Panorama

Nach langer Trockenheit in MV Zwei Brände auf früheren Truppenübungsplätzen

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Nach Wochen der Trockenheit bricht auf zwei ehemaligen Truppenübungsplätzen in Mecklenburg-Vorpommern Feuer aus. Weil noch Munition in der Erde liegt und explodiert, sind die Löscharbeiten für die Feuerwehr lebensgefährlich.

Auf zwei ehemaligen Truppenübungsplätzen im selben Landkreis in Mecklenburg-Vorpommern sind in kurzer Folge Brände ausgebrochen. In der Nähe von Lübtheen, wo es 2019 den bis dahin größten Waldbrand in dem Bundesland auf fast 1000 Hektar Fläche gegeben hatte, standen am späten Nachmittag mehr als zehn Hektar Wald auf dem Gelände eines Marine-Arsenals aus dem Zweiten Weltkrieg in Flammen.

In der Nähe von Hagenow rund 30 Kilometer weiter nördlich fing ebenfalls ein Wald auf einem ehemaligen Militärgelände Feuer. Aktuell seien etwa zwölf Hektar betroffen, sagte ein Polizeisprecher. Der Einsatz ist schwierig, weil an beiden Orten alte Munition im Boden liegt, die bereits auch detonierte. Die Feuerwehren können deshalb den Angaben zufolge nicht direkt zu den Flammen vordringen.

Zweiter Brandherd: Haus mit zwei Bewohnern evakuiert

In Lübtheen im Landkreis Ludwigslust-Parchim weckt das Feuer nahe dem Ortsteil Volzrade schlimme Erinnerungen. Vor fast genau vier Jahren - Ende Juni/Anfang Juli 2019 - kämpften dort mehr als 3000 Feuerwehrleute in einer Hitzewelle tagelang gegen die Flammen. Ausbruchsort war damals wie heute das schwer munitionsbelastete Gebiet des ehemaligen Marine-Arsenals, wie Lübtheens Bürgermeisterin Ute Lindenau sagte. Damals habe Selbstentzündung alter Munition als Ursache gegolten, sagte die SPD-Politikerin. Dies könnte jetzt wieder der Fall sein. Nach dem Brand von 2019 waren Brandschneisen auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz angelegt worden, um künftige Feuer besser eindämmen und Ortschaften schützen zu können. Bis zum Abend gab es keine Evakuierungen.

Kurz nach dem Brandausbruch bei Lübtheen meldete die Polizei den zweiten Waldbrand im Hagenower Ortsteil Sudenhof nahe der Bundesstraße 321. Diese wurde wegen des starken Rauchs voll gesperrt. Ein einzeln stehendes Haus mit zwei Bewohnern sei wegen des starken Rauchs vorsorglich evakuiert worden. In der Region hat es seit Wochen nicht mehr geregnet, und auch für die nächsten Tage ist keine Änderung in Sicht.

Feuer in Ausflugsgebiet im Hochtaunus

Am Altkönig im Hochtaunus in Hessen brach ebenfalls am Nachmittag ein Waldbrand aus. Über das Warnsystem Katwarn hieß es, die Feuerwehr sei bereits vor Ort. Die Landstraße 3004 werde zwischen Oberursel und Sandplacken voll gesperrt, nur die Einsatzkräfte hätten dort Zugang. Die Bevölkerung solle das Gebiet weiträumig meiden und die Zugangswege zum Einsatzgebiet freihalten, hieß es. Wanderer und Radfahrer wurden zum Verlassen des Gebietes aufgefordert.

Glutnester in Lübtheen: Auf zwei ehemaligen Truppenübungsplätzen im südwestlichen Mecklenburg sind Brände ausgebrochen.

Glutnester in Lübtheen: Auf zwei ehemaligen Truppenübungsplätzen im südwestlichen Mecklenburg sind Brände ausgebrochen.

(Foto: picture alliance/dpa)

Nach Angaben des Landkreises waren am Nachmittag rund 350 Einsatzkräfte aus dem Kreis und Nachbarkreisen vor Ort, um die Flammen zu bekämpfen, die sich vom Altkönig in Richtung des beliebten Ausflugszieles Fuchstanz ausgebreitet hätten. Aufgrund der topografischen Lage gestalten sich demnach die Löscharbeiten schwierig. Bis zum Abend waren zwei bis drei Hektar von dem Feuer betroffen gewesen. Menschenleben sind nach dem derzeitigen Stand nicht in Gefahr.

Die Situation im Waldbrandgebiet bei Jüterbog südlich von Berlin ist unterdessen weitgehend eingedämmt gewesen. "Es gibt aber noch einzelne Brandnester in dem Gebiet, insgesamt so ein bis zwei Hektar", sagte der Waldbrandschutzbeauftragte des Landes Brandenburg, Raimund Engel. Angesichts des trockenen Wetters sei zu befürchten, dass weitere Brände wieder aufflackern. Das Feuer war Ende Mai auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz ausgebrochen.

Quelle: ntv.de, mau/dpa

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