Erste Lockerungen in Deutschland Weniger als 29.000 Menschen akut infiziert
03.05.2020, 21:09 Uhr
In Deutschland gelten aktuell 127.915 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus als genesen.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die deutschen Behörden melden am verlängerten Wochenende vergleichsweise wenige neue Coronavirus-Fälle. In den vergangenen 24 Stunden kamen demnach 700 Infektionen hinzu. Einige Bundesländer wagen ab Montag den Schritt zu weitgreifenden Lockerungen der Auflagen.
In Deutschland sind aktuell weniger als 29.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Das geht aus Berechnungen von ntv.de hervor, die auf Daten des Robert-Koch-Instituts und von den 16 Bundesländern beruhen. Die Zahl der Gesamt-Infektionen stieg auf 163.515. Das sind 745 neu gemeldete Coronavirus-Infektionen mehr als am Vorabend. Die Zahl der im Zusammenhang mit der Krankheit Covid-19 registrierten Toten steigt um 69 auf nunmehr 6729.
Zum Vergleich: Am Sonntag vor einer Woche lagen die gemeldeten Neuinfektionen bei 893. Die Zahl der Toten stieg ebenfalls um 69. Am Sonntag vor zwei Wochen lag die Zahl der Neuinfektionen bei 1974, und 115 Tote wurden neu in die Statistik aufgenommen. Als genesen gelten aktuell 127.915 Menschen. Die Aussagekraft der aktuellen Meldedaten ist eingeschränkt. Wegen des Feiertags am Freitag und des Wochenendes fanden insgesamt weniger Tests statt. Außerdem melden einige Gesundheitsämter nur sporadisch neue Zahlen.
Das öffentliche Leben in Deutschland kommt derweil nach wochenlangen Corona-Restriktionen allmählich in Gang. Der Schulbetrieb etwa schaltet einen Gang hoch. Vielerorts dürfen Kinder wieder auf Spielplätze, auch Museen und Zoos öffnen wieder. Friseure dürfen wieder Kunden bedienen. Dennoch wächst die Ungeduld bei vielen Bürgern und in der Wirtschaft.
Einige Landesregierungen haben sich schon jetzt für einen Sonderweg entschieden. Entgegen den Vereinbarungen von Bund und Ländern vom Donnerstag dürfen sich in Sachsen-Anhalt ab Montag statt zwei wieder fünf Menschen außerhalb des eigenen Hausstands treffen. Zudem sollen ab 11. Mai in dem Bundesland wieder Besuche in Alten- und Pflegeheimen unter Einschränkungen möglich sein. Auch die 800-Quadratmeter-Regelung für die Öffnung von Geschäften entfällt.
Ministerpräsident Reiner Haseloff begründete den Alleingang unter anderem mit der landesweit vergleichsweise niedrigen Infektionszahl. Knapp 1600 Infektionen wurden bislang registriert - nur in Bremen und Mecklenburg-Vorpommern gibt es noch weniger Fälle. Auch das Saarland weicht teilweise von der Bundeslinie ab und erlaubt ab Montag beispielsweise private Treffen mit Angehörigen eines weiteren Haushalts.
Unterdessen geht die Suche nach einem Impfstoff weiter. In einem weltweiten Kraftakt sollen am Montag 7,5 Milliarden Euro für die Entwicklung von Mitteln gegen das Virus gesammelt werden, die dann alle Länder zu fairen Preisen bekommen sollen. Bundeskanzlerin Merkel sagte vor einer Online-Geberkonferenz in Brüssel einen "deutlichen finanziellen Beitrag" aus Deutschland zu. Es soll um einen dreistelligen Millionenbetrag gehen, wie die dpa berichtet.
Quelle: ntv.de, fzö/dpa