Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 04:24 Ein Toter, mehrere Verletzte: Russland beschießt Städte in Donezk +++
Russische Streitkräfte haben die Ortschaften Chasiv Yar und Ocheretynе im Gebiet Donezk beschossen, wie die Staatsanwaltschaft der Region mitteilt. Demnach wurde eine Person getötet und vier weitere wurden verletzt. Bei dem Todesopfer handele es sich um einen 46-jährigen Mann, teilt der Gouverneur, Vadym Filashkin, auf Telegram mit. Zwei weitere Männer und eine Frau erlitten bei den Angriffen Schrapnellwunden. Ein viertes Opfer im Alter von 29 Jahren erlitt laut dem Gouverneur eine Knöchelverletzung, die von einer Minenexplosion herrührte. Berichten zufolge wurden drei Wohnhäuser und drei Wohnungen durch den Beschuss beschädigt.
+++ 01:27 Zehn Tage Haft für russischen Studenten wegen pro-ukrainischem Namen für Wifi-Netzwerk +++
Ein Gericht in Moskau hat einen Studenten laut einem Medienbericht zu zehn Tagen Haft verurteilt, weil er sein Wifi-Netzwerk während der russischen Militäroffensive in der Ukraine mit einem pro-ukrainischen Slogan benannt hat. Der in Moskau studierende Mann habe sein Netzwerk in "Slawa Ukraini" (deutsch: "Ruhm der Ukraine") umbenannt, berichtet die russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Dabei handelt es sich um den Kampfruf der ukrainischen Streitkräfte. Das Gericht habe ihn der "öffentlichen Demonstration von Nazi-Symbolen (...) oder Symbolen extremistischer Organisationen" für schuldig befunden, berichtete Ria Nowosti weiter. Ein Polizist habe den Behörden den Namen des Wifi-Netzwerkes gemeldet.
+++ 22:09 Polens Bauern wollen Proteste an Grenze fortsetzen +++
Nach Gesprächen mit Regierungschef Donald Tusk kündigen Vertreter polnischer Bauernverbände weitere Proteste gegen die EU-Agrarpolitik und die Einfuhr von Produkten aus der Ukraine an. Am 20. März werde es landesweite Blockaden von Provinzstädten, Kreisstädten und größeren Straßen geben, sagt Tomasz Obszanski, Chef der Bauerngewerkschaft "Solidarnosc". Vom Ergebnis des Treffens mit Tusk zeigt er sich enttäuscht. "Es wurde nichts vereinbart, der Ministerpräsident hat im Grunde nichts angekündigt." In Polen protestieren seit Wochen Landwirte gegen den Green Deal der EU und die Einfuhr von Getreide und anderen Agrarprodukten aus der Ukraine. Sie wollen verhindern, dass billigeres ukrainisches Getreide auf den heimischen Markt gelangt. Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine vor zwei Jahren hatte Brüssel alle Importzölle und -quoten für landwirtschaftliche Produkte aus der Ukraine ausgesetzt, um dem Land wirtschaftlich zu helfen.
+++ 20:48 Bericht: USA bereiteten sich 2022 auf einen möglichen russischen Atomschlag vor +++
Die USA haben sich laut einem Medienbericht im Jahr 2022 auf einen möglichen russischen Atomschlag in der Ukraine vorbereitet. Wie CNN unter Berufung auf US-Beamte meldet, hielt der Nationale Sicherheitsrat vom Spätsommer bis zum Herbst eine Reihe von Sitzungen ab, um Notfallpläne zu entwickeln. Demnach war man im Weißen Haus besorgt, dass Moskau eine taktische Atomwaffe im Kriegsgebiet zünden könnte. Zur damaligen Zeit führte die Ukraine erfolgreiche Gegenstöße in den Regionen Cherson und Charkiw. "Wir mussten so planen, dass wir in der bestmöglichen Position waren, falls dieses nicht mehr wegzudenkende Ereignis tatsächlich eintreten sollte", so einer der Beamten gegenüber CNN.
+++ 19:45 Kiew: Brückenkopf bei Cherson ausgeweitet +++
Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigener Darstellung ihren Brückenkopf am linken Ufer des Dnipro bei Cherson ausgeweitet. Wie der ukrainische Generalstab in Kiew in seinem täglichen Lagebericht weiter mitteilt, reagieren die russischen Militärs darauf mit verstärktem Einsatz von Kampfdrohnen und Artillerie. Bei einem russischen Luftangriff sei ein Gebäude in Cherson am anderen Ufer des Dnipro getroffen worden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Ukrainische Truppen haben schon vor einigen Monaten Brückenköpfe am linken Dnipro-Ufer im Süden des Landes errichtet. Russische Versuche, diese Brückenköpfe einzudrücken, sind bisher gescheitert.
