Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:13 Selenskyj verlangt von Staatsdienern Vermögensoffenlegung +++
Unter dem Druck der Zivilgesellschaft hält der ukrainische Präsident Selenskyj an einem zentralen Mittel im Kampf gegen die Korruption in seinem Land fest. Die digitalen Erklärungen von Staatsbediensteten zu ihren Vermögensverhältnissen sollten wieder öffentlich sein, kündigt er am Abend in Kiew an. Selenskyj legt damit sein Veto gegen ein Gesetz des Parlaments ein, das ein weiteres Jahr Geheimhaltung für diese Informationen vorsah. "Hier geht es nicht nur um die politische Verantwortung des Parlaments, sondern auch um unsere Beitrittsverhandlungen mit der EU", sagt er in seiner abendlichen Videoansprache. Das Parlament solle seine Entscheidung noch im September korrigieren.
+++ 22:17 Ukraine meldet "teilweise Erfolge" an der Front +++
Die ukrainische Armee rückt nach eigenen Angaben an zwei seit langem umkämpften Frontabschnitten weiter vor. Bei dem Ort Klischtschijiwka südlich der ostukrainischen, seit Mai von Russland besetzen Stadt Bachmut seien "teilweise Erfolge" zu verzeichnen, teilt der Generalstab mit. Weitere Teilerfolge meldet der Kiewer Generalstab aus der Gegend von Robotyne im Gebiet Saporischschja im Süden. Dort arbeitet sich die ukrainische Armee seit Wochen langsam durch stark verminte russische Verteidigungslinien hindurch. Von allen Frontabschnitten meldete die ukrainische Armee russischen Artilleriebeschuss und Luftangriffe.
+++ 21:41 Kampfjet stürzt in Russland ab +++
Ein russischer Kampfjet vom Typ Suchoi Su-24 ist auf einem Übungsflug im Gebiet Wolgograd an der Wolga abgestürzt. Die Maschine habe keine Waffen an Bord gehabt, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit. "Das Flugzeug stürzte über unbewohntem Gebiet ab." Angaben zum Schicksal der zwei Piloten werden nicht gemacht. Die zu sowjetischen Zeiten entwickelte Su-24 dient der Bekämpfung von Bodenzielen. Im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine setzen beide Seiten diesen Flugzeugtyp ein.
+++ 21:12 Mehr als 500 Tage gefangen: OSZE fordert Freilassung ukrainischer Mitarbeiter +++
Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) fordert von Russland erneut die sofortige Freilassung von drei ihrer ukrainischen Mitarbeiter. Die drei Männer seien bereits seit mehr als 500 Tagen in Gefangenschaft, sagt OSZE-Generalsekretärin Helga Schmid in Wien. OSZE-Vertreter dürften nie in Ausübung ihres Amtes festgenommen werden, betont der nordmazedonische Außenminister Bujar Osmani, der dieses Jahr den OSZE-Vorsitz innehat. "Diese Inhaftierungen sind unmenschlich und verletzen ihre Rechte", fügt er hinzu. Die drei Männer wurden im April 2022 in Donezk und Luhansk im Osten der Ukraine festgenommen. Zwei von ihnen wurden im September 2022 in der von Russland kontrollierten Separatistenhochburg Luhansk wegen angeblicher Spionage zu je 13 Jahren Haft verurteilt.
+++ 20:40 "Tag der Wiedervereinigung": Putin will neues Fest einführen +++
Wladimir Putin schlägt vor, den 30. September zum "Tag der Wiedervereinigung" mit den 2022 von Russland annektierten Gebieten der Ukraine zu erklären. Der entsprechende Gesetzentwurf wurde dem russischen Parlament vorgelegt, berichtet das oppositionelle Exil-Medium "Meduza". Am 30. September 2022 unterzeichnete Putin Abkommen zur Annexion der ukrainischen Gebiete Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson. Er und seine Anhänger betrachten diese seitdem als Teil Russlands.
+++ 19:54 Rumänien baut Bunker an Grenze zu Ukraine +++
Nach dem Fund von Trümmerteilen einer Drohne auf seinem Staatsgebiet beginnt Rumänien mit dem Bau von Luftschutzbunkern an der Grenze zur Ukraine. Im Dorf Plauru gegenüber dem ukrainischen Donauhafen Ismajil habe die Armee die Arbeit am Bau von zwei Betonbunkern aufgenommen, erklärt das Verteidigungsministerium in Bukarest. Die mehr als neun Meter langen, zwei Meter breiten und 1,5 Meter hohen Bunker sollen nach Angaben der Armee dem "Schutz der Bevölkerung" dienen und nach ihrer Fertigstellung an die örtlichen Behörden übergeben werden.
