Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:20 Zwei Tote bei Angriff auf Dorf bei Charkiw +++

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Bei einem Angriff mit Luft-Bodenraketen haben russische Streitkräfte am Abend zwei Menschen im Raum Charkiw getötet. Nach Angaben des Gouverneuers der Region wurden vier Lenkwaffen auf das Dorf Kruhliakiva abgefeuert und töteten eine 45-jährige Frau und einen 60-jährigen Mann. Vier weitere Menschen seien in Krankenhäuser eingeliefert worden. Die Rettungskräfte seien wiederholt von den russischen Besatzern beschossen worden, so der Gouverneuer.

+++ 22:07 Putin: Müssen Produktion neuester Waffentypen steigern +++
Russlands Präsident Putin hat sich nach Angaben aus Moskau mit dem Chef des staatseigenen Rostec-Konzerns, Sergej Tschemesow, getroffen. Laut einer Mitteilung des Kreml sprachen beide über Fachkräftemangel und rasch steigende Löhne in der Militärindustrie. Den Angaben zufolge sagte Putin, es sei "notwendig, den Produktionsanteil der neuesten Waffentypen zu erhöhen". Dazu zählte der Kremlchef auch die Produktion von Kamikazedrohnen. Laut Mitteillung sagte Tschemesow, Rostec versuche, ausreichend hochqualifiziertes Personal zu finden.

+++ 21:20 Bericht: Russischer Raketenentwickler von Nordkorea gehackt +++
Die Computernetzwerke eines russischen Raketenentwicklers wurden nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters von einer "Elitegruppe nordkoreanischer Hacker" angegriffen. Demnach installierten mit der nordkoreanischen Regierung verbundene Hackergruppen "heimlich digitale Hintertüren" in Systemen des russischen Militärunternehmens NPO Maschinostrojenija. Das 1944 gegründete Unternehmen produziert Hyperschallraketen, Satelliten und ballistische Waffen. Laut Reuters ist unklar, ob durch den Cyberangriff sensible Informationen gestohlen wurden. Der Nachrichtenagentur zufolge konnten Experten des US-Sicherheitsunternehmens SentinelOne technische Beweise sichern, die zeigen, dass die Systeme des russischen Konzerns im vergangenen Jahr mindestens fünf Monate lang heimlich gehackt wurden.

+++ 20:40 Russische Raketen schlagen in Pokrowsk ein +++
Zwei russische Raketen haben nach ukrainischen Angaben ein Wohngebäude in der Stadt Pokrowsk in der Donezk-Region beschädigt. "Zwei Raketeneinschläge. Ein gewöhnliches Wohngebäude wurde getroffen. Leider gibt es Opfer. Die Rettungskräfte und alle notwendigen Dienste sind vor Ort. Die Rettung von Menschen geht weiter", schreibt Präsident Selenskyj auf seinem Telegramm-Kanal. "Fünf Tote und 18 Verletzte als Ergebnis von zwei Angriffen auf ein Wohngebäude in Pokrowsk", schreibt Innenminister Ihor Klymenko bei Telegram.

+++ 20:07 Kiew bittet USA um Langstreckenraketen +++
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba bittet die USA um ATACMS-Langstreckenraketen. Diesen Wunsch habe er in einem Telefonat mit seinem US-Kollegen Antony Blinken geäußert, teilt Kuleba auf der Plattform X mit, die früher als Twitter bekannt war. "In unserem Telefonat haben Blinken und ich weitere Schritte zur Ausweitung der globalen Unterstützung für die Friedensformel und Lösungen zur Ausweitung der Getreideexporte besprochen". Er habe den USA für die geleistete Unterstützung gedankt und die Notwendigkeit betont, die Langstreckenfähigkeiten der Ukraine durch die Bereitstellung von ATACMS zu verbessern. ATACMS haben eine Reichweite von bis zu 300 Kilometer und können mit dem Raketenwerfersystem HIMARS verschossen werden.

+++ 19:38 Bundesregierung weitet Garantien für Ukraine-Geschäfte aus +++
Deutsche Unternehmen bekommen weitere Möglichkeiten zur Absicherung ihrer Geschäfte in der Ukraine. Dazu baut die Bundesregierung ihre Investitionsgarantien aus, wie das Wirtschaftsministerium mitteilt. So sichert die Bundesregierung ab sofort nicht mehr nur Eigentumsschäden bis zum vollständigen Verlust des Investments ab. Auch so genannte Konvertierungs- und Transferrisiken für Zins- und Tilgungszahlungen auf beteiligungsähnliche Darlehen werden jetzt abgesichert. Dabei handelt es sich um langfristige Kredite, die deutsche Unternehmen laut Ministerium neben der üblichen Eigenkapitalbeteiligung häufig zur Finanzierung ukrainischer Töchter einsetzen.

