Politik

Hartes Urteil für Babariko 14 Jahre Haft für Lukaschenko-Gegner

Ein Gericht in Belarus hat Viktor Babariko wegen Korruption verurteilt.

Ein Gericht in Belarus hat Viktor Babariko wegen Korruption verurteilt.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Der Banker Viktor Babariko gilt als wichtiger Herausforderer des belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko. 2020 wollte er bei der Wahl gegen den Amtsinhaber antreten - und wurde prompt verhaftet. Jetzt fällt das Urteil: Der Regime-Gegner muss für lange Zeit ins Gefängnis.

In Belarus ist der Oppositionelle Viktor Babariko zu 14 Jahren Haft verurteilt worden. Wie lokale Medien und russische Nachrichtenagenturen berichteten, wird ihm Korruption, Steuerhinterziehung und Geldwäsche vorgeworfen. Der Ex-Banker wurde im Juni 2020 verhaftet, als er sich als Kandidat für die Präsidentenwahl Anfang August registrieren lassen wollte. Die Staatsanwaltschaft hatte 15 Jahre Haft gefordert. Sein Anwalt bezeichnete die Vorwürfe als konstruiert und politisch motiviert.

Babariko war erfolgreicher Manager und Kulturförderer. Im Mai 2020 hatte er seinen Posten als Vorstandsvorsitzender der Belgazprombank aufgegeben, um bei der Präsidentschaftswahl zu kandidieren. Sein Wahlprogramm kam bei der belarussischen Bevölkerung gut an, was dazu führte, dass er innerhalb kürzester Zeit Hunderttausende Unterschriften sammeln konnte. Er forderte mehr Mitsprache und mehr Freiräume sowie Eigenverantwortung für die Menschen in Belarus.

Wahl löste Massenproteste aus

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Die Wahl 2020 in Belarus, die von der Europäischen Union nicht anerkannt wird, hatte Lukaschenko mit über 80 Prozent der Stimmen gewonnen. Dies löste Massenproteste aus und führte zu einer Welle an Verhaftungen von Oppositionellen.

Unter den Festgenommenen befindet sich auch Maria Kolesnikowa. Sie war die Wahlkampfleiterin von Babariko und wurde nach seiner Festnahme neben Swetlana Tichanowskaja eines der prominentesten Gesichter der Opposition. Tichanowskaja ist nach Litauen geflohen, um einer Festnahme zu entgehen. Lukaschenko, der seit 1994 das Amt des Präsidenten innehat, weist Vorwürfe der Wahlmanipulation zurück.

Quelle: ntv.de, sso/rts

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