Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 21:28 Wagenknecht nimmt Papst in Schutz +++
Sahra Wagenknecht verteidigt Papst Franziskus gegen Kritik an seinen Äußerungen zur Ukraine. "Die Aufforderung des Papstes, endlich Friedensverhandlungen zur Beendigung des Ukraine-Kriegs aufzunehmen, ist mutig und klug", sagt die Co-Vorsitzende ihrer Partei BSW der Funke Mediengruppe. "Anders als die Bellizisten aus Union, Grünen und FDP, die unser Land mit Taurus-Lieferungen direkt zur Kriegspartei machen möchten, nimmt Papst Franziskus die Friedensbotschaft des Christentums ernst." Die Kritik an ihm sei respektlos und vielfach unter der Gürtellinie. Nach den Worten von Papst Franziskus sollte die Ukraine den Mut haben, eine "weiße Fahne" zu hissen und ein Ende des Krieges mit Russland auszuhandeln.
+++ 21:05 Djir-Sarai vor Taurus-Abstimmung: Gibt keine wechselnden Mehrheiten im Bundestag +++
Der erneute Antrag der Union zur Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine wird laut FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai nicht zur Zerreißprobe für die Ampel. "Es gibt keine wechselnden Mehrheiten im Deutschen Bundestag", sagt er im ZDF und verweist auf den Koalitionsvertrag. Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki von der FDP hatte dem "Münchener Merkur" gesagt, er rechne bei der Parlamentsabstimmung am Donnerstag damit, dass mehr Abgeordnete als beim letzten Mal dafür stimmen werden, Taurus in die Ukraine zu liefern.
+++ 20:28 Bericht: Ukrainische Armee tötet einen der "Achmat"-Kommandeure +++
Einer der Kommandeure der tschetschenischen "Achmat"-Spezialeinheiten soll in der Ukraine getötet worden sein. Das meldet unter anderem das Nachrichtenportal "Ukrainska Pravda" und beruft sich auf einen ukrainischen Offizier. Der Kommandeur sei vor einigen Tagen bei Robotyne im Süden der Ukraine eliminiert worden, erklärt der Offizier demnach. Seine Identität sei jedoch unklar.
+++ 19:50 Russland meldet Drohnenabschuss südlich von St. Petersburg, Brand bei Flughafen +++
Russland hat nach eigenen Angaben im Nordwesten des Landes drei ukrainische Drohnen abgeschossen. Die Drohnen seien in den Regionen Leningrad und Nowgorod, die Hunderte Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt liegen, zerstört worden, teilen Verteidigungsministerium und Armee mit. Eine Drohe wurde bei Fornosowo südlich von St. Petersburg abgeschossen, wie eine regionale Behörde mitteilt. Derweil meldet das russische Katastrophenschutzministerium den Brand eines Hangars in der Nähe von St. Petersburg. Medienberichten zufolge ereignete sich der Brand nahe dem Flughafen Pulkowo in St. Petersburg. Der dortige Flugbetrieb war laut der zivilen Luftfahrbehörde aus Sicherheitsgründen für etwa eineinhalb Stunden eingeschränkt. Eine Verbindung zwischen dem Feuer und der Drohne stellen die Behörden bislang nicht her.
+++ 19:13 Lettlands Präsident widerspricht Papst-Aufruf +++
Lettlands Staatspräsident Rinkevics widerspricht dem Aufruf von Papst Franziskus zu Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg. "Man darf vor dem Bösen nicht kapitulieren, man muss es bekämpfen und besiegen, damit das Böse die weiße Flagge hisst und kapituliert", schreibt Rinkevics und reagiert damit auf ein Fernsehinterview des Papstes. Darin sagt das katholische Kirchen-Oberhaupt unter anderem: "Wenn man sieht, dass man besiegt ist, dass es nicht gut läuft, muss man den Mut haben, zu verhandeln." Die Ukraine wehrt sich seit zwei Jahren gegen einen russischen Angriffskrieg und ist zurzeit eher in der Defensive.