+++ 19:18 Russland: Keine Fortschritte bei Getreideabkommen +++
Das Abkommen zur Ausfuhr ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer liegt nach russischen Angaben weiterhin auf Eis. Es gebe keinerlei Fortschritte, es wieder aufzunehmen, sagt der Sprecher des russischen Präsidialamtes, Dmitri Peskow, der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Das im vergangenen Jahr von den Vereinten Nationen und der Türkei ausgehandelte Abkommen soll den sicheren Export von Getreide und anderen Lebensmitteln aus den Schwarzmeerhäfen der Ukraine ermöglichen. Im Juli lehnte Russland allerdings eine erneute Verlängerung ab und setzte die Vereinbarung aus. Zur Begründung hieß es, das Versprechen, den Export russischen Getreides und Düngers sicherzustellen, sei nicht eingehalten worden.
+++ 18:46 Trotz Deal mit EU: Polen verlängert Verbot für Getreideimporte aus Ukraine +++
Polen beschließt eine Verlängerung des Einfuhrverbots für ukrainisches Getreide, obwohl eine entsprechende EU-Regelung Ende der Woche ausläuft. Unabhängig von einer weiteren Entscheidung der EU-Kommission "werden wir nicht die Grenze für ukrainisches Getreide öffnen", erklärt die Regierung in Warschau. Als Reaktion erklärt Kiew, es erwäge rechtliche Schritte. Im Falle einer Verletzung des Handelsrechts werde "die Ukraine gezwungen sein, sich an die WTO-Streitschlichtung zu wenden", erklärt der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal in Onlinediensten.
Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hatte die EU die Zölle auf ukrainische Exporte gestrichen. Landwirte in den Nachbarländern der Ukraine protestierten jedoch gegen den dadurch verursachten Preisverfall. Im Juni erlaubte Brüssel Polen, Bulgarien, Ungarn, der Slowakei und Rumänien vorübergehend Einfuhrbeschränkungen für ukrainisches Getreide einzuführen. Die Vereinbarung läuft am 15. September aus.
+++ 18:14 Dänemark kündigt bislang größtes Hilfspaket für Ukraine an +++
Dänemark kündigt sein bislang größtes finanzielles Hilfspaket für die Ukraine an. Kopenhagen werde Kiew bis 2025 rund 780 Millionen Euro zur Verfügung stellen, teilt das dänische Verteidigungsministerium mit. Der Großteil der Unterstützung soll demnach noch in diesem Jahr in der Ukraine ankommen. Mit dem Geld sollen unter anderem Schützenpanzer und Flugabwehrsysteme finanziert werden. Zuvor hatte Dänemark unter anderem Panzer vom Typ Leopard 1 in die Ukraine geschickt sowie F-16-Kampfjets in Aussicht gestellt. "Viele unserer bisherigen Spenden haben wir unseren Lagern entnommen. Die sind jetzt bald leer", sagt Außenminister Lars Løkke Rasmussen der Nachrichtenagentur Ritzau zufolge bei einer Pressekonferenz. Deshalb gelte es nun, der Ukraine in Zusammenarbeit mit anderen Ländern finanzielle Ressourcen zur Verfügung zu stellen, meint Løkke.
+++ 17:42 Hofreiter spricht von wiederkehrendem "Ritual" bei Deutschlands Waffenlieferungen +++
Der Grünen-Europapolitiker Anton Hofreiter kritisiert das anhaltende Zögern der Bundesregierung bei der Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine. Im Redaktionsnetzwerk Deutschland sprach Hofreiter von einem immer wiederkehrenden "Ritual": "Die Waffensysteme werden monatelang gefordert, der Kanzler zögert und blockiert. Und wenn dann geliefert wird, geschieht es Monate zu spät", kritisiert er. "Das sendet kein eindeutiges Signal an Putin, dass wir der Ukraine helfen wollen, diesen Krieg zu gewinnen", sagt Hofreiter weiter. Die Verzögerungen sorgten damit nur dafür, den Krieg zu verlängern. "Deshalb muss Olaf Scholz die Lieferung der Taurus-Marschflugkörper sofort freigeben", fordert der Grünen-Politiker.
