Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 21:02 Russen sollen Perwomajske erobert haben +++
Die russische Armee soll den Ort Perwomajske in der Region Donezk im Osten der Ukraine erobert haben. Das berichtet der Telegramkanal Deep State, der dem ukrainischen Verteidigungsministerium nahesteht. Vor dem Krieg lebten in Perwomajske rund 2000 Menschen. Der Ort, der zehn Kilometer von Awdijiwka entfernt ist, war seit August 2022 heftig umkämpft.
+++ 20:19 UN: Starker Anstieg der getöteten Zivilisten im März +++
Im März sind der UN-Beobachtungsmission zufolge in der Ukraine mindestens 604 Zivilisten getötet oder verletzt wurden. Dies entspreche einem Anstieg von 20 Prozent gegenüber Februar, teilt das UN-Menschenrechtsbüro mit. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in der vergangenen Woche gesagt, dass Russland allein im März über 3000 gelenkte Luftbomben, 600 Drohnen und 400 Raketen auf die Ukraine abgefeuert habe.
+++ 19:34 Moskau dementiert: Brauchen kein Benzin aus Kasachstan +++
Das Energieministerium in Moskau weist eine Meldung der Nachrichtenagentur Reuters zurück, nach der es Kasachstan gebeten haben soll, Benzin-Vorräte für Russland anzulegen. Eine entsprechende Bitte sei nicht an Kasachstan herangetragen worden. Reuters hat zuvor berichtet, drei Insider der Branche hätten erklärt, Russland habe Kasachstan um Hilfen bei möglichen Ausfällen eigener Benzin-Vorräte infolge ukrainischer Drohnenangriffe gebeten.
+++ 18:51 Bericht: Russische Militärpolizei entführt Deserteur in Armenien +++
In der armenischen Stadt Gjumri hat die russische Militärpolizei nach Angaben von Menschenrechtlern einen russischen Deserteur entführt. Der junge Mann sei in der Stadt Gjumri entführt worden, teilt die NGO Helsinki Citizens' Assembly mit. Der Mann, der wegen Kriegsdienstverweigerung in Russland gesucht wurde und deswegen nach Armenien floh, werde auf dem russischen Stützpunkt Nr. 102 in der zweitgrößten Stadt des Landes gehalten, heißt es in der Stellungnahme. Derzeit werde seine Überstellung per Flugzeug nach Russland vorbereitet, schreiben die Menschenrechtler unter Berufung auf "zuverlässige" Quellen. Die Entführung verstoße gegen die armenischen Gesetze, heißt es weiter. Im Dezember 2023 wurde in Gjumri ein anderer russischer Deserteur entführt. Zwölf Tage später wurde er nach Russland überstellt.
+++ 18:09 Russland: Zwei Tote bei ukrainischem Angriff +++
In der russischen Grenzregion Brjansk sind nach Angaben der dortigen Regionalbehörden zwei Menschen bei einem ukrainischen Angriff getötet worden. Wie Regionalgouverneur Alexander Bogomas auf Telegram mitteilt, traf der Artilleriebeschuss des Dorf Klimowo. "Leider gibt es Tote: Eine Frau und ein Kind", schreibt er. Drei weitere Personen seien verletzt worden. Ein Wohngebäude brannte, wie Bogomas weiter schreibt.
+++ 17:29 Selenskyj: Russland will Einwohner aus Charkiw vertreiben +++
Nach den verheerenden russischen Angriffen auf die ostukrainische Region Charkiw informiert sich Präsident Wolodymyr Selenskyj vor Ort über die Situation. "Es werden gerade alle Voraussetzungen für eine Verringerung des Stromdefizits geschaffen", sagt Selenskyj in einer Videobotschaft. Es solle weniger Stromabschaltungen geben. Es werde an einer Behebung der Schäden an den Netzen gearbeitet. Der Präsident wirft Russland vor, über die Raketenangriffe und Bombardierungen von Charkiw und Umgebung die Menschen aus der Millionenstadt und der Region vertreiben zu wollen. "Alles, was Putin anfasst, verwandelt sich in Ruinen", sagt Selenskyj. Kiew werde jedoch alles tun, um die Stadt besser vor russischen Angriffen zu schützen. "Wir haben eine Lösung, um die Flugabwehr hier zu verstärken." Selenskyj appelliert zugleich an die internationalen Verbündeten, mehr für eine Stärkung der ukrainischen Flugabwehr zu tun - nicht nur in Charkiw. Ebenso inspizierte der Staatschef den Fortschritt beim Bau von Verteidigungslinien entlang der russischen Grenze. Zuletzt hatten sich Befürchtungen über einen neuen russischen Vorstoß in Richtung der nach Kiew zweitgrößten ukrainischen Stadt gehäuft.