+++ 18:42 Russische Berichte: Russischer Marinechef ausgetauscht +++
Russland hat der privaten russischen Nachrichten-Webseite Fontanka zufolge den Oberbefehlshaber der Marine ausgewechselt. Nikolai Jewmenow sei in den Ruhestand versetzt worden, meldet zudem die russische Zeitung "Iswestija" unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen. Jewmenow sei durch Admiral Alexander Moisejew ersetzt worden, den bisherigen Befehlshaber der Nordmeerflotte. Ein Grund für den Personalwechsel wird in den Berichten nicht genannt. Verifizieren ließen sich die Bericht bislang nicht. Auf der Webseite des Verteidigungsministeriums ist weiterhin Jewmenow als Oberbefehlshaber der Marine genannt. Er hat den Posten seit 2019 inne. Die Ukraine hatte zuletzt mehrere Angriffe auf russische Kriegsschiffe gemeldet, darunter die Versenkung eines großen Landungsschiffs und eines Patrouillenschiffs. Russland hat die Angaben nicht bestätigt.
+++ 18:04 Ukrainisches Kirchenoberhaupt reagiert auf Papst: "Niemand denkt daran, sich zu ergeben" +++
Der Hierarch der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche, Swjatoslaw Schwetschuk, reagiert auf die Aussagen des Papstes - ohne ihnen jedoch namentlich zu nennen. "Die Ukraine ist verwundet, aber unbeugsam!" sagt Schewtschuk bei einem Besuch in New York. Er fährt fort: "Glauben Sie mir, niemand denkt daran, sich zu ergeben, nicht einmal dort, wo heute gekämpft wird." Papst Franziskus hatte zu Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg aufgerufen. Seine Äußerungen wurden in der Ukraine und bei vielen ihrer Unterstützer als einseitiger Appell allein an Kiew verstanden - von manchen gar als Aufruf zur Kapitulation.
+++ 17:35 Ukraine verstärkt London zufolge Verteidigungsanlagen +++
Die Ukraine verstärkt anscheinend ihre Verteidigungslinien an verschiedeneren Frontabschnitten. Der Bau von Verteidigungsanlagen sei mit ziemlicher Sicherheit beschleunigt worden, schreibt das britische Verteidigungsministerium. Dazu gehören demnach Gräben, Minenfelder und Panzersperren. Dies werde russischen Truppen ein Vorankommen wahrscheinlich erschweren, heißt es weiter. Die Verteidigungsbefestigungen zeugen aus Londons Sicht vom zermürbenden Charakter des Ukraine-Kriegs.
+++ 16:37 Kuleba entgegnet Papst: "Wir werden niemals andere Fahnen hissen" +++
Die Regierung in Kiew weist die Äußerungen von Papst Franziskus zum Hissen einer "weißen Fahne" angesichts des russischen Angriffskriegs scharf zurück. Franziskus solle sich "auf die Seite des Guten" stellen und die Kriegsparteien "nicht auf die gleiche Ebenen stellen und das dann 'Verhandlungen' nennen", erklärt Außenminister Kuleba. Der Papst hatte in einem Interview gesagt, dass derjenige Stärke zeige, "der die Situation erkennt, der an das Volk denkt, der den Mut hat, die weiße Fahne zu hissen und zu verhandeln" - womit er sich offensichtlich an die Ukraine richtete. Kuleba entgegnet nun: "Unsere Flagge ist gelb und blau. Das ist die Flagge, für die wir leben, sterben und triumphieren. Wir werden niemals andere Fahnen hissen."