+++ 17:11 Wegner sieht Netrebko-Auftritt in Berlin "sehr kritisch" +++
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner sieht den geplanten Auftritt der österreichisch-russischen Sängerin Anna Netrebko an der Staatsoper Unter den Linden nach eigenen Worten "sehr kritisch". Der CDU-Politiker verweist auf den "aufopferungsvollen Freiheitskampf" des ukrainischen Volkes gegen den russischen Angriffskrieg. "In diesem Krieg verteidigt die Ukraine nicht nur ihre Freiheit und Demokratie, sondern auch unsere. Deshalb bedauere ich, dass eine internationale erfolgreiche Sängerin wie Anna Netrebko sich bis heute nicht klar und unmissverständlich von dem russischen Angriffskrieg und Putin distanziert hat", sagt Wegner der dpa. "Doch die Freiheit von Kunst und Kultur ist in unserem Land ein hohes Gut", führt Wegner weiter aus. Das sei ganz anders als Russland, wo die Meinungs-, Presse- und Kunstfreiheit schon lange mit Füßen getreten werde. "Gleichwohl will ich auch aus meiner persönlichen Meinung keinen Hehl machen: Ich sehe diesen Auftritt in unserer Stadt sehr kritisch."
+++ 16:36 Selenskyj: Russen wollen "den Krieg einfrieren" +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj beklagt, dass die Welt sich den russischen Kriegsgräueln in seinem Land noch nicht geeint genug entgegenstellt. Russland wolle, dass eine Politik des Völkermordes zur neuen Normalität werde, sagt Selenskyj in einer Videoansprache vor niederländischen Studenten in Den Haag. "Sie wollen, dass der Völkermord zu etwas wird, das im Hintergrund spielt", sagt Selenskyj über Russland. "Sie wollen den Krieg einfrieren und schockierende Szenen zu etwas Alltäglichem machen." Nach dem Gipfel der Gruppe der großen Wirtschaftsnationen (G20) am Wochenende in Neu Delhi hatte die Ukraine bereits eine geschlossene Verurteilung des russischen Angriffskriegs sowie eine klare Benennung Russlands als Aggressor vermisst. Die G20 hätten Moskau einhellig aufrufen müssen, die Invasion unverzüglich zu beenden, hatte Kiew gefordert.
+++ 16:02 Team zeigt morbide Arbeit: Ukrainer suchen Leichen für Gefangenenaustausch +++
Im Oblast Donezk gehen ukrainische Freiwillige wie Wolodymyr und Wassylij einer besonders grausamen Aufgabe nach: Die Männer suchen nach toten Russen und versuchen, sie zu identifizieren. Deren Leichen werden dann gegen gefangene Ukrainer getauscht.
+++ 15:32 Erste Aufnahmen zeigen Kims Ankunft in Russland +++
Es ist eine aufsehenerregende Reise im gepanzerten Sonderzug: Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un ist auf seiner ersten Auslandsreise seit 2019 in Russland eingetroffen. Nach Angaben der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti überquerte der Zug mit Kim und seiner Delegation die Grenze zu Russland. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow zufolge sind Gespräche zwischen Kim und Putin über "heikle Themen" geplant, Beobachter rechnen mit Verhandlungen womöglich über gegenseitige Waffenlieferungen. Auf von Ria Nowosti verbreiteten Aufnahmen sind die dunkelgrünen und mit gelben Streifen versehenen Waggons des Kim-Zugs zu sehen, die von einer Lokomotive der russischen Eisenbahn gezogen wurden. Nach Angaben von Kreml-Sprecher Peskow planen Putin und der nordkoreanische Machthaber ein Treffen an einem nicht näher benannten Ort im Fernen Osten Russlands.
+++ 14:57 Scholz warnt vor "Scheinlösungen" in der Ukraine +++
Bundeskanzler Scholz warnt vor einem Scheinfrieden in der Ukraine. "Wir müssen uns vor den Scheinlösungen hüten, die den Frieden lediglich im Namen tragen", sagt Scholz in einer Rede beim Internationalen Friedenstreffen der katholischen Gemeinschaft Sant'Egidio in Berlin. "Frieden ohne Freiheit heißt Unterdrückung, und Frieden ohne Gerechtigkeit nennt man Diktat", so Scholz. Deutschland werde die Ukraine weiter dabei unterstützen, sich "gegen die imperialen, historisch verblendeten Machtfantasien des Herrn im Kreml" zu verteidigen, sagt Scholz - und fügt hinzu: "Wir tun das auch, indem wir Waffen liefern". Solche Lieferungen halte er "auch friedensethisch für geboten".
