Israel-Krieg im Liveticker +++ 20:30 Journalistin bei propalästinensischer Demo in Berlin angegangen +++
Bei einer propalästinensischen Demonstration in Berlin soll eine Journalistin bei ihrer Arbeit behindert und körperlich angegangen worden sein. Die Einsatzkräfte hätten die Personalien der Tatverdächtigen aufgenommen und ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, sagte eine Polizeisprecherin. Weitere Details zu dem Vorfall waren zunächst nicht bekannt. An dem Protestmarsch nahmen laut Polizei bis Samstagabend schätzungsweise 6500 Menschen teil. Zu der Demonstration aufgerufen hatten bundesweit mehrere propalästinensische Gruppierungen. Mobilisiert hätten auch "viele aus dem linkspolitischen Spektrum", hieß es. Es seien im niedrigen zweistelligen Bereich Personenfeststellungen und andere Maßnahmen vollzogen worden. Unter anderem seien gewaltverherrlichende und antisemitische Äußerungen verboten worden.
+++ 20:02 Israelischer TV-Journalist in Gaza: "Die Zerstörung ist unbeschreiblich" +++
Gut eine Woche nach Beginn des israelischen Bodeneinsatzes im Gazastreifen berichtet ein in Israel bekannter TV-Journalist aus dem umkämpften Palästinensergebiet. Nir Dvori vom Fernsehsender Channel 12 ist in einem Beitrag in schwerer Schutzausrüstung mit israelischen Truppen in einem weitgehend zerstörten Gebiet zu sehen. "Hier auf den Straßen zu gehen, die Straßen in der Stadt Gaza waren, man kann die Zerstörung durch die Bombardierungen sehen, was hier die (Planierraupen) D9 gemacht haben, ist einfach unbeschreiblich", sagt Dvori. "Oh Gott, Gaza." Er hätte "nicht geglaubt, dass ich noch einmal hierher zurückkommen würde". Dvori berichtet in dem Video, die Armee habe alles zerstört, was nach Luftangriffen in dem im Beitrag zu sehenden Gebiet übergeblieben sei. Nun wolle man den Bereich "säubern". Während der Journalist spricht, sind Schüsse zu hören. Die Soldaten hätten eine Drohne identifiziert und auf sie geschossen, sagte Dvori. Auf dem sandigen Gebiet stehen zahlreiche israelische Panzer.
+++ 19:42 Israelische Armee tötet 12 Hamas-Kommandeure +++
Laut dem israelischen Verteidigungsminister Yoav Gallant haben die Streitkräfte zwölf Hamas-Befehlshaber getötet. Die Einkreisung von Gaza-Stadt soll innerhalb weniger Tage abgeschlossen sein: "Während des Schabbats gab es heftige Kämpfe im Gazastreifen. Wir haben mit den Kämpfen innerhalb der bebauten Gebiete begonnen, und die IDF setzt ihre ganze Kraft ein", so Galant. Zudem kündigt der israelische Verteidigungsminister an, den Chef der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen aufzuspüren und zu töten. "Wir werden (Jahja) Sinwar finden und eliminieren", sagte Gallant vor Journalisten in Tel Aviv.
+++ 18:51 Irans Staatsoberhaupt empfängt Hamas-Chef +++
Ajatollah Ali Chamenei hat den Chef des politischen Büros der Palästinenserorganisation Hamas in Teheran empfangen. Ismail Hanija sei "vor einigen Tagen" für Gespräche mit Irans Staatsoberhaupt in die Hauptstadt gereist. Das berichtet die staatliche iranische Nachrichtenagentur Irna unter Berufung auf Osama Hamdan, einen Vertreter der islamistischen Organisation im Libanon. Iranische Medien hatten bisher nicht über das Treffen berichtet - die Reise wurde offenbar geheim gehalten. Wann Hanija genau in Teheran war, blieb unklar. In den vergangenen Wochen hatte sich Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian regelmäßig mit Hanija über den Gaza-Krieg zwischen der Hamas und Israel ausgetauscht. Der Iran unterhält gute Beziehungen zur Hamas. Seit der Islamischen Revolution von 1979 ist Israel Irans erklärter Erzfeind.

Ajatollah Ali Chamenei gilt als mächtigster Mann im Iran. Als Religionsführer hat er das letzte Wort.