+++ 19:08 Moskauer Gericht verurteilt Autor Glukhovsky zu Haftstrafe +++
Ein Moskauer Gericht verurteilt den im Exil lebenden russische Kultautor Dmitry Glukhovsky in Abwesenheit zu acht Jahren Straflager. Die Kammer befindet den 44-Jährigen der angeblichen Verbreitung von "Falschnachrichten" über Russlands Armee für schuldig, wie die Agentur Interfax meldet. Glukhovsky, der bereits seit Jahren die autoritäre Politik von Kremlchef Wladimir Putin anprangert, hatte in sozialen Netzwerken den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine scharf kritisiert.

+++ 18:32 Ukrainischer Armee-Chef: Bereiten Schritt für Schritt Vorstöße vor +++
Die ukrainischen Truppen bereiten nach eigenen Angaben Schritt für Schritt die Bedingungen für weitere Vorstöße vor und haben auf den Schlachtfeldern die Initative. Das erklärt der Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj auf Telegram. Weiter teilt er mit, die ukrainische Verteidigung stehe fest, russische Gegenangriffe würden abgewehrt.

+++ 17:56 China will "unparteiische" Position beibehalten +++
In seinem Bemühen um eine politische Lösung des Kriegs will China nach eigenen Angaben seine unabhängige und unparteiische Position zur Ukraine beibehalten. Dies teilt Chinas Außenminister Wang Yi laut einer Erklärung des Außenministeriums seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow in einem Telefonat mit. China werde in allen internationalen multilateralen Foren eine "objektive und rationale Stimme" sein und "Friedensgespräche aktiv fördern". Peking hat sich bislang geweigert, Moskau für die im Februar 2022 begonnene Invasion in der Ukraine zu verurteilen.

+++ 17:14 Polnischer Grenzschutz bittet um Verstärkung +++
Der polnische Grenzschutz bittet um die Entsendung weiterer Tausend Soldaten an die Grenze mit Belarus, teilt der stellvertretende Innenminister Maciej Wasik mit. Grund sei die wachsende Zahl an versuchten illegalen Grenzübertritten von Migranten. Polen hat deswegen bereits einen Zaun mit elektronischen Überwachungsanlagen an der gemeinsamen Grenze errichtet. Die Regierung in Warschau wirft Belarus vor, Polen destabilisieren zu wollen. In den vergangenen Tagen trainierten Söldner der Gruppe Wagner belarussische Spezialeinheiten in Grenznähe.

+++ 16:33 Ukrainischer General wirft Russland Einsatz von Chemiewaffen vor +++
Der ukrainische Brigadegeneral Oleksandr Tarnavsky beschuldigt Moskau, chemische Waffen einzusetzen. "Der Feind setzt unter Verletzung aller Konventionen weiterhin chemische Munition ein", schreibt der Kommandeur der strategischen Einsatzgruppe Tavria bei Telegram. Russland habe den Ort Nowodanyliwka in der Region Saporischschja zweimal mit chemischer Munition beschossen. Bei der chemischen Substanz soll es sich um Chlorpikrin handeln, die erstmals im Ersten Weltkrieg eingesetzt wurde. Chlorpikrin kann bei Menschen zu Atembeschwerden führen. Russland hat auf die Vorwürfe bislang nicht reagiert.

+++ 15:56 Moskau meldet Eroberungen im Nordosten +++
Russland hat nach eigenen Angaben entlang der Front bei Kupjansk im Nordosten der Ukraine Geländegewinne verbuchen können. In den "vergangenen drei Tagen" seien russische Soldaten auf einer Länge von elf Kilometern "drei Kilometer tief in die Verteidigung des Feindes" eingedrungen, erklärt das Verteidigungsministerium in Moskau. Die Armee habe ihre Lage entlang der dortigen Front verbessert und schlage weiter ukrainische Gegenangriffe zurück.

+++ 15:28 Kaim: "Ergibt wenig Sinn, sich nur auf Taurus zu fokussieren" +++
Schickt die Bundesregierung doch Taurus-Marschflugkörper in die Ukraine? Nach der FDP und den Grünen kommt nun auch aus der SPD die Forderung nach einer Lieferung. Laut Politologe Markus Kaim fehlt es den ukrainischen Truppen jedoch auch an Panzern, Haubitzen und vielem mehr.