+++ 16:11 Ukrainischer Soldat über modifizierte Gleitbombe: "Die FAB-1500 ist die Hölle" +++
Russland soll in der Ukraine vermehrt die Gleitbombe FAB-1500 einsetzen. Es handle sich um eine Bombe aus der Sowjetzeit, die in eine Gleitbombe umgewandelt worden sei, meldet CNN. Die 1,5 Tonnen schwere Waffe bestehe fast zur Hälfte aus Sprengstoff. Sie werde von Kampfjets abgeworfen, während sich diese außerhalb der Reichweite der ukrainischen Luftabwehr befinden. Ausklappbare Flügel und ein Leitsystem ermöglichten den Gleitflug. Dem Bericht zufolge kann die Gleitbombe einen 15 Meter breiten Krater verursachen. Ein ukrainischer Soldat aus der Frontstadt Krasnohorivka berichtete in der vergangenen Woche vom Einsatz der Waffe: "Früher wurden wir nur mit Artillerie beschossen. Jetzt haben die Orks [Russen] die Stadt aggressiver angegriffen [und] begonnen, Mittel der Luftstreitkräfte einzusetzen, insbesondere die FAB-1500." Wer den Einsatz der Waffe überlebe, trage garantiert eine Verletzung davon, sagt der Soldat bei CNN. "Das setzt die Moral der Soldaten stark unter Druck. Nicht alle unsere Leute können das aushalten. An die FAB-500 haben sie sich zwar inzwischen mehr oder weniger gewöhnt, aber die FAB-1500 ist die Hölle."
+++ 15:32 Sharma zur Reaktion in Ukraine: "Äußerungen des Papstes lösen hier Befremden aus" +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj hält an seinen Forderungen fest. Auch der Aufruf von Papst Franziskus, mit Russland zu verhandeln, kann die Ukraine nicht umstimmen. Im Gegenteil: Die Äußerungen lösen Befremden aus, weiß ntv-Reporterin Sharma.
+++ 15:02 Sniper will russische Drohne mit Präzisionsschuss zu Fall gebracht haben +++
Mit einem Präzisionsschuss habe einer ihrer Scharfschützen eine russische Drohne vom Himmel geholt, melden Spezialkräfte der ukrainischen Armee. Der Scharfschütze habe seine Qualifikation unter Beweis gestellt, heißt es weiter. Nach eigenen Angaben entdeckten die Spezialeinheiten die Drohne an einer der Operationsfronten, während sie das Gebiet aufklärten. Nähere Angaben zum Ort werden nicht gemacht. Fotos sollen die abgeschossene Drohne zeigen. Überprüfen lassen sich die Angaben bisher nicht.
+++ 14:31 Papst über Ukraine-Krieg: Wer "besiegt wird, muss Mut haben, zu verhandeln" +++
In einem Interview, das bislang nur in Teilen öffentlich ist, äußert sich Papst Franziskus zum anhaltenden Krieg in der Ukraine. Ohne das Land zu nennen, ruft er dennoch zu "Mut zur weißen Fahne" und Verhandlungen auf. Das vollständige Interview wird am 20. März ausgestrahlt.
+++ 14:00 Nach Papst-Appell: Strack-Zimmermann schämt sich als Katholikin +++
Die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann hat dem Appell von Papst Franziskus zu Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg in scharfer Form widersprochen. "Bevor die ukrainischen Opfer die weiße Flagge hissen, sollte der Papst laut und unüberhörbar die brutalen russischen Täter auffordern, ihre Piraten-Fahne - das Symbol für den Tod und den Satan - einzuholen", sagte die Vorsitzende des Bundestags-Verteidigungsausschusses den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Und warum in Gottes Namen verurteilt er nicht die verbale mörderische Hetze von Kyrill I., Vorsteher der Russisch-Orthodoxen Kirche und Ex-KGB-Agent, dem ukrainischen Volk gegenüber", fragte Strack-Zimmermann. Sie fügte hinzu: "Ich schäme mich als Katholikin, dass er das unterlässt.
+++ 13:44 "Weiße Fahne" hissen: Polens Außenminister kritisiert Papst scharf +++
Polens Außenminister Radoslaw Sikorski hat den Aufruf von Papst Franziskus zu Verhandlungen nach mehr als zwei Jahren Ukraine-Krieg kritisiert. "Wie wäre es, wenn man zum Ausgleich Putin ermutigt, den Mut zu haben, seine Armee aus der Ukraine abzuziehen? Dann würde sofort Frieden einkehren, ohne dass Verhandlungen nötig wären", schrieb Sikorski auf X (siehe auch Einträge von 12:43 und 11.10 Uhr). Polen ist einer der engagiertesten politischen und militärischen Unterstützer der von Russland angegriffenen Ukraine. Das EU- und Nato-Mitglied und hat knapp eine Million Flüchtlinge aus dem östlichen Nachbarland aufgenommen.
