Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:09 Russland: Drei Tote bei ukrainischem Beschuss von Donezk +++

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Der von Russland eingesetzte Bürgermeister von Donezk, Alexei Kulemzin, beschuldigt die Ukraine, die Stadt Donezk bombardiert zu haben. Dabei seien heute drei Menschen getötet worden, schreibt Kulemzin auf Telegram. Zehn Menschen seien verletzt worden, darunter ein 2012 geborener Junge. Zudem sei in mehreren Stadtbezirken eine Reihe von Gebäuden beschädigt worden, darunter eine Bushaltestelle, ein Krankenhaus, ein Geschäft und einige Wohngebäude. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht.

+++ 22:08 Italien setzt Investorenvisa für Russen und Belarussen aus +++
Italien hat das Programm für Investorenvisa für russische und belarussische Bürger ausgesetzt, meldet das italienische Wirtschaftsministerium. Die Zeitschrift "Altreconomia" berichtet, dass die italienische Regierung diese Entscheidung Mitte Juli getroffen hat, mehr als ein Jahr nachdem die Europäische Kommission diese Maßnahme nach Russlands groß angelegtem Einmarsch in der Ukraine empfohlen hatte.

+++ 21:30 Selenskyj: Friedensplan kann auch als Grundlage für andere Konflikte verwendet werden +++
Präsident Wolodymyr Selenskyj sagt, dass der von ihm vorgeschlagene Friedensplan zur Beendigung des russischen Krieges gegen die Ukraine als Grundlage für andere Konflikte verwendet werden könnte. "Die heutige Friedensformel bezieht sich auf die Ukraine. Aber wenn die internationalen Institutionen keine Möglichkeit bieten, den Krieg zu beenden, und unser Beispiel spricht eine deutliche Sprache, dann kann die Friedensformel zu einer solchen Grundlage werden", sagt Selenskyj vor lateinamerikanischen Journalisten. Selenskyj stellte den 10-Punkte-Friedensplan, der von vielen westlichen Verbündeten unterstützt wird, im November letzten Jahres vor. Er beinhaltet die Wiederherstellung der territorialen Integrität der Ukraine, den vollständigen Abzug der russischen Truppen aus der Ukraine und die Freilassung aller Kriegsgefangenen und Deportierten.

+++ 20:59 Russlands Haushaltsdefizit steigt kräftig an +++
Russlands Hushaltsdefizit weitet sich angesichts hoher Ausgaben für den Angriffskrieg in der Ukraine und der Sanktionen des Westens kräftig aus. Das Defizit für den Zeitraum Januar bis Juli liege bei 2,82 Billionen Rubel - umgerechnet 29,3 Milliarden Dollar - oder 1,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, teilt das russische Finanzministerium unter Verweis auf vorläufige Schätzungen mit. Für die ersten sieben Monate des vergangenen Jahres hatte Russland noch einen Haushaltsüberschuss von 557 Milliarden Rubel ausgewiesen. Den vorläufigen Daten zufolge stiegen die Ausgaben um 14 Prozent, während die Einnahmen um 7,9 Prozent schrumpften.

+++ 20:32 Kiew: 78 ukrainische Rettungskräfte seit Kriegsbeginn getötet +++
Seit Beginn des Krieges wurden 78 ukrainische Rettungskräfte bei russischen Angriffen getötet, sagt der Sprecher des Staatlichen Katastrophenschutzes, Oleksandr Khorunzhyi. Weitere 280 Einsatzkräfte seien verletzt worden, so Khorunzhyi, der vom Medienzentrum des ukrainischen Verteidigungsministeriums zitiert wird. Russland verstoße mit seinen Angriffen auf die Ersthelfer gegen internationale Konventionen, da diese nicht an Kampfhandlungen teilnehmen, sondern Zivilisten retten und Hilfe leisten, fügt der Beamte hinzu.

+++ 19:57 Deutschland will Patriot-Stationierung in Polen verlängern +++
Das Bundesverteidigungsministerium bietet Polen an, die ursprünglich für maximal ein halbes Jahr geplante Stationierung der drei deutschen Patriot-Einsatzstaffeln über den Sommer hinaus weiterzuführen, voraussichtlich bis Jahresende, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Patriotsysteme sind in Polen, in der Nähe von Zamość, stationiert. Eine Verlängerung über 2023 hinaus ist bisher nicht vorgesehen.