+++ 14:35 Putin lobt Musk und verteidigt Trump +++
Putin nimmt den amerikanischen Ex-Präsidenten Donald Trump, gegen den mehrere Justizverfahren in den USA laufen, in Schutz. Das Vorgehen zeige die "Verrottung des amerikanischen politischen Systems", sagt Putin beim Wirtschaftsforum in Wladiwostok. "Das, was mit Trump passiert, ist eine Verfolgung eines politischen Konkurrenten aus politischen Motiven." In Moskau fallen immer wieder anerkennende Worte über Trump, der etwa Putin für seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht annähernd so scharf kritisiert wie der amtierende US-Präsident Joe Biden.
Putin lobt bei seinem Auftritt zudem den US-amerikanischen Tech-Milliardär Elon Musk als "herausragenden Menschen". "Er ist ein aktiver, talentierter Geschäftsmann", sagt der Kreml-Chef. Vor einigen Tagen war bekannt geworden, dass Musk einen ukrainischen Angriff auf die russische Schwarzmeerflotte auf der annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim verhindert hatte. Er habe einen Antrag der ukrainischen Regierung abgelehnt, das Satelliten-Kommunikationssystem Starlink seiner Firma SpaceX in der Region zu aktivieren, hatte Musk selbst mitgeteilt.
+++ 13:57 Deutschland importiert russisches Öl über Indien +++
Zahlen des Statistischen Bundesamts legen nahe, dass Deutschland über Indien weiterhin größere Mengen russisches Öl importiert. Die Einfuhren an Mineralölerzeugnissen aus Indien haben sich in den ersten sieben Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verzwölffacht, wie die Wiesbadener Behörde mitteilt. Indien wiederum bezieht nach UN-Angaben große Mengen Rohöl aus Russland. Georg Zachmann vom Thinktank Bruegel in Brüssel sagt, es sei "sehr plausibel, dass Deutschland und andere europäische Länder implizit russisches Öl kaufen". Sobald eine direkte Handelsroute blockiert sei, sei der Markt in der Lage, das "indirekt auszubalancieren". Auch wenn die genaue Herkunft des Rohöls "verschleiert" werde, sei es "wahrscheinlich russisch".
+++ 13:32 Schweden prüft Lieferung von Gripen-Kampfjets an die Ukraine +++
Schweden erwägt eine Lieferung von Gripen-Kampfjets an die Ukraine. Die Regierung habe die eigenen Streitkräfte gebeten, die Möglichkeit einer solchen Lieferung zu prüfen, berichtet der öffentlich-rechtliche Rundfunksender SR unter Berufung auf nicht genannte Quellen. So wolle die Regierung unter anderem geklärt wissen, wie sich eine Übergabe der Flugzeuge auf Schwedens Verteidigungsfähigkeiten auswirken würde und wie schnell Schweden neue Gripen-Jets bekommen könnte. Dem SR-Bericht zufolge hofft die Ukraine auf eine Division, die aus 16 bis 18 Flugzeugen besteht. Die Gripen-Kampfjets werden vom schwedischen Rüstungskonzern Saab gefertigt.
+++ 13:13 Zwei Zivilisten sterben bei russischem Angriff auf Donezk +++
In der ostukrainischen Oblast Donezk sind nachAngaben der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft zwei Menschen bei einem russischen Angriff getötet und drei weitere verletzt worden. Eine 84-jährige Frau und ein 71-jähriger Mann seien in ihrem Haus in der Stadt Krasnohoriwka westlich der Stadt Donezk ums Leben gekommen. Bei diesem Angriff sei eine weitere Frau verletzt worden. Zudem seien zwei Frauen beim Beschuss der Stadt Awdijiwka verletzt worden. Russland hat wiederholt erklärt, seine Truppen nähmen nicht absichtlich die Zivilbevölkerung unter Beschuss.
+++ 12:50 Scholz: Friedenslösung für Ukraine kostet Mühe und Zeit +++
Bundeskanzler Olaf Scholz dämpft die Erwartung einer schnellen Friedenslösung für die von Russland angegriffene Ukraine. Zwar sei es inzwischen gelungen, wichtige Staaten an einen Tisch zu bringen, und gemeinsam arbeite man daran, die Grundsätze für eine Friedenslösung voranzubringen, sagt Scholz: "Das kostet Mühe und Zeit. Zeit, die wir eigentlich nicht haben, weil Russland in der Ukraine unterdessen weiter bombardiert, foltert und tötet." Doch die Arbeit für den Frieden erfordere Geduld.