(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)
+++ 18:30 Hamas feuert Rakete in den Süden Israels +++
Der bewaffnete Arm der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Palästinenserorganisation Hamas feuert erneut eine Rakete mit größerer Reichweite auf die Hafenstadt Eilat am südlichsten Punkt Israels. Die Kassam-Brigaden teilen mit, sie hätten eine Rakete des Typs Ajasch 250 abgeschossen. Dabei handelt es sich um eine Rakete aus Eigenproduktion, die nach Hamas-Angaben eine Reichweite von 250 Kilometern haben soll. Die israelische Armee bestätigt den Angriff. Das Geschoss sei von der Raketenabwehr Arrow (Pfeil) abgefangen worden. Nach Angaben von Sanitätern gab es nach ersten Erkenntnissen keine Verletzten. In Eilat am Roten Meer sind viele der Menschen aus Ortschaften untergekommen, die nach dem Hamas-Massaker im Grenzgebiet zum Gazastreifen am 7. Oktober evakuiert wurden.
+++ 18:04 Arabische Außenminister und PLO verlangen sofortige Waffenruhe +++
Nach einem Treffen mit US-Außenminister Antony Blinken fordern mehrere arabische Staaten und die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) einen "sofortigen Waffenstillstand in Gaza". Ein "sofortiger und bedingungsloser Waffenstillstand" sei dringend notwendig, sagt der jordanische Außenminister Aiman al-Safadi bei einer Pressekonferenz in der Hauptstadt Amman. Angemessene Hilfen müssten unverzüglich im Gazastreifen ankommen. Die "Vertreibung der Palästinenser" müsse gestoppt werden, so Aiman. Dagegen lehnen die USA eine Feuerpause ab. Damit bleibe die Hamas beherrschende Kraft im Gazastreifen, sagt Blinken. Die radikal-islamische Gruppierung könne sich dann neu formieren und wieder ähnliche Angriffe wie am 7. Oktober starten.
+++ 17:50 IDF: Hamas attackiert israelische Soldaten bei der Öffnung eines Fluchtkorridors +++
Beim Versuch, einen Korridor für palästinensische Flüchtlinge im Süden des Gazastreifens zu öffnen, greifen Hamas-Kämpfer israelische Soldaten mit Mörsergranaten und Panzerabwehrraketen an. Laut einem Militärsprecher habe es keine Verletzen gegeben.
+++ 17:25 Jordanien wirft Israel Kriegsverbrechen vor +++
Jordaniens Außenminister Ayman Safadi bezichtigt Israel, Kriegsverbrechen in Gaza verübt zu haben. Das Land dürfe nicht über internationalen Gesetzen stehen, sagt er bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinen amerikanischen und ägyptischen Kollegen in Amman. "Mord und Kriegsverbrechen müssen aufhören und die Immunität Israels gegenüber dem Völkerrecht muss enden", so Al-Safadi, der zudem erklärt, auf US-Außenminister Antony Blinken komme eine führende Rolle zur Beendigung der Kämpfe zu.
+++ 16:58 Blinken: Hamas soll Gaza nach dem Krieg nicht mehr kontrollieren +++
US-Außenminister Antony Blinken erklärt, sein Land und arabische Staaten seien sich einig, dass nach dem Ende des Gaza-Kriegs der Status der Hamas nicht der gleiche wie vor den Kämpfen sein könne. Die radikal-islamische Organisation beherrscht den Küstenstreifen. Blinken weist bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinen ägyptischen und jordanischen Kollegen auch darauf hin, dass die USA besorgt seien wegen der Gewalt extremistischer jüdischer Siedler gegen Palästinenser im Westjordanland.
+++ 16:40 Zentralrat der Muslime verurteilt Antisemitismus in Deutschland +++
Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, kritisiert, dass es antisemitisches Verhalten und Judenhass unter hier lebenden Musliminnen und Muslimen gebe. "Jede Form von Menschenfeindlichkeit muss bekämpft werden", hebt er im Deutschlandfunk hervor. Antisemitische Äußerungen, etwa bei pro-palästinensischen Demonstrationen, müssten bestraft werden, sagt der Zentralrats-Vorsitzende weiter. Zugleich warnt er aber vor Pauschalisierungen. So forderten viele Demonstrierende lediglich einen Waffenstillstand im Gazastreifen oder humanitäre Hilfe für die dort lebenden Menschen. Zugleich wendet sich Mazyek gegen Alltagsrassismus gegen Musliminnen und Muslime in Deutschland, der wieder stark zugenommen habe. Dies sei eine gefährliche Entwicklung, gegen die vorgegangen werden müsse, sagt er.
