Unglück in Australien 15 Soldaten nach Absturz von Senkrechtstarter gerettet
28.08.2023, 07:23 Uhr Artikel anhören
Acht Soldaten wurden bei dem Absturz schwer verletzt.
(Foto: via REUTERS)
Bei einer Übung in Australien stürzt eine US-Militärmaschine im Norden des Landes ab. Drei Soldaten verlieren ihr Leben, fünf weitere werden schwer verletzt. Nun gelingt es Rettungskräften, die verbliebenen Insassen in Sicherheit zu bringen.
Einen Tag nach dem Absturz einer US-Militärmaschine mit drei Toten und fünf Schwerverletzten während eines Manövers in Australien sind die restlichen Flugzeuginsassen weitgehend unversehrt gerettet worden. Die Behörden teilten mit, dass die vermissten 15 Marinesoldaten inzwischen aufgespürt worden seien. Sie hätten entweder leichte Verletzungen erlitten oder seien unverletzt geblieben.
Der Polizeichef der nördlichen Territorien, Michael Murphy, beschrieb die Absturzstelle als "dichtes Buschland". In örtlichen Medien sagte er, dass den Rettungsarbeiten in der schwer zugänglichen Gegend die Nähe einer Landebahn zugutegekommen sei. Dadurch sowie dank gut koordinierter Rettungsmaßnahmen hätten einige Verletzte schneller behandelt werden können - "was wahrscheinlich einige Leben gerettet hat".
Bei dem Absturz auf einer abgelegenen Insel im Norden des Landes waren am Sonntag drei Soldaten ums Leben gekommen, fünf weitere Marineinfanteristen wurden nach Angaben eines US-Armeesprechers schwer verletzt. Die Maschine vom Typ V-22 Osprey hatte demnach insgesamt 23 Insassen an Bord, als sie aus zunächst ungeklärter Ursache abstürzte. Das Unglück ereignete sich auf Melville Island etwa 60 Kilometer nördlich vom australischen Festland. Die Rettungsarbeiten wurden durch die abgelegene Lage der dünn besiedelten Insel erschwert.
Ersten Erkenntnissen bei den Ermittlungen zur Absturzursache zufolge sendete die Flugverkehrskontrolle des Flughafens Darwin unter anderem Nachrichten von der Absturzstelle. Darin war die Rede von dunklem Rauch und einem "erheblichen Feuer".
Schon mehrere tödliche Unfälle mit der V-22 Osprey
Die abgestürzte Maschine hatte an der großangelegten Militärübung "Predators Run" teilgenommen, an der Tausende Soldaten aus den USA und Australien sowie Militärs aus Indonesien und den Philippinen beteiligt sind. Angesichts des wachsenden Einflusses von China in der Region hat sich Nordaustralien in jüngster Zeit zu einem wichtigen Gebiet für Militärübungen der US-Armee entwickelt.
Die V-22 Osprey sieht aus wie eine Mischung aus Flugzeug und Hubschrauber und kann wie ein Helikopter senkrecht starten und landen, gleichzeitig kann sie deutlich schneller fliegen als normale Hubschrauber. Mit den Maschinen hatte es in den vergangenen Jahren eine ganze Reihe von tödlichen Unfällen gegeben. Im vergangenen November waren vier US-Marineinfanteristen beim Absturz einer V-22B Osprey während einer NATO-Übung in Norwegen ums Leben gekommen.
2017 starben drei US-Marines bei einem missglückten Landemanöver auf einem Schiff vor der Nordküste Australiens, 2000 wurden 19 Marines bei einem Absturz während einer Übung im US-Bundesstaat Arizona getötet. Im Frühjahr hatte die US-Armee wegen einer Serie von Sicherheitsvorfällen sämtliche Piloten, die nicht auf unverzichtbaren Missionen unterwegs waren, für zusätzliches Training einberufen.
Quelle: ntv.de, jpe/AFP