Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 20:43 Kiew: Russlands Armee braucht fünf Jahre zum Wiederaufbau +++

Die russische Armee hat angesichts ihrer Verluste in der Ukraine nach Meinung des ukrainischen Verteidigungsministers Olexij Resnikow ihre Schlagkraft auf Jahre hinaus verloren. Nach Resnikows Einschätzung werden die russischen Streitkräfte mindestens fünf Jahre für den Wiederaufbau brauchen. "Nach Erkenntnissen der NATO-Aufklärung haben die Russen gewaltige Verluste an Panzern, Artillerie, Schützenpanzern und Soldaten", wird Resnikow von der "Ukrajinska Prawda" zitiert. "Die regulären Streitkräfte der Russischen Föderation könnten frühestens in fünf Jahren wiederhergestellt werden, vielleicht auch erst in zehn Jahren", sagt der Minister. Seit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine im Februar haben beide Seiten bereits schwere Verluste erlitten. Nach ukrainischer Darstellung hat die russische Armee bereits über 100.000 Gefallene zu beklagen.

+++ 20:02 Ukraine meldet kleine Geländegewinne im Donbass +++
Die Ukraine meldet kleinere Geländegewinne in Teilen des östlichen Donbass. "Insgesamt halten wir unsere Stellungen", sagt Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. "Es gibt auch einige Frontabschnitte, an denen wir etwas vorrücken."

+++ 19:41 Russland: "Unfreundliche" Investoren sollen bei Verkauf halben Preis erhalten +++
Ausländische Investoren aus sogenannten "unfreundlichen" Staaten müssen möglicherweise beim Verkauf russischer Vermögenswerte massive Abschläge in Kauf nehmen. Das Finanzministerium in Moskau veröffentlichte das Protokoll einer Sitzung der zuständigen Regierungskommission vom 22. Dezember, in dem über einen Abschlag von "mindestens 50 Prozent des Marktwertes" die Rede ist. Diskutiert wurde demnach auch eine Pflicht zu gewissen Zahlungen über einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren oder von zehn Prozent des Wertes der Transaktion an den Staat. Betroffen wären "ausländische Personen, die mit ausländischen Staaten verbunden sind, die unfreundliche Handlungen gegen russische juristische und natürliche Personen begehen". Mit "unfreundlich" werden in Russland Staaten bezeichnet, die nach dem Einrücken in die Ukraine Sanktionen verhängt haben. Es bleibt unklar, wie die Regierung in Moskau die besprochenen Maßnahmen umsetzen würde und ob sie für jeden Verkauf gelten sollen.

+++ 19:02 Historiker Kershaw: Vermute, dass Krieg in halbem Jahr vorbei ist +++
Der britische Historiker Ian Kershaw geht nach eigenen Angaben davon aus, dass der russische Angriffskrieg in der Ukraine im kommenden Sommer vorbei sein wird. "Im Frühjahr werden wir sehen, ob die Ukrainer mit westlicher Unterstützung zu einer neuen Offensive bereit sind, mit der sie die Angreifer zurückdrängen können. Wenn das der Fall ist, dann könnten wir im Frühjahr oder Sommer auf dem Weg zu der einen oder anderen Lösung sein", sagt der 79-Jährige in einem Interview der "Süddeutschen Zeitung". Der "derzeitige Grad der Zermürbung" sei "für beide Seiten schwer zu ertragen", so der Historiker. "Deshalb vermute ich, dass der Krieg in einem halben Jahr vorbei ist." Russlands Präsident Wladimir Putin habe sich in eine Lage gebracht, die er nie vorhergesehen habe, sagte Kershaw der Zeitung weiter. "Er befindet sich jetzt in einem Krieg, den er nicht gewinnen kann und der sehr kostspielig und schädlich ist." Nun gelte es abzuwarten, in welchem Zustand die Streitkräfte auf beiden Seiten am Ende dieses Winters sein werden.