+++ 16:20 Tausende bei propalästinensischer Demo in Berlin +++
Im Berliner Stadtzentrum versammeln sich Tausende Menschen zu einer pro-palästinensischen Kundgebung. Die Polizei spricht zunächst von 6000 Teilnehmenden, der Zustrom zum Ausgangspunkt der Demonstration am Alexanderplatz hält demnach aber noch an. Angemeldet sind durch eine Privatperson 2000 Teilnehmende, so die Polizei. Menschen tragen Palästina-Flaggen und Plakate mit Aufschriften wie "Stoppt den Genozid in Gaza" oder "From the river to the sea - we demand equality" bei sich - übersetzt: Vom Fluss bis zum Meer fordern wir Gleichheit für alle. Gemeint sind der Fluss Jordan und das Mittelmeer. Eine Rednerin forderte ein Ende der "Apartheidskultur" und den Stopp der Bombardierungen in Gaza. Zu der Veranstaltung aufgerufen hat ein Bündnis mehrerer pro-palästinensischer Gruppen und der Israel-kritischen Organisation Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost. Zudem unterstützen mehrere linksgerichteten Gruppen die Protestaktion.
+++ 15:58 Mindestens 15 Tote bei Angriff auf UN-Schule +++
Bei dem israelischen Angriff auf eine von der UNO betriebene Schule in Dschabalia im Norden des Gazastreifens sollen nach palästinensischen Angaben mindestens 15 Menschen ums Leben gekommen sein. Dutzende weitere seien verletzt worden, teilte die Gesundheitsbehörde in dem von der radikal-islamischen Hamas beherrschten Gebiet mit. Das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge (UNWRA) bestätigte die Attacke. Das israelische Militär äußert sich bisher nicht zu den Angaben.
+++ 15:40 Katar: Bombardierung des Gazastreifens erschwert Bemühungen um Geiselbefreiung +++
Laut dem Außenministerium von Katar erschwert die anhaltende Bombardierung des Gazastreifens seine Bemühungen um die Vermittlung der Freilassung von Geiseln, die von der Hamas festgehalten werden. Außenminister Scheich Mohammed Bin Abdulrahman al-Thani habe dies bei einem Treffen mit US-Außenminister Anthony Blinken geäußert, so das Ministerium in einer Erklärung.
+++ 15:10 Bericht: Ausreisen aus dem Gazastreifen gestoppt +++
Die Ausreise von verletzten Palästinensern sowie von Ausländern und Palästinensern mit doppelter Staatsbürgerschaft aus dem Gazastreifen ist offensichtlich gestoppt worden. Das bestätigt eine dem Ägyptischen Roten Halbmond nahestehende Quelle. Mitarbeiter des Palästinensischen Roten Halbmonds seien von den Behörden angewiesen worden, den Transport verwundeter Palästinenser vorerst einzustellen. Es müssten zunächst erst sichere Wege für die Durchfahrten von Krankenwagen aus dem Gazastreifen zum Grenzübergang Rafah zu Ägypten geschaffen werden. Auch aus Sicherheitskreisen in Gaza hieß es, dass Ausländer den Gazastreifen nicht verlassen werden, ehe nicht die Verwundeten nach Ägypten gebracht werden können.
+++ 14:49 Israel setzt Angriffe gegen Hamas im Gazastreifen mit unverminderter Härte fort +++
Die israelische Armee tötet nach eigenen Angaben "Dutzende Terroristen" im Norden des Gazastreifens und zerstört Hamas-Infrastruktur. Im Süden führen israelische Bodentruppen in der Nacht einen Angriff aus. Panzer- und Pionierkräfte seien auf eine "Terrorzelle" gestoßen, die aus einem Tunnel gekommen sei. Die Soldaten hätten auf die Kämpfer gefeuert und diese getötet. Der Einsatz israelischer Bodentruppen im Süden des Gazastreifens war in dem mittlerweile vierwöchigen Krieg bislang eher selten.
+++ 13:58 Türkei ruft Botschafter in Israel zurück +++
Die Türkei ruft ihren Botschafter in Israel zurück. Die humanitäre Krise und die fortdauernden Angriffe Israels im Gazastreifen sollen beraten werden, teilt das Außenministerium in Ankara mit. Israel hat seinen Botschafter in Ankara bereits vor einem Monat in die Heimat beordert. Grund sei eine Bewertung der bilateralen Beziehungen.
+++ 13:49 Massive gegenseitige Angriffe an Grenze zum Libanon +++
Die schiitische Hisbollah-Miliz im Libanon meldet mehrere gleichzeitige Angriffe auf israelische Stellungen im Grenzgebiet. Die israelische Armee teilt mit, Kampfflugzeuge hätten nach Angriffen von libanesischer Seite aus Hisbollah-Ziele angegriffen. Einwohner im Süden des Libanons sprechen von den schwersten Luftangriffen seit Ausbruch des Gaza-Krieges.