+++ 16:55 Russland ermittelt gegen westliche Länder wegen "Terrorismusfinanzierung" +++
Russland hat Ermittlungen wegen "Terrorismusfinanzierung" eingeleitet, in die westliche Länder angeblich verwickelt sein sollen. Dabei geht es nach Angaben des Moskauer Ermittlungskomitees um Gelder für Unternehmen in der Ukraine, die für "terroristische Taten" in Russland benutzt wurden. Dabei nannte die Behörde auch das ukrainische Gasunternehmen Burisma, bei dem der Sohn des US-Präsidenten Joe Biden, Hunter Biden, angestellt war. Die Ermittlungen zielten darauf ab, "Verbindungen zwischen den direkten Tätern von Terroranschlägen und ihren ausländischen Auftraggebern, Organisationen und Sponsoren" festzustellen. Moskau wirft dem Westen und der Ukraine vor, hinter dem Angriff auf eine Konzerthalle in Russland im vergangenen Monat zu stecken, bei dem 144 Menschen getötet wurden. Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich zu dem Angriff. US-Vertreter erklärten, sie hätten Moskau im Vorfeld vor einem bevorstehenden Angriff gewarnt.
+++ 16:17 Museum der "Spezialoperation" in Russland angegriffen +++
Ein propagandistisches Museum in der russischen Stadt Saratow, das dem Angriff auf die Ukraine gewidmet ist, ist heute Nacht angegriffen worden. Wie lokale Medien berichten, schlug ein Unbekannter ein Fenster des Museums der "militärischen Spezialoperation" ein und warf einen Molotow-Cocktail hinein. Das Feuer wurde von Sicherheitsmitarbeiter schnell gelöscht. Beschädigt wurden nur die Vorhänge und das Fenster. Das Museum wurde im Sommer 2023 eröffnet und erzählt den Besuchern von angeblichen "Heldentaten" der russischen Soldaten und "Verbrechen" der Ukrainer in der Ukraine. Das Gebäude wurde bereits im Dezember 2023 angegriffen. Die Behörden nahmen damals einen 21-Jährigen fest und warfen ihm Terrorismus vor.
+++ 15:43 Baerbock sichert Moldau weitere Unterstützung zu +++
Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges in der Ukraine sichert Bundesaußenministerin Annalena Baerbock der Republik Moldau die weitere Unterstützung Deutschlands zu. "Wir stehen seit zwei Jahren fest an eurer Seite", sagt Baerbock anlässlich des Besuchs ihres moldauischen Amtskollegens Mihai Popsoi in Berlin. "Kein Land ist der Hinterhof von irgendjemandem. Ihr gehört zu Europa." Baerbock kündigt die Verstetigung der Unterstützungsplattform für Moldau an, die die Bundesregierung 2022 nach dem russischen Angriff auf die Ukraine gemeinsam mit Frankreich und Rumänien ins Leben gerufen hatte. Es gehe um "konkrete Hilfe gegen das Drehbuch der hybriden Kriegsführung" Moskaus, die auch auf die politische und gesellschaftliche Destabilisierung des ukrainischen Nachbarlandes Moldau abziele. Dem solle die Plattform mit wirtschaftlicher Hilfe entgegenwirken, sagt Baerbock. Moldau brauche Investitionen. Die Zusammenarbeit mit der deutschen Wirtschaft solle verstärkt werden.