+++ 18:54 Papst Franziskus: Ukraine sollte Mut zu "weißer Fahne" haben +++
Die Ukraine sollte nach Worten von Papst Franziskus den Mut haben, eine "weiße Fahne" zu hissen und ein Ende des Krieges mit Russland auszuhandeln. Er denke, "dass der Stärkste derjenige ist, der die Situation betrachtet, an die Menschen denkt, den Mut der weißen Fahne hat und verhandelt", sagt Franziskus in einem Interview mit dem Schweizer Sender RSI, das den Angaben zufolge im Februar geführt wurde, aber erstmals am 20. März ausgestrahlt werden soll. "Wenn man sieht, dass man besiegt wird, dass die Dinge nicht gut laufen, muss man den Mut haben, zu verhandeln", sagt Franziskus. "Schämt euch nicht, zu verhandeln, bevor es noch schlimmer wird."
+++ 18:35 Ukraine meldet zwei Tote bei russischem Beschuss am Dnipro +++
Bei russischem Artilleriebeschuss sind nach ukrainischen Angaben zwei Menschen ums Leben gekommen. In Tscherwonohryhoriwka sei ein 16-Jähriger am Morgen tödlich getroffen worden, teilt der Gouverneur der Region Dnipropetrowsk mit. Ein 22-Jähriger habe Verletzungen erlitten. Tscherwonohryhoriwka liegt am Dnipro-Ufer gegenüber dem von russischen Truppen besetzten Kernkraftwerk Saporischschja. Die Invasionstruppen greifen die Gegend fast täglich an. Eine weitere Person wurde in Tschassiw Jar in der Region Donezk nach Angaben der dortigen Behörden getötet. Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, russische Truppen hätten über Pokrowsk ein ukrainisches Kampfflugzeug vom Typ MiG-29 abgeschossen. Die Angaben lassen sich nicht überprüfen. Die Stadt ist ein bedeutender Eisenbahnknotenpunkt und zu einem wichtigen Ziel der russischen Truppen geworden, seit diese im Februar Awdijiwka erobert haben.
+++ 17:43 Union gegen Taurus-Ringtausch mit Großbritannien +++
Die Union lehnt den von Großbritannien ins Gespräch gebrachten Ringtausch von Taurus-Marschflugkörpern ab. Es müsse alles getan werden, um eine ukrainische Niederlage zu verhindern, sagt der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion, Johann Wadephul, der "Rheinischen Post". "Dazu gehört die Lieferung des besten Systems und das ist nun mal der Taurus. Kein Ringtausch kann ihn ersetzen." Wadephul sagt, das Zögern des Kanzlers bei den schweren Waffen habe die Ukraine schon im letzten Jahr weit zurückgeworfen. "In der jetzigen Situation ist sein Starrsinn erneut eine schwere Bürde für die Ukraine." Die Koalitionspartner FDP und Grüne dürften nicht länger zusehen, wie der Kanzler das Vertrauen in Deutschland beschädige und der Ukraine ein wichtiges Waffensystem vorenthalte.
+++ 17:06 Kiew: Russen rücken westlich von Bachmut vor +++
Bei Kämpfen in der Ostukraine erhöhen russische Truppen den Druck auf die ukrainischen Verteidiger. Im Mittelpunkt der Gefechte liegt das Gebiet westlich von Bachmut, wie der für die Region zuständige Kommandeur Serhij Sidorin im Fernsehen berichtet. "Der Feind steckt schwere Verluste ein, doch füllt er seine Reihen mit immer neuen Reserven auf", sagt er. Ziel der russischen Angriffe sei, nach Tschassiw Jar durchzustoßen. "Es wird tagsüber, aber auch nachts gekämpft", berichtet Sidorin weiter. Die ukrainischen Streitkräfte versuchten ihrerseits, den russischen Angriffsschwung mit Gegenattacken zu brechen. Dennoch seien die ukrainischen Verteidiger auf die Ortschaft Iwaniwske zurückgedrängt worden. "Aktuell versucht der Gegner, den Ort zu stürmen, sowohl frontal als auch von den Flanken", beschreibt Sidorin die Lage. Die Angaben können nicht unabhängig geprüft werden.