+++ 12:13 Ukrainische Armee: Kommen im Süden täglich 50 bis 200 Meter voran +++
Die ukrainische Armee macht bei ihrer Gegenoffensive laut eigenen Angaben durchschnittlich 50 bis 200 Meter Geländegewinne am Tag. "Manchmal sind es Kilometer und manchmal gibt es überhaupt keine Bewegung, da wir uns festsetzen und unsere Truppen schützen müssen", sagt der Sprecher des Frontabschnitts "Taurien", Olexander Schtupun, der Nachrichtenagentur Ukrinform zufolge. Der russische Gegner versuche dabei ständig, verlorene Positionen zurückzuholen und ziehe neue Reserven heran, so der Sprecher. "Insgesamt haben die Kämpfer des Abschnitts "Taurien" seit dem Beginn der Offensive bereits über 255 Quadratkilometer ukrainischen Boden befreit", sagt Schtupun.
+++ 11:46 Putin kritisiert Lieferungen von Streu- und Uranmunition scharf +++
Putin übt scharfe Kritik am Westen wegen der Unterstützung der Ukraine. Die Lieferung von Streumunition und Geschossen mit abgereichertem Uran sei ein Verbrechen, sagt er. Dabei setzt Russland selbst immer wieder Streumunition ein, wie die Vereinten Nationen als auch Human Rights Watch berichten. Der Kreml-Chef sagt weiter: Eine Lieferung von F-16-Kampfjets wiederum werde nichts ändern, sondern den Konflikt nur in die Länge ziehen. Er erklärt zudem, der russische Inlandsgeheimdienst FSB habe ukrainische Saboteure gefangengenommen, die Kernkraftanlagen beschädigen wollten. Die Saboteure seien von britischen Nachrichtendiensten instruiert worden. Das sei besorgniserregend und könne ernste Konsequenzen haben.
+++ 11:22 Putin: Gegenoffensive kostet die Ukraine bislang 71.500 Menschenleben +++
Die Verluste der Ukraine seit dem Beginn der Gegenoffensive belaufen sich nach Aussagen von Putin auf insgesamt 71.500 Menschen. "Es gibt keine Erfolge, natürlich", sagt der russische Präsident auf einer Veranstaltung in Wladiwostok. Dafür gebe es Verluste, "große Verluste" - nicht nur personell. Kiew habe auch 543 Panzer und rund 18.000 gepanzerte Fahrzeuge verloren. Sowohl die Ukraine als auch Russland machen keine Angaben zu ihren eigenen Opferzahlen. Unabhängig überprüfen, lassen sich somit die Worte des Kreml-Chefs nicht.
+++ 10:49 Ehemalige österreichische Außenministerin Kneissl zieht nach St. Petersburg +++
Österreichs ehemalige Außenministerin Karin Kneissl übersiedelt einem Medienbericht zufolge nach St. Petersburg, um ein staatsnahes akademisches Zentrum zu leiten. Das berichtet die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass. "Ich habe das Gorki-Zentrum mitbegründet und leite es", sagt Kneissl zur Tass. "Da es dort eine Menge Arbeit gibt, die viel Aufmerksamkeit erfordert, kann ich das nicht nebenbei machen. Ich habe beschlossen, für diese Arbeit nach St. Petersburg zu ziehen." Kneissl gilt wegen ihres Verhältnisses zum russischen Präsidenten Wladimir Putin als umstritten. Die parteilose Politikerin hatte Putin im Sommer 2018 zu ihrer Hochzeit nach Österreich eingeladen. Die Einladung hatte national und international für Irritationen gesorgt.

Putin und Kneissl tanzen 2018 auf der Hochzeit der damaligen österreichischen Außenministerin.
(Foto: AP)
+++ 10:18 Putin zu Inflation: "Praktisch unmöglich, Geschäftspläne zu erstellen" +++
Putin warnt vor den Folgen einer außer Kontrolle geratenden Inflation für die heimische Wirtschaft. "Unter den Bedingungen einer hohen Inflation ist es praktisch unmöglich, Geschäftspläne zu erstellen", sagt Putin auf dem Östlichen Wirtschaftsforum in Wladiwostok. Die Zentralbank habe im vergangenen Monat rechtzeitig gehandelt. Hohe Zinsen könnten jedoch die Kreditvergabe und das Wirtschaftswachstum hemmen. Die Notenbank hat ihren Leitzins im August von 8,50 auf 12,0Prozent hochgesetzt, nachdem die Inflationsrate zuletzt wieder über der angestrebten Marke von vier Prozent lag. Zudem sollte der Kursverfall der Landeswährung Rubel gestoppt werden, durch den Importe teurer werden, was wiederum die Inflation befeuern kann.