+++ 15:11 Russischer Aktienmarkt auf höchstem Wert seit Kriegsbeginn +++
Die Kurse am russischen Aktienmarkt haben erstmals ihr kurz vor dem Einmarsch in die Ukraine erreichtes Hoch geknackt. Der auf der Landeswährung Rubel basierende MOEX-Index stieg um 0,2 Prozent auf 3422,3 Punkte. Er notiert damit auf dem höchsten Stand seit dem 21. Februar 2022 - drei Tage später marschierten russische Truppen in das Nachbarland ein. Als Grund für die jüngsten Kursgewinne nennen Analysten Äußerungen von Zentralbankchefin Elvira Nabiullina. Diese hat signalisiert, dass der Leitzins von aktuell 16 Prozent in der zweiten Jahreshälfte gesenkt werden könnte. "Wenn sich die Inflation verlangsamt, werden wir den Leitzins senken", sagte Nabiullina im Parlament. Auch die hohen Ölpreise helfen den russischen Aktien. Rohöl der Sorte Brent, ein weltweiter Referenzwert für Russlands wichtigstes Exportgut, verteuerte sich um 0,2 Prozent auf 90,54 Dollar pro Barrel.
+++ 14:33 Neuer Drohnenangriff bei AKW Saporischschja gemeldet +++
Im Bereich des besetzten ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja ist erneut ein Drohnenangriff gemeldet worden. Nach Angaben des russischen Managements der Anlage wurde ein Ausbildungszentrum neben dem Kraftwerk angegriffen. Die berichtete Explosion decke sich mit Beobachtungen von Experten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), die vor Ort stationiert sind, teilt IAEA-Chef Grossi auf X mit. "Diesmal keine unmittelbare Bedrohung der Atomsicherheit, aber dieser jüngste Vorfall zeigt einmal mehr, wie extrem ernst die Lage ist", sagt Grossi. Am Sonntag war das AKW an drei Stellen von Drohnen angegriffen worden. Laut einem Bericht der IAEA kam es zu keinen schweren Schäden. Dennoch wertete die in Wien ansässige Behörde den Angriff als "schweren Vorfall", der die Strahlenschutzhülle eines Reaktors in Gefahr gebracht habe.
+++ 13:51 Video zeigt russischen Eigenbau: So ruckelt der klobige "Schildkröten-Panzer" durch die Ukraine +++
Im Netz kursieren Videos aus der Ukraine, die einen russischen Panzer mit Anti-Drohnen-Verkleidung zeigen sollen. Welcher Panzer sich unter der großflächigen Abdeckung verbirgt, ist unklar. Die Innovation ist wohl auf den massiven Druck durch ukrainische Kampfdrohnen zurückzuführen.
+++ 13:37 Selenskyj: Charkiw braucht zuverlässigen Schutz vor "ständigem russischen Terror" +++
Angesichts der wiederholten schweren Angriffe auf die ukrainische Stadt Charkiw richtet Präsident Wolodymyr Selenskyj erneut das Wort an die Unterstützer der Ukraine. "Charkiw braucht zuverlässigen Schutz vor dem ständigen russischen Terror", schreibt der Staatschef in einer Mitteilung in seinen sozialen Kanälen. Es gehe um Luftabwehrsysteme und Raketen. "Die Welt hat kein Recht, gleichgültig zu bleiben in einer Zeit, in der Russland Tag für Tag Städte zerstört und Menschen in ihren Häusern tötet." Außerdem dankte Selenskyj allen, die helfen, die Folgen der russischen Angriffe abzumildern und die Schäden zu beseitigen. Zudem veröffentlichte er Aufnahmen, die die Schäden zeigen:
+++ 13:22 Ukraine: Russische Soldaten haben seit Kriegsbeginn mindestens 54 Kriegsgefangene ermordet +++
Die ukrainischen Behörden ermitteln seit Beginn der russischen Invasion in die Ukraine in bislang 27 Fällen, in denen Russen insgesamt 54 ukrainische Kriegsgefangene hingerichtet haben sollen. Dies erklärte der Leiter der zuständigen Abteilung, Jurij Bieloussow, wie die staatliche Nachrichtenagentur Ukrinform unter Berufung auf die Generalstaatsanwaltschaft berichtet. "Der Generalstaatsanwaltschaft liegen 27 Strafverfahren im Zusammenhang mit der Hinrichtung ukrainischer Kriegsgefangener vor. Wir sprechen von der Ermordung von 54 Verteidigern", teilte Bieloussow demnach mit.