+++ 18:28 Kiew zieht tragische Jahresbilanz +++
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine haben in der Hauptstadt Kiew die Alarmsirenen 638 Mal geheult. Insgesamt habe seit Ende Februar damit knapp 694 Stunden lang Alarmzustand geherrscht, teilt Kiews Militär-Verwaltungschef Serhij Popko mit. "Das sind praktisch 29 Tage, fast ein ganzer Kalendermonat, den die Bürger der Stadt in Schutzräumen und Bunkern verbracht haben." Insgesamt habe die Hauptstadt 52 Luftangriffe erlebt, bei denen 120 Menschen ums Leben kamen, unter ihnen fünf Kinder. 495 Menschen seien bei den Angriffen mit Raketen und Marschflugkörpern verletzt worden. Durch die Angriffe seien über 600 Gebäude beschädigt worden, sagt Popko. Die kritische Infrastruktur der Hauptstadt sei erheblich beschädigt worden. "2022 war das schlimmste Jahr in der neueren Geschichte Kiews", betont Popko. Nachdem der Vormarsch der russischen Bodentruppen auf Kiew abgeschlagen worden sei, sei der Feind zu dem "Genozid aus der Luft" übergegangen. Erst in der Nacht zu Freitag war ein neuer Angriff auf Kiew mit sogenannten Kamikaze-Drohnen abgewehrt worden. Russland greift seit dem Herbst gezielt das Energienetz der Ukraine an, um die Bevölkerung damit unter Druck zu setzen.

+++ 17:46 Europäischer Gaspreis weiter im Sinkflug +++
Der Preis für europäisches Gas fällt immer weiter. Nachdem er zuletzt bereits auf den niedrigsten Stand seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine am 24. Februar gefallen war, verbilligt er sich am letzten Handelstag des Jahres 2022 nochmals drastisch. Am virtuellen Handelspunkt TTF in den Niederlanden geht es um weitere 14,5 Prozent nach unten auf 73,20 Euro je Megawattstunde. Hintergrund sind laut Marktbeobachtern die weiter extrem gut gefüllten Gaslager. Hinzu kommt die vergleichsweise milde Witterung mit Temperaturprognosen für den Jahreswechsel von fast 20 Grad. Kurz nach Beginn des Krieges hatte der Gaspreis zunächst kurz 160 Euro erreicht, ehe er wieder etwas zurückkam, um dann aber Ende August mit dem faktischen Ende der Gaslieferungen aus Russland nach Westeuropa in der Spitze bis auf knapp 330 Euro nach oben zu schießen.

+++ 16:46 Tote und Verletzte bei russischen Luftangriffen in Region Charkiw +++
Russische Truppen haben das Dorf Kateryniwka und die Stadt Kupjansk in der Region Charkiw in Beschuss genommen. Nach Angaben des stellvertretenden Leiters des ukrainischen Präsidialamtes, Kyrylo Tymoschenko, wurden bei dem Angriff auf Kateryniwka zwei Menschen getötet und zwei weitere verletzt. In Kupjansk wurde ein 70-jähriger Mann verletzt, wie der Leiter der Militärverwaltung des Gebiets Charkiw, Oleh Sinehubow, mitteilt.

+++ 16:04 Belarussischer Sicherheitsrat vermutet Absicht bei S-300-Zwischenfall +++
Der Sekretär des belarussischen Sicherheitsrats sieht in dem Eindringen einer ukrainischen S-300-Luftabwehrrakete in den Luftraum von Belarus keinen Unfall. Das sagt er nach einem Bericht der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA dem Sender Sputnik Belarus. Demnach soll es aus Sicht des belarussischen Sicherheitsexperten sehr wahrscheinlich sein, dass hinter dem Vorfall irgendeine Art von Absicht stecke. Am Donnerstag hat die belarussische Armee nach Angaben des Verteidigungsministeriums eine ukrainische S-300-Rakete abgeschossen, die rund 15 Kilometer weit in belarussisches Territorium geflogen war.