+++ 09:50 Baerbock will transatlantisches Bündnis stärken +++
Außenministerin Annalena Baerbock will angesichts des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine die Zusammenarbeit mit den USA stärken. "Welchen großen Stellenwert die transatlantische Partnerschaft hat, haben uns insbesondere die letzten gut eineinhalb Jahre vor Augen geführt", erklärt die Grünen-Politikerin vor ihrem Flug zu einer längeren Reise in die USA. Während Europa in den Abgrund des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine geschaut habe, sei auf eines jederzeit Verlass gewesen, sagt Baerbock: "Die USA und Europa stehen Seite an Seite mit den Menschen in der Ukraine." Sie wolle, dass man sich als Freunde und Partner "auch morgen und übermorgen aufeinander verlassen können, unsere Kräfte bündeln und Dinge gemeinsam bewegen".
+++ 09:17 Ex-Offizier: Putin-Kim-Gipfel wird zum "Treffen zweier angeschlagener Staatschefs" +++
Putin und Kim seien "zwei angeschlagene Staatschefs, die beschlossen haben, dass sie etwas gemeinsam haben", sagt der pensionierte britische Offizier Lord Richard Dannatt gegenüber Sky News. Seiner Ansicht nach könnte es bei dem Treffen zwar um Waffengespräche gehen, dies sei aber "kein Hinweis darauf ist, dass Russland auf dem Zahnfleisch geht und sich überall Waffen und Munition besorgen muss". Dannat sagt, dass der Inhalt der Gespräche wahrscheinlich "die Anfänge eines Deals" sein werden, bei dem Kim Munition im Gegenzug für Geld, Lebensmittel und "andere Technologien", die Nordkorea haben möchte, anbieten wird. "Es ist nicht so, dass [Putins] eigene Industrie nicht genug produziert, aber ich denke, er ist sehr froh, wenn er mehr Nachschub bekommt, wo er kann", so Dannatt.
+++ 08:41 Schutz vor Drohnen: Moskau stellt Flugabwehr neu ein +++
Zum Schutz gegen ukrainische Drohnenangriffe hat Russland nach britischen Angaben seine Flugabwehr rund um Moskau neu eingestellt. "Seit Anfang September 2023 sind russische SA-22-Luftverteidigungssysteme rund um die Hauptstadt auf erhöhten Türmen und Rampen positioniert", teilt das Verteidigungsministerium in London in seinem täglichen Geheimdienst-Update mit. Ziel sei eine bessere Verteidigung gegen Drohnenattacken, "denen die Stadt derzeit an den meisten Tagen ausgesetzt ist". Bereits seit Dezember 2022 und Angriffen auf die russischen Luftwaffenstützpunkte Engels und Rjasan hatte Russland das Flugabwehrsystem Panzir auch auf den Dächern öffentlicher Gebäude in Moskau aufgestellt. Damit solle die Erkennung und Abwehr sogenannter Kamikazedrohnen ermöglicht werden.
+++ 08:03 Rosatom: Ukraine greift Stadt nahe AKW Saporischschja an +++
Die Ukraine hat nach russischen Angaben am Montag die Stadt Enerhodar in der Nähe des Atomkraftwerkes Saporischschja mit Drohnen angegriffen. Sechs Drohnen seien abgefeuert und alle von russischen Truppen zerstört worden, sagt der Chef des staatlichen russischen Atomenergiekonzerns Rosatom, Alexej Lichatschew, der Nachrichtenagentur RIA zufolge. Von der Ukraine gibt es zunächst keine Stellungnahme. Enerhodar und das AKW liegen in der südukrainischen Oblast Saporischschja, die zum Teil von russischen Truppen kontrolliert wird.
+++ 07:20 Pro-russischer Militärblogger stirbt in Donezk +++
Der pro-russische Militärblogger Gennadi Dubowy wurde offenbar bei einem Autounfall im besetzten Donezk getötet, wie russische Staatsmedien berichten. Demzufolge wurde er von einem Auto angefahren, als er Blumen für seine Frau abholen wollte. Dubowy war Chefredakteur des DNR-Medienmagazins "Stimme des Volkes - Stimme der Republik" und berichtete über die Aktivitäten der Einheit des verstorbenen Kämpfers Arsen Pawlow mit dem Rufzeichen "Motorola".