+++ 12:52 Ukraine meldet mehrere Tote und Verletzte nach russischen Angriffen +++
Bei russischen Raketen- und Bombenangriffen in der Ukraine sind mehrere Menschen getötet und verletzt worden. In Poltawa im Zentrum des Landes forderte ein Raketenangriff in der vergangenen Nacht Behördenangaben zufolge mindestens ein Todesopfer und zwölf Verletzte, ein zweistöckiges Wohnhaus wurde dabei beschädigt. Im nordukrainischen Gebiet Sumy wurden gestern ein Mensch bei russischen Luftangriffen getötet und mindestens sechs Menschen verletzt. Zudem wurde eine Person im Gebiet Donezk getötet, fünf weitere wurden verwundet. Weitere mindestens vier Verletzte gab es in den Gebieten Charkiw und Cherson. Bei den russischen Angriffen wurden Dutzende Wohnhäuser beschädigt oder zerstört. Die Zahl der Opfer nach russischen Raketenangriffen gestern im südostukrainischen Gebiet Saporischschja stieg auf vier Tote und acht Verletzte, teilte Gouverneur Iwan Fedorow mit.
+++ 12:31 Baerbock: Russland will Charkiw "in Grund und Boden bomben" +++
Außenministerin Annalena Baerbock hofft, dass es bis zum G7-Außenministertreffen Klarheit gibt, wer der Ukraine zusätzliche Luftabwehrkapazitäten liefern kann. Russland wolle die Stadt Charkiw "in Grund und Boden bomben", sagt Baerbock in Berlin. Deshalb müsse man mehr tun. "Leider sind die Bestände gerade auch unserer eigenen Patriot-Systeme mittlerweile ziemlich erschöpft", fügt sie hinzu. Es brauche eine Übersicht aller Patriot-Systeme in Europa und weltweit, um zu sehen, von wo man der Ukraine schnell etwas liefern könne. "Ich hoffe, dass wir beim G7-Außenminister-Treffen dann dazu auch öffentlich weitere Informationen liefern können", sagt Baerbock.
+++ 11:58 ntv-Korrespondent Munz: Lawrow bereitet womöglich Putins China-Besuch vor +++
Russlands Außenminister Sergej Lawrow befindet sich zu Gesprächen in China. Im Zentrum gehe es um den Ukraine-Krieg und Pekings "russlandfreundlichen Friedensplan", berichtet ntv-Korrespondent Rainer Munz. Laut chinesischen Analysten könnte Lawrow zudem einen möglichen Besuch Putins vorbereiten.
+++ 11:36 Hilfe für die Front: Ukraine erhält 20 weitere Schützenpanzer von Rheinmetall +++
Rheinmetall liefert 20 weitere Schützenpanzer an die Ukraine. Man habe einen entsprechenden Auftrag der Bundesregierung mit einem Wert im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich erhalten, teilte die Firma am Dienstag in Düsseldorf mit. Die Auslieferung der "Marder" soll bis Jahresende erfolgen - dann wird die Waffenschmiede der Ukraine insgesamt 120 Schützenpanzer bereitgestellt haben. Es handelt sich um alte Panzer, die Rheinmetall modernisiert. Den Auftrag bezahlt die Bundesregierung im Rahmen ihrer Unterstützung des von Russland angegriffenen Staates. Außerdem hatte die Bundeswehr 20 eigene Marder an die Ukraine übergeben. Rheinmetalls Zentrale ist in Düsseldorf und sein größtes Werk im niedersächsischen Unterlüß. Die Firma lieferte der Ukraine zahlreiche andere Rüstungsgüter, darunter Artillerie- und Panzermunition.
