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Chaos im Straßenverkehr Wintereinbruch hält Einsatzkräfte weiter auf Trab

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Die Polizei in Kassel bittet die Menschen, auf Autofahrten zu verzichten.

Die Polizei in Kassel bittet die Menschen, auf Autofahrten zu verzichten.

(Foto: picture alliance/dpa)

Weiterhin sorgt "ordentlich" Neuschnee in einigen Landesteilen für Unfälle und Straßensperrungen. Im Nordosten von NRW etwa ist die Feuerwehr im Dauereinsatz. Die Extremwetterlage hält voraussichtlich vorerst an.

Der Wintereinbruch in Teilen Deutschlands führt weiterhin zu Problemen im Verkehr. In Nord- und Osthessen gab es durch den Schnee am Morgen laut Polizei einige wetterbedingte Verkehrsunfälle, aber keine Schwerverletzten. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes waren die gemessenen Neuschneehöhen "ordentlich". Beispielsweise seien im nordhessischen Bad Hersfeld in nur wenigen Stunden zehn Zentimeter gefallen. Einige Strecken in Hessen waren nicht mehr befahrbar. Neben Bundes-, Land- und Kreisstraßen war auch die Autobahn 7 in Richtung Norden betroffen. Bei einer Unfallserie auf der schneebedeckten A95 in Bayern kam 54-jähriger Autofahrer ums Leben, nachdem er die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren hatte. Mehrere weitere Menschen wurden schwer verletzt.

Zu Straßensperrungen aufgrund umgefallener Bäume sowie Problemen durch glatte Straßen kam es auch in anderen Gegenden, etwa im Bereich Detmold und Höxter im nordöstlichen Nordrhein-Westfalen. Die Feuerwehr Detmold arbeitete etwa 50 Einsätze ab. Im Zuständigkeitsbereich der Polizei in Höxter waren ebenfalls Landstraßen durch umgestürzte Bäume versperrt. Umfallende Bäume oder herabstürzende große Äste beschädigten Autos und eine Lagerhalle.

Auch anderswo fiel Schnee. So knickten in Ostwestfalen-Lippe in Nordrhein-Westfalen in der Nacht etliche Bäume unter der Schneelast um. Wie die Polizei berichtete, entstanden dadurch rund 20 Gefahrenstellen. Helfer der örtlichen Feuerwehren beseitigten die umgestürzten Bäume und räumten die Straßen frei.

Arbeit auf "Hochtouren"

Die Polizei in Kassel zählte acht Zwischenfälle aufgrund des Wintereinbruchs. Räumdienste und Feuerwehren arbeiteten "auf Hochtouren", teilte die Polizei in Kassel mit. Die Beamten baten die Menschen im Landkreis Kassel und im nördlichen Schwalm-Eder-Kreis "eindringlich", auf Autofahrten zu verzichten und Wälder wegen der Gefahr von Schneebruch zu meiden. Es bestehe Lebensgefahr. Schwerere Unfälle ereigneten sich nach bisherigen Erkenntnissen dort und anderswo aber nicht, es blieb bei Sachschäden oder leichteren Verletzungen. So verunglückten in der Nacht auf der Autobahn 2 bei Rehren im südlichen Niedersachsen laut Polizei mutmaßlich wegen Glätte vier Autos, es gab fünf Leichtverletzte.

Schnee-Spitzenreiter ist eine Wetterstation im oberbayerischen Kreuth-Glashütte, wo 26 Zentimeter registriert wurden, wie der Diplom-Meteorologe Lars Kirchhübel vom DWD in Offenbach sagte. Immerhin 16 Zentimeter fielen nach seinen Worten in Bad Brambach-Hohendorf im Vogtlandkreis in Sachsen, in Bad Hindelang im Allgäu und in Borgentreich im Osten von Nordrhein-Westfalen. Für die Station Borgentreich, die seit 1979 besteht, sei dies der bislang höchste gemessene Wert für einen Apriltag, sagte Kirchhübel. Bereits am Samstag hatten Schnee, Hagel, Glatteis und starker Regen für zahlreiche Unfälle im Straßenverkehr gesorgt. Kalt und winterlich beginnt wohl auch die neue Woche.

In der neuen Woche bleibt es ntv-Meteorologe Björn Alexander zufolge zunächst spätwinterlich - insbesondere im Süden des Landes sind weitere Schneeschauer unterwegs. Zudem drohen nachts verbreitet Frost oder Bodenfrost, und insofern kann es regional glatt auf unseren Straßen und Wegen werden. Ab der Wochenmitte prognostizieren die Wettermodelle aber wieder spürbare Aufwärtstrends.

Quelle: ntv.de, mdi/dpa/AFP

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