Panorama

Ausmaß des Katastrophengebiets Bebenzone halb so groß wie Deutschland

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Die heftigen Erdstöße in den frühen Morgenstunden des 6. Februar reißen die Region im Süden der Türkei und im Nordwesten Syriens ins Chaos. Beiderseits der Grenze stürzen Häuser ein, Menschen liegen unter Trümmern begraben. Im Vergleich mit der Fläche Deutschlands wird deutlich, wie gigantisch die Zone der Erschütterung ist.

Das Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet war das schwerste seit mehr als zwei Jahrzehnten: Das Hauptbeben ereignete sich am frühen Montagmorgen und erreichte eine Stärke von etwa 7,8. Mehrere schwere Erdstöße folgten. Die Serie an Nachbeben dauert noch immer an.

Daten der US-Erdbebenwarte USGS zufolge reicht die Kernzone des Katastrophengebiets, in der während des Hauptbebens die heftigste seismische Intensität zu spüren war, vom Hinterland bei Iskenderun an der Mittelmeerküste über mehr als 250 Kilometer Richtung Nordosten bis ins Taurusgebirge. Die Erdstöße waren jedoch so stark, dass weit darüber hinaus mit massiven Schäden an Gebäuden, Leitungen, Straßen und Versorgungseinrichtungen zu rechnen ist.

Ein Blick auf die Karte offenbart das Ausmaß der betroffenen Region. Zur Einordnung und als Vergleich ist hier zusätzlich die Fläche Deutschlands im maßstabsgetreuen Länderumriss eingezeichnet. Das erschütterte Gebiet ist demnach so gigantisch, dass es etwa von Kaiserslautern und dem Pfälzer Wald bis nach Berlin reichen würde.

Für viele Menschen in der Türkei und Syrien hat die Bebenserie auf einen Schlag alles verändert. Bisherigen Erkenntnissen zufolge haben mehr als 20.000 Menschen ihr Leben verloren. Die Zahl der Verletzten wird am dritten Tag nach Beginn der Erdstöße mit rund 70.000 angegeben. Es steht zu befürchten, dass die Zahlen weiter steigen.

In den am schwersten betroffenen Städten und Siedlungen nahe dem Epizentrum südwestlich von Nurdağı liegen ganze Straßenzüge in Trümmern. Die Kernzone der Verwüstungen folgt grob der Bruchlinie der ostanatolischen Verwerfung. Hier reiben zwei größere Bruchstücke der Erdkruste aneinander, die Arabische und die Anatolische Platte.

Die vom Beben unmittelbar getroffenen Regionen erstrecken sich auf türkischer Seite über zehn Provinzen. Das Parlament in Ankara bestätigte den Ausnahmezustand in Adana, Adiyaman, Diyarbakir, Gaziantep, Hatay, Kahramanmaras, Kilis, Malatya, Osmaniye und Sanliurfa. In Syrien ist offenbar der gesamte Nordwesten von Schäden und Verwüstungen durch die Erdstöße betroffen. Dass in der Region Krieg herrscht, erschwert die Nothilfe zusätzlich.

Seit Tagen suchen Helfer und Angehörige verzweifelt in den Trümmern beiderseits der Grenze nach Überlebenden. Schwere Schäden werden auch aus weiter entfernten Ortschaften gemeldet. In der Region bewegen sich die Temperaturen derzeit nur knapp über dem Gefrierpunkt.

Quelle: ntv.de

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