+++ 11:15 Özdemir begrüßt EU-Kompromiss für neue Zollregeln für ukrainische Agrarprodukte +++
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir von den Grünen begrüßt einen EU-Kompromiss auf Beschränkungen für die zollfreie Einfuhr ukrainischer Agrarprodukte. Die Einigung von gestern Abend sei "ein kluger Kompromiss, der einerseits die Interessen der Landwirtschaft in der Europäischen Union und andererseits das Interesse der Ukraine zusammenbringt", sagte Özdemir heute bei einem Treffen mit seinen EU-Amtskollegen im belgischen Genk. Die Zollregeln sehen für einige Agrarprodukte Obergrenzen vor. Die Unterhändler des Europaparlaments und der 27 EU-Länder hatten sich gestern auf eine grundsätzliche Verlängerung der seit 2022 geltenden Zollfreiheit für die Ukraine geeinigt. Die zollfreie Menge an Geflügel, Eiern, Zucker, Mais, Honig und Hafer soll jedoch auf die durchschnittlichen Einfuhrmengen zwischen Mitte 2021 und Ende 2023 begrenzt werden. Auf Importe, die darüber hinausgehen, sollen wieder Zölle erhoben werden. Länder wie Frankreich und Polen hatten gefordert, auch Beschränkungen für Weizen und Gerste einzuführen, konnten sich damit allerdings nicht durchsetzen.
+++ 10:49 Ukraine attackiert mit Drohnen Fliegerausbildungszentrum in Russland +++
Die Ukraine hat in der vergangenen Nacht ein Fliegerausbildungszentrum in der westrussischen Region Woronesch mit Drohnen angegriffen. Laut ukrainischen Medien richteten die Einschläge "erheblichen Schaden in der Hauptproduktionshalle" des Lehrzentrums in der Stadt Borissoglebsk an. Der ukrainische Militärgeheimdienst hat sich demnach bereits zum Angriff bekannt. Russische Medien berichteten hingegen lediglich von kaputten Fenstern und leichten Schäden an der Fassade. Unabhängig lassen sich die Berichte nicht prüfen. In den veröffentlichten Videos sind Explosionen zu hören und in der Ferne ist ein Feuerschein zu sehen. Das russische Verteidigungsministerium meldete nur den Abschuss von zwei Drohnen über der Region.
+++ 10:24 China für zeitnahe Verhandlungen zwischen Russland und Ukraine +++
China spricht sich für zeitnahe Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine aus. Der chinesische Außenminister Wang Yi schlage eine Konferenz vor, die die gleichberechtigte Teilnahme beider Länder anerkenne und auf der Friedensvorschläge auf Augenhöhe diskutiert werden könnten, teilt das Außenministerium der Volksrepublik mit. Wang habe sich bei einem Treffen mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow in Peking entsprechend geäußert, sagt ein Sprecher des Ministeriums.
+++ 09:48 Lawrow sieht in China Partner für "doppelte Antwort" gegen den Westen +++
Moskau und Peking wollen sich nach Angaben von Russlands Außenminister Sergej Lawrow gemeinsam gegen die angebliche Hegemonialpolitik des Westens stemmen. Die Idee einer "doppelten Antwort" auf die gegen beide Länder betriebene Eindämmungspolitik stamme von seinem Kollegen Wang Yi, sagte der russische Chefdiplomat auf der gemeinsamen Pressekonferenz in der chinesischen Hauptstadt. "Und mehr als einmal haben unsere Führer, Präsident (Wladimir) Putin und Staatschef Xi Jinping, Russlands und Chinas Entschlossenheit betont, sich allen Versuchen zu widersetzen, die Bildung einer multipolaren Welt und die lang überfälligen Prozesse der Demokratisierung und Gerechtigkeit zu bremsen." Genau das würden die USA und ihre Verbündeten allerdings versuchen, behauptete Lawrow. Der 74-Jährige betonte, dass die Beziehungen beider Länder auf einem Allzeithoch seien.
