Politik

Festgenommen in Mossul16-jährige Deutsche sagt sich vom IS los

23.07.2017, 20:12 Uhr

Sie bereue, sich dem IS angeschlossen zu haben und wolle nur noch nach Hause – das sagt die in Mossul festgenommene 16-jährige Deutsche gegenüber Journalisten. Nun ist die Frage, ob die irakischen Behörden sie gehen lassen.

Die im Irak aufgegriffene 16-jährige mutmaßliche IS-Anhängerin aus Deutschland hat sich einem Medienbericht zufolge von der Islamisten-Miliz losgesagt. Sie werde kooperieren und bereue ihren Entschluss, sich den IS-Extremisten angeschlossen zu haben, wird Linda W. in einem Sonntag veröffentlichten Interview von NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" zitiert. Sie hoffe, dass sie bald nach Deutschland ausgeliefert werde.

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Jetzt will die 16-Jährige in ihre Heimat zurück - ins beschauliche Pulsnitz bei Dresden. (Foto: dpa)

"Ich will nach Hause zu meiner Familie", sagte das Mädchen aus Sachsen in irakischer Militärhaft in Bagdad. Linda W. soll vor mehr als einer Woche von irakischen Soldaten bei der Eroberung von Mossul gemeinsam mit anderen ausländischen IS-Anhängerinnen festgenommen worden sein, auch weitere Deutsche sollen darunter sein. Ihnen könnte im Irak der Prozess gemacht werden.

Der Bundesnachrichtendienst bemüht sich laut dem Bericht in Absprache mit dem Auswärtigen Amt darum, die deutschen Frauen nach Hause zu holen. Die Dresdener Staatsanwaltschaft bestätigte inzwischen, dass Linda W. konsularisch betreut wird. "Ich will weg aus dem Krieg, weg von den vielen Waffen, dem Lärm", sagte Linda W. in dem Interview in einer Krankenstation einer Kaserne.

Sie ist demnach leicht verletzt. Am linken Oberschenkel habe sie eine Schusswunde, am rechten Knie eine Verletzung, die vermutlich von einem Raketensplitter nach einem Hubschrauberangriff stamme. Vor etwa einem Jahr sei sie über die Türkei und Syrien in den Irak gekommen. Dort habe sie sich der Extremisten-Miliz Islamischer Staat angeschlossen und in der IS-Hochburg Mossul gelebt, als Ehefrau eines Kämpfers, der schon bald nach ihrer Ankunft gestorben sei. In Deutschland läuft gegen Linda W. ein Verfahren wegen des Verdachts der Aufnahme von Beziehungen zur Begehung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat.

Quelle: vpe/rts

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