+++ 19:34 Energoatom-Chef: Ukrainische Kernkraftwerke werden bis Winter voll einsatzfähig sein +++
Die ukrainischen Kernkraftwerke, die sich auf dem von Kiew kontrollierten Territorium befinden, werden bis zum Winter voll einsatzfähig sein, um das Land mit Strom zu versorgen, erklärt der ukrainische Betreiber von Atomkraftwerken. Anlässlich der Wiederinbetriebnahme eines der drei Reaktoren des Kraftwerks Pivdennoukrainsk in der Südukraine sagt Energoatom-Chef Petro Kotin: "Die gesamte uns zur Verfügung stehende Energie wird in das Stromnetz eingespeist. Wir werden mit neun Reaktoren mit voller Kapazität in den Winter gehen." Er ergänzt, dass vier Reaktoren, die derzeit repariert werden, noch vor November mit einer Gesamtkapazität von fast 7.600 Megawatt in Betrieb genommen werden sollen.

+++ 19:00 Selenskyj dankt den Cybersicherheitskräften der Ukraine +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dankt in einem Tweet den "Kämpfern" der Kommunikations- und Cybersicherheitskräfte der Ukraine für ihre Professionalität und Integrität. "Heute möchte ich allen Kämpfern der Kommunikations- und Cybersicherheitskräfte der Ukraine danken. Mehr als 65.000 von ihnen dienen in verschiedenen Einheiten der Verteidigungs- und Sicherheitskräfte unseres Landes", schreibt er. "Und lassen Sie uns nicht vergessen, dass jeder Erfolg der Kampfbrigaden und anderer Einheiten, jeder Sieg über die russischen Besatzer immer auch einen persönlichen Erfolg und einen persönlichen Sieg der spezifischen Kämpfer der Kommunikationskräfte beinhaltet, die für diese Brigaden arbeiten und sie mit hochwertiger Kommunikation versorgen."

+++ 18:30 Bericht: Moskau steht vor schweren Herausforderungen beim Getreideexport +++
Moskau sieht sich beim Export seiner Getreideprodukte mit Herausforderungen konfrontiert, insbesondere mit dem Mangel an Schiffen, steigenden Versicherungskosten und der mangelnden Bereitschaft westlicher Unternehmen, mit Russland Geschäfte zu machen, berichtet Reuters. Russlands Exporte werden durch die so genannten versteckten Sanktionen behindert, die "zu einem Anstieg der Fracht- und Versicherungskosten führen können", heißt es in dem Bericht. Reuters beruft sich dabei auf Eduard Zernin, den Leiter des russischen Verbandes der Getreideexporteure. Obwohl russische Agrarexporte nicht direkt vom Westen sanktioniert werden, tragen die gegen den Bankensektor und russische Privatpersonen verhängten Beschränkungen zu den steigenden Kosten bei.

+++ 18:00 Selenskyj: Ukraine wird sich im Schwarzen Meer zur Wehr setzen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärt in einem Video, die Ukraine werde sich im Schwarzen Meer gegen Russland zur Wehr setzen, um sicherzustellen, dass ihre Gewässer nicht blockiert werden und sie Getreide und andere Waren ein- und ausführen kann. "Wenn Russland weiterhin das Schwarze Meer außerhalb seines Territoriums beherrscht, uns blockiert oder beschießt und Raketen auf unsere Häfen abschießt, wird die Ukraine dasselbe tun. Dies ist eine gerechte Verteidigung unserer Möglichkeiten, eines jeden Korridors", sagt er in dem Video, das auf der offiziellen Webseite des ukrainischen Präsidenten veröffentlicht wurde.

+++ 17:30 Luftalarm in der gesamten Ukraine +++
In der gesamten Ukraine wurde Luftalarm ausgerufen. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk der Ukraine, Suspilne, berichtet, die Ursache sei der Start einer MiG-31K vom Flugplatz Savasleika in der Oblast Nischni Nowgorod, Russland. Mittlerweile hat sich die Situation wieder beruhigt.