+++ 09:29 SPD-Politiker Roth: "Russland setzt auf Zerstörung und nicht auf Diplomatie" +++
Michael Roth, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses, geht nicht davon aus, dass die Ukraine den Krieg gegen Russland schon verloren hat. "Natürlich hat die Ukraine nicht den Krieg verloren. Sie hätte aber den Krieg verloren, wenn wir nicht die Ukraine weiterhin mit allem, was sie braucht, unterstützen", so Roth im ntv Frühstart. "Und es ist deutlich geworden, gerade auch in den jüngsten Tagen und Wochen, dass Russland auf Zerstörung und nicht auf Diplomatie setzt. Russland will dieses Land zerstören, und das, was wir in Mariupol erlebt haben, erleben wir derzeit in Charkiw", so der SPD-Politiker weiter. Seit Herbst vergangenen Jahres warte man vergebens auf Milliarden-Hilfen aus den USA. "Deswegen mahne ich auch uns alle in Europa dazu, pragmatische und rasche Lösungen zu finden. Und wenn die Ukraine mehr Luftverteidigung braucht, dann müssen wir selber in unseren eigenen Arsenalen schauen. Was können wir beispielsweise an Patriot noch zur Verfügung stellen als Europäer? Und zur Not müssen wir das, was die Ukraine braucht, in den USA kaufen und es rasch der Ukraine zur Verfügung stellen." In Washington blockieren derzeit die Republikaner im Kongress weitere Hilfen für die Ukraine.
+++ 09:06 Russische Truppen nehmen ukrainische Oblast Mykolajiw mit Artillerie ins Visier +++
Russische Truppen haben die Oblast Mykolajiw in der vergangenen Nacht dreimal mit Artillerie angegriffen. Das meldet die staatliche ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform unter Berufung auf den Leiter der regionalen Militärverwaltung Mykolajiw, Vitaliy Kim. "Um 3:38 Uhr feuerte der Feind Artillerie auf die Stadt Otschakiw und die Gewässer der Gemeinde Otschakiw", schrieb er demnach bei Telegram.
+++ 08:31 Kiew: 850 russische Soldaten an einem Tag "eliminiert" +++
Die personellen Verluste auf russischer Seite bleiben laut offiziellen Zahlen aus Kiew hoch: Binnen eines Tages sind demnach 850 russische Soldaten im Krieg ums Leben gekommen oder können nicht mehr weiterkämpfen. Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums sind seit Beginn des Krieges im Februar 2022 insgesamt 449.250 russische Soldaten "eliminiert" worden. Wie das Verteidigungsministerium in seinen täglichen Angaben zu den Verlusten Russlands verkündet, habe der Gegner unter anderem 23 weitere Panzer verloren (7110). Seit Beginn der russischen Invasion zählt die Ukraine mehr als 13.500 gepanzerte Fahrzeuge und rund 9000 Drohnen, die sich nicht mehr im Besitz des russischen Militärs befinden oder zerstört wurden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Moskau selbst hält sich mit Informationen zu eigenen Verlusten in der Ukraine zurück.
+++ 07:59 Trümmerteile von russischer Drohne beschädigen Stromleitung und Wohnhaus in Odessa +++
In der Region Odessa ist bei der Abwehr eines russischen Drohnenangriffs eine Stromleitung beschädigt worden. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Ukrinform passierte das nach dem Abschuss einer Drohne, als Trümmerteile hinabstürzten. Auch ein Wohnhaus wurde beschädigt. Das meldeten die ukrainische Luftverteidigung per Telegram.
+++ 07:13 Moskau: Ukrainischen Drohnenangriffe vor der Krim abgewehrt +++
Das russische Militär hat nach eigenen Angaben eine ukrainische Neptun-Rakete zur Bekämpfung von Schiffen über dem Schwarzen Meer vor der Halbinsel Krim zerstört. Zudem seien vier ukrainische Drohnen über den russischen Regionen Belgorodund Woronesch abgeschossen worden, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau über bei Telegram mit.