+++ 15:13 Moskaus Ex-Oberrabbiner an Juden: Verlassen Sie Russland, solange Sie noch können +++
Pinchas Goldschmidt, Moskaus ehemaliger Oberrabbiner, sagt in einem Interview mit der britischen Zeitung "The Guardian", Juden sollten Russland verlassen, solange sie noch können, bevor sie zu Sündenböcken für die durch den Krieg in der Ukraine verursachte Not gemacht werden. "Wenn man auf die russische Geschichte zurückblick, sieht man, dass die Regierung immer dann, wenn das politische System in Gefahr war, versucht hat, die Wut und Unzufriedenheit der Massen auf die jüdische Gemeinschaft zu lenken. Wir haben das in der Zarenzeit und am Ende des stalinistischen Regimes gesehen", sagt Pinchas der Zeitung. "Wir erleben einen zunehmenden Antisemitismus, während Russland zu einer neuen Art von Sowjetunion zurückkehrt und sich der Eiserne Vorhang Schritt für Schritt wieder senkt. Deshalb glaube ich, dass die beste Option für russische Juden darin besteht, das Land zu verlassen", fügt der Rabbiner hinzu.

+++ 14:48 Gauck: "Hier gibt es eindeutig einen Schuldigen und ein Opfer" +++
Altbundespräsident Joachim Gauck spricht sich für eine klare und starke Unterstützung für die von Russland angegriffene Ukraine aus. Es gebe bei diesem Krieg eindeutig einen Aggressor und ein Opfer, und sei nicht wie oft im Leben, dass beide an einem Konflikt irgendwie schuld seien. "Hier gibt es eindeutig einen Schuldigen und ein Opfer", sagt Gauck am Rande des Europäischen Jugendtreffens der christlich-ökumenischen Taizé-Gemeinschaft in Rostock, wo er am Mittagsgebet teilnahm. Eine richtige Politik unterstütze den Überfallenen. Er selbst habe Schwierigkeiten mit einem politischen Pazifismus. Pazifismus als individuelle Entscheidung sei "achtens- und ehrenwert". "Eine Politik des Pazifismus, die nicht wagt, Partei zu ergreifen, auch wenn ganz klar Opfer und Täter zu erkennen sind, ist für mich ethisch nicht nachzuvollziehen, übrigens auch religiös nicht", so Gauck weiter. Er befürworte eine starke Unterstützung eines überfallenen Opfers.

+++ 14:32 Schröder bekommt Neujahrsgrüße von Putin – Scholz nicht +++
US-Präsident Joe Biden, der französische Staatschef Emmanuel Macron und Bundeskanzler Olaf Scholz werden nach Kreml-Angaben keine Neujahrsgrüße vom russischen Präsidenten Wladimir Putin bekommen - anders als der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder. "Wir haben keinen Kontakt zu ihnen", erklärt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. "Und angesichts der ständigen unfreundlichen Handlungen, die sie unternehmen, wird der Präsident ihnen keine Grüße senden." Putin erhalte von den drei Politikern auch keine. Von den europäischen Staatschefs bekommen nur der serbische Präsident Aleksandar Vucic, der ungarische Premierminister Viktor Orban und der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko die Neujahrsgrüße aus dem Kreml.

+++ 13:59 Tänzer mit Putin-Tattoos - Ballettstück abgesetzt +++
Das Mailänder Arcimboldi-Theater setzt eine Ballett-Aufführung mit dem russischen Tänzer Sergej Polunin wegen dessen Tattoos ab. Er hat sich dreimal das Konterfei des russischen Präsidenten Wladimir Putin auf Brust und Schultern stechen lassen. Nach einer Kampagne gegen den Auftritt Polunins im Stück "Rasputin - Ein Tanz-Drama" in sozialen Medien sei der Verzicht angesichts von Anspannungen und Drohungen eine Frage der "politischen und moralischen Verantwortung" gewesen, teilt die Bühne mit.

+++ 13:48 ESC-Chef: Ausschluss Russlands ist gerechtfertigt +++
Der Chef des Eurovision Song Contest verteidigt den andauernden Ausschluss Russlands aus dem Wettbewerb. Der Schritt sei hart gewesen und sei es immer noch, sagt Martin Österdahl im Gespräch mit Abba-Sänger Björn Ulvaeus im Sender BBC Radio 4. Allerdings sei die Maßnahme gerechtfertigt. "Auch wenn wir uns nicht als politisch verstehen, sollten wir immer für die grundlegenden und ultimativen Werte der Demokratie eintreten", sagt Österdahl. "Dies wird ein Eurovision Song Contest, der die Werte, über die wir reden, aufrechterhält: Solidarität, Zuwendung, Vereinigung durch Musik." Russland war wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine bereits vom ESC 2022 ausgeschlossen worden.