+++ 16:22 Nawalnys Eltern bedanken sich bei Trauernden +++
Die Eltern des in russischer Haft ums Leben gekommenen Kreml-Kritikers Alexej Nawalny bedanken sich bei den Menschen, die ihrem Sohn die letzte Ehre erwiesen. "Ein großer Dank und eine tiefe Verbeugung vor allen, die zum Friedhof kamen und kommen, die Blumen bringen, über Alexej schreiben, sich an unseren Sohn erinnern, für ihn beten", heißt es in einer handschriftlichen Notiz der Eltern Ljudmila und Anatoli, die Nawalnys Witwe Julia Nawalnaja veröffentlichte. "Danke, dass Ihr Euch an ihn erinnert, das gibt uns Hoffnung", betont das Elternpaar und bedankte sich bei den Trauernden dafür, dass sie "den Schmerz des Verlustes mit uns fühlen".
+++ 15:26 Russland nutzt offenbar kabelgebundene Kamikaze-Drohnen +++
Die russischen Truppen in der Ukraine nutzen laut einem Bericht mittlerweile auch kabelgebundene Kamikaze-Drohnen an der Front. Das meldet das US-Portal "The War Zone" und beruft sich dabei auf einen Telegram-Beitrag des ukrainischen Militärangehörigen Serhiy Flash, der sich auf elektronische Kriegsführung spezialisiert hat. Der Kanal veröffentlichte am Donnerstag mehrere Fotos, die eine erbeutete russische FPV-Drohne (First Person View) mit einem Glasfaser-Kabel zeigen soll. Wo und wann die Aufnahmen entstanden, ist unklar.
Auf einem der Bilder ist zudem das Etikett einer Kabelspule zu sehen. Die Beschriftung gibt eine Kabellänge von 10, 8 Kilometer an. Ein Ende des Kabels ist mit dem Hauptsteuerungsbereich der Drohne verbunden. "The War Zone" geht davon aus, dass die Russen mit der Kabelverbindung ukrainische Störmaßnahmen, das sogenannte Jamming, verhindern wollen.
+++ 14:38 Hofreiter: Scholz darf Taurus-Ringtausch "nicht auch noch im Wege stehen" +++
Großbritanniens Außenminister David Cameron bietet Deutschland in der Taurus-Debatte Unterstützung an, um eine eventuelle Lieferung von Marschflugkörpern an die Ukraine zu ermöglichen. Cameron bringt in der "Süddeutschen Zeitung" einen Ringtausch ins Gespräch (siehe Eintrag von 08:36 Uhr). Der Europapolitiker Anton Hofreiter von den Grünen äußert sich positiv zu dem Vorschlag. Zwar wäre es besser, wenn Scholz die Taurus-Lieferung nicht länger blockieren würde, sagt er den Zeitungen der Funke Mediengruppe, "aber bevor die Ukraine gar keine weiteren Marschflugkörper bekommt, ist der Ringtausch eine Möglichkeit". Scholz dürfe "dem nicht auch noch im Wege stehen", mahnt Hofreiter. Denn jede Schwäche des Westens ermutige den russischen Präsidenten Wladimir Putin und verlängere den Krieg.
+++ 13:55 Kanonenfutter für Kreml: So wirbt Russland in afrikanischen Ländern um Söldner +++
Bei der Suche nach Menschenmaterial für seinen Angriffskrieg auf die Ukraine setzt Russland nicht nur auf Kriegsgefangene und junge Männer aus ländlichen Regionen des Landes. Auch in Somalia oder Sierra Leone werden Söldner unter falschen Versprechungen gelockt.
+++ 13:27 Bericht: Saluschnyj vor Ernennung zum Botschafter in Großbritannien für wehrunfähig erklärt +++
Der frühere ukrainische Armeechef Walerij Saluschnyj hatte sich im Winter einer militärmedizinischen Untersuchung unterzogen. Dabei wurde er von einer Kommission für wehrunfähig erklärt. Das berichtet die "Ukrainska Pravda" unter Berufung auf Insider. So soll Saluschnyj nach seiner Entlassung durch Präsident Selenskyj dem Verteidigungsminister Rustem Umerow zur Verfügung gestellt worden sein. Umerow habe ihm jedoch keine bedeutende militärische Position angeboten, die seinem Ausbildungs- und Erfahrungsniveau entsprach, berichtet die Online-Zeitung weiter. Daher sei Saluschnyj vom Militärdienst zurückgetreten, um die Möglichkeit und das Recht zu haben, etwas anderes zu tun, heißt es. Am Donnerstag hatte Selenskyj die Kandidatur Saluschnyjs für den Posten "des außerordentlichen und bevollmächtigten Botschafters der Ukraine im Vereinigten Königreich genehmigt", erklärte das ukrainische Außenministerium. Der ukrainische Präsident pries die Ernennung mit den Worten, dass "unser Bündnis mit Großbritannien nur noch stärker werden kann". Saluschnyj habe ihm gesagt, dass "dies die Richtung sei, die er einschlagen wolle - die Diplomatie", fügte Selenskyj hinzu. Wegen der schleppenden Gegenoffensive wurde Saluschnyj im Februar als Armeechef abgesetzt. Selenskyj hatte dem General laut Medienberichten vorgeworfen, dass es für die Ukraine an der Front gegen Russland nicht wirklich voranging.