+++ 13:19 FDP-Vize Kubicki hält sich Taurus-Zustimmung offen +++
FDP-Vize Wolfgang Kubicki hält sich doch offen, ob er im Bundestag mit der Union für eine Lieferung des Marschflugkörpers Taurus an die Ukraine stimmen wird. Kubicki sagt der Düsseldorfer "Rheinischen Post": "Ich schaue mir die Formulierung des Antrages genau an." Einem Antrag, "der gegen die Ampel oder den Bundeskanzler gerichtet ist, werde ich nicht zustimmen", betont Kubicki. Weiterhin stellt der Liberale klar: "Ich werde aber auf jeden Fall an der Seite meiner Kollegin Marie-Agnes Strack-Zimmermann stehen." Die FDP-Politikerin hatte trotz Kritik aus der Ampel bereits angekündigt, auch dem neuen Antrag zuzustimmen. Kubicki hatte kürzlich erklärt, dass diesmal noch mehr Abgeordnete für den Unions-Antrag stimmen könnten.
+++ 12:43 Bundestagsvizepräsidentin gibt Papst Franziskus Kontra +++
Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt widerspricht der Aufforderung von Papst Franziskus, die Ukraine solle die Verteidigung gegen Russland aufgeben und den Mut haben, die "weiße Fahne" zu hissen (siehe auch Eintrag von 11:10 Uhr). "Niemand möchte mehr Frieden als die Ukraine", sagt die Grünen-Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Auf ihrem Territorium herrsche seit zehn Jahren Krieg, unzählige Menschen seien getötet worden. Göring-Eckardt fügte jedoch hinzu: "Es ist Wladimir Putin, der den Krieg und das Leid sofort beenden kann - nicht die Ukraine. Wer von der Ukraine verlangt, sich einfach zu ergeben, gibt dem Aggressor, was er sich widerrechtlich geholt hat, und akzeptiert damit die Auslöschung der Ukraine." Göring-Eckardt betont: "Über Frieden wird und muss verhandelt werden - aber auf Augenhöhe." Denn Frieden könne es nur geben, wenn er gerecht sei, er dürfe die Existenz und Identität der Ukraine nicht infrage stellen. Auch müsse Russland für seine Kriegsverbrechen zur Verantwortung gezogen werden.
+++ 12:22 Union bietet Ampel bei Taurus Zusammenarbeit an +++
Im Streit um die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine bietet die Union der Ampel jetzt eine Kooperation an. Unions-Fraktionsvize Johann Wadephul sagt der Düsseldorfer "Rheinischen Post": "Uns geht es nicht um das Zählen von Abweichlern, sondern um die bestmögliche Unterstützung der Ukraine in einer lebensbedrohlichen Situation. Deshalb bieten wir der Koalition jede gemeinsame Formulierung von Beschlüssen des Bundestages an, wenn sie nur zur Lieferung des Taurus führt." Der Bundestag soll am Donnerstag über einen CDU/CSU-Antrag abstimmen, in dem die Lieferung von Taurus "unverzüglich" gefordert wird. Wadephul ergänzt, es liege jetzt an der Ampel, "den Weg zu einer gemeinsamen Kraftanstrengung für die Ukraine freizumachen". Der Verteidigungsexperte kündigt zudem an, Kanzler Olaf Scholz in der Bundestagsbefragung am Mittwoch zu dessen Taurus-Aussagen befragen zu wollen. Es sei unklar, warum Scholz sich weigert, den Taurus zu liefern. Der außenpolitische Schaden für Deutschland sei immens, so Wadephul.