+++ 13:32 Schwesig fordert für Einbürgerung Bekenntnis zu Existenzrecht Israels +++
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig spricht sich dafür aus, bei Einbürgerungen nach Deutschland von den Betroffenen ein Bekenntnis zum Existenzrecht Israels zu verlangen. Auch, "dass Juden Teil unserer Gesellschaft sind" müsse jeder akzeptieren, der deutscher Staatsbürger oder Staatsbürgerin werden wolle, sagte Schwesig im Deutschlandfunk. "Gerade in dieser Zeit" müsse Deutschland hier "klare Maßstäbe setzen". Dies gelte auch für deutsche Zurückhaltung bei Kritik am militärischen Vorgehen Israels im Gazastreifen. Gleichwohl sei es richtig, darauf hinzuweisen, dass dort "der Schutz der Zivilbevölkerung wichtig ist".
+++ 12:56 Erdogan bricht Kontakt zu Netanjahu ab +++
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat im Zuge des Gaza-Kriegs nach eigenen Worten den Kontakt zu Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu abgebrochen. "Netanjahu ist für uns keine Art von Gesprächspartner mehr. Wir haben ihn gelöscht, wir haben ihn durchgestrichen", sagt Erdogan laut einer Mitteilung seines Pressebüros. Ankara beabsichtige allerdings nicht, die diplomatischen Beziehungen zu Israel abzubrechen.
+++ 12:47 US-Außenminister Antony Blinken drückt Beileid zum Tod von UN-Helfern in Gaza aus +++
US-Außenminister Antony Blinken bringt in der jordanischen Hauptstadt Amman sein Beileid zum Tod von UN-Helfern in Gaza zum Ausdruck, die seit Beginn des Krieges mit Israel getötet wurden. Blinken lobt die "außergewöhnliche Arbeit" der UN-Agentur für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA), die er als "Lebensader in Gaza" bezeichnet. Die Agentur gibt an, dass sie fast 700.000 Menschen in stark überfüllten Schulen und anderen von ihr betriebenen Einrichtungen in Gaza beherbergt und dass 72 ihrer Mitarbeiter seit dem 7. Oktober getötet wurden.
+++ 12:28 Erdogan: Israel zur Rechenschaft für "Kriegsverbrechen" ziehen +++
Die Präsidenten der Türkei und des Iran wollen Ende des Monats über den Gaza-Krieg beraten. Dazu werde der iranische Präsident Ebrahim Raisi in die Türkei kommen, teilt der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan mit. Nach einem Bericht des Senders Haberturk erklärt er, wenn Israel nicht gestoppt und für Kriegsverbrechen zur Rechenschaft gezogen werde, werde es kein Vertrauen in das globale System mehr geben.
+++ 12:11 Israel rät zu Flucht in Süden über Gaza-Schnellstraße +++
Das israelische Militär will nach eigenen Angaben am Nachmittag den Palästinensern im Gazastreifen die Nutzung einer Schnellstraße ermöglichen, um vor den Kämpfen im Norden in den Süden des Küstengebiets zu fliehen. Zwischen 13 und 16 Uhr Ortszeit solle die Salah-a-Din-Straße genutzt werden können, teilt das Militär auf Arabisch auf einer Online-Plattform mit. "Wenn Sie sich um sich selbst und Ihre Angehörigen sorgen, befolgen Sie unsere Anweisung, nach Süden zu fahren."
+++ 12:01 Hamas wirft Israel Angriff auf UN-Schule vor +++
Nach Angaben der radikalislamischen Hamas sind bei einem israelischen Angriff auf eine von der UNO betriebene Schule in Dschabalia mehrere Menschen getötet und Dutzende verletzt worden. Augenzeugen berichteten ebenfalls, dass die Al-Fachura-Schule in der Nähe von Gaza-Stadt getroffen worden sei. Von israelischer Seite liegt bisher keine Stellungnahme dazu vor. Israel wirft der Hamas jedoch generell vor, Flüchtlingslager sowie UN-Schulen und Krankenhäuser als Verstecke und Waffenlager zu missbrauchen.
+++ 11:41 Zentralrat der Muslime kritisiert Antisemitismus bei Demos +++
Der Zentralrat der Muslime in Deutschland verurteilt antisemitische Vorfälle bei propalästinensischen Demonstrationen und ruft zur Vorsicht bei der Teilnahme an Kundgebungen auf. Es gebe "ganz klare Verstöße, antisemitische Judenhass-Verstöße", sagte der Zentralrats-Vorsitzende Aiman Mazyek im Deutschlandfunk. "Sie müssen geahndet werden." An die Muslime appelliert er: "Passt auf, wo ihr mitlauft." Es gebe Gruppen, die solche Demonstrationen nutzten, um Parolen gegen Juden und Antisemitismus zu skandieren. "Das müssen wir nicht so haben."