+++ 06:49 ISW: Russische Grenzsoldaten klagen über Mangel an Waffen und Ausrüstung +++
Russische Grenzschützer sind laut der Institute for the Study of War (ISW) nicht ausreichend ausgerüstet. Gleichzeitig fürchteten sie sich vor möglichen Grenzüberfällen. Ein russischer Kriegsberichterstatter und Mitglied des Menschenrechtsrates des Kremls berichtete über Beschwerden von Grenzsoldaten, dass die Behörden sie schlecht vorbereitet auf ihren Posten ließe, schreibt die ISW. Demzufolge teilten Grenzschutzbeamte "aus fast allen Abteilungen des Grenzdienstes" diese Beschwerden und es fehle ihnen an "ausreichenden digitalen Kommunikationssystemen, Aufklärungs- und Kampfdrohnen, mobilen Transportmitteln und medizinischer Versorgung". Grenzsoldaten könnten nur über "persönliche Verbindungen zu russischen Militäreinheiten" die notwendigen Waffen und Lieferungen erhalten.
+++ 06:12 New Yorker Met bestellt Oper über entführte ukrainische Kinder +++
Die New Yorker Metropolitan Oper hat bei dem ukrainischen Komponisten Maxim Kolomiiets ein Werk über seit Beginn des Krieges nach Russland verschleppte Kinder in Auftrag gegeben. Der 1981 geborene Komponist solle das Opernwerk gemeinsam mit dem US-Autor George Brant schreiben, teilt die Oper mit. "Wir sind stolz darauf, die Ukraine weiter an der kulturellen Front zu unterstützen", sagt Met-Chef Peter Gelb. Die Idee zu der Aktion sei im vergangenen Jahr bei einem Besuch der ukrainischen First Lady Olena Selenska an der Oper in Manhattan entstanden.
+++ 05:45 Russische Nationalgarde verpflichtet wohl inhaftierte Wagner-Kämpfer +++
Die russische Nationalgarde rekrutiert möglicherweise zuvor inhaftierte ehemalige Kämpfer der Wagner-Gruppe. Laut der US-Denkfabrik ISW will Moskau damit die Reste der Söldnerarmee schwächen und gleichzeitig Russlands inneren Sicherheitsapparat stärken. Das US-Institut beruft sich auf das russische Oppositionsportal iStories: Verwandte zuvor inhaftierter ehemaliger Wagner-Kämpfer haben offenbart, dass einige ihrer Verwandten nach einer Reihe von Tests und Zertifizierungen Einladungen zum Dienst in der Nationalgarde erhalten hätten. Laut dem Portal müssen die früheren Wagner-Kämpfer eine Sicherheitskontrolle bestehen, eine Urkunde über die Begnadigung von ihrer Haftstrafe vorlegen sowie ihre Verträge mit Wagner vorzeigen.
+++ 05:12 Kim wohl in Russland angekommen +++
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un ist nach Angaben Südkoreas auf seinem Weg zu einem Treffen mit Kremlchef Putin in Russland eingetroffen. Es gebe Hinweise, dass der Privatzug Kims am Dienstagmorgen (Ortszeit) die Grenze überquert habe, teilt das Verteidigungsministerium in Seoul mit. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagt, das Treffen Putins mit Kim werde im Fernen Osten Russlands stattfinden. Wo genau, werde aber noch nicht gesagt, sagt der Kremlsprecher laut der staatlichen Nachrichtenagentur Tass. Es werde vor einem offiziellen Abendessen Treffen der beiden Delegationen und Einzelgespräche geben.
+++ 04:09 "Wird sehr kompliziert gemacht": Iris Berben über Hilfe für Ukrainer +++
Die Schauspielerin Iris Berben hat neun Monate lang eine dreiköpfige Flüchtlingsfamilie aus der Ukraine beherbergt. Inzwischen habe sie für die Mutter und deren dreijährigen Sohn sowie deren Großmutter eine kleine Wohnung gefunden, erzählt Berben beim Ständehaus Treff der "Rheinischen Post". Die Familie habe sie nicht bei sich zuhause, sondern in ihrer Wohnung in Potsdam untergebracht. Gefunden habe sie die Flüchtlingsfamilie über ihre langjährige ukrainische Maskenbildnerin. Die Wege, um geflüchteten Menschen zu helfen, seien in Deutschland "sehr, sehr mühsam", sagt Berben. Viele Geflüchtete wollten arbeiten, integriert werden und auch in der Gesellschaft mithelfen. "Und es wird schon auch extrem kompliziert gemacht."