+++ 12:52 Russland meldet Abschuss eines ukrainischen Kampfjets +++
Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau einen ukrainischen Kampfjet abgeschossen. Es handele sich um eine MiG-29, die über der Region Donezk in der Ostukraine abgeschossen worden sei, meldet die staatliche Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf das Ministerium. Die ukrainischen Behörden haben sich nicht darüber geäußert, ob ihre Streitkräfte in den vergangenen Tagen ein Kampfflugzeug verloren haben.
+++ 12:30 Ukraine sieht Bedrohung durch Saboteure aus dem Norden +++
Auch wenn die Aktivitäten rückläufig seien, sei die Bedrohung durch Sabotage- und Aufklärungsgruppen aus dem Norden für die Ukraine weiterhin gegeben, erklärt der Sprecher des staatlichen Grenzschutzes, Andrij Demtschenk. Laut einem Bericht von Ukrinform bezieht er sich auf das letzte Gefecht der Ukrainer am Donnerstag mit einer russischen Aufklärungsgruppe im Gebiet Sumy. Die russischen Truppen setzten weiterhin "subversive Aufklärungsgruppen ein, die in unser Gebiet eindringen wollen", so Demtschenko.
+++ 12:03 Sharma zu Selenskyjs Türkei-Besuch: Ukraine lehnt Erdogans Friedensgipfel mit Russland ab +++
Während Selenskyjs Besuch in der Türkei bietet Präsident Erdogan einen Friedensgipfel an, an dem auch Russland teilnehmen soll. Die Ukraine lehnt ab - Selenskyj hält an seinem Zehn-Punkte-Friedensplan fest. Währenddessen droht der Ukraine der Verlust einer wichtigen Einnahmequelle, weiß ntv-Reporterin Sharma.
+++ 11:33 USA beraumen neues Ramstein-Treffen zur Ukraine an +++
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin lädt die sogenannte Ukraine-Kontaktgruppe zu einem weiteren Treffen auf den US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz ein. Die Zusammenkunft finde am 19. März 2024 statt, teilt die größte US-Air-Base außerhalb der Vereinigten Staaten mit. Verteidigungsminister und Militärs seien eingeladen, die anhaltende Krise in der Ukraine sowie Sicherheitsfragen, die Verbündete und Partner der USA beträfen, zu beraten. Über die Kontaktgruppe werden Waffenlieferungen an das von Russland angegriffene Land koordiniert. Etwa 50 Staaten gehören dazu, auch Deutschland.
+++ 11:08 Orban: Kein Ukraine-Krieg mit Trump als US-Präsident +++
Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban lobt erneut den früheren US-Präsidenten Donald Trump, preist ihn als "Präsidenten des Friedens". Nach einem Treffen mit Trump in dessen Residenz Mar-a-Lago in Palm Beach erklärt Orban in der Nacht zum Samstag in einer Videobotschaft bei Facebook: "Wir Ungarn haben nur eines zu tun, nämlich ehrlich zuzugeben: Die Welt wäre besser und für Ungarn wäre es besser, wenn Herr Präsident Donald Trump (an die Macht) zurückkehren würde." Während Trumps Amtszeit habe im Nahen Osten und in der Ukraine Frieden geherrscht, und diese Kriege würde es heute nicht geben, wenn Trump US-Präsident wäre, sagt Orban weiter. Trump habe "in der Welt Respekt geboten und damit die Voraussetzungen für den Frieden geschaffen". Von einer Wiederkehr Trumps ins Weiße Haus verspreche er sich zudem ein Aufleben der bilateralen Handelsbeziehungen. Orban pflegt auch gute Beziehungen zu Russlands Präsident Wladimir Putin. Die Sanktionen des Westens gegen Moskau wegen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine trägt er nur halbherzig mit. Sanktionsbeschlüsse der EU verwässert er häufig mit Veto-Drohungen.