+++ 13:24 Freiwillige liefern Frontbewohnern Essen und Hoffnung +++

+++ 13:03 IOC-Chef: Sanktionen gegen Russland und Belarus bleiben +++
IOC-Präsident Thomas Bach ist Diskussionen über eine Lockerung oder gar Aufhebung der Sanktionen gegen Russland und Belarus wegen des Angriffskrieges auf die Ukraine entgegengetreten. "Diese Sanktionen gegen die russischen und belarussischen Staaten und Regierungen müssen und werden auch weiterhin bestehen bleiben", sagt der 69 Jahre alte Deutsche in seiner Neujahrsansprache. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte den von Belarus unterstützten Einmarsch russischer Streitkräfte in die Ukraine kurz nach den Olympischen Winterspielen in Peking verurteilt und beschlossen, dass zukünftig weder in Russland noch in Belarus internationale Sportveranstaltungen durchgeführt werden.

+++ 12:43 Klitschko: Putin geht "so weit, wie wir es ihm erlauben" +++
Der Westen hat nach Ansicht von Vitali Klitschko das Expansionsstreben des russischen Präsidenten Wladimir Putin unterschätzt. "Der größte Fehler westlicher Politiker war es zu denken, Putin würde sich mit der Annexion der Krim sowie Donezk und Luhansk zufriedengeben", sagt der Bürgermeister von Kiew dem "Spiegel". Putin gehe "so weit, wie wir es ihm erlauben", sagt Klitschko. "Er verkauft sich als Sammler ehemaliger russischer Territorien und wird die Ukraine nie akzeptieren, weil sie einmal Teil Russlands war." Putin spreche auch über Polen und die baltischen Länder. "Ihr Deutschen dürft nicht vergessen, ein Teil Deutschlands gehörte ebenfalls zum sowjetischen Imperium", so der frühere Boxweltmeister. "Putin hat jahrelang als KGB-Agent in der DDR gearbeitet. Er könnte auch nach Deutschland einmarschieren. Das ist schwer vorstellbar? Vor einem Jahr war der Krieg in der Ukraine auch schwer vorstellbar."

+++ 12:17 Polen zählt mehr Einreisen in die Ukraine als Ausreisen +++
Kurz vor dem Jahreswechsel liegt die Zahl der Einreisen in die Ukraine nach Angaben des polnischen Grenzschutzes höher als die der Ausreisen. Am Donnerstag seien rund 31.000 Menschen von Polen aus in das vom russischen Angriffskrieg verwüstete Land eingereist, teilt die Behörde auf Twitter mit. Im gleichen Zeitraum wurden demnach 27.200 Ausreisen gezählt. "Vor der Jahreswende und den orthodoxen Feiertagen kehren viele in die Ukraine zurück", sagt eine Sprecherin des Grenzschutzes. Das orthodoxe Weihnachtsfest wird am 7. Januar gefeiert.

+++ 12:01 Experte zu Waffenlieferungen: Luftabwehr "am vordringlichsten" +++

+++ 11:32 Belarus zu Raketenfund: Mögliche Provokation Kiews +++
Das Verteidigungsministerium in Minsk spricht nach dem Fund einer Flugabwehrrakete auf belarussischem Staatsgebiet von einer möglichen Provokation Kiews. "Entweder wurde die ungelenkte Flugabwehrrakete wegen der schlechten Ausbildung der Mannschaft unabsichtlich abgefeuert, oder die Rakete war defekt, oder aber es handelt sich um absichtliche Provokation der ukrainischen Streitkräfte", sagt der Chef der belarussischen Flugabwehr, Kirill Kasanzew, in einer im Nachrichtenkanal Telegram verbreiteten Stellungnahme des Ministeriums. Staatsmedien in der belarussischen Hauptstadt Minsk hatten berichtet, dass eine vom Flugabwehrsystem S-300 abgeschossene Rakete am Donnerstagvormittag auf belarussisches Staatsgebiet gefallen sei.