+++ 11:33 Sozialdemokraten fordern bessere Versorgung im Gazastreifen +++
SPD-Chef Lars Klingbeil und der Spitzenkandidat der niederländischen Sozialdemokraten, Frans Timmermans, verlangen eine bessere Versorgung der Palästinenser im Gazastreifen. "Wir müssen das Leid der palästinensischen Zivilbevölkerung sehen", sagt Klingbeil, der zugleich das Recht Israels betont, gegen die militant-islamistische Hamas vorzugehen. Auch Timmermans, der anschließend noch Bundeskanzler Olaf Scholz in der SPD-Zentrale trifft, betont das Recht Israels, sich zu verteidigen, mahnt aber zugleich: "Es sterben so viele Unschuldige jetzt, ohne dass wir wissen, was das endliche Ziel ist." Israel müsse bei seinem Vorgehen das Völkerrecht einhalten und eine Versorgung der Zivilbevölkerung zulassen. "Dazu brauchen wir wirklich eine Pause", sagt der frühere Vizepräsident der EU-Kommission.
+++ 11:16 Bisher 421 Lastwagen mit Hilfslieferungen in Gaza eingetroffen +++
Im Gazastreifen sind seit Beginn des Krieges 421 Lastwagen mit dringend benötigten Hilfslieferungen eingetroffen. Wie der Palästinensische Rote Halbmond am Morgen mitteilt, seien am Freitagabend 47 Lastwagen mit humanitärer Hilfe auf der palästinensischen Seite des Grenzübergangs Rafah angekommen. Sie enthielten Lebensmittel, Wasser, Hilfsgüter, Medikamente und medizinische Ausrüstung. Treibstoff sei bisher nicht eingetroffen. UN-Angaben zufolge sind täglich 100 Lkw-Ladungen notwendig, um die mehr als zwei Millionen Menschen im umkämpften Gazastreifen mit dem Nötigsten zu versorgen.
+++ 10:51 Wieder Beschuss an der israelisch-libanesischen Grenze +++
An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon gibt es erneut Gefechte. Israels Armee attackiert eigenen Angaben zufolge Terrorzellen im Libanon, die versucht hätten, Ziele in Israel anzugreifen. Das Militär habe zudem mehrere Raketenstarts aus dem Nachbarland registriert und die Orte des Beschusses angegriffen, wie die Armee auf Telegram mitteilt. Berichte über Verletzte gibt es den Angaben nach zunächst nicht.
+++ 10:01 Deutsche in Gaza fordern von Regierung mehr Hilfe bei der Ausreise +++
Deutsche im Gazastreifen beklagen fehlende Unterstützung der Bundesregierung bei der Ausreise aus dem Kriegsgebiet. Nichts passiere, Anfragen bei der Botschaft blieben unbeantwortet, berichtet ein Deutsch-Palästinenser in Gaza der Deutschen Presse-Agentur. Er habe gesehen, wie die vergangenen Tage Hunderte ausländische Staatsbürger das Gebiet verlassen hätten - aber kaum Deutsche. Auch seine vier erwachsenen Kinder in Deutschland kämen nicht weiter. Keiner höre ihnen zu. Ein 75-Jähriger berichtet, dass ihm lediglich mitgeteilt worden sei, dass gewarnt worden sei, in das Gebiet zu fahren. Aus dem Auswärtigen Amt in Berlin heißt es, es werde "intensiv" daran gearbeitet, deutschen Staatsbürgern die Ausreise aus dem Gazastreifen zu ermöglichen.
+++ 09:51 Guterres zeigt sich "entsetzt" über Beschuss von Krankenwagen +++
UN-Generalsekretär António Guterres äußert sich "entsetzt" über den Beschuss von Krankenwagen im Gazastreifen. Die Bilder von auf der Straße liegenden Leichen vor dem Schifa-Krankenhaus in Gaza seien erschütternd, heißt es in einer Stellungnahme von Guterres. Israels Armee hatte zuvor mitgeteilt, einen Krankenwagen angegriffen zu haben, der von der islamistischen Hamas benutzt worden sei. Dabei seien mehrere Terroristen getötet worden.