+++ 10:50 Laschet verteidigt Scholz' Taurus-Ablehnung für Ukraine +++
Der frühere Kanzlerkandidat der Union, Armin Laschet, stärkt Kanzler Olaf Scholz in der Debatte über die Lieferung von Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine den Rücken. "Die grundsätzliche Position des Bundeskanzlers, mit Bedacht und Besonnenheit zu handeln, um nicht Kriegspartei zu werden, finde ich richtig", sagt der CDU-Bundestagsabgeordnete dem "Kölner Stadt-Anzeiger" und "Focus Online". Zugleich äußert er Kritik am Verlauf der Diskussion, in der sich insbesondere die Union für die Bereitstellung der Marschflugkörper starkmacht, allen voran der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz und CSU-Chef Markus Söder. "Die Bedeutung von Taurus-Lieferungen für den Kriegsverlauf wird in der Debatte meines Erachtens überhöht", sagt Laschet. "Ich halte es für viel wichtiger, dass wir der Ukraine die bereits zugesagten Waffen und Munition auch tatsächlich und schneller liefern. Darauf muss Verlass sein." Scholz lehnt die Lieferung der Taurus-Raketen mit einer Reichweite von 500 Kilometern an die Ukraine ab, weil er befürchtet, dass Deutschland damit in den Krieg hineingezogen werden könnte. Als Fehler wertete Laschet jedoch die Linie des Kanzlers im Umgang mit Frankreich. "Scholz hätte vom ersten Kriegstag an den Schulterschluss mit Frankreich suchen sollen. Aber das Gegenteil ist passiert. Mit öffentlichen gegenseitigen Bezichtigungen und versteckten Beschuldigungen hat das Verhältnis zwischen Berlin und Paris einen absoluten Tiefpunkt erreicht", sagt er.
+++ 10:25 Ukraine: Gesicht des Putin-Gesandten bei UN verkörpert den Krieg +++
Der russische Diplomat Wassili Alexejewitsch Nebensja ist Ständiger Vertreter Russlands bei den Vereinten Nationen (UN). Sein Gesicht werde in den Geschichtsbüchern als Symbol für Krieg, Massenmord und Lügen stehen, meint einem Bericht der ukrainischen Nachrichtenagentur "Ukrinform" zufolge Serhij Olehowytsch Kyslyzja, Ständiger Vertreter der Ukraine bei der UN. Russland habe ein Gesicht und dies sei nicht nur das Gesicht Putins, sagt Kyslytsya. Der ukrainische Diplomat begründet dies mit "Lügengeschichten", die Nebensja "Tag für Tag monoton in diesem Parlament" verbreiten würde.

Wassili Nebensja, Botschafter Russlands an der UN, bei einer Sitzung des UN Sicherheitsrat zum Thema Ukraine.
(Foto: picture alliance/dpa)
+++ 09:50 Russische Behörden: Autoverkehr über Krim-Brücke unterbrochen +++
Der Autoverkehr über die Krim-Brücke ist nach Angaben russischer Behörden vorübergehend unterbrochen worden. Details werden in der Mitteilung auf Telegram nicht genannt. Die russischen Behörden setzen häufig den Verkehr über die Brücke aus, wenn ukrainische Angriffe erwartet werden oder tatsächlich erfolgt sind. Die Brücke verbindet über die Meerenge von Kertsch das russische Festland mit der 2014 von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim. Sie wurde bereits mehrfach von der Ukraine angegriffen und zum Teil erheblich beschädigt. So kam es im Oktober 2022 zu einer heftigen Explosion auf der Brücke. Das Prestigeprojekt, das der russische Präsident Wladimir Putin selbst eingeweiht hatte, wurde damals leicht beschädigt und später wieder repariert. Über die Brücke führen eine Straße und eine Eisenbahnlinie, sie ist für den Nachschub der russischen Truppen von erheblicher Bedeutung.
+++ 09:30 Kiew meldet mehr als 423.000 tote russische Soldaten +++
Der Angriff Russlands auf die Ukraine dauert mittlerweile mehr als zwei Jahre. Heute, am 745. Kriegstag, beziffert der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte die russischen Verluste mit 423.160 gefallenen Soldaten. Darin seien 850 Tote des letzten Tages enthalten. Zudem listet der Bericht des Generalstabs diese Verluste der russischen Armee auf: 6.712 Panzer, 12.823 gepanzerte Kampffahrzeuge, 13.683 Fahrzeuge und Treibstofftanks, 10.428 Artilleriesysteme, 1012 Mehrfachraketen-Systeme, 707 Luftabwehrsysteme, 347 Flugzeuge, 325 Hubschrauber, 8041 Drohnen, 26 Schiffe und Boote sowie ein U-Boot. Diese Angaben lassen sich jedoch nicht unabhängig überprüfen.