+++ 14:52 Getreide-Depot in türkischem Hafen explodiert +++
Bei einer Explosion in einem türkischen Hafen sind mehrere Menschen verletzt worden. Rettungsdienste und Sicherheitskräfte eilen in das Hafengebiet etwa 75 Kilometer südöstlich von Istanbul, wie der Staatssender TRT berichtet. Die Ursache der Explosion in einem Getreide-Depot ist noch unklar. Videos in den sozialen Medien zeigen eine Detonation sowie eine dichte Rauchwolke. Mitte Juli hatte Russland das unter Vermittlung der Vereinten Nationen und der Türkei geschlossene Abkommen zur Verschiffung des ukrainischen Getreides aufgekündigt. Die Getreideroute verlief von Odessa über den Bosporus ins Mittelmeer.

+++ 14:29 Kiew: Ostfront ist "Epizentrum der Kämpfe" +++
Laut Angaben der ukrainischen Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maliar hat sich die Front im Osten des Landes in der vergangenen Woche zum "Epizentrum der Kämpfe" entwickelt. Die russischen Streitkräfte würden "verzweifelt versuchen, Awdijiwka in der Region Donezk zu umzingeln", teilt die Ministerin auf Telegram mit. Ihren Angaben zufolge versuchen Moskaus Verbände zudem, "die Stellungen um Kupjansk in der Region Charkiw zurückzugewinnen, die sie letzten Herbst während der ukrainischen Gegenoffensive verloren hatten".

+++ 13:52 Geheimdienst: russischer Anschlagsversuch auf Selenskyj vereitelt +++
Der ukrainische Geheimdienst SBU will einen Anschlag auf Staatschef Wolodymyr Selenskyj vereitelt haben. Eine Sprecherin der Streitkräfte bestätigte ukrainische Medienberichte, denen zufolge eine Frau festgenommen worden sei, als sie Mitarbeitern des russischen Geheimdienstes FSB sensible Informationen übergeben wollte. Die frühere Mitarbeiterin eines Armeegeschäfts sei vom FSB 'umgedreht' worden. Der Plan war demnach, Selenskyj während eines Besuchs in der Region Mykolajew zu töten. Hierfür habe die Frau Informationen zur Route des Präsidenten beschafft sowie zu Überwachungs- und Luftverteidigungssystemen und zu Munitionslagern in der Stadt Ochakiv. Selenskyj hätte demnach aus der Luft beschossen werden sollen. Angriffe mit Raketen und Marschflugkörpern auf die Hauptstadt Kiew scheitern seit Monaten an modernen westlichen Luftverteidigungssystemen, die fast alle Angriffskörper vom Himmel holen.

+++ 13:10 Ukrainischer Abgeordneter: Lieferung deutscher Taurus-Marschflugkörper rückt näher +++
Der ukrainische Parlamentsabgeordnete Yehor Cherniev nähert Hoffnungen auf die Lieferung deutscher Marschflugkörper vom Typ Taurus. "Meine Freunde im Bundestag haben mich soeben darüber informiert, dass wichtige Parlamentsfraktionen einen Konsens über den Transfer von Taurus-Raketen in die Ukraine erzielt haben", schreibt Cherniev auf Facebook. Unklar bleibt, worauf er sich bezieht. Die Entscheidung über die Lieferung neuer Waffensysteme hat bislang ausschließlich das Kanzleramt getroffen. Bislang lehnte die Bundesregierung die Lieferung der Waffen mit mehr als 500 Kilometer Reichweite ab, auch wenn sich schon mehrere Abgordnete der drei Regierungsfraktionen hierfür ausgesprochen hatten.

+++ 12:31 China lobt eigene Rolle bei Friedenskonferenz in Dschidda +++
Die internationalen Gespräche in Saudi-Arabien über eine friedliche Lösung der Ukraine-Krise tragen nach chinesischer Einschätzung dazu bei, den "internationalen Konsens zu stärken". Mehr als 40 Länder, darunter China, Indien, die USA und europäische Länder, nahmen an den Gesprächen in Dschidda teil, die am Sonntag endeten. Russland war allerdings nicht darunter. China schickte seinen Sondergesandten für eurasische Angelegenheiten, Li Hui, nach Dschidda, um eine gemeinsame Basis für eine politische Beilegung des Konflikts zu finden. "Alle Parteien äußerten sich positiv zu Li Huis Anwesenheit und unterstützten voll und ganz Chinas positive Rolle bei der Erleichterung von Friedensgesprächen", erklärt das Außenministerium in Peking. Li habe umfangreiche Gespräche geführt und "den internationalen Konsens gefestigt".

