasten", schreibt die junge Frau auf Facebook. Tatsächlich wurde bei ihr kurz darauf Brustkrebs festgestellt.
Auf der Website "World Wide Breastcancer" finden sich noch weitere sinnvolle Illustrationen davon, worauf bei der Selbstvorsorge zu achten ist. Die beste Zeit zum Ertasten soll demnach einige Tage nach der Periode sein.