+++ 09:03 Sorge um verfolgte Krimtataren +++
Während seines Besuchs in Istanbul übergibt der ukrainische Präsident Selenskyj dem türkischen Präsidenten Erdogan eine Liste ukrainischer Bürger. Darunter seien auch Krimtataren aus den von Russland besetzten ukrainischen Gebieten. Diese werden Selenskyj zufolge in russischen Gefängnissen und Lagern unter unmenschlichen Bedingungen festgehalten. Erdogan dankte Selenskyj für dessen Unterstützung der Krimtataren, die er einen "unverzichtbaren Teil" der Ukraine nannte. Ankara sieht sich traditionell als Schutzmacht für die muslimische Minderheit auf der 2014 von Russland annektierten Schwarzmeerhalbinsel.
+++ 08:36 Taurus für Ukraine: Briten bieten Deutschland Ringtausch an +++
Großbritanniens Außenminister David Cameron bietet Deutschland Unterstützung an, um eine eventuelle Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine zu ermöglichen. "Wir sind entschlossen, in dieser wie in allen anderen Fragen engstens mit unseren deutschen Partnern zusammenzuarbeiten, um der Ukraine zu helfen", sagt er der "Süddeutschen Zeitung" auf die Frage, ob sein Land bereit wäre, die Probleme zu lösen, die einer Taurus-Lieferung entgegenstehen. Möglich sei etwa ein Ringtausch, bei dem Deutschland Taurus-Marschflugkörper an Großbritannien abgibt und London seinerseits weitere Flugkörper vom Typ Storm Shadow an die Ukraine liefert. "Wir sind bereit, uns alle Optionen anzuschauen, um den maximalen Effekt für die Ukraine zu erzielen", sagt Cameron der Zeitung weiter. Er werde aber "keine Details nennen und unseren Gegnern verraten, was wir vorhaben". Bedenken, die Lieferung von Marschflugkörpern könne zu einer Eskalation des russischen Angriffskrieges führen, weist Cameron zurück. Es sei "absolut möglich, Beschränkungen beim Einsatz dieser Waffen festzulegen, um sicherzustellen, dass sie in keiner Weise zu einer Eskalation beitragen. Und das tun sie auch nicht", so Cameron. Sie dienten "der Verteidigung der Ukraine". Großbritannien vertraue entsprechenden Zusicherungen der Ukraine.
+++ 07:51 Selenskyj will Friedensgipfel ohne Russen +++
Bei einer Pressekonferenz mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan am Freitag in Istanbul hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Nachdruck auf seinen Friedensplan gelegt. Dieser sieht unter anderem einen vollständigen Abzug russischer Truppen aus der Ukraine vor. International soll dies auf einem möglichen Gipfel in der Schweiz beraten werden - aber zunächst ohne Beteiligung Russlands, wie der Selenskyj betont. "Wir sehen nicht, auf welche Weise wir Leute einladen können, die alles blockieren, zerstören und umbringen." Es gehe bei dem Gipfeltreffen um einen gerechten Frieden für die Ukraine. "Daher werden zu Beginn die zivilisierten Länder der Welt einen detaillierten Plan ausarbeiten und ein Ergebnis erzielen." Erst danach sei ein Hinzuziehen von russischen Vertretern möglich, aber nur derjenigen, die einen solchen gerechten Frieden anstreben.
+++ 07:08 Moskau überzieht Südukraine mit Schwärmen von Kampfdrohnen +++
In der Nacht greift Russland die Ukraine erneut mit Schwärmen von Kampfdrohnen iranischer Bauart an, wie die ukrainische Luftwaffe mitteilt. Luftalarm herrscht demzufolge vor allem im Süden der Ukraine. In der Industriestadt Krywyj Rih seien Explosionen zu hören gewesen, berichtet das öffentlich-rechtliche ukrainische Fernsehen. Angaben zu möglichen Opfern und Schäden werden nicht gemacht. Auf das Gebiet Charkiw im Osten sollen russische Flugzeuge Gleitbomben abgeschossen haben. Die großangelegte russische Invasion in das Nachbarland dauert schon mehr als zwei Jahre. Heute ist der 745. Kriegstag.