+++ 10:53 Putin lädt Xi nach Moskau ein +++
Russlands Präsident Wladimir Putin lädt den chinesischen Staats- und Parteichef Xi Jinping im Frühling zu einem Staatsbesuch nach Moskau ein. "Im nächsten Jahr wird sich der intensive bilaterale Austausch fortsetzen, daran zweifle ich nicht. Und wir werden eine Möglichkeit finden, uns persönlich zu treffen", sagt Putin in einer auf der Kreml-Homepage veröffentlichten Videoschalte mit Xi. Diese Besuch werde "der Welt die Nähe der russisch-chinesischen Beziehungen demonstrieren", so Putin. Die Nachrichtenagenturen AFP und Reuters melden derweil, dass Xi zu dem Treffen nach Moskau kommen werde.

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+++ 10:48 Großbritannien hilft Ukraine bei der Minenräumung +++
Das Vereinigte Königreich unterstützt die Ukraine bei der Räumung von Minen und nicht explodierten Geschossen. Es seien mehr als 1000 Metalldetektoren und 100 Ausrüstungspakete zur Bombenentschärfung geliefert worden, teilt das Verteidigungsministerium in London mit. "Russlands Einsatz von Landminen sowie Angriffe auf zivile Infrastruktur unterstreichen die schockierende Grausamkeit der Invasion (des russischen Präsidenten Wladimir) Putins", sagt Ressortchef Ben Wallace. "Dieses neue britische Unterstützungspaket wird der Ukraine helfen, Land und Gebäude sicher zu räumen, während sie ihr rechtmäßiges Territorium zurückerobert."

+++ 10:35 Bulgarien will Energie-Abhängigkeit zu Russland verringern +++
Bulgarien will mit Hilfe Frankreichs bei der Atomenergie unabhängiger von Russland werden. Der staatliche Betreiber des Kernkraftwerks Kozloduy unterzeichnete dazu einen Vertrag mit einer Tochter des französischen Energieversorgers EDF. Er sieht die Lieferung von Kernbrennstoff für einen der beiden 1000-Megawatt-Reaktoren russischer Bauart des AKW durch die EDF-Tochter Framatome vor. Erst Anfang des Monats hatte Bulgarien eine ähnliche Vereinbarung mit der schwedischen Tochter des US-Konzerns Westinghouse Electric geschlossen.

+++ 10:16 London: Neuer Anführer übernimmt russischen Verband +++
Ein russischer Truppenverband in einem umkämpften Gebiet in der Ostukraine bekommt nach britischen Angaben vermutlich erneut eine neue Führung. Generalleutnant Jewgenij Nikiforow sei wahrscheinlich dabei, das Kommando über Russlands Westliche Streitkräftegruppe (WGF) zu übernehmen, schreibt das britische Verteidigungsministerium in seinem regelmäßigen Geheimdienst-Update. Er wäre demnach der mindestens vierte Kommandeur an der Spitze des Verbands seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar. Die WGF hat nach britischer Einschätzung mit ziemlicher Sicherheit die Aufgabe inne, Russlands rechte Flanke in dem Gebiet rund um die Städte Kreminna und Swatowe zu halten.

+++ 09:47 Ukraine für Untersuchungen nach Raketen-Vorfall in Belarus +++
Nach dem mutmaßlichen Absturz einer ukrainischen Abwehrrakete in Belarus erklärt sich das ukrainische Verteidigungsministerium laut "Euromaidan Press" bereit, eine internationale Untersuchung einzuleiten. Demnach habe das Verteidigungsministerium in einer Erklärung geschrieben, dass es sich bei dem Raketenabschuss um eine absichtliche russische Provokation handeln könnte, um Belarus in den Krieg hineinzuziehen. Die Ukraine befürworte die Idee, den Vorfall gemeinsam mit Ländern zu untersuchen, die Russland nicht unterstützen, heißt es.

