Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:16 Selenskyj: Zwei Getreideschiffe durchbrechen russische Blockade +++

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Trotz der russischen Seeblockade haben nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Selenskyj zwei weitere Frachtschiffe den von Kiew eingerichteten Getreidekorridor passiert. "Die Ukraine stellt die Freiheit der Seefahrt im Schwarzen Meer wieder her", teilt Selenskyj am Abend auf der Plattform X (vormals Twitter) mit. Details zu den Schiffen, die nun erfolgreich ausgelaufen sind, nannte Selenskyj nicht. Allerdings war schon am Vortag auf dem Internetportal Marinetraffic, das Schiffsbewegungen anzeigt, zu sehen, wie zwei Frachter den südukrainischen Schwarzmeerhafen Piwdennyj circa 20 Kilometer östlich von Odessa verließen.

+++ 22:16 Charkiw nutzt umgebaute U-Bahn als Lehrerzimmer +++
Unter dem Beschuss russischer Bomben werden in Charkiw ungefähr 1.000 Schüler und Schülerinnen fortan in einer umgebauten U-Bahn unterhalb der Stadt unterrichtet. "Das ist der erste Schritt, und wenn die Eltern sehen, welche Bedingungen hier geschaffen werden, wird die Zahl der Bewerber sicher steigen", sagte Bürgermeister Ihor Terechow auf Telegram. "Keine andere Stadt auf der Welt hat Erfahrung mit solchen Dingen - Charkiw ist die erste", sagte Terechow.

+++ 21:45 Moskauer greifen laut Bericht häufiger zur Versicherung gegen Kamikaze-Drohnen +++
Unter russischen Bürgern und Unternehmen steigt die Nachfrage nach Kamikaze-Drohnenversicherungen, wie die russische Tageszeitung "Iswestija" berichtet. Demnach hätten einige Versicherer sogenannte Terrorpakete verkauft, andere hätten sich bereit erklärt, für "herabfallende Flugobjekte" aufzukommen. Die Anfragen seien besonders im Grenzgebiet und in Moskau am stärksten gestiegen, heißt es in der russischen Zeitung. Ukrainische Drohnenangriffe in Belgorod, Kursk, Moskau und anderen Regionen sind in den letzten Monaten häufiger geworden.

+++ 21:18 Früherer Selenskyj-Förderer in U-Haft +++
Ein Gericht in Kiew hat heute gegen den ukrainischen Oligarchen Ihor Kolomojskyj unter anderem wegen des Verdachts des Betrugs Untersuchungshaft angeordnet. (siehe 10:39 Uhr) Der Richter setzte den Haftbefehl gegen den 60-Jährigen zunächst bis 31. Oktober in Kraft, wie die Internetzeitung "Ukrajinska Prawda" aus dem Gerichtssaal berichtete. Zugleich wurde eine Kaution von knapp 510 Millionen Hrywnja (rund 12,7 Millionen Euro) angesetzt, bei deren Zahlung der Milliardär und frühere politische Förderer des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wieder bis zur Gerichtsverhandlung auf freien Fuß käme. Zuvor hatte der Geheimdienst SBU bei Telegram mitgeteilt, Kolomojskyj Ermittlungsergebnisse übergeben zu haben. Demnach werden dem Eigentümer einer Finanz- und Industrie-Unternehmensgruppe kriminelle Machenschaften vorgeworfen, darunter Betrug und die Legalisierung von unrechtmäßig erworbenem Eigentum. Der Geschäftsmann soll in den Jahren zwischen 2013 und 2020 mehr eine halbe Milliarde Hrywnja ins Ausland geschafft haben. Die Ermittlungen unter Aufsicht der Generalstaatsanwaltschaft liefen weiter, heißt es.

+++ 20:46 Ukrainischer Botschafter testet selbst australisches Drohnenabwehrsystem +++
Das ukrainische Verteidigungsministerium hat Aufnahmen des ukrainischen Botschafters in Australien, Vasyl Myroshnychenko, getwittert, wie er das Drohnenabwehrsystem Slinger testet. Dieses System wird vom australischen Hersteller Electro Optic Systems produziert.