+++ 06:42 Niederländische Botschaft in Moskau warnt vor möglichen Terroranschlägen in Russland +++
Die niederländische Botschaft in Moskau ruft die Niederländer in Moskau und anderen russischen Großstädten zur Wachsamkeit auf. Es seien mögliche Terroranschläge am Wochenende zu befürchten, teilt die Niederländische Rundfunkstiftung (NOS) auf ihrer Website mit. Die NOS ist die größte Nachrichtenorganisation der Niederlande. Demnach rät die Botschaft ihren Landsleuten, in den kommenden Tagen überfüllte Orte zu meiden und nennt dabei ausdrücklich Einkaufszentren und Konzerte. "Seien Sie wachsam und befolgen Sie die Anweisungen der örtlichen Behörden", heißt es. Begründet wird dieser Ratschlag mit einer Mitteilung, die auf der Website der US-Botschaft in Moskau veröffentlicht wurde. Die USA warnten dort, dass "Extremisten planen, in naher Zukunft große Versammlungen in Moskau anzugreifen". Wie viele Niederländer sich derzeit in Moskau aufhalten, könne die Botschaft nicht mitteilen.
+++ 06:17 Teilweiser "Shutdown" in den USA abgewendet - Finanzhilfen für Ukraine weiter unklar +++
Der amerikanische Kongress wendet einen teilweisen Stillstand der Regierungsgeschäfte in den USA ab. Am Freitagabend (Ortszeit) verabschiedet nach dem Repräsentantenhaus auch der Senat ein Gesetz, das die Finanzierung einer Reihe von Ministerien und Bundesbehörden für den Rest des Haushaltsjahres - also bis Ende September - sicherstellt. Das Paket hat einen Umfang von mehr als 467 Milliarden US-Dollar (rund 427 Milliarden Euro). Trotzdem ist die Zukunft neuer Finanzhilfen der USA für die Ukraine weiterhin unklar. Biden hatte schon vor Monaten ein großes Milliarden-Paket für Kiew beim Kongress beantragt. Einige Republikaner sehen die Unterstützung für die von Russland angegriffene Ukraine aber skeptisch oder lehnen diese ab. Die innenpolitische Blockade verhindert seit geraumer Zeit die Lieferung von militärischem Nachschub aus den USA an Kiew.
+++ 05:25 Russland versucht offenbar Seekorridor durch Angriffe auf Odessa zu stören +++
Russland versuche, den Seekorridor der Ukraine durch ständige Angriffe auf Odessa zu stören, sagt der Ständige Vertreter der Ukraine bei den Vereinten Nationen, Sergiy Kyslytsya. Die ukrainische Marine eröffnete im August 2023 einen vorübergehenden Schwarzmeerkorridor, nachdem Russland einseitig das Schwarzmeergetreideabkommen gekündigt hatte und damit die Möglichkeit der Ukraine, ihr Getreide zu verschiffen, gefährdet war. Kyslytsya erklärt, dass seit der Einrichtung der Schifffahrtsroute fast 30 Millionen Tonnen Waren von den Häfen Odesa, Pivdennyi und Chornomorsk in 42 verschiedene Länder exportiert worden sind. Allein im Februar wurden mehr als acht Millionen Tonnen exportiert.
+++ 04:26 Offenbar Klinik nach Drohnenangriff auf russische Stadt Kursk evakuiert +++
Die Luftabwehr im westrussischen Kursk hat laut Angaben der regionalen Verwaltung in der Nacht eine ukrainische Drohne abgefangen. Trümmerteile seien dabei auf das Dach einer Poliklinik gefallen und hätten dieses beschädigt, teilt der Kursker Gouverneur Roman Starowoit in seinem Telegram-Kanal mit. Verletzte gab es demnach nicht. Wegen der Gefahr einer Explosion seien jedoch die Patienten der Intensivstation des benachbarten Krankenhauses mit Krankenwagen und Sanitätsflugzeugen in andere medizinische Einrichtungen in der Stadt gebracht worden. Das Personal und andere Patienten seien ebenfalls in Sicherheit gebracht worden, heißt es weiter.
+++ 03:51 Gouverneur: Massiver Drohnenangriff in südrussischer Region Rostow abgewehrt +++
Die Luftabwehr in der südrussischen Stadt Taganrog am Asowschen Meer hat offiziellen Angaben zufolge in der Nacht einen massiven Drohnenangriff abgewehrt. Die Folgen des Angriffs am Boden würden noch erfasst, teilt der Gouverneur der Region Rostow, Wassili Golubew, am Samstagmorgen in seinem Telegram-Kanal mit. Vorläufigen Angaben zufolge habe es aber keine Todesopfer gegeben, schreibt Golubew weiter. Ein Mitarbeiter des Notfallministeriums, der an der Begutachtung der Folgen beteiligt war, sei mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden, es bestehe aber keine Lebensgefahr.