+++ 11:45 Mindestens elf Verletzte bei russischem Raketenangriff +++
Die russischen Streitkräfte beschießen die Stadt Myrnohrad im Gebiet Donezk mit drei Raketen. Dabei seien elf Menschen verletzt und drei davon ins Krankenhaus eingeliefert worden, teilt der amtierende Leiter der Militärverwaltung der Stadt, Jurij Tretiak, über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk der Ukraine Suspline mit. Bei den Verletzten seien Schnittverletzungen, Verletzungen durch Minenexplosionen, mehrere Abschürfungen, Kopfverletzungen und eine Gehirnerschütterung diagnostiziert worden. Den Angaben zufolge hat es drei Treffer mit drei Kratern in einem Radius von 20 Metern gegeben. Zehn Wohngebäude seien bei dem Angriff schwer beschädigt worden.
+++ 11:10 "Weiße Fahne" hissen: Papst-Aussage zu Ukraine löst erboste Reaktionen aus +++
In einem Interview mit dem Schweizer Fernsehen ruft Papst Franziskus zu Verhandlungen im Ukraine-Krieg auf. Das Oberhaupt der katholischen Kirche gebraucht dafür den Begriff der "weißen Fahne". In der Ukraine wird dies als Aufforderung zur Kapitulation verstanden und löst erboste Reaktionen aus. "Es erscheint merkwürdig, dass der Papst nicht zur Verteidigung der Ukraine aufruft, nicht Russland als Aggressor verurteilt, der Zehntausende Menschen tötet", schreibt etwa der frühere Abgeordnete und Vizeinnenminister Anton Heraschtschenko auf X. Und der ehemalige ukrainische Botschafter in Österreich, Olexander Scherba, nennt den Papst mit einem Bibelwort einen "Kleingläubigen". Schon frühere Papstäußerungen weckten bei den Ukrainern das Gefühl, dass Franziskus mehr Verständnis für Russland aufbringt als für ihr angegriffenes Land. Der Vatikan versucht derweil, die Aussage des Pontifex einzufangen.
+++ 10:51 Thiele zum Taurus-Tausch: Camerons Ringtausch-Vorschlag ist "eine wilde Variante" +++
Scholz lehnt die Taurus-Lieferung an die Ukraine ab - der britische Außenminister Cameron schlägt daher einen Ringtausch vor. Dem Sicherheitsexperten Thiele "erschließt sich nicht der Sinn". Er kritisiert, dass sich "Diplomaten des Westens auf Waffensysteme und nicht sehr erfolgreiche Sanktionen" fokussieren.
+++ 10:33 Zwei-Prozent-Quote gefährdet: Pistorius fehlen bis zu sechs Milliarden Euro im Wehretat +++
Verteidigungsminister Boris Pistorius meldet laut einem Medienbericht für den Etat 2025 zusätzlichen Finanzbedarf für die Bundeswehr an. Pistorius habe die Ampel-Fraktionen darüber informiert, dass im Wehretat 4,5 bis 6,0 Milliarden Euro fehlten, um wenigstens die Nato-Quote von zwei Prozent zu erreichen, berichtet die "Bild am Sonntag" ("BamS"). Auch bleibe ohne Zuwachs kaum Geld für Investitionen übrig, weil fast der gesamte Etat für den laufenden Betrieb benötigt werde. Die Finanzplanung von Bundesfinanzminister Christian Lindner sieht dem Bericht zufolge für die Bundeswehr 2025 ein Volumen von 52 Milliarden vor. Bleibe es dabei, würden lediglich 500 Millionen Euro im kommenden Jahr für Investitionen zur Verfügung stehen, hieß es dazu laut "BamS" aus dem Verteidigungsministerium.
+++ 10:15 Kuleba: Putin könnte baltische Städte zerstören wie Bachmut und Awdijiwka +++
Um Bachmut und Awdijiwka wurde heftig gekämpft. Inzwischen stehen die beiden Städte für die Zerstörungswut der russischen Armee im Angriffskrieg gegen die Ukraine. Nun hat sich der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hypothetisch zu einem Angriff Russlands auf die baltischen NATO-Länder Litauen, Lettland und Estland geäußert. Russland würde zwar eine Niederlage erleiden, jedoch würden alle befreiten Städte den durch Russland zerstörten ukrainischen Städten Bachmut und Awdijiwka ähneln. "Ich denke, dass die NATO am Ende die Oberhand behalten wird. Aber so werden die baltischen Staaten nach intensiven Kämpfen aussehen. Vilnius wird nicht mehr schön sein", zitiert ihn die Nachrichtenwebsite Delfi aus einem Interview mit der litauischen Nachrichtenagentur Elta.