+++ 20:15 Feuer im besetzten Reservat in Cherson ausgebrochen – 7.000 Hektar betroffen +++
Im Biosphärenreservat Askania-Nova im besetzten Gebiet Cherson ist ein Feuer ausgebrochen. Der Pressedienst des Ministeriums für Umweltschutz und natürliche Ressourcen der Ukraine berichtet auf seinem Telegram, dass sich das Feuer auf einer Fläche von etwa 7.000 Hektar im Abschnitt "Pivdenna" ausgebreitet habe. Das Biosphärenreservat Askania-Nova ist seit dem 25. März 2023 unter russische Kontrolle geraten. Askania-Nova ist ein Naturschutzgebiet im Oblast Cherson, das einen zoologischen Park, einen botanischen Garten und eine weitläufige Fläche unberührter Steppen umfasst. Es liegt inmitten der trockenen Taurida-Steppe in der Nähe der Oleschky-Sande und nimmt am UNESCO-Programm "Mensch und Biosphäre" teil.

+++ 19:51 Russland bezeichnet Nobelpreisträger als "ausländischen Agenten" +++
Russische Behörden haben am Vortag den mit dem Nobelpreis ausgezeichneten Journalisten Dmitri Muratow als "ausländischen Agenten" bezeichnet, ein Schritt, der oft auf Kritiker der Kreml-Politik abzielt. Russische Nachrichtenagenturen zitierten das Justizministerium mit den Worten, Muratow, Herausgeber der unabhängigen Zeitung Nowaja Gaseta und Mitpreisträger des Friedensnobelpreises 2021, sei einer von mehreren russischen Staatsangehörigen, die auf die Liste gesetzt wurden. Sogenannte ausländische Agenten werden polizeilichen Durchsuchungen und anderen Strafmaßnahmen ausgesetzt. Während sich Muratow immer noch in Russland aufhält, haben viele auf der Liste das Land seit dem russischen Angriffskrieg im Februar 2022 verlassen. Das Justizministerium sagte, Muratow habe "von ausländischen Agenten produziertes Material erstellt und verbreitet und es genutzt, um negative Meinungen über die Außen- und Innenpolitik Russlands auf internationalen Plattformen zu verbreiten".

+++ 19:24 Studie: Musks Twitter-Richtlinien haben russischer Propaganda in die Karten gespielt +++
Laut einer neuen veröffentlichten Studie hat Elon Musks X (ehemals Twitter) maßgeblich dazu beigetragen, dass die russische Propaganda über die Ukraine mehr Menschen als vor Kriegsbeginn erreichen konnte. Wie die "Washington Post" schreibt, kommt die Studie insgesamt zu dem Ergebnis, dass die russische Desinformation gegen die Ukraine trotz freiwilliger Zusagen der größten Social-Media-Unternehmen, darunter Meta, gegen die russische Propaganda vorzugehen, florierte. Die uneingeschränkte Verbreitung von Desinformation und Hassrede hätte eigentlich gegen den Digital Services Act, das Social-Media-Gesetz der EU, verstoßen, wenn es letztes Jahr in Kraft gewesen wäre, wie die Studie folgerte. "Im Laufe des Jahres 2022 haben das Publikum und die Reichweite Kreml-naher Social-Media-Konten in ganz Europa erheblich zugenommen", heißt es. "Vorläufige Analysen deuten darauf hin, dass die Reichweite und der Einfluss der vom Kreml unterstützten Konten im ersten Halbjahr 2023 weiter zugenommen haben, was insbesondere auf die Abschaffung der Sicherheitsstandards von Twitter zurückzuführen ist."