+++ 06:40 Russische Medien: China will "strategische Zusammenarbeit" mit Russland verstärken +++
China will russischen Staatsmedien zufolge die "strategische Zusammenarbeit" mit Russland verstärken. "Peking und Moskau werden die strategische Zusammenarbeit auf der Weltbühne weiter stärken und sich gegenseitig kräftig unterstützen", sagte Chinas Außenminister Wang Yi nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti. Derzeit hält sich sein russischer Kollege Sergej Lawrow zu einem zweitägigen offiziellen Besuch in China auf. "Die Unterstützung des Volkes ist die Quelle des Fortschritts in Russland", sagte Wang laut der staatlichen russischen Zeitung "Iswestija". "Ich denke, dass das russische Volk unter der starken Führung von Präsident (Wladimir) Putin eine glänzende Zukunft haben wird." In Gesprächen sagte der chinesische Außenminister zudem, China werde die "stabile Entwicklung unter der Führung von Putin unterstützen".
+++ 06:29 ISW: Moskau will mithilfe pro-russischer Persönlichkeiten in Moldawien die Demokratie schwächen +++
Die US-Denkfabrik "Institute für the the Study of War" (ISW) ist überzeugt, dass der Kreml versucht, pro-russische Persönlichkeiten in Moldawien zu benutzen, um die moldawische Demokratie und Gesellschaft zu destabilisieren. Auf diese Weise will Russland nach Einschätzung der US-amerikanischen Analysten den Beitritt der Republik Moldau zur Europäischen Union verhindern oder sogar zukünftige Operationen gegen die Republik Moldau rechtfertigen. Die dem Kreml nahestehende Gouverneurin der prorussischen moldauischen autonomen Region Gagausien, Evgenia Gutsul, hatte angedeutet, dass rumänische Beamte die moldauische Regierung kontrollieren. Dies war der jüngste in einer Reihe von Versuchen des Kremls, die Souveränität europäischer pro-westlicher Regierungen infrage zu stellen.
+++ 06:14 Ukrainischer Kommandeur: 20 russische Drohnenangriffe erfolgreich abgewehrt +++
Die Luftabwehrsysteme der Ukraine haben alle 20 von Russland gestarteten Drohnenangriffe abgewehrt, teilt der Kommandeur der ukrainischen Luftwaffe, Mykola Oleschtschuk, mit. Die Drohnen seien über Mykolajiw, Odessa, Cherson, Dnipropetrowsk, Poltawa, Winnytsija und Lwiw abgeschossen worden. Russland habe auch vier Raketen abgefeuert. Was mit ihnen passiert sei, teilt der Kommandeur auf Telegram nicht mit.
+++ 05:39 US-Außenministerium: Russland spielt "sehr gefährliches Spiel" mit Kernkraftwerk Saporischschja +++
Die USA überwachen weiterhin die Bedingungen im Kernkraftwerk Saporischschja, nachdem Berichte über Angriffe auf den Hauptreaktor der Anlage bekannt wurden, sagt der Sprecher des Außenministeriums, Matthew Miller. "Sie haben bereits von uns gehört, dass wir der Meinung sind, dass Russland mit der militärischen Inbesitznahme des ukrainischen Kernkraftwerks, des größten in Europa, ein sehr gefährliches Spiel treibt", so Miller. "Es ist gefährlich, dass sie das getan haben, und wir fordern Russland weiterhin auf, sein militärisches und ziviles Personal aus dem Kraftwerk abzuziehen, die volle Kontrolle über das Kraftwerk an die zuständigen ukrainischen Behörden zurückzugeben und alle Maßnahmen zu unterlassen, die zu einem nuklearen Zwischenfall im Kraftwerk führen könnten."
+++ 02:42 Ukraine und Ungarn eröffnen neuen Grenzübergang +++
Die Ukraine und Ungarn einigen sich darauf, einen neuen Grenzübergang für Personenkraftwagen in Velyka Palad-Nagyhodos zu eröffnen und den Grenzübergang Luzhanka-Berehshuran für leere Fahrzeuge mit einem Gewicht von mehr als 7,5 Tonnen zu erweitern, teilt das ukrainische Infrastrukturministerium. Derzeit gibt es fünf Straßenübergänge zwischen den beiden Ländern: Tschop-Sachon, Luschanka-Berechschuran, Kosyno-Barabas, Dzvinkove-Lonya und Wylok-Tisabech. Nur der erste ist für Lkw mit einem Gewicht von über 7,5 Tonnen zugelassen. Täglich passieren rund 220 Lkw diesen Kontrollpunkt in Richtung Ungarn. Da polnische Landwirte und Lkw-Fahrer den Verkehr an der polnischen Grenze durch anhaltende Proteste gegen die Einfuhr ukrainischer Agrarerzeugnisse und den Green Deal der EU blockiert haben, versucht die Ukraine, den Exportfluss über andere Routen zu erhöhen.