+++ 11:59 Ukraine begrüßt 22 Soldaten zurück aus russischer Gefangenschaft +++
Nach ukrainischen Regierungsangaben sind 22 Soldaten aus russischer Gefangenschaft heimgekehrt. Unter ihnen seien Männer, die an verschiedenen Fronstabschnitten gekämpft hätten und zum Teil verwundet worden seien. Der ältetse sei 54 Jahre alt, der jüngste 23 Jahre. Andrii Yermak, Stabschef von Präsident Wolodymyr Selenskyj, kündigte an, dass die Männer nach ihrer Heimkehr medizinisch und psychisch versorgt würden. Es handelt sich um den 48. Gefangenentausch mit Russland. 2598 ukrainische Soldaten seien weiter in russischer Gefangenschaft, teilte Dmytro Lubinets, der Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, mit.

+++ 11:16 Militärexperte Thiele: "Meilensteine für einen Waffenstillstand" gesetzt +++


+++ 10:45 Trittin: Ukraine-Konferenz setzt Russland unter Druck +++
Obwohl es keine Abschlusserklärung gab, wertet der außenpolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion, Jürgen Trittin, in der ntv-Sendung "Frühstart" die Friedenskonferenz in Saudi-Arabien am Wochenende als ein "klares Signal". Die NATO-Staaten, aber auch große Länder wie China und Saudi-Arabien, sowie die Länder des globalen Südens wollten, dass der Krieg beendet werde. "Damit erhöht sich der Druck auf Russland, hier zu einer Beendigung des Krieges zu kommen", sagte Trittin. "Das wird nicht morgen früh passieren, aber ich glaube, der diplomatische Druck wächst auf Russland."

+++ 10:20 Video: Aufnahmen zeigen Ausmaß der Krim-Brücken-Zerstörung +++


+++ 09:55 Kiew spricht mit US-Vertreter über Luftverteidigung für ukrainische Häfen +++
Nachdem Russland in den vergangenen zwei Wochen gezielt ukrainische Häfen und Getreidelager unter Beschuss genommen hat, will Kiew den dortigen Luftraum besser schützen. Der Stabschef von Präsident Wolodymyr Selenskyj, Andrii Yermak, habe das Thema am Rande der Ukraine-Friedenskonferenz im saudi-arabischen Dschidda angesprochen, wie das Portal "European Pravda" berichtet. Yermak habe ich mit Jake Sullivan, dem obersten Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, zu dem Thema ausgetauscht. Ob hierzu Vereinbarungen erzielt werden konnten, wurde nicht bekannt.

+++ 09:20 London: Russland kann eigene Luftwaffe nicht wirksam einsetzen +++
Die russische Luftwaffe erzielt nach britischer Einschätzung im Angriffskrieg gegen die Ukraine trotz großen Aufwands nur geringe Erfolge. Während des Sommers habe die Luftwaffe mehr als 100 Einsätze pro Tag geflogen, teilte das Verteidigungsministerium mit. "Diese beschränkten sich jedoch aufgrund der Bedrohung durch die ukrainische Luftabwehr fast immer auf Einsätze über russisch kontrolliertem Gebiet." Russland versuche, dieses Problem zu lösen, indem zunehmend sogenannte Freifallbomben mit Gleitaufsätzen zur Verlängerung der Reichweite eingesetzt würden. Diese Bomben könnten viele Kilometer vom Ziel entfernt von Flugzeugen abgeworfen werden, aber hätten noch nicht dauerhaft ihre Genauigkeit bewiesen, hieß es in London weiter.

+++ 08:50 ntv-Korrespondent Fritz: überraschende Töne aus Moskau +++

+++ 08:26 Ein Toter und mehrere Verletzte nach Beschuss von Wohnhaus in Cherson +++
In sozialen Medien kursiert schon seit der Nacht ein Bild von einem in Flammen stehenden, mehrstöckigem Wohnhaus. "Kyiv Post" bestätigt unter Berufung auf die örtliche Staatsanwaltschaft Berichte, wonach es sich um ein Gebäude in der Stadt Cherson handelt, das in der Nacht von einem russischen Geschoss getroffen wurde. Ein Mensch seit getötet worden, sieben weitere seien verletzt.

Nachtrag 09:48: Nach Angaben des Regionalgouverneurs Olexandr Produkin handelt es sich bei dem Todesopfer um ein Frau. Zudem seien insgesamt 12 Menschen bei dem Angriff verletzt worden.