+++ 17:00 Dutzende Schiffe sitzen in der Donau fest +++
Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, dass Dutzende Schiffe in der Nähe der ukrainischen Flussmündungen an kritischen Stellen der Donau festsitzen - und das nur wenige Tage nach den russischen Drohnenangriffen auf die Häfen des Landes. Laut Schifffahrtsdaten sind mindestens 30 Schiffe in der Musura-Bucht im Schwarzen Meer vor Anker gegangen, die in einen Kanal mündet, der mit Izmail weiter entlang der Wasserstraße verbunden ist. Auf dem Weg nach Izmail lagen mindestens 20 Schiffe vor Anker. Der Fluss und seine Mündung sind die letzte verbliebene Getreideexportroute der Ukraine auf dem Wasserweg.

Mehr zu den Angriffen auf die Hafenanlagen an der Donau lesen Sie hier

+++ 16:32 Ukraine vereitelt russischen Hackerangriff +++
Ukrainische Spezialdienste haben einen Versuch russischer Hacker vereitelt, in das Kampfinformationssystem der ukrainischen Streitkräfte einzudringen, teilte der Sicherheitsdienst SBU mit. "Als Ergebnis komplexer Maßnahmen hat der SBU die illegalen Handlungen russischer Hacker aufgedeckt und blockiert, die versucht haben, in ukrainische Militärnetzwerke einzudringen und nachrichtendienstliche Informationen zu sammeln", berichtet der SBU via Telegram. Der Dienst erklärte, die Hacker hätten versucht, sich Zugang zu "sensiblen Informationen über die Aktionen der ukrainischen Streitkräfte, den Standort und die Bewegungen der Verteidigungskräfte sowie deren technische Unterstützung" zu verschaffen. Cyberspezialisten fanden heraus, dass die Hacker planten, ukrainische Militär-Tablets zu benutzen, um Viren im Kampfsystem zu verbreiten, so der SBU.

+++ 16:10 UN-Koordinatorin für humanitäre Hilfe in der Ukraine übt scharfe Kritik an Russlands Pokrowsk-Angriff +++
Die UN-Koordinatorin für humanitäre Hilfe in der Ukraine, Denise Brown, verurteilte die jüngsten russischen Angriffe, die Wohnhäuser und andere zivile Einrichtungen in Pokrowsk trafen, und fügte hinzu, dass sie gegen jeden Grundsatz der Menschlichkeit verstoßen. "Es ist absolut rücksichtslos, dieselbe Stelle innerhalb weniger Minuten zweimal zu treffen und dabei Menschen zu töten und zu verletzen, die den Überlebenden schnell zu Hilfe gekommen waren - darunter auch Rettungskräfte des staatlichen Katastrophenschutzes der Ukraine", sagt sie in einer Stellungnahme.

+++ 15:40 Russlandexperte vermutet, dass der Ukrainekrieg noch lange dauern wird +++
Russlandexperte Alexander Gabujew geht davon aus, dass der Ukrainekrieg noch lange dauern wird – und sich zudem verschlimmert. "Die Realität ist, dass Moskau an seinen Maximalplänen festhält", sagt er im Gespräch mit dem "Spiegel". So habe Putin seine Mobilmachung nicht aufgegeben. Grund sind etwa neue verabschiedete Gesetze, die dem russischen Präsidenten erlauben, so viele Männer zu rekrutieren, wie er will. "Sobald ein elektronischer Einberufungsbescheid im System eingeht, ist die Grenze für diese Menschen dicht. Damit braucht Putin gar keine Mobilmachung mehr anzukündigen." Es reiche bereits, Hunderttausenden Menschen einen Bescheid zu schicken und sie nach Bedarf einzusammeln.

+++ 15:13 Ukrainische Abgeordnete bestätigt: US-Panzer treffen im Frühherbst ein +++
Laut der ukrainischen Abgeordneten Kira Rudik seien eine Reihe von US-Abrams-Panzern für die Lieferung an die Ukraine genehmigt worden. Sie sollen im Frühherbst eintreffen. Das deckt sich auch mit einem CNN-Bericht, der sich auf Aussagen des Leiters der Heeresbeschaffung, Doug Bush, bezieht. "Sie sind fertig", sagt Bush demnach in einer Pressekonferenz.

+++ 14:43 Ukrainische Waisen fliehen vor Russen - über Russland +++
Die 16-jährige Ilona und ihr Bruder leben fast eineinhalb Jahre völlig isoliert in der Oblast Luhansk. Aus Angst vor den Besatzern lässt sie ihr Vater nicht vor die Tür. Als er stirbt, sind die beiden Kinder auf sich allein gestellt und ergreifen die Flucht. Knapp entgehen sie den russischen Truppen.