+++ 09:36 Hamas meldet Angriff auf Haus des Chefs der Terrororganisation +++
Das israelische Militär hat bei den Kämpfen im Gazastreifen nach Angaben des Hamas-Radiosenders Al-Aksa das Haus des Chefs der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation, Ismail Hanijeh, mit einer Rakete beschossen. Hanijeh lebt seit 2019 nicht mehr im Gazastreifen und hält sich seitdem in der Türkei und in Katar auf. Es ist allerdings unklar, ob sich Familienangehörige des Hamas-Chefs zu dem Zeitpunkt in dem Haus aufhielten.
+++ 09:29 Iraner protestieren gegen USA und Israel +++
Zum Jahrestag der Besetzung der US-Botschaft im Zuge der Islamischen Revolution 1979 haben im Iran landesweit staatlich organisierte Kundgebungen stattgefunden, die auch zur Unterstützung der Palästinenser im umkämpften Gazastreifen genutzt wurden. "Tod den Amerikanern" und "Tod Israel" wurde in Teheran skandiert. Das Staatsfernsehen zeigt Demonstranten, die die israelische Flagge verbrannten und Bilder von palästinensischen Kindern trugen, die bei israelischen Angriffen im Gazastreifen getötet worden sein sollen. Radikale iranische Studenten hatten vor 44 Jahren kurz nach dem Sturz des Schahs die US-Botschaft gestürmt und US-Bürger als Geiseln genommen.
+++ 09:23 Honduras zieht Botschafter aus Israel zurück +++
Vor dem Hintergrund des Kriegs zwischen Israel und der Hamas beruft mit Honduras ein weiteres lateinamerikanisches Land seinen Botschafter aus Israel zurück. Die honduranische Regierung habe angesichts der "gravierenden humanitären Lage" der palästinensischen Zivilbevölkerung im Gazastreifen Botschafter Roberto Martínez aus Israel für "Konsultationen" einberufen, erklärte Außenminister Enrique Reina im Online-Netzwerk X. In den vergangenen Tagen hatten bereits Chile und Kolumbien ihre Botschafter abgezogen, Bolivien unterbrach am Dienstag sogar seine diplomatischen Beziehungen zu Israel.
+++ 09:03 Bericht: Hamas versuchte verletzte Terroristen aus Gazastreifen zu bringen +++
Die radikalislamische Hamas soll versucht haben, zusammen mit anderen Verwundeten, Ausländern und Doppelstaatlern eigene Mitglieder aus dem Gazastreifen zu bringen. Das berichtet die israelische Zeitung "Haaretz" unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten US-Beamten. Der hochrangige Beamte sagte demnach, die Hamas habe Ägypten und den USA eine Liste der Schwerverwundeten übermittelt, die sie evakuieren wollte. US-amerikanische und ägyptische Beamte stellten dabei fest, dass es sich bei einem Drittel der Namen um Hamas-Terroristen handelte.
+++ 08:15 Israels Armee meldet Tötung Dutzender Terroristen in Gaza +++
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben bei einem weiteren Bodeneinsatz gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen "Dutzende Terroristen" getötet. Es habe am Vortag zahlreiche Versuche gegeben, die israelischen Truppen aus Tunnelschächten und militärischen Einrichtungen im nördlichen Gazastreifen anzugreifen, teilt die Armee am Morgen mit. Die Soldaten hätten Terroristen getötet, Waffen der Hamas gefunden und Tunnelschächte freigelegt, die für Terrorzwecke genutzt würden.
+++ 07:41 Wagner liefert offenbar russisches Luftabwehrsystem an Hisbollah +++
Medienberichten zufolge soll die Wagner-Gruppe in Syrien ein russisches Luftabwehrsystem an die Hisbollah weitergeben. Laut einem CNN-Bericht liegen den USA Informationen vor, wonach Syriens Machthaber Baschar al-Assad zugestimmt hat, der proiranischen Schiitenmiliz im Libanon ein Raketenabwehrsystem zur Verfügung zu stellen, das Syrien von Russland erhalten hatte. Auch das "Wall Street Journal" berichtete darüber.
+++ 07:14 Selenskyi-Besuch in Israel wird vorbereitet +++
Israel und die Ukraine arbeiten an Plänen für einen möglichen Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Israel im Laufe der nächsten Woche. Das berichtet die Zeitung "Haaretz" unter Berufung auf israelische und ukrainische Beamte. Der geplante Besuch werde von den USA unterstützt, um eine "Einheitsfront proamerikanischer Demokratien im Kampf gegen die russisch-iranische Achse" zu zeigen, heißt es.