+++ 09:29 Heil: "Putin will unser Land destabilisieren" +++
Arbeitsminister Hubertus Heil hat trotz klammer Staatskassen eine Sozialgarantie zugesichert. "Wir werden keine Leistungen kürzen, die den Bürgern zustehen", sagte Heil dem "Tagesspiegel". "Jeder weiß, dass wir uns nicht alles leisten können, dass man haushaltspolitische Schwerpunkte setzen muss", sagte Heil. Er sei aber der festen Überzeugung, dass man in Krisenzeiten den Menschen nicht die soziale Sicherheit nehmen könne. "Die Renten gegen die Rüstung auszuspielen, wäre der falsche Weg", gab der Minister weiter an. "Putin greift nicht nur militärisch die Ukraine an. Er greift uns wirtschaftlich an und will unser Land destabilisieren." Eine starke Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik stabilisiere die Bundesrepublik in dieser Situation.
+++ 08:17 Habeck: Freigabe der Ukraine-Hilfe im US-Kongress kann dauern +++
Wirtschaftsminister Robert Habeck hofft auf die Freigabe der im US-Kongress blockierten Militärhilfe für die Ukraine. "Mein Eindruck ist, dass die Gelder freigegeben werden, aber dass es noch ein bisschen dauert, und ich hoffe, dass es nicht zu lange ist", sagte Habeck zum Abschluss seiner US-Reise am Samstag in Chicago. Die von Präsident Joe Biden im US-Haushalt vorgesehenen 60 Milliarden Euro für die Ukraine werden von den oppositionellen Republikanern blockiert. Sie fordern im Gegenzug für ihre Zustimmung härtere Maßnahmen zur Sicherung der US-Grenze zu Mexiko. Habeck war am Mittwoch zu einer dreitägigen Reise in die USA aufgebrochen. Er traf unter anderem mehrere US-Minister, Bidens Sicherheitsberater Jake Sullivan sowie UN-Generalsekretär António Guterres.
+++ 07:45 Russischer Gouverneur: Ukrainische Drohne setzt Öldepot in Brand +++
In der russischen Region Kursk an der Grenze zur Ukraine stürzt nach Angaben des Regionalgouverneurs, Roman Starowoit, eine ukrainische Drohne ab und setzt ein Öllager in Brand. "Feuerwehr und Rettungsdienste sind vor Ort im Einsatz", erklärt Starowoit auf Telegram. Zudem berichtet der dortige Gouverneur von einem ukrainischen Angriff auf das Dorf Kulbaki. Dabei sei eine Frau ums Leben gekommen. Ihr Ehemann sei schwer verletzt worden. Das Wohngebäude der beiden habe infolge des Beschusses Feuer gefangen, so Starowoit. Ein weiteres Haus im Dorf sei beschädigt worden, zum Teil sei der Strom ausgefallen. Der Bericht des Gouverneurs ist nicht unabhängig überprüfbar. Die Oblast Kursk liegt an der Grenze zur Ukraine. Dort und in anderen Grenzgebieten kommt es immer wieder zu Detonationen, für die die russische Seite die ukrainischen Streitkräfte oder pro-ukrainische Saboteure verantwortlich macht. Die Führung in Kiew kommentiert solche Vorfälle meist nicht.