+++ 14:20 Putin setzt Doppelbesteuerungsabkommen aus +++
Der russische Präsident Wladimir Putin hat ein Dekret unterzeichnet, mit dem er die Doppelbesteuerungsabkommen Russlands mit den so genannten "unfreundlichen Staaten" , also solchen, die Sanktionen gegen Moskau verhängt haben, aussetzt, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur RIA. Das Doppelbesteuerungsabkommen würde für viele Firmen, darunter auch deutsche, höhere Abgaben bedeuten.

+++ 13:50 Litauen will Grenzschutz verstärken +++
Der litauische Grenzschutz will als Reaktion auf die Präsenz russischer Wagner-Söldner in Belarus seine Kräfte an der Grenze zu Belarus verstärken. "Wir planen, unser Kontingent in naher Zukunft zu erhöhen", sagt Grenzschutz-Chef Rustamas Liubajevas der Agentur BNS zufolge nach einem Treffen mit Staatspräsident Gitanas Nauseda in Vilnius. Wie viele zusätzliche Beamte an der Grenze eingesetzt werden sollen, verrät der oberste Grenzschützer nicht. Litauen hat eine fast 680 Kilometer lange Grenze zu Russlands engem Verbündeten Belarus. Der Baltenstaat ist wegen Aktivitäten der russischen Privatarmee Wagner im Nachbarland besorgt. "Die Wahrscheinlichkeit von Provokationen ist hoch", so Liubajevas.

+++ 13:23 London verhängt "bahnbrechende Sanktionen" wegen Militärhilfe +++
Mit neuen Sanktionen will Großbritannien Einzelpersonen und Unternehmen in mehreren Ländern treffen, die Russland beim Erwerb von Militärtechnik helfen. "Die heutigen bahnbrechenden Sanktionen werden Russlands Waffenarsenal weiter schwächen und die Lieferketten schließen, mit denen die schwächelnde Rüstungsindustrie von Putin gestützt wird", sagt der britische Außenminister James Cleverly. "Es gibt keinen Ort, an dem sich diejenigen verstecken können, die die russischen Militärmaschinerie am Leben halten." Betroffen sind demnach zwei Firmen in der Türkei und eine in Dubai, die nach britischen Angaben Mikroelektronik beziehungsweise Drohnen und Drohnenteile an Russland liefern.

+++ 12:56 Moskau: Brände in Rekrutierungsbüros von Kiew beauftragt +++
Moskau wirft der Ukraine vor, Russen zu Brandstiftungen in Rekrutierungsbüros des russischen Militärs angestiftet zu haben. "Alle diese Verbrechen wurden von russischen Staatsbürgern verübt, die telefonischen 'Anweisungen' aus der Ukraine folgten", erklärt die Generalstaatsanwaltschaft. Von der Ukraine beauftragte Personen hätten sich am Telefon als Mitglieder der Strafverfolgungsbehörden oder Bankmitarbeiter ausgegeben und Russen gezwungen, "Verbrechen zu begehen".

+++ 12:24 "Putin gehen allmählich die Instrumente aus" +++
Mit Angriffen auf zwei Autobahnbrücken zur Krim gelingt der Ukraine ein wichtiger Schlag gegen die Logistik der russischen Armee. Gleichzeitig schränkt der Kreml seine Kriegsziele ein. Dreht sich die Lage an der Front zu Kiews Gunsten? Dieser Frage nähert sich der Sicherheitsexperte Nico Lange im ntv-Interview.

+++ 11:55 "Ich sah nichts außer Flammen" - Ukrainerin beschreibt russischen Angriff +++
In Pokrowsk attackieren die russischen Streitkräfte gleich mehrmals hintereinander Wohnhäuser. Eine Anwohnerin überlebt den Beschuss trotz Verletzungen, ihre Wohnung liegt jedoch in Schutt und Asche. Im Video beschreibt sie den Moment des Angriffes.

+++ 11:25 Polen schickt Soldaten an Grenze zu Belarus +++
Polen entsendet zusätzliche Soldaten an seine Grenze zu Belarus. Das Verteidigungsministerium komme einem entsprechenden Wunsch des Grenzschutzes nach Verstärkung der Patrouillen nach, berichtet die polnische Nachrichtenagentur PAP. Grund dafür sei die "dynamische Situation an der polnisch-belarussischen Grenze", zitiert PAP das Verteidigungsministerium. Bereits am Montag hat das Innenministerium erklärt, der Grenzschutz habe um 1000 weitere Soldaten gebeten, denn es gebe zunehmend illegale Grenzübertritte. Polen hat sich zudem wiederholt besorgt darüber geäußert, dass sich russische Wagner-Söldner in Belarus aufhalten.