+++ 08:09 Erneuter Angriff auf Moskau: Ukrainische Drohnen laut Gouverneur abgewehrt +++
Russland hat eigenen Angaben zufolge erneut einen ukrainischen Drohnenangriff auf das eigenen Staatsgebiet abgewehrt. In der knapp 200 Kilometer südwestlich von Moskau gelegenen Region Kaluga habe die Luftabwehr eine Drohne abgeschossen, erklärte der Gouverneur von Kaluga, Wjatscheslaw Schapscha. Bei dem Vorfall im Distrikt Fersikowo seien "weder Menschen noch Infrastruktur" zu Schaden gekommen. Über der Region Kaluga hatten russische Behörden eigenen Angaben zufolge bereits am 3. August sieben ukrainische Drohnen abgeschossen. Sonntag hatte der Bürgermeister von Moskau, Sergej Sobjanin, den Abschuss einer ukrainischen Drohne vermeldet. In der vergangenen Woche hatten ukrainische Drohnen mehrfach Moskau getroffen, ein Hochhaus im Geschäftsviertel Moskau City war zweimal binnen weniger Tage getroffen worden.

+++ 07:25 Russland zieht Soldaten und Material aus besetzten Gebieten Georgiens ab +++
Die EU-Beobachtermission in Georgien sieht in den von Russland kontrollierten Konfliktregionen Südossetien und Abchasien inzwischen deutlich weniger Soldaten Moskaus als vor dem Krieg gegen die Ukraine. "Sie haben auch viel Technik rausbewegt", sagte der Chef der Mission, Dimitrios Karabalis, der Nachrichtenagentur dpa. Dennoch sieht der griechische Diplomat auch 15 Jahre nach dem Krieg zwischen Russland und Georgien vom 8. bis 12. August 2008 keine Bewegung für eine mögliche Lösung des Konflikts um die abtrünnigen Regionen Abchasien und Südossetien. Unter den mehr als 200 Beobachtern, die im Auftrag der Europäischen Union auf georgischer Seite patrouillieren, sind auch aktuell 23 Deutsche im Einsatz, überwiegend Polizisten. Sie sehen sich dort direkt russischen Truppen gegenüber und überwachen auf georgisch kontrollierter Seite die Lage an der 390 Kilometer langen administrativen Grenzlinie zu Südossetien und 150 Kilometer an der Linie zu Abchasien. Derzeit sieht Karabalis keine akute Gefahr, dass der Konflikt dort offen ausbricht. "Sie haben weder das Personal noch die Technik, etwas zu unternehmen", meint er auch mit Blick auf die georgische Seite.

+++ 06:50 Online-Projekt: Russland hat deutlich mehr als 2200 Panzer verloren +++
Die Zahlen zu den militärischen Verlusten auf beiden Seiten sind nur schwer zu überprüfen. Die offiziellen Angaben aus Russland sind schon vielfach als realitätsferne Propaganda widerlegt worden. Doch auch auf ukrainischer Seite gibt es offenbar Überteibungen und dem Kriegsgeschehen geschuldete Mehrfachzählungen. Auf der Website oryxspioenkop.com zählen Freiwillige die russischen Verluste, die sich durch Bild- und Videomaterial verfizieren lassen. Demnach sind den russischen Streitkräften seit Beginn der Invasion am 24. Februar 2022 mindestens 2203 Panzer verloren gegangen. 1414 seien zerstört und 124 beschädigt worden. Weitere 118 Panzer wurden demnach zurückgelassen und 547 seien von den Ukrainern übernommen worden. Da sich die Hobby-Analysten nur auf im Internet zugängliche Bildquellen stützen, liegt die Zahl der tatsächlichen Verluste Russlands deutlich höher. Die Ukraine meldete am Sonntag 4237 zerstörte und beschädigte russischen Panzer.

+++ 06:22 Ukraine zählt Dutzende Raketen- und Luftangriffe am Sonntag +++
Die Ukraine ist am Sonntag erneut Ziel massiver russischer Luftangriffe geworden. "Im Laufe des vergangenen Tages hat der Feind 30 Raketen- und 52 Luftangriffe durchgeführt und 75 Mal aus Mehrfachraketen auf die Stellungen unserer Truppen und auf bewohnte Gebiete geschossen", meldet der ukrainische Generalstab auf Facebook. "Leider haben die russischen Terrorangriffe zu Opfern und Verletzten unter der Zivilbevölkerung sowie zu Schäden an Wohngebäuden und anderer ziviler Infrastruktur geführt." Genauere Angaben zu Opfern und Schäden machte das Militär nicht. Der heutige Montag ist demnach der 530. Tag des Krieges.