+++ 06:30 Iranisch unterstützte Milizen bekennen sich zu Anschlägen in Israel +++
Der sogenannte Islamische Widerstand im Irak - eine Koalition von iranisch unterstützten irakischen Milizen - bekennt sich zu zwei Anschlägen in Israel am 3. Oktober - und damit zum ersten Mal zu Angriffen außerhalb des Iraks und Syriens. Das berichtet die US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW). Die Gruppe hatte sich bereits zu Attacken auf US-Streitkräfte im Irak und in Syrien bekannt. Auch für einen Drohnenangriff am Freitag auf US-Militär im Irak übernehmen die Milizen demnach die Verantwortung.
+++ 05:47 USA: Für Freilassung der Geiseln wäre "konsequente Feuerpause" erforderlich +++
Nach Angaben Washingtons wäre für eine Freilassung der von der Hamas verschleppten Geiseln eine "sehr konsequente Pause" der Kämpfe zwischen Israel und der Hamas erforderlich. Ein hochrangiger Beamter des Weißen Hauses sagt vor Journalisten, derzeit würden "ernsthafte Gespräche" über das Thema geführt und betonte gleichzeitig, dass es bisher keine Vereinbarung für eine solche Pause gebe. Er hoffe, bald gute Nachrichten verkünden zu können, fuhr der Beamte fort, der nicht namentlich genannt werden wollte - "aber leider können wir das nicht garantieren", ergänzte er. Niemand kenne die genaue Zahl der verschleppten Geiseln, es seien jedoch "weit über 100, vielleicht über 200". Um so viele Menschen zu befreien, werde eine konsequente Feuerpause erforderlich sein, betonte er.
+++ 04:59 Insider: USA bemühen sich intensiv um Freilassung der Geiseln +++
US-Beamte bemühen sich laut einem Insider intensiv um die Freilassung der von den Hamas-Kämpfern im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln. Es gebe ein "indirektes Engagement", einen Weg zu finden, die Geiseln freizubekommen, sagt ein hochrangiger Beamter der Biden-Administration unter der Bedingung der Anonymität gegenüber Reportern. Aber die Arbeit sei extrem schwierig. "Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um sicherzustellen, dass alle Geiseln aller Nationalitäten aus dem Gazastreifen herauskommen. Es ist also ein aktiver Prozess im Gange, bei dem mehrere Wege beschritten werden, einschließlich eines indirekten Engagements."
+++ 03:19 Bericht: USA erwarten Intensivierung von Israels Bodenoperation +++
Die US-Regierung rechnet einem Medienbericht zufolge in den nächsten Tagen mit einer neuen Phase in Israels Feldzug gegen die Islamisten der Hamas im Gazastreifen. Der US-Sender CNN berichtet unter Berufung auf einen ranghohen Regierungsbeamten in Washington, die Regierung von US-Präsident Joe Biden rechne mit einer Reduzierung der Luftangriffe und einem stärkeren "taktischen Fokus auf die Bodenkampagne". Dabei dürfte es dem zitierten Beamten zufolge darum gehen, das riesige Netz unterirdischer Tunnelkomplexe zu räumen, von denen aus die Hamas operiere. Da weiterhin humanitäre Hilfe in den Gazastreifen fließe, erwarte die US-Regierung in Bezug auf die bisher massiven Luftangriffe der Israelis "eine Verringerung dessen, was wir gesehen haben", heißt es weiter in dem Bericht. Seit den großangelegten Terrorangriffen der im Gazastreifen herrschenden Hamas Anfang Oktober hat Israel eigenen Angaben zufolge mehr als 12.000 Ziele im Gazastreifen angegriffen. Inzwischen rücken dort auch Bodentruppen gegen Hamas-Terroristen und militärische Ziele vor.
+++ 02:48 Israel meldet Abwehr von Terroristen aus Libanon +++
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben Terroristen aus dem Libanon abgewehrt. Wie die Armee auf Telegram bekanntgibt, habe eine "Terrorzelle" am Vortag versucht, Panzerabwehrraketen auf das Gebiet des Kibbuz Yiftah im Norden Israels abzuschießen. Ein Panzer der israelischen Armee habe die Terrorzelle getroffen. Zudem habe sich ein Terrorist aus dem Libanon dem Grenzgebiet in der Nähe der Gemeinde Schelomi genähert und sei von einem israelischen Kampfflugzeug getötet worden.