+++ 10:58 Leck in Druschba-Pipeline repariert +++
Das Leck an der Druschba-Ölpipeline in Polen ist wieder repariert. Der teilt der polnische Pipelinebetreiber PERN mit, wie Reuters berichtet. Am Samstag war in Zentralpolen das Leck in der Pipeline entdeckt worden. Laut dem Betreiber gibt es keinen Hinweis auf dessen Ursache. Die Druschba-Ölpipeline ist eine der längsten der Welt verläuft von Russland bis nach Mitteleuropa. Auch Deutschland wurde darüber mit russischem Öl versorgt, wegen der Sanktionen gegen Russland bezieht Deutschland aber kein russisches Rohöl.

+++ 10:30 US-Institut sieht Unzufriedenheit Chinas mit Russland +++
Nach dem Ukraine-Treffen in Saudi-Arabien sehen US-Experten eine Unzufriedenheit Chinas mit dem russischen Angriffskrieg. Nach der Teilnahme Chinas an den Gesprächen in Dschidda am Wochenende schreibt das US-Institut für Kriegsstudien ISW, dass das Verhältnis zwischen Peking und Moskau anders als vom Kreml gewünscht keine Partnerschaft ohne Grenzen sei. Wie schon in früheren Einschätzungen sei es so, dass China mit Russland in der Frage der Ukraine nicht auf einer Linie sei, hieß es in der Analyse.

+++ 10:03 Angriff auf Helfer: Immer mehr Verletzte in Pokrowsk +++
Infolge des russischen Raketenangriffs auf die Stadt Pokrowsk in der Ostukraine steigt die Zahl der Verletzten auf 67. Das teilen die ukrainische Militärverwaltung von Donezk und das Innenministerium am Dienstagmorgen mit, nachdem zuvor von 57 Verletzten die Rede gewesen war. Zwei Raketen hätten in Pokrowsk ein Wohnviertel getroffen, schreibt der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko auf Telegram. Unter den Verletzten seien ein Kind, Polizisten und Rettungskräfte. Sie seien beim zweiten Angriff unter Beschuss geraten, als sie gerade dabei gewesen seien, den Opfern des ersten Einschlags zu helfen.

+++ 09:35 TASS meldet Beschuss von Donezk +++
Die ukrainischen Streitkräfte beschießen nach russischen Angaben die Stadt Donezk innerhalb von etwa einer Stunde sieben Mal. Dies berichtet die russische Nachrichtenagentur TASS. Demnach feuert das ukrainische Militär am frühen Morgen auf die Stadtteile Petrowski, Kirowski, Kuibyschewski und Kiewski. Seit Beginn des Tages hätten die ukrainischen Streitkräfte die "Volksrepublik Donezk" 24 Mal beschossen und dabei mehr als 80 Geschosse abgefeuert. Die im Osten der Ukraine gelegene Stadt Donezk ist von russischen Truppen besetzt.

+++ 09:05 Russisch-Orthodoxer für Vakuum-Bomben gegen "gottlose" Ukrainer +++
Die russisch-orthodoxe Kirche lässt sich in ihrer Haltung zur Ukraine weniger von christlichen als von alttestamentarischen Vorstellungen leiten. Der Chef des religiösen Radiosenders Radonesch, Jewgeni Nikiforow, befürwortet im Fernsehen drastische Maßnahmen. Das echte Problem Russlands sei bisher seine "Verzagtheit". Dabei müsse man die Ukrainer behandeln wie Heiden, "sie vernichten ohne Bedenken, nur die Ethik des Alten Testaments anwenden". Dabei befürwortet Nikiforow , um die "Krankheit in der Ukraine" zu heilen, den Einsatz sogenannter Vakuum-Bomben. "Es muss ausgebrannt werden, vollständig". Schließlich seien die Ukrainer "gottlos", Präsident Wolodymyr Selenskyj nicht getauft. "Wer weiß, was er ist. Eine Art Findelkind, das aus dem Nichts kam." Nikifirow erklärt weiter: Mit "Dämonen" könne man nicht verhandeln. "Dies ist Satan, der Vater aller Lügen." Russland habe es mit "dem Antichristen" zu tun. Die Ukrainer seien gesetzlose Menschen", so Kikiforow weiter - im Gegensatz zu den Russen: "Wir sind diejenigen, die für die Wahrheit stehen."