+++ 03:09 Kim bereits im Panzerzug unterwegs +++
Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un befindet sich am frühen Morgen in einem gepanzerten Zug auf dem Weg nach Russland, wo er den russischen Präsidenten Wladimir Putin treffen will. Kim sei am Sonntagnachmittag mit dem Zug in die Russische Föderation aufgebrochen und werde von hochrangigen Vertretern der Regierung, der Kommunistischen Partei und des Militärs begleitet, meldet die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA. Ob der Zug die Grenze zu Russland bereits überquert hat, gibt KCNA nicht bekannt. Der südkoreanische Fernsehsender YTN berichtet, dass die Regierung in Seoul mit einem Treffen der beiden Staatschefs "ungefähr" am Mittwoch rechne.
+++ 02:11 Krim-Brücke für Verkehr gesperrt +++
Der Verkehr auf der Krim-Brücke ist vorübergehend eingestellt, teilt der von Russland eingesetzte Betreiber der Brücke mit. Einen Grund für die Aussetzung nennt die Verwaltung in der Mitteilung auf ihrem Telegram-Kanal nicht. Die Krim-Brücke war in den vergangenen Monaten vermehrt Ziel von Drohnenangriffen aus der Luft und vom Meer aus.
+++ 01:12 Selenskyj fordert von Bürgern Fokus auf den Krieg +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj ruft die Ukrainer auf, sich auch 18 Monate nach Beginn der russischen Invasion voll und ganz auf die Kriegsanstrengungen zu fokussieren. "Obwohl heute der 565. Tag dieses Krieges ist, muss jeder Einzelne wie in den ersten Tagen auf die Verteidigung des Staates konzentriert sein", sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. "Russland hofft nicht auf den Sieg. Der Feind hofft nur, dass wir dem Ganzen nicht stand halten werden. Die Ukraine muss standhaft bleiben. Alles, was uns stärkt, ist eine Priorität, die einzige Priorität. Es darf keine Nachlässigkeit geben. Wir werden niemandem erlauben, die Ukraine zu schwächen."
+++ 00:07 Selenskyj nach Treffen mit Baerbock zuversichtlich +++
Nach dem Treffen mit Bundesaußenministerin Baerbock in Kiew zeigt sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Bezug auf weitere deutsche Militärhilfe zuversichtlich. "Es ist wichtig, dass Partner die Bedürfnisse unseres Staates und unserer Soldaten sowie über den Schutz unserer Energieinfrastruktur hören", sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Abend. "Ich bin zuversichtlich, dass es Ergebnisse geben wird."
+++ 23:09 Statue von sowjetischem Tscheka-Gründer in Moskau enthüllt +++
In Moskau ist vor dem Sitz des russischen Auslandsnachrichtendiensts SWR eine neue Statue des vor fast hundert Jahren gestorbenen Feliks Dzierzynski aufgestellt worden, des Gründers der gefürchteten sowjetischen Geheimpolizei Tscheka. SWR-Chef Sergej Naryschkin bezeichnete Dzierzynski bei der Einweihung der Statue am Montag als "selbstlosen, hingebungsvollen und entschlossenen Menschen" und als "Symbol seiner Zeit und Beispiel für ungetrübte Ehrlichkeit". Die Platzierung der Statue ist ein weiteres Zeichen der Aufwertung der Sowjetzeit durch den russischen Staat.
+++ 22:09 Baerbock erklärt Berlins Zögern bei Taurus-Lieferungen +++
Außenministerin Baerbock bittet die Ukraine nach ihrem Besuch in Kiew bei der Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern erneut um Geduld. Man habe bei anderen Waffenlieferungen gesehen, "dass Systeme mit anderen nicht automatisch integriert arbeiten können", sagt die Grünen-Politikerin in den ARD-"Tagesthemen". Bei den Marschflugkörpern sei es daher "wichtig, dass wir alle Details klären, bevor wir Dinge final versprechen". Dem ZDF-"heute journal" sagt Baerbock: "Das sind hochmoderne Waffensysteme, deswegen muss da jede Einzelheit stimmen und da sind wir gerade mit Hochdruck dran." Auf die militärische Situation und die Gegenoffensive der Ukraine angesprochen, sagt Baerbock in der ARD, es käme auf jeden Tag an. "Jeden Tag seit über 560 Tagen leben Menschen in Gefangenschaft".
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Quelle: ntv.de, mau/hny/dpa/rts/AFP