Panorama

Brandenburg-MP gegen Spahn-Idee Woidke: Für Ungeimpfte wird es unbequemer

Woidke hatte davor gewarnt, dass Ungeimpfte vom öffentlichen Leben ausgeschlossen werden.

Woidke hatte davor gewarnt, dass Ungeimpfte vom öffentlichen Leben ausgeschlossen werden.

(Foto: dpa)

Während sich seine Länderkollegen deutlich für ein Ende der Gratis-Tests aussprechen, will Brandenburgs Ministerpräsident Woidke keine neuen Einschränkungen für Ungeimpfte. In einem Bereich lassen sich weitere Unbequemlichkeiten allerdings nicht vermeiden.

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke geht davon aus, dass Menschen ohne Corona-Impfung künftig vor mehr Hürden stehen werden als Menschen mit Impfung. "Das Leben für Nichtgeimpfte ist heute schon unbequem", sagte Woidke auf Anfrage. "Diese Unbequemlichkeiten werden künftig für Nichtgeimpfte zunehmen." Damit spielt er zum Beispiel auf die Notwendigkeit von Corona-Tests an.

Die Regierungschefs der Länder beraten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel über den weiteren Umgang mit Corona-Impfungen und Tests. Dabei geht es auch um die Diskussion, neue Einschränkungen vor allem auf ungeimpfte Menschen zu beschränken.

Woidke hatte bereits am 4. August darauf verwiesen, dass Geimpfte jetzt schon mehr Freiheiten als Ungeimpfte hätten. "Wer zu bequem ist, sich impfen zu lassen, hat mehr Unbequemlichkeit, weil er sich womöglich testen lassen muss, wenn er rein in eine Gaststätte, ins Kino oder ins Theater will", sagte er. Der Ministerpräsident geht davon aus, dass die Schnelltests mittelfristig nicht mehr kostenlos angeboten werden. Woidke hatte in der "Bild"-Zeitung aber davor gewarnt, dass Ungeimpfte vom öffentlichen Leben ausgeschlossen werden. Sie sollten mit negativem Corona-Test weiter an Veranstaltungen teilnehmen dürfen.

Spahn ist für Verschärfungen für Ungeimpfte

Damit wandte er sich wie andere SPD-Regierungschefs gegen Vorschläge des Bundesgesundheitsministeriums von Jens Spahn zu Verschärfungen für Ungeimpfte wie Kontaktbeschränkungen und die Begrenzung der Teilnahme an Veranstaltungen und beim Besuch von Gaststätten.

Die Ministerpräsidenten von Niedersachsen und Baden-Württemberg, Stephan Weil und Winfried Kretschmann, hatten sich bereits dafür ausgesprochen, Corona-Tests künftig in der Regel nicht mehr gratis anzubieten. "Ich halte es ausdrücklich für richtig, dass Ungeimpfte ab dem Herbst ihre Tests selbst bezahlen müssen. Bis dahin hatte jeder die Möglichkeit, sich kostenfrei impfen zu lassen", sagte Weil dem "Tagesspiegel". Kretschmann sagte der "Stuttgarter Zeitung/Stuttgarter Nachrichten": "Auf Dauer wird die öffentliche Hand die Tests nicht finanzieren können. Das ist auch eine Frage von fairer Lastenverteilung, denn es gibt ja ein kostenfreies Impfangebot für alle."

Quelle: ntv.de, mba/dpa

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