+++ 08:35 Putin setzt zunehmend auf seine Nationalgarde +++
Um ihre Macht abzusichern, setzt die russische Führung nach britischer Einschätzung zunehmend auf eine Aufrüstung der Nationalgarde. Präsident Wladimir Putin habe jüngst ein Gesetz unterzeichnet, dass die dem Kremlchef direkt unterstellte Truppen mit schwerem Kampfgerät ausgestattet werden darf, teilt das britische Verteidigungsministerium mit. "Der Schritt deutet darauf hin, dass der Kreml die Ausrüstung der Nationalgarde als eine der Schlüsselorganisationen zur Gewährleistung der Sicherheit des Regimes verstärkt." Nach der Meuterei der Wagner-Gruppe hatte Viktor Solotow, der Chef der Garde und ein Vertrauter von Putin, Panzer und schwere Waffen mit großer Reichweite gefordert.

+++ 08:09 Gordian Fritz: Vereiteltes Selenskyj-Attentat ist "Spionage-Thriller" +++
Im ukrainischen Pokrowsk beschießen russische Streitkräfte Wohngebäude mehrmals hintereinander - eine besonders perfide Taktik, wie ntv-Reporter Gordian Fritz erläutert. Zudem verhaften die ukrainischen Sicherheitskräfte eine Frau, die ein Attentat auf Präsident Selenskyj geplant haben soll.

+++ 07:42 Kiew: Seit Kriegsbeginn Hunderte Kulturerbestätten beschädigt +++
Russische Streitkräfte haben seit dem 24. Februar 2022 mindestens 763 Kulturerbestätten in den unbesetzten Gebieten der Ukraine beschädigt. Dies berichtet "Kyiv Independent", der sich auf Angaben des ukrainischen Kulturministeriums bezieht. Die meisten beschädigten Stätten werden demnach in den Gebieten Charkiw, Donezk, Cherson, Kiew und Odessa verzeichnet. Unter diesen sind mindestens 255 architektonische Wahrzeichen, 185 historische Stätten, 19 Kunstdenkmäler und 18 archäologisch bedeutende Stätten. Die Gesamtzahl der durch den russischen Krieg beschädigten Kulturerbestätten ist allerdings weitaus höher, da in der aktuellen Zählung die von Russland besetzten Gebiete und die Regionen, in denen gekämpft wird, nicht berücksichtigt sind,

+++ 07:14 Bekannter russischer Science-Fiction-Autor wegen "Falschinformationen" verurteilt +++
Ein russisches Gericht verurteilt den bekannten Science-Fiction-Autor Dmitri Gluchowski in Abwesenheit zu acht Jahren Haft. Wie die russische Nachrichtenagentur TASS berichtet, wird der Schriftsteller der Verbreitung von "Falschinformationen" über die russische Armee für schuldig befunden. Gluchowski wird bereits am Montag auf Grundlage eines Gesetzes verurteilt, das kurz nach dem Überfall auf die Ukraine verabschiedet worden war. Gluchowskis bekanntestes Werk ist der Roman "Metro 2033", der auch als Grundlage für ein beliebtes Videospiel diente. Der von Moskau bereits zum "ausländischen Agenten" erklärte 44-Jährige lebt außerhalb Russlands. Er hat Moskaus Krieg mehrfach kritisiert. Zum Jahrestag erklärte er: "Wie schon vor einem Jahr bin ich fest davon überzeugt, dass dieser Krieg ebenso ruinös für Russland und unser Volk ist, wie er tödlich und zerstörerisch für die Ukraine ist, die ich liebe."