+++ 07:23 Moskau überzieht Ukraine mit Wellen von Kamikaze-Drohnen +++
In der Nacht hat das russische Militär erneut mehrere Wellen sogenannter Kamikaze-Drohnen gegen Ziele in der Ukraine gestartet. Nach ersten Berichten ukrainischer Medien kamen die unbemannten Flieger zunächst aus südlicher Richtung. Am späten Samstagabend wurde Luftalarm in den Regionen Cherson, Mykolajiw und Saporischschja ausgelöst, später in der Nacht auch in der Hauptstadt Kiew. Aus der Hafenstadt Odessa im Süden des Landes wurden gegen Mitternacht mehrere Explosionen gemeldet. Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben 35 russische Drohnen abgefangen und zerstört. Insgesamt hätten die russischen Truppen 39 Drohnen gestartet, teilt die ukrainische Luftwaffe auf Telegram mit. Ziele des Angriffs seien der Osten und Süden der Ukraine gewesen. Über mögliche Schäden oder Opfer teilt die Luftwaffe nichts mit. Russland habe zudem vier Flugabwehrraketen vom Typ S-300 abgefeuert. Ob diese ihre Ziele erreicht haben oder abgefangen wurden, lässt die ukrainische Luftwaffe offen.
+++ 06:57 "Weiße Fahne" hissen: Vatikan versucht Klarstellung umstrittener Aussage des Papstes +++
In einem Radio-Interview vom Schweizer Sender RSI äußert sich Papst Franziskus zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und legt Kiew nahe, die "weiße Fahne" zu hissen. "Schämt euch nicht, zu verhandeln, bevor es noch schlimmer wird", sagt das Kirchenoberhaupt in dem Gespräch. Nun kommentiert der Leiter des vatikanischen Pressebüros, Matteo Bruni, die umstrittene Äußerung des Pontifex in "Vatican News". Das Vatikanbüro betont, der Papst habe nicht die Kapitulation Kiews gemeint, sondern vielmehr einen Aufruf zum Dialog durch Verhandlungen gestartet. Laut Bruni hat Franziskus die Metapher der weißen Fahne aufgegriffen, die der Interviewer vorgeschlagen hatte, um die Einstellung der Kämpfe zu bezeichnen. Der Papst wünsche sich vor allem eine "diplomatische Lösung für einen gerechten und dauerhaften Frieden", so Bruni.
+++ 06:35 Taurus-Abstimmung: Habeck sieht Ampel-Abweichler gelassen +++
Vizekanzler Robert Habeck sieht mögliche Abweichler aus den Ampel-Fraktionen bei der Abstimmung über den Antrag der Union für die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine laut einem Medienbericht gelassen."Wir hatten bei verschiedenen Abstimmungen immer wieder ein paar Stimmen, die sich anders verhalten haben. Das hält die Koalition gut aus", sagt Habeck in einem Interview mit "Welt TV" zu entsprechenden Ankündigungen aus den Reihen der FDP. Er habe Verständnis sowohl für die Haltung der Abgeordneten, die sagten, man habe der Ukraine maximale Unterstützung versprochen und das schließe den Taurus ein, als auch für diejenigen, die zur Vorsicht rieten, weil Deutschland nicht Kriegspartei werden wolle. Man habe bis zur Abstimmung im Bundestag am Donnerstag noch ein paar Tage Zeit, die man klug nutzen solle, so Habeck.
+++ 06:10 Bericht: Russischer Druck bei Awdijiwka nachgelassen +++
Im Osten, rund um die von Ukrainern zuletzt geräumte Stadt Awdijiwka, hat der russische Druck nach einem Bericht der "New York Times" vom Samstag spürbar nachgelassen. Der dort befürchtete Zusammenbruch der ukrainischen Linien sei nicht erfolgt, berichtete das Blatt unter Berufung auf Militärexperten. Möglicherweise seien die russischen Truppen dort nach monatelangen Kämpfen zu erschöpft, um weiter vorzustoßen, hieß es. Allerdings schloss das Blatt nicht aus, dass die russischen Einheiten nach einer kurzen Atempause ihre Angriffe fortsetzen könnten, da die Verteidigungskraft der Ukrainer durch das Ausbleiben weiterer militärischer Unterstützung aus den USA erheblich geschwächt werde. Ein Milliardenpaket hängt im US-Kongress seit Wochen in der Schwebe.