+++ 18:39 Russland-Experte: Nach Prigoschins Tod ist Putin wieder mehr auf Militär angewiesen +++
Im Gespräch mit ntv.de hat der Russland-Experte Heinemann-Grüder die Folgen des Todes von Wagner-Chef Prigoschin für den Kreml-Chef beleuchtet. Unter anderem sieht er Putin nun wieder stärker abhängig vom russischen Verteidigungsministerium und den Generalstab. "Von denen wollte er sich eigentlich mit Wagner und Prigoschin unabhängiger machen", sagt der Politikwissenschaftler. Mittlerweile sei eine andere Kriegsphase erreicht, so Heinemann-Grüder. Wagner sei in einer Zeit zum Einsatz gekommen, in der Gebiete erobert werden sollten. "Jetzt hat sich die Armee aber auf die Verteidigung verlegt. Sie hat sich eingebunkert und macht es den Ukrainern so sehr schwer, vorzurücken. Letztlich muss Russland eine Entscheidung darüber treffen, ob man sich mit dem zufrieden gibt, was man erreicht hat oder die ursprünglichen Ziele noch erreichen will". Der Druck, den eigentlich die Gruppe Wagner aufgebaut hatte, die Kriegsziele zu begrenzen, bleibt ihm zufolge bestehen. "Mit der einseitigen Abhängigkeit Putins vom Generalstab und dem Verteidigungsministerium wird sich Putin dem weniger verschließen können. Das heißt: Prigoschin ist tot, aber seine Agenda könnte trotzdem gewinnen."

+++ 18:05 Russische Rakete bleibt im Asphalt von Kramatorsk stecken +++
Nach mehreren Explosionen in Kramatorsk haben Einwohner auch nicht explodiertes Material gefunden, wie mehrere Medien berichten. Eine russische Rakete hat heute die Stadt im Oblast Donezk im Osten der Ukraine getroffen und blieb dabei im Asphalt einer Straße stecken. Der Berater des ukrainischen Innenministeriums, Anton Gerashchenko, twitterte das ziemlich eindrückliche Bild der im Beton festgebohrten Rakete, die laut seinen Angaben ganz in der Nähe eines Wohngebäudes einschlug.

+++ 17:39 Ukrainische Frachter liefern trotz russischer Seeblockade weiter aus +++
Ungeachtet russischer Drohungen nutzen ukrainische Transportschiffe weiter einen zivilen Korridor, um ihre Fracht ans Ziel zu bringen. Ein Frachtschiff, das die Ukraine verlassen hat, wurde unweit bulgarischer Hoheitsgewässer geortet, wie die zuständigen Seebehörden mitteilten. Die unter liberianischer Flagge fahrende "Anna-Theresa", ein Massengutfrachter mit etwa 56.000 Tonnen Roheisen an Bord, lief am Vortag aus dem Hafen von Juschne aus, wie der ukrainische Infrastrukturminister Olexander Kubrakow sagte. Ein weiteres Schiff, die "Ocean Courtesy", habe denselben Hafen am Freitag mit 172.000 Tonnen Eisenerzkonzentrat verlassen, fügte er hinzu. Aus Daten der Schiffsverfolgungs-Website "MarineTraffic" geht hervor, dass die "Ocean Courtesy" heute den rumänischen Schwarzmeerhafen Constanta erreichen wird. Es handelte sich um das dritte und das vierte Schiff, die den von der ukrainischen Regierung eingerichteten Korridor nach dem Ende des Getreideabkommens mit Russland und der Ukraine nutzten.

+++ 17:13 Bundesnetzagentur sieht weiter Risiken für Gasversorgung +++
Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, sieht Risiken für die Gasversorgung auch im kommenden Winter und ruft die Bürger zu einem sparsamen Gasverbrauch auf. "Die Speicher sind zu 94 Prozent gefüllt, und wir verfügen über alternative Bezugsquellen", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Wir können also optimistisch sein für den nächsten Winter. Für eine Entwarnung aber ist es zu früh, es verbleiben Risiken." Müller verwies darauf, dass Russland weiterhin Gas in europäische Länder liefere. "Wenn diese Lieferungen eingestellt würden, muss auch Südosteuropa aus anderen Quellen versorgt werden", sagte er. "Da würde Deutschland eine wichtige Rolle zufallen." Der Netzagentur-Chