Panorama

Kinnhaken für KänguruZoowärter behält nach Prügelattacke Job

06.12.2016, 11:47 Uhr

Es gibt Berufe, da hat man eine gewisse Vorbildfunktion. Als Zoowärter sollte man beispielsweise keine Tiere schlagen. Aber genau das tat ein Australier, ausgerechnet auf einem Jagdausflug. Sein Arbeitgeber zeigt sich nachsichtig.

Ein Känguru nimmt einen Hund in den Schwitzkasten, dann versetzt der Hundebesitzer dem Känguru einen Kinnhaken - ein Video davon hat in Australien eine Welle der Empörung ausgelöst. Der Hundebesitzer Greig Tonkins ist nämlich Zoowärter, und Tierschützer meinten in sozialen Netzwerken, er gehöre gefeuert.

Nun meldete sich der Arbeitgeber: Man arbeite mit Tonkins an seinem Verhalten, sein Job sei aber nicht in Gefahr, teilte der Taronga Western Plains-Zoo in Dubbo rund 400 Kilometer nordwestlich von Sydney mit.

Der Zwischenfall passierte bei einem Jagdausflug im Juni, wie Medien berichteten. Das Video wurde erst jetzt bekannt. Darauf ist Tonkins zu sehen, wie er zuerst seinem Hund zur Hilfe eilt. Als das Känguru den Hund loslässt und dann aufrecht auf den Hinterbeinen auf Tonkins zuhüpft, schlägt dieser dem Tier mit der Faust an den Kopf. Das Känguru bleibt erst verdutzt stehen und springt dann davon.

Gefährliche Aktion

"Der Taronga-Zoo ist eindeutig gegen das Schlagen von Tieren oder den Einsatz von Hunden bei der Jagd", teilte der Arbeitgeber mit. "Der Zoo verlangt höchste Standards, um das Wohlergehen von Tieren zu gewährleisten, und wir erwarten, dass unsere Mitarbeiter diese Standards bei jedem Umgang mit Wildtieren einhalten."

Nach Ansicht von Biologen hatte Tonkins bei seiner Aktion Glück. Denn das Känguru hätte ihn ernsthaft verletzen können. Anders als angenommen hätte es jedoch nicht zurückgeboxt, sondern mit seinen kräftigen Hinterbeinen nach ihm getreten. Das Känguru war eindeutig ein kräftiges Männchen, diese kämpfen in der Natur untereinander um die weiblichen Tiere. Nicht selten stirbt dabei eines der Tiere.

Quelle: ntv.de, sba/dpa

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