+++ 00:59 Jordanien: Blinken trifft arabische Außenminister zu Gaza-Gesprächen +++
Am Samstag wird sich US-Außenminister Antony Blinken jordanischen Angaben zufolge mit Amtskollegen aus Saudi-Arabien, Ägypten und anderen Ländern der Region für ein Gespräch über den Gaza-Krieg treffen. Jordanien wolle sich zunächst mit mehreren arabischen Staaten abstimmen, um "den israelischen Krieg gegen Gaza und die dadurch verursachte humanitäre Katastrophe zu beenden", wie die jordanische Nachrichtenagentur Petra unter Berufung auf einen Sprecher des jordanischen Außenministeriums meldet. Danach kommen die Außenminister den Angaben nach in Jordaniens Hauptstadt Amman mit Blinken zusammen, um ihre Position zu bekräftigen. Auch die Außenminister aus Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie ein Vertreter der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) seien bei den Gesprächen dabei. Die säkulare Fatah-Fraktion innerhalb der PLO ist ein erbitterter Rivale der Hamas.
+++ 00:01 "SS-Runen" und Israel in Mülltonne: Festnahmen bei Demo in Frankfurt +++
Bei einer propalästinensischen Kundgebung mit anschließender Demonstration sind in Frankfurt/Main neun Menschen festgenommen worden. Es wurden unter anderem Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Volksverhetzung, des Verwendens verfassungswidriger Kennzeichen und des Verdachts der Gewaltdarstellung eingeleitet, wie die Polizei mitteilt. An der Demonstration unter dem Motto "Waffenruhe in Gaza" in der Frankfurter Innenstadt hätten bis zu 850 Menschen teilgenommen. Die Polizei stellte eigenen Angaben zufolge ein Schild mit "SS-Runen" sicher und nahm dessen Trägerin fest. Eine andere Frau habe ein Plakat in die Höhe gehalten, auf dem die Flagge des Staates Israel in einer Mülltonne abgebildet war - und die Aufschrift "Keep the World clean". Das Schild wurde ebenfalls sichergestellt und die Frau muss sich wegen des Verdachts der Volksverhetzung verantworten, heißt es von der Polizei.
+++ 23:11 Israel empfiehlt Bürgern, Auslandsreisen zu überdenken +++
Israel empfiehlt seinen Bürgern angesichts des weltweit zunehmenden Antisemitismus Reisen ins Ausland zu überdenken. Aufgrund des Ausmaßes gewalttätiger Vorfälle gegen Israelis und Juden sollten Israelis "die Notwendigkeit von Auslandsreisen neu bewerten", mahnten das israelische Außenministerium sowie der Nationale Sicherheitsrat. Israelischen Bürgern im Ausland rieten sie, keine israelischen und jüdischen Symbole zur Schau zur stellen. Soldaten und andere Sicherheitskräfte sollen demnach nicht mit Fremden über ihre Tätigkeit sprechen. Weiter mahnten die Behörden, Reisen in arabische Länder und Länder des Nahen Ostens, in den Nordkaukasus und in an den Iran grenzende Staaten zu verschieben.
+++ 21:30 Israel: Hamas-Rakete beschädigt Kindergartengelände +++
Eine von der Hamas aus dem Gazastreifen abgefeuerte Rakete ist auf dem Gelände eines Kindergartens in Sderot eingeschlagen, teilt ein Sprecher der südisraelischen Stadt laut Berichten der "Jerusalem Post" mit. Es wurden keine Verletzten gemeldet, aber das Gebäude sei beschädigt worden. In vielen israelischen Städten nahe der Grenze zum Gazastreifen ertönten Sirenen, berichtet die Zeitung.
+++ 20:56 Scholz telefoniert mit irakischem Ministerpräsidenten +++
Bundeskanzler Scholz hat nach einem Telefonat mit dem irakischen Ministerpräsidenten Mohammed Shia al-Sudani eine gemeinsame Haltung betont. Beide Länder haben demnach bekräftigt, dass sich der Krieg zwischen Israel und der Hamas nicht ausweiten darf, schreibt Scholz auf X. "Kein regionaler Akteur sollte die Gelegenheit nutzen, destabilisierend in den Konflikt einzugreifen", so Scholz.
+++ 20:26 Tausende bei pro-palästinensischem Protest in Essen +++
Rund 3000 Menschen protestieren laut Polizei im nordrhein-westfälischen Essen gegen den israelischen Militäreinsatz im Gazastreifen. Angemeldet worden sei die pro-palästinensische Demonstration von einer Privatperson. Die Demonstration sei "sehr laut und sehr emotional, aber friedlich" verlaufen, sagt ein Polizeisprecher. Es seien keine Straftaten festgestellt worden. Die Polizei hatte eine Reihe von Auflagen erlassen und angekündigt, bei einem unfriedlichen Verlauf konsequent einzuschreiten. Die Demonstration wurde von einem starken Polizeiaufgebot begleitet.
Frühere Ereignisse können Sie hier nachlesen.
Quelle: ntv.de, gut/sba/chl/uzh/dpa/AFP/rts