+++ 05:28 ISW: Brückenanschläge verursachen "erhebliche Störungen" bei russischer Logistik +++
Die ukrainischen Angriffe auf Straßenbrücken, die die von Russland besetzte Krim mit der von Russland besetzten Region Cherson verbinden, "stellen eine erhebliche Störung der Logistik dar", schreibt das Institute for the Study of War (ISW). Die Brücken sind strategisch wichtig und dienen als Schlüsselrouten für die russische Kommunikation, Logistik und den Transport. Die Tschonhar-Brücke ist die kürzeste Verbindung zwischen der Krim und der südlichen Frontlinie. Der Angriff auf die Brücke bei Henitschesk "zwingt die russischen Streitkräfte wahrscheinlich dazu, den militärischen Verkehr auf längere westliche Routen zwischen der besetzten Krim und dem besetzten Gebiet Cherson umzuleiten", schreibt das ISW. Dies werde "einen erheblichen Engpass" in den russischen Versorgungslinien verursachen, so das ISW.

+++ 04:32 Verletzte nach Angriff auf Dorf Olhivka +++
Ukrainischen Angaben zufolge hat das russische Militär das Dorf Olhivka in der Oblast Cherson angegriffen. Dabei wurden eine 73-jährige und eine 77-jährige Frau verletzt, teilt die Militärverwaltung der Oblast Kherson mit. Beide Frauen wurden mit "akuten Verletzungen" ins Krankenhaus eingeliefert. Dem Bericht zufolge schlug eine der Granaten im Hof eines Privathauses ein.

+++ 03:22 Experte: Chinas Rolle in Friedensplänen könnte wichtiges Signal sein +++
Die Teilnahme Chinas an den Friedensgesprächen in Saudi-Arabien könnte ein Zeichen für einen Wechsel in der Haltung Pekings sein, sagen Experten gegenüber Journalisten von Reuters. Shen Dingli, ein in Shanghai ansässiger Wissenschaftler für internationale Beziehungen, sagt der Nachrichtenagentur, China müsse sich an internationalen Friedensbemühungen beteiligen, da Russland "zwangsläufig besiegt werden wird". An den internationalen Gesprächen, die vom 5. bis 6. August in Jeddah stattfanden, nahmen 40 Länder teil, um den Weg der Ukraine zum Frieden zu diskutieren. Obwohl China sich weigerte, an einem ähnlichen Gipfel in Kopenhagen im Juni teilzunehmen, vertrat der Sonderbeauftragte für eurasische Angelegenheiten Li Hui Peking bei den Gesprächen in Dschidda.

+++ 01:58 Ukrainischer Ex-Parlamentarier fällt an Saporischschja-Front +++
Serhiy Slabenko, ehemaliges Mitglied des ukrainischen Parlaments, ist im Kampf an der Saporischschja-Front getötet worden. Das teilt die ukrainische Regierung mit. Slabenko saß zwischen 2002 und 2006 im Parlament und war während seiner Amtszeit Vorsitzender des Unterausschusses für Gerichte, Gerichtsverfahren und Justizreform des Ausschusses für Rechtspolitik.

+++ 00:39 Russland beschießt sieben Gemeinden in Oblast Sumy +++
Die russischen Streitkräfte haben sieben Gemeinden im Gebiet Sumy beschossen, wie die Militärverwaltung des Gebiets auf Telegramm mitteilt. Die Angriffe trafen die Gemeinden Krasnopillja, Bilopillja, Esman, Seredyna-Buda, Schalyhyne, Novoslobidske und Chotin, die an der nordöstlichen Grenze der Ukraine zu Russland liegen.

+++ 23:15 Ukraine: Sechs russische Munitionsdepots zerstört +++
Die ukrainischen Streitkräfte zerstören in den letzten Tagen sechs Munitionsdepots und weiteres Militärgerät an der südlichen Frontlinie, berichtet Brigadegeneral Oleksandr Tarnavskyi. Zu der zerstörten russischen Militärausrüstung gehören drei gepanzerte Fahrzeuge, zwei Drohnen, zehn Artilleriesysteme und Mörser für Militärfahrzeuge.

