Politik

Philipp Hartewig im Frühstart 100 Jahre nach Nazi-Spielen: FDP für deutsche Olympiabewerbung

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Vor 52 Jahren fanden die letzten Olympischen Sommerspiele in Deutschland statt. Nun mehren sich die Forderungen nach einer Bewerbung für 2036 - ausgerechnet zum Jubiläum der Hitler-Spiele. Die FDP hat damit kein Problem.

Spitzensport und starke Bilder: Die ersten Tage der Olympischen Spiele in Paris haben bei vielen wieder Lust auf eine Austragung in Deutschland geweckt. Die nächste Chance wäre 2036 - ausgerechnet 100 Jahre nach den von Nazi-Deutschland ausgerichteten Spielen in Berlin. Der sportpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Philipp Hartewig, sieht in einer Bewerbung der Hauptstadt für 2036 dennoch kein Problem. "Das Signal wäre ganz eindeutig: Wir können mit so einer Vergangenheit umgehen", sagte Hartewig im ntv-Frühstart am Rande der Wettkämpfe in Paris.

Allerdings seien die Chancen auf den Zuschlag überschaubar, denn man wäre mit einer Bewerbung bereits spät dran. Darüber hinaus gebe es mit Hamburg, Leipzig, Rhein/Ruhr und München noch weitere potenzielle Olympia-Orte. "Ich traue allen fünf Regionen das auch zu, die Olympischen Spiele auszutragen." Hartewig lobte das Flair der Spiele in Paris. "Da kann man nur das Gefühl mitnehmen und auch nach Deutschland tragen."

Die zentrale Lehre aus den letzten gescheiterten Olympia-Bewerbungen sieht er darin, die Bürger besser mitzunehmen. Sollte man einen neuen Anlauf nehmen, müssten "alle in dieselbe Richtung" gehen. Dabei sei es besonders wichtig, vorhandene Stadien und Hallen zu nutzen. Paris sieht Hartewig als Vorbild. "Genau das soll auch der Weg sein: Dass wir viel auf bestehende Sportstätten setzen." Bei neu gebauten Wettkampfarenen müsse es eine gute Nachnutzung geben.

Der FDP-Politiker rechnet bei den Spielen in Paris mit einer ähnlichen Erfolgsbilanz Deutschlands wie vor vier Jahren in Tokio. Damals reichte es für Platz 9 im Medaillenspiegel. "Damit dürfen wir uns natürlich nicht zufriedengeben und es muss unser Anspruch sein, da weiter nach vorn zu gehen", so Hartewig. Er forderte vor allem eine Strukturreform im Sportfördergesetz, denn die derzeitige Förderung sei nicht in der Lage, ein leistungsstarkes Spitzensportsystem zu tragen. "Wir haben in der Spitzensportförderung ein bürokratisches, sich selbst lähmendes System mit vielen Fehlanreizen." Finanzmittel müssten künftig mehrjährig und über Disziplinen hinweg verwendet werden können.

Quelle: ntv.de, psc

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