+++ 06:46 Kiew bleibt dabei: Erst Abzug der Russen, dann Friedensgespräche +++
Kiew bleibt bei seiner Haltung, dass der Abzug der russischen Truppen eine Voraussetzung für die Aufnahme von Friedensgesprächen ist. Dies schreibt "Kyiv Independent". Das "Wall Street Journal" hatte zuvor berichtet, dass die Ukraine bei einem Treffen am Wochenende in Saudi-Arabien, an dem Diplomaten und nationale Sicherheitsberater aus Dutzenden von Ländern teilnahmen, nicht auf der Forderung nach einem vollständigen Abzug der Truppen, dem Kernpunkt ihrer Friedensformel, bestanden habe. Mitglieder der ukrainischen Delegation dementieren laut "Kyiv Independent" allerdings die Berichte und erklären, die Ukraine habe ihre Haltung nicht geändert. "Wir haben gleich zu Beginn des Treffens gesagt, dass sich die russischen Streitkräfte vollständig aus der Ukraine zurückziehen müssen", zitiert "Kyiv Independent" Ihor Zhovkva, den stellvertretenden Leiter des Präsidialamtes. "Keiner der Teilnehmer hat das bestritten."

+++ 06:21 Abrams-Panzer sollen im Frühherbst in der Ukraine sein +++
Die ersten Abrams-Panzern aus den USA sollen im Frühherbst in der Ukraine eintreffen. Dies berichtet der US-Sender CNN und bezieht sich auf Aussagen des Leiters der Heeresbeschaffung, Doug Bush. "Sie sind fertig", sagt Bush demnach in einer Pressekonferenz. "Jetzt müssen sie nach Europa und dann in die Ukraine gebracht werden, zusammen mit allem, was dazugehört. Munition, Ersatzteile, Treibstoffausrüstung, Reparaturanlagen. Es geht also nicht nur um die Panzer, sondern um das gesamte Paket, das dazugehört. Das ist immer noch auf dem Weg." Wie CNN weiter berichtet, wurden die 31 Panzer, die für die Ukraine bestimmt sind, bereits seit mehreren Monaten überholt am Wochenende offiziell freigegeben. Die USA begannen im Frühjahr in Deutschland mit der Ausbildung der Ukrainer an den Panzern.

+++ 05:57 Ukraine berichtet von acht Toten nach russischem Raketeneinschlag in Pokrowsk +++
Beim Einschlag zweier russischer Raketen in ein Wohnhaus in der Stadt Pokrowsk in der Region Donezk werden nach ukrainischen Angaben acht Menschen getötet. Darunter seien fünf Zivilisten, teilt der Gouverneur der Region, Pawlo Kyrylenko, mit. Die zweite Rakete sei 40 Minuten nach der ersten in der ukrainisch kontrollierten Stadt nahe der Frontlinie eingeschlagen. Dabei seien Ersthelfer verletzt und getötet worden, berichten Augenzeugen des Einschlags. Bilder aus der Stadt zeigen, wie Rettungskräfte Trümmer, ein Autowrack und ein Wohnhaus mit abgerissenen Balkonen durchsuchen.

+++ 03:57 Neues Geschichtsbuch für Schüler in Russland rechtfertigt Ukraine-Krieg +++
In russischen Schulen wird ab September ein neues Geschichtsbuch ausgegeben, das die Sicht des Staates auf den Ukraine-Krieg darlegt. Laut Bildungsminister Sergej Krawtsow sei das Buch in "knapp fünf Monaten" geschrieben worden und für Elftklässler bestimmt. Es decke die Zeit von 1945 bis zum 21. Jahrhundert ab. "Es ist wichtig, den Schülern die Ziele" der im Februar 2022 begonnenen "russischen Militäroperation" - so nennt Russland offiziell den Angriffskrieg - in der Ukraine zu vermitteln, sagt Krawtsow. Ihm zufolge zielt die "Militäroperation" darauf ab, die ehemalige Sowjetrepublik zu "entmilitarisieren" und zu "entnazifizieren". Das Buch lobt das russische Militär, das 2014 auf der Krim den "Frieden gerettet" habe. Damals hatte Russland die ukrainische Halbinsel völkerrechtswidrig annektiert und Krieg im Osten der Ukraine angefangen.

+++ 02:33 USA geben nach Buchungsfehler weitere Rüstungshilfen frei +++
Die USA werden der Ukraine heute Waffenhilfe in Höhe von 200 Millionen Dollar zusagen. Die Summe ist laut Regierungsvertretern eine erste Tranche der 6,2 Milliarden Dollar, die nach einer Überbewertung der ukrainischen Hilfe entdeckt wurden. Das Paket umfasst Minenräumgeräte, TOW- und AT4-Panzerabwehrwaffen, Gewehre und Munition, Lockheed Martin-Abfangjäger für das Patriot-System, GMLRS-Raketen (Guided Multiple Launch Rocket System) und Javelin-Panzerabwehrraketen. Im Mai hatte das Pentagon erklärt, es habe den Wert der gelieferten US-Waffen fälschlicherweise zu hoch angesetzt, weil Mitarbeiter bei der Berechnung des Wertes von Munition, Raketen und anderer Ausrüstung den Wiederbeschaffungswert anstelle des abgeschriebenen Wertes angegeben hätten.