+++ 22:18 Gouverneur setzt Warnung vor Drohnenangriff in Charkiw ab +++
Der Gouverneur von Charkiw, Oleh Synyehubov, hat auf seinem Telegram-Kanal eine Warnung vor einem russischen Drohnenangriff abgesetzt. Es bestehe die Gefahr, dass der Feind UVAs einsetze. "Achtung, Bewohner der Stadt Charkiw und Region, bleiben sie in Notunterkünften!"

+++ 22:06 Kiew: Innerhalb von sieben Tagen hat Moskau 178 Drohnen und 65 Raketen abgefeuert +++
Russische Streitkräfte haben laut dem ukrainischen Präsidenten in der letzten Woche 65 verschiedene Raketen sowie 178 Kampfdrohnen abgefeuert, darunter 87 im Iran hergestellte Shahed-Drohnen. Selenskyj stellte fest, dass die meisten Raketen und Drohnen von der Luftverteidigung abgeschossen wurden. Der ukrainische Staatschef sagte auch, seine Streitkräfte hätten diese Woche die Fähigkeit bewiesen, Hyperschallraketen vom Typ Kinchal (Dolch) abzuschießen.Er fügte hinzu, dass die Lieferung von Luftverteidigungssystemen und Raketen von westlichen Partnern für die Ukraine von entscheidender Bedeutung sei, um ihre Bürger vor russischen Angriffen zu schützen. "Die Ukraine kann diesen Kampf gewinnen, und unser Luftschild wird später die Sicherheit ganz Europas garantieren", sagte Selenskyj.

+++ 21:28 Generalstab: Russische Artillerie an Südfront zerstört +++
In den letzten 24 Stunden haben die ukrainischen Streitkräfte russische Artilleriesysteme an der Südfront zerstört, berichtet der Generalstab der Streitkräfte in seinem täglichen Update. Demnach kam es zu rund 30 Kampfhandlungen zwischen ukrainischen Verteidigern und russischen Truppen. Die Städte Wodjane, Wuhledar, Blahodatne und Staromajorske im Oblast Donezk gerieten unter russisches Artilleriefeuer. Im Oblast Saporischschja habe die russische Armee erfolglose Gegenangriffe in der Nähe von Robotyne durchgeführt. Über zehn Siedlungen gerieten unter russisches Artilleriefeuer, darunter Nowodarjiwka im Oblast Luhansk, Malyniwka im Oblast Charkiw, sowie Huljajpole, Wessele in Saporischschja und Pjatychatky im Oblast Dnipropetrosk. Gleichzeitig führten die ukrainischen Streitkräfte weiterhin Offensivoperationen in Richtung Melitopol und Berdjansk im Oblast Saporischschja durch.

+++ 20:48 Selenskyj lobt deutsches Iris-T-Luftabwehr-System - "beachtliche Ergebnisse" +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigt sich mit den Verteidigungssystemen Patriot aus den USA und Iris-T aus Deutschland zufrieden. Das seien leistungsstarke und hocheffektive Systeme, sagt Selenskyj in einer Videoansprache. "Sie haben bereits beachtliche Ergebnisse erzielt." Die Ukraine habe in der vergangenen Woche einen großen Teil der russischen Luftangriffe abgewehrt. Unter anderem seien 65 Raketen und 178 Drohnen abgeschossen worden. Iris-T ist ein Luftabwehrsystem mittlerer Reichweite. Es besteht aus einem Radar, Abschussvorrichtungen und Raketen.

+++ 20:23 Luftstreitkräfte sind laut Selenskyj mehr als 14.000 Kampfeinsätze geflogen +++
Am Tag der Luftwaffe der ukrainischen Streitkräfte hat Präsident Wolodymyr Selenskyj den Luftstreitkräften des Landes gratuliert. Die Piloten hätten seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges mehr als 14.000 Kampfeinsätze geflogen, schrieb Selenskyj bei Telegram. Auf dazu geteilten Bildern und Videos ist zu sehen, wie der Präsident auf einem unbekannten Luftwaffenstützpunkt auf einen an einem Kampfflugzeug befestigten mutmaßlich französischen Marschflugkörper vom Typ Scalp/EG "Ruhm der Ukraine" schreibt und diesen signiert. Die Bezeichnung des Raketentyps ist in den Farben der französischen Flagge auf den Marschflugkörper aufgedruckt, daneben ist zudem ein Eiffelturm zu erkennen. Scalp/EG ist die französische Bezeichnung für die gemeinsam mit Großbritannien entwickelten Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow.

