Politik

Tausende zu Protesten erwartet 18.000 Polizisten sollen G7-Gipfel schützen

Die Polizei wird mit einem riesigen Aufgebot den G7-Gipfel in und um Schloss Elmau schützen.

Die Polizei wird mit einem riesigen Aufgebot den G7-Gipfel in und um Schloss Elmau schützen.

(Foto: picture alliance/dpa)

Im oberbayerischen Elmau tagen Ende Juni die Staats- und Regierungschefs der G7 sowie Vertreter der EU. Tausende Polizisten sollen die Veranstaltung schützen, Gegenproteste in großem Stil sind angekündigt. Kritiker des Treffens klagen bereits jetzt über mögliche Einschränkungen und Verbote.

Die Gegner des G7-Gipfels auf Schloss Elmau wollen das Treffen ungeachtet eines riesigen Polizeiaufgebots mit zahlreichen Protestveranstaltungen begleiten. Geplant sind unter anderem Demonstrationen in Garmisch-Partenkirchen und München, ein Sternmarsch mit vier Routen zum Tagungsort der Staats- und Regierungschefs und ein Protestcamp, wie die Organisatoren in München ankündigten. Sie erwarten mehrere tausend Teilnehmer. In München ist zudem ein "Alternativgipfel" geplant.

Das G7-Treffen soll vom 26. bis 28. Juni zum zweiten Mal in dem alpinen Luxushotel zu Füßen des Wettersteingebirges stattfinden. Das Hotel wird mit einem 16 Kilometer langen Sperrgürtel und einer Sicherheitszone hermetisch abgeriegelt. Allein die Bundespolizei wird mit rund 7000 Beamten im Einsatz sein. Das berichtete der Präsident der Bundespolizeidirektion München, Karl-Heinz Blümel, in Griesen an der österreichischen Grenze.

Insgesamt wird mit einem Polizeiaufgebot von etwa 18.000 Beamten gerechnet. Anders als 2015 gehen die Veranstalter davon aus, dass das Protestcamp in Garmisch-Partenkirchen mit Zeltplätzen für rund 750 Menschen dieses Mal von vornherein genehmigt wird. Sie kündigten jedoch vorbeugend eine Klage gegen ein erwartetes Kundgebungsverbot vor dem Tagungshotel an, in dem Bundeskanzler Olaf Scholz US-Präsident Joe Biden und die übrigen Gipfelteilnehmer treffen will. Zu den G7 gehören neben den USA und Deutschland noch Japan, Großbritannien, Frankreich, Italien und Kanada, außerdem ist die EU bei allen Treffen vertreten.

Polizei überprüft 2015 tausende Menschen

Die Gegner werfen den G7 vor, mit ihrer Politik für Hunger und wachsende Ungleichheit auf der Welt verantwortlich zu sein. Wie bereits 2015 versuchen die Sicherheitsbehörden, die Anreise gewalttätiger Autonomer von vornherein zu unterbinden. 2015 waren bis zu 10.000 Bundespolizisten im Zusammenhang damit im Einsatz, auch damals gab es temporäre Grenzkontrollen. Dabei wurden mehr als 360.000 Menschen überprüft.

Schon jetzt müssen Reisende an allen deutschen Grenzen bis zum 3. Juli mit Einreisekontrollen rechnen. "Wir werden alles dafür tun, die Beeinträchtigungen der Bürgerinnen und Bürger so gering wie möglich zu halten", sagte Blümel. Kontrolliert wird an Straßen, in Zügen, aber auch auf Wanderwegen von Polizisten zu Pferd. Die Organisatoren der zahlreichen Gegenveranstaltungen kooperieren unter dem Motto "Stop G7 Elmau" und werfen den Behörden vor, Versammlungs- und Meinungsfreiheit einschränken zu wollen. So solle es nach dem Sternmarsch keine Kundgebung in Sicht- und Hörweite des Hotels geben dürfen - nicht einmal für eine Delegation von etwa 50 Teilnehmern, kritisierte Claus Schreer, einer der maßgeblichen Organisatoren. "Das wurde von Polizei und Behörden rundweg abgelehnt."

Schreer kündigte für den Fall eines Verbots eine Klage an. "Ein Verbot der geplanten Kundgebung in der Nähe des Tagungsorts der G7 durch die Versammlungsbehörde werden wir nicht akzeptieren."

Quelle: ntv.de, als/dpa

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