+++ 00:56 Kiew "zufrieden" mit Friedensgipfel +++
Kiew sieht sich nach den Gesprächen in Saudi-Arabien über Wege zur Beendigung des Ukraine-Kriegs bestärkt. "Wir sind sehr zufrieden mit den Ergebnissen des Gipfels", erklärt der Stabschef des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak. "Das Treffen in Saudi-Arabien ist eine Probe für eine Welt, in der es keinen Platz für wilde Aggression gibt." Demnach einigten sich die Teilnehmer auf ein weiteres Treffen, für das es aber noch kein genaues Datum gebe. Fast 40 Länder hatten an den Gesprächen in Dschidda teilgenommen, darunter auch Schwellenländer wie China, Indien und Südafrika und Entwicklungsländer. Russland war nicht eingeladen.

+++ 23:20 Zwei Tote bei Angriff auf Dorf bei Charkiw +++
Bei einem Angriff mit Luft-Bodenraketen töteten russische Streitkräfte am Abend zwei Menschen im Raum Charkiw. Nach Angaben des Gouverneurs der Region wurden vier Lenkwaffen auf das Dorf Kruhliakiva abgefeuert und töteten eine 45-jährige Frau und einen 60-jährigen Mann. Vier weitere Menschen seien in Krankenhäuser eingeliefert worden. Die Rettungskräfte seien wiederholt von den russischen Besatzern beschossen worden, so der Gouverneur.

+++ 22:07 Putin: Müssen Produktion neuester Waffentypen steigern +++
Russlands Präsident Wladimir Putin trifft sich nach Angaben aus Moskau mit dem Chef des staatseigenen Rostec-Konzerns, Sergej Tschemesow. Laut einer Mitteilung des Kreml sprchen beide über Fachkräftemangel und rasch steigende Löhne in der Militärindustrie. Den Angaben zufolge sagte Putin, es sei "notwendig, den Produktionsanteil der neuesten Waffentypen zu erhöhen". Dazu zählte der Kremlchef auch die Produktion von Kamikazedrohnen. Laut Mitteillung sagte Tschemesow, Rostec versuche, ausreichend hochqualifiziertes Personal zu finden.

+++ 21:20 Bericht: Russischer Raketenentwickler von Nordkorea gehackt +++
Die Computernetzwerke eines russischen Raketenentwicklers wurden nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters von einer "Elitegruppe nordkoreanischer Hacker" angegriffen. Demnach installierten mit der nordkoreanischen Regierung verbundene Hackergruppen "heimlich digitale Hintertüren" in Systemen des russischen Militärunternehmens NPO Maschinostrojenija. Das 1944 gegründete Unternehmen produziert Hyperschallraketen, Satelliten und ballistische Waffen. Offenbar ist unklar, ob durch den Cyberangriff sensible Informationen gestohlen wurden. Der Nachrichtenagentur zufolge konnten Experten des US-Sicherheitsunternehmens SentinelOne technische Beweise sichern, die zeigen, dass die Systeme des russischen Konzerns im vergangenen Jahr mindestens fünf Monate lang heimlich gehackt wurden.

+++ 20:40 Russische Raketen schlagen in Pokrowsk ein +++
Zwei russische Raketen beschädigen nach ukrainischen Angaben ein Wohngebäude in der Stadt Pokrowsk in der Donezk-Region. "Zwei Raketeneinschläge. Ein gewöhnliches Wohngebäude wurde getroffen. Leider gibt es Opfer. Die Rettungskräfte und alle notwendigen Dienste sind vor Ort. Die Rettung von Menschen geht weiter", schreibt Präsident Selenskyj auf seinem Telegramm-Kanal. "Fünf Tote und 18 Verletzte als Ergebnis von zwei Angriffen auf ein Wohngebäude in Pokrowsk", schreibt Innenminister Ihor Klymenko bei Telegram.

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Quelle: ntv.de, ghö/ino/dpa/rts/AFP

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