+++ 19:40 Lukaschenko-Gegner schließen sich zusammen und planen "Neu-Belarus"-Pässe +++
Im Exil lebende Gegner des Präsidenten Alexander Lukaschenko haben sich in Polen getroffen, um Einigkeit zu demonstrieren und eine Strategie zu planen, einschließlich der Ausstellung von "Neu-Belarus"-Pässen. Die im August 2022 von Swetlana Tichanowskaja gegründete selbsternannte Exilregierung hat mehr als 20 alternative Botschaften und Informationszentren im Ausland eröffnet. Tichanowskaja sagte, die Opposition werde internationale Anerkennung für die alternativen Pässe anstreben. In einer Rede in einem Hotel in Warschau vor mehreren hundert Aktivisten, darunter unabhängige Medien und Bürgergruppen, forderte sie die Oppositionskräfte im Ausland auf, sich zu vereinen und die Schaffung einer "Neu-Belarus"-Bewegung zu unterstützen. Die 40-Jährige ist eine ehemalige Englischlehrerin. Sie trat als Kandidatin bei der Präsidentschaftswahl in Belarus 2020 an. Sie landete nach offiziell bekannt gegebenen Ergebnissen auf dem zweiten Platz, Analysten und ihre Unterstützer bezeichneten das Ergebnis als manipuliert. Sie floh aus Belarus und ließ sich in Litauen nieder.

+++ 19:11 Zehntausende Russen sollen seit Kriegsausbruch nach Deutschland gezogen sein +++
Seit Beginn des Ukraine-Krieges sind offenbar Zehntausende Russen nach Deutschland gezogen. Ende Juni lebten 301.511 russische Staatsangehörige in Deutschland, wie die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf das Bundesinnenministerium berichtet. Das sind 32.183 mehr als Ende Februar 2022, als Russland die Ukraine überfiel. Die Zahlen stammen den Angaben zufolge aus dem Ausländerzentralregister. Dort sind Ausländer gespeichert, die sich nicht nur vorübergehend im Land aufhalten. Aus dem Auswärtigen Amt heißt es, dass die deutschen Konsulate seit Kriegsbeginn "circa 32.000 nationale Visa" an russische Staatsangehörige ausgestellt hätten. Diese dienen "grundsätzlich einem längeren Aufenthalt und der Migration" und betreffen vor allem Fachkräfte, Familiennachzug oder Studenten. Zudem seien "mehr als 51.000" sogenannte Schengen-Visa an russische Staatsangehörige ausgestellt worden. Damit sind Kurzzeitaufenthalte bis zu drei Monaten in der EU möglich.

+++ 18:40 Peskow: Russland will vier annektierte Gebiete kontrollieren – weitere Eroberungen nicht geplant +++
In Moskau hat der Kremlsprecher Dmitri Peskow erklärt, der Militäreinsatz in der Ukraine werde auf absehbare Zeit weitergehen. Weitere ukrainische Gebiete wolle Moskau nicht erobern, sagte er nach Angaben von Tass der Zeitung "New York Times". Aber Russland wolle die Gebiete kontrollieren, die in seiner Verfassung festgeschrieben seien. Das sind die 2014 annektierte ukrainische Halbinsel Krim sowie seit 2022 die Gebiete Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson. Diese Gebiete sind militärisch allerdings nur teilweise in russischer Hand. Darüber hinaus machte er demnach zur Präsidentschaftswahl in Russland im kommenden Jahr klar, dass es nur einen Gewinner geben werde: "Unsere Präsidentschaftswahlen sind nicht wirklich Demokratie, sondern kostspielige Bürokratie. Herr Putin wird nächstes Jahr mit mehr als 90 Prozent der Stimmen wiedergewählt", wird er zitiert.

Update 19:06 Uhr: Der Kremlsprecher Dmitri Peskow sagt, die "New York Times" habe ihn kürzlich in einem Interview falsch zitiert. Seine Aussage zur Wahl dementiere er. Gegenüber der Nachrichtenagentur Tass stellt er fest: "Nein [das habe ich nicht gesagt], das wurde vom Autor dieses Artikels absolut falsch interpretiert." Er sagte weiter: "Der Grad der Konsolidierung der Gesellschaft um den Präsidenten herum ist absolut beispiellos, und selbst jetzt kann man mit Zuversicht sagen, dass Putin, wenn er nominiert wird, mit einem riesigen Vorsprung wiedergewählt wird." Daran besteht kein Zweifel". Und weiter: "Aber Wahlen sind eine Demokratie, darüber hat der Präsident selbst in seiner Ansprache gesprochen."

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Quelle: ntv.de, jpe/ysc/chl/dpa/rts/AFP

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