+++ 09:18 Ukrainischer Generalstab: Über 105.000 russische Soldaten gestorben +++
Den Angaben des ukrainischen Generalstabs zufolge sind seit Kriegsbeginn mehr als 105.000 russische Soldaten gefallen. Zudem habe Russland über 3000 Panzer, rund 2000 Artilleriesysteme und 1740 Drohnen verloren, teilt der Generalstab auf Facebook mit. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.

+++ 08:15 Russland zielt erneut auf Infrastruktur +++
Die ukrainische Flugabwehr konnte nach Behördenangaben russische Angriffe auf die Infrastruktur abwehren. "Russland hat wieder auf unsere Infrastrukturobjekte gezielt", teilt der Militärgouverneur des Kiewer Umlands, Olexij Kuleba, in seinem Telegram-Kanal mit. Neben Kiew wurden laut dem Einsatzkommando Ost der ukrainischen Armee auch im Gebiet Saporischschja Drohnen von der Flugabwehr abgeschossen. Insgesamt hätten die russischen Streitkräfte 16 Angriffe mit sogenannten Kamikaze-Drohnen vom Norden und Südosten aus gestartet, teilt das ukrainische Militär mit.

+++ 07:58 Russische Raketen treffen Geburtsklinik in Cherson +++

+++ 07:29 Militärverwaltung: Drohnen über Kiew abgeschossen +++
Laut der Kiewer Militärverwaltung wurden in der Nacht fünf Drohnen vom Typ Shahed über der Stadt gesichtet. Die Luftabwehr habe alle Ziele abgeschossen, berichtet "The Kyiv Independent". Eines der Munitionspakete der Drohnen habe ein Verwaltungsgebäude im Stadtteil Holosijiw sowie einige Fenster eines angrenzenden Gebäudes getroffen und beschädigt. Es liegen keine Informationen über Verletzte vor.

+++ 07:01 Briten kündigen Militärhilfe in Milliardenhöhe an +++
Großbritannien wird seinem Verteidigungsministerium zufolge die Ukraine auch im Jahr 2023 2,3 Milliarden Pfund an Militärhilfe zur Verfügung stellen. Das entspreche, wie der britische Verteidigungsminister Ben Wallace sagt, dem Betrag, den sein Land bereits in diesem Jahr der Ukraine bereitgestellt hätte.

+++ 06:38 Habeck dankt Wirtschaft für Transformatoren +++
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck dankt Unternehmen für Sachspenden an die Ukraine. "Wir haben angesichts der brutalen Angriffe auf die zivile Infrastruktur Unternehmen gebeten, technische Güter, wie beispielsweise Transformatoren für die Ukraine zu spenden", sagt der Grünen-Politiker. "Und das haben die im großen Umfang getan." Etwa 2300 technische Güter wurden laut Habeck mit Hilfe der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit in die Ukraine geliefert, darunter knapp 30 Transformatoren. "In den letzten Wochen haben deutsche Unternehmen noch mal mehr als 60 Transformatoren zur Spende angeboten, darunter auch mehrere große." Weitere würden produziert, die die Bundesregierung den Firmen dann abkaufe, um sie an die Ukraine zu liefern. "Das ist vorbildlich, wie deutsche Energieversorgungsunternehmen und Produzenten hier mitziehen. Auch dafür möchte ich Danke sagen", sagt Habeck.

+++ 06:16 Högl: "Bundeswehr hat fast von allem zu wenig" +++
Die Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Eva Högl, bescheinigt der Bundeswehr wenige Tage vor der Übernahme der Führung der Schnellen Eingreiftruppe der NATO erhebliche Ausrüstungsmängel. Zur vollständigen Einsatzbereitschaft fehle es "an persönlicher Ausstattung wie Helmen, Rucksäcken, Schutzwesten sowie kleinerem und großen Gerät - von Funkgeräten, Munition bis zu Panzern", sagt Högl der "Rheinischen Post" und dem Bonner "General-Anzeiger". "Die Bundeswehr hat fast von allem zu wenig." Trotz des 100 Milliarden Euro umfassenden Sondervermögens sei die Materiallage schlechter als vor dem Kriegsbeginn am 24. Februar, "weil viel zur Unterstützung der Ukraine abgegeben wurde, aber noch nichts wieder ersetzt wurde."