+++ 04:24 Ein Toter, mehrere Verletzte: Russland beschießt Städte in Donezk +++
Russische Streitkräfte haben die Ortschaften Chasiv Yar und Ocheretynе im Gebiet Donezk beschossen, wie die Staatsanwaltschaft der Region mitteilt. Demnach wurde eine Person getötet und vier weitere wurden verletzt. Bei dem Todesopfer handele es sich um einen 46-jährigen Mann, teilt der Gouverneur, Vadym Filashkin, auf Telegram mit. Zwei weitere Männer und eine Frau erlitten bei den Angriffen Schrapnellwunden. Ein viertes Opfer im Alter von 29 Jahren erlitt laut dem Gouverneur eine Knöchelverletzung, die von einer Minenexplosion herrührte. Berichten zufolge wurden drei Wohnhäuser und drei Wohnungen durch den Beschuss beschädigt.
+++ 01:27 Zehn Tage Haft für russischen Studenten wegen pro-ukrainischem Namen für Wifi-Netzwerk +++
Ein Gericht in Moskau hat einen Studenten laut einem Medienbericht zu zehn Tagen Haft verurteilt, weil er sein Wifi-Netzwerk während der russischen Militäroffensive in der Ukraine mit einem pro-ukrainischen Slogan benannt hat. Der in Moskau studierende Mann habe sein Netzwerk in "Slawa Ukraini" (deutsch: "Ruhm der Ukraine") umbenannt, berichtet die russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Dabei handelt es sich um den Kampfruf der ukrainischen Streitkräfte. Das Gericht habe ihn der "öffentlichen Demonstration von Nazi-Symbolen (...) oder Symbolen extremistischer Organisationen" für schuldig befunden, berichtete Ria Nowosti weiter. Ein Polizist habe den Behörden den Namen des Wifi-Netzwerkes gemeldet.
+++ 22:09 Polens Bauern wollen Proteste an Grenze fortsetzen +++
Nach Gesprächen mit Regierungschef Donald Tusk kündigen Vertreter polnischer Bauernverbände weitere Proteste gegen die EU-Agrarpolitik und die Einfuhr von Produkten aus der Ukraine an. Am 20. März werde es landesweite Blockaden von Provinzstädten, Kreisstädten und größeren Straßen geben, sagt Tomasz Obszanski, Chef der Bauerngewerkschaft "Solidarnosc". Vom Ergebnis des Treffens mit Tusk zeigt er sich enttäuscht. "Es wurde nichts vereinbart, der Ministerpräsident hat im Grunde nichts angekündigt." In Polen protestieren seit Wochen Landwirte gegen den Green Deal der EU und die Einfuhr von Getreide und anderen Agrarprodukten aus der Ukraine. Sie wollen verhindern, dass billigeres ukrainisches Getreide auf den heimischen Markt gelangt. Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine vor zwei Jahren hatte Brüssel alle Importzölle und -quoten für landwirtschaftliche Produkte aus der Ukraine ausgesetzt, um dem Land wirtschaftlich zu helfen.
+++ 20:48 Bericht: USA bereiteten sich 2022 auf einen möglichen russischen Atomschlag vor +++
Die USA haben sich laut einem Medienbericht im Jahr 2022 auf einen möglichen russischen Atomschlag in der Ukraine vorbereitet. Wie CNN unter Berufung auf US-Beamte meldet, hielt der Nationale Sicherheitsrat vom Spätsommer bis zum Herbst eine Reihe von Sitzungen ab, um Notfallpläne zu entwickeln. Demnach war man im Weißen Haus besorgt, dass Moskau eine taktische Atomwaffe im Kriegsgebiet zünden könnte. Zur damaligen Zeit führte die Ukraine erfolgreiche Gegenstöße in den Regionen Cherson und Charkiw. "Wir mussten so planen, dass wir in der bestmöglichen Position waren, falls dieses nicht mehr wegzudenkende Ereignis tatsächlich eintreten sollte", so einer der Beamten gegenüber CNN.
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Quelle: ntv.de, gut/hul/jpe/tkr/dpa/AFP/rts/AP