+++ 01:36 Cameron will im US-Kongress für Freigabe von Ukraine-Hilfen werben +++
Der britische Außenminister David Cameron wird am Dienstag in den USA erwartet. Cameron wolle den US-Kongress zur Freigabe von Hilfen für die Ukraine drängen, wie sein Ministerium mitteilt. Er wolle sich sowohl mit führenden Politikern der Demokraten als auch der Republikaner treffen. Die Republikaner blockieren seit Wochen ein milliardenschweres Hilfspaket für die Ukraine. Cameron wolle die Wichtigkeit der USA für die Ukraine betonen. Das Land brauche die militärische und humanitäre Unterstützung, um die Stellung gegen Russland halten und 2025 in die Offensive gehen zu können. Cameron wolle bei einem Gespräch mit US-Außenminister Antony Blinken auch den Gazakrieg thematisieren.
+++ 23:31 Russland startet offenbar Angriff auf Oblast Poltawa +++
Russische Streitkräfte haben am späten Abend ein Wohnhaus in der Oblast Poltawa angegriffen, wobei eine Person getötet und zehn weitere verletzt wurden, darunter drei Kinder, wie Gouverneur Filip Pronin berichtet. Poltawa liegt in der Zentralukraine, Hunderte von Kilometern von den Frontlinien entfernt.
+++ 22:09 Selenskyj: Maximale Anstrengungen für Schutz von Charkiw +++
Die Ukraine unternimmt nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj "maximale Anstrengungen" für Schutz und Unterstützung der Großstadt Charkiw im Osten des Landes. Dies gelte sowohl für den zivilen als auch den militärischen Bereich, unterstreicht Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. "Wir arbeiten mit unseren Partnern an der Stärkung des Luftverteidigungssystems, um den russischen Plänen für Charkiw zu begegnen." Nach Dafürhalten der ukrainischen Aufklärung dürfte die nächste russische Großoffensive gegen Charkiw gerichtet sein. Jüngste russische Angriffe gegen die Stadt haben dort schwere Zerstörungen angerichtet und unter anderem die Stromversorgung zum Erliegen gebracht.
+++ 21:48 EU-Einigung auf strengere Zoll-Vorgaben für ukrainische Agrarwaren +++
Unterhändler des Europaparlaments und der EU-Staaten einigen sich auf strengere Zollvorgaben für bestimmte Lebensmittel aus der Ukraine. Konkret geht es um Geflügel, Eier, Zucker, Hafer, Mais, Grobgrieß und Honig, wie das Europaparlament mitteilt. Von den Regeln betroffene Waren dürften dann nur noch bis zu einer bestimmten Menge zollfrei in die EU importiert werden. Wenn diese Menge erreicht ist, sollen wieder Zölle fällig werden. Die Einigung muss noch vom Europaparlament und den EU-Staaten offiziell abgesegnet werden. Wie stark die Zölle die ukrainische Wirtschaft belasten werden, hängt auch davon ab, ob das Land andere Abnehmer für seine Waren findet.
+++ 20:43 Russland: Haben IAEA-Dringlichkeitssitzung einberufen +++
Russland hat nach eigenen Angaben wegen der Drohnenangriffe auf das Kernkraftwerk Saporischschja eine Dringlichkeitssitzung des Rates der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) einberufen. Der russische Vertreter im Rat, Michail Uljanow, schreibt auf X, Hintergrund seien die "jüngste Angriffe und Provokationen" der Ukraine. Eine Stellungnahme der Regierung in Kiew liegt nicht vor. Sie hat jede Verwicklung zurückgewiesen.
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Quelle: ntv.de, joh/dpa/AFP/rts/AP