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+++ 05:59 Expertin: Schwaches Russland gefährdet internationale Stabilität +++
Die sicherheitspolitische Expertin der Stiftung Wissenschaft und Politik, Claudia Major, warnt vor einem geschwächten Russland. "Jegliche Schwächung von Russland und das möglicherweise Auseinanderbrechen dieses Vielvölkerstaates hat eine enorm destabilisierende Wirkung auf Europa und darüber hinaus", sagt sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Wir müssen uns auch fragen, wie wir mit dem möglichen Chaos umgehen, wenn Russland keine Führungsmacht mehr ist, etwa im zentralasiatischen Raum", so Major weiter. Schon jetzt seien die Folgen in Zentralasien, wo Russland eine hegemoniale Führungsmacht war, sichtbar. "Der Kreml wird dort nach den militärischen Niederlagen in der Ukraine als schwach wahrgenommen und erste Staaten wollen dies nutzen, um sich aus der Einflusssphäre Moskaus zu lösen."

+++ 04:46 Stoltenberg: Waffenlieferungen sind "schnellster Weg zum Frieden" +++
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg ruft Deutschland und die anderen Bündnisstaaten zu weiteren Waffenlieferungen an die Ukraine auf. "Es mag paradox klingen, aber militärische Unterstützung für die Ukraine ist der schnellste Weg zum Frieden", sagt der Norweger. Russlands Präsident Wladimir Putin müsse davon überzeugt werden, dass er sein Ziel, die Kontrolle über die Ukraine zu übernehmen, nicht erreichen werde. Dann könne es eine friedliche Verhandlungslösung geben, die ein Überleben der Ukraine als unabhängiger demokratischer Staat gewährleiste.

+++ 03:38 Biden setzt neuen Haushalt mit Milliardenhilfen für die Ukraine in Kraft +++
US-Präsident Joe Biden bringt mit seiner Unterschrift unter den neuen Jahreshaushalt weitere Milliardenhilfen für die Ukraine auf den Weg. Vom Gesamtetat von 1,7 Billionen Dollar sind rund 45 Milliarden Dollar (rund 42 Milliarden Euro) für die wirtschaftliche und militärische Unterstützung der Ukraine vorgesehen. Der Kongress hatte bereits im Mai ein 40 Milliarden Dollar schweres Hilfspaket für die Ukraine verabschiedet.

+++ 03:06 Selenskyj: Ohne "heldenhafte" Luftabwehr wäre der Schaden noch größer +++
Einen Tag nach den russischen Raketenangriffen leiden laut dem ukrainischen Präsidenten die meisten Regionen unter Stromausfällen. "Aber das ist nichts im Vergleich zu dem, was hätte passieren können, wenn unsere heldenhaften Flugabwehrtruppen und die Luftabwehr nicht gewesen wären", sagt Wolodymyr Selenskyj in einer Videoansprache. Die Luftkommandos in der Zentral-, Süd-, Ost- und Westukraine hätten 54 russische Raketen und elf Drohnen während eines der größten russischen Luftangriffe seit Beginn des Krieges im Februar abgewehrt.

+++ 02:17 Großbritannien schickt Ukraine Metalldetektoren und Entschärfungsgeräte +++
Großbritannien stellt der Ukraine mehr als 1000 Metalldetektoren und 100 Sets zur Entschärfung von Bomben zur Verfügung. "Russlands Einsatz von Landminen und der Angriff auf die zivile Infrastruktur unterstreichen die schockierende Grausamkeit von Putins Invasion", erklärt der britische Verteidigungsminister Ben Wallace. Die von der deutschen Firma Vallon hergestellten Metalldetektoren und Sets helfen der Ukraine, "Land und Gebäude sicher zu räumen, während sie ihr rechtmäßiges Territorium zurückerobern", so das Verteidigungsministerium.