+++ 01:59 Zweifel an Petrs Aussagen über tschechische Mittel für Artilleriegranaten +++
Der tschechische Nationale Sicherheitsberater Tomas Pojar bezweifelt die Aussage des Präsidenten Petr Pavel über die Beschaffung aller für den Kauf von 800.000 Artilleriegranaten für die Ukraine erforderlichen Mittel, berichtet die tschechische Nachrichtenagentur Denik N. "Ich gehe davon aus, dass der Herr Präsident die Deckung der ersten Charge und nicht unsere gesamte Initiative meinte. Auf jeden Fall haben wir sie bisher nicht abgedeckt", sagte Pojar gegenüber Denik N.
+++ 00:30 Russischer Angriff auf Cherson sorgt für verletzten Siebenjährigen +++
Bei einem Angriff der russischen Streitkräfte auf Cherson wurde ein siebenjähriger Junge verletzt, teilt die Militärverwaltung des Gebiets über Telegramm mit. Dem Post zufolge wurde der Junge verletzt, nachdem eine Fliegerbombe sein Haus getroffen hatte. Ein medizinisches Team brachte ihn ins Krankenhaus, wo "eine Explosionsverletzung und eine Prellung" diagnostiziert wurde.
+++ 23:07 Estland kündigt Unterzeichnung eines Sicherheitsabkommens an +++
Estland plant die Unterzeichnung eines bilateralen Abkommens über Sicherheitsgarantien im Rahmen der gemeinsamen Erklärung der G7 zur Unterstützung der Ukraine, sagt der estnische Außenminister Margus Tsahkna auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in Vilnius. Die Außenminister der Ukraine, Lettlands, Litauens, Estlands und Frankreichs trafen sich am 8. März, um über weitere Hilfe für die Ukraine inmitten der laufenden russischen Invasion zu beraten. "Wir werden ein bilaterales Abkommen zwischen Estland und der Ukraine unterzeichnen, das auch ein langfristiges Engagement vorsieht. Estland hat 1,4 % seines BIP in die Ukraine investiert, um den Sieg des Landes zu unterstützen, und wir werden das fortsetzen", sagt Tsahkna.
+++ 21:45 CDU-Verteidigungsexperte: "Olaf Scholz kneift" +++
Der stellvertretende Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Henning Otte, sieht kein Hindernis für die Lieferung deutscher Marschflugkörper vom Typ "Taurus" an die Ukraine und hat von Verteidigungsminister Boris Pistorius Aufklärung verlangt. Otte sagte der "Rheinischen Post" und dem "General-Anzeiger" mit Blick auf die Sondersitzung des Bundestagsverteidigungsausschusses in der kommenden Woche: "Die Luftwaffen-Führung hat deutlich gemacht, dass deutsche Soldaten für Taurus in der Ukraine nicht gebraucht werden. Wir sollten also liefern können." Otte forderte, Verteidigungsminister Boris Pistorius müsse am Montag im Ausschuss den Widerspruch aufklären, ob deutsche Soldaten im Falle einer Lieferung von Taurus in der Ukraine gebraucht werden - oder eben nicht. "Die Führung der Luftwaffe sagt Nein, der Kanzler sagt Ja. Was gilt denn nun? Es zeigt sich hier ein Disput zwischen dem Verteidigungsminister und dem Bundeskanzler." Otte kritisierte, dass Scholz der Einladung des Verteidigungsausschusses zur Information der Abgeordneten nicht folgen werde: "Olaf Scholz kneift und will nicht zur Verfügung stehen. Das muss nun der Verteidigungsminister übernehmen."
+++ 21:09 Erdogan: Türkei kann Friedensgipfel ausrichten +++
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat sich als Gastgeber für Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine angeboten. "Wir sind bereit, einen Friedensgipfel auszurichten, bei dem auch Russland vertreten ist", sagte Erdogan nach einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Istanbul. Die Türkei unterstütze die Souveränität und territoriale Integrität ihres "strategischen Partners, der Ukraine", sagte der Präsident. Zugleich setze sie sich dafür ein, dass dieser Krieg ende und "ein gerechter Frieden" ausgehandelt werde.
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Quelle: ntv.de, jpe/gut/tkr/dpa/AFP/rts/AP