+++ 01:14 15.000 Menschen in der Ukraine vermisst +++
Seit Kriegsbeginn in der Ukraine ist das Schicksal von Tausenden ukrainischen Soldaten und Zivilisten völlig ungewiss. "Russland hat aktuell 3392 ukrainische Kriegsgefangene bestätigt, aber in der Ukraine gelten derzeit 15.000 Menschen als vermisst, darunter viele Zivilisten", sagte die ukrainische Präsidentenberaterin Alona Verbytska dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Wir wissen nicht, was mit ihnen geschehen ist", sagte sie. "Befinden sie sich auch in russischer Kriegsgefangenschaft, sind sie aus russisch besetzten Gebieten verschleppt oder womöglich längst umgebracht worden?" Diese Ungewissheit sei vor allem für die Angehörigen schrecklich, erklärte Verbytska. Ukrainische Behörden haben wiederholt darauf hingewiesen, dass ganze Familien und auch Kinder aus den besetzten Gebieten nach Russland verschleppt würden.

+++ 23:35 Selenskyj: Jeder Raketenangriff bringt Russland dem Tribunal näher +++
Russland rückt mit jedem weiteren Raketenangriff gegen die Ukraine nach Ansicht von Präsident Wolodymyr Selenskyj näher an ein internationales Tribunal heran. "Mit jedem solchen Raketenangriff treibt sich Russland nur noch tiefer in eine Sackgasse", sagt Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Der "Status des größten Terroristen der Welt" werde sich noch lange auf Russland und seine Bürger auswirken. In seinen Unterredungen mit ausländischen Staats- und Regierungschefs versucht der ukrainische Staatschef, deren Unterstützung für einen Internationalen Strafgerichtshof nach dem Vorbild des Nürnberger Tribunals zu gewinnen, vor dem sich Politiker und Militärs aus Moskau für den Angriffskrieg gegen die Ukraine verantworten sollen.

+++ 22:28 Russische Luftangriffe: Drei Zivilisten in Region Charkiw getötet +++
Bei den heutigen russischen Luftangriffen sind in der Region Charkiw mindestens drei Zivilisten ums Leben gekommen. In der Stadt Kupjansk starb ein 59-Jähriger, als die russischen Raketen gegen 13 Uhr (Ortszeit) in einem Wohngebiet einschlugen, teilt die Staatsanwaltschaft der Region Charkiw mit. Etwa eine Stunde später griffen die Russen nach Behördenangaben ein Objekt der kritischen Infrastruktur unweit von Tschuhujiw an, zwei Mitarbeiter des Unternehmens kamen dabei ums Leben.

+++ 21:56 Sri Lanka freut sich über Rückkehr von russischen Touristen +++
Die ersten russischen Reisenden auf einer neuen Fluglinie von Moskau nach Sri Lanka sind in dem kriselnden Inselstaat im indischen Ozean angekommen. Die russische Airline Red Wings landete mit 398 Passagieren an Bord in der südlichen Hafenstadt Hambantota. Sri Lanka ist eines der wenigen Länder, das seit Russlands Angriff auf die Ukraine noch aktiv russische Touristen umwirbt. Im Oktober war bereits die Direktverbindung der russischen Gesellschaft Aeroflot zwischen Moskau und der Hauptstadt Colombo wieder aufgenommen worden. Grund für die Aussetzung war eine geschäftliche Streitigkeit gewesen. Vor dem Angriff auf die Ukraine kamen die meisten Touristen in Sri Lanka aus Russland. Der Inselstaat hat trotz des Ukraine-Kriegs seine freundschaftlichen Beziehungen zu Russland beibehalten und beteiligt sich nicht an Sanktionen. Wegen der ausgesetzten Flugverbindung war der Touristenverkehr aber dennoch stark zurückgegangen.

+++ 21:07 Litauen kauft 18 "Caesar"-Artilleriegeschütze +++
Litauen kauft nach französischen Angaben 18 Artilleriegeschütze vom Typ "Caesar" des Unternehmens Nexter. Das gibt der französische Verteidigungsminister Sebastien Lecornu auf Twitter bekannt. Ein entsprechender Vertrag sei während eines Besuchs seines Kollegen Arvydas Anusauskasin in Paris unterzeichnet worden.

Die früheren Entwicklungen im Ukraine-Krieg lesen Sie hier.

Quelle: ntv.de, ino/rts/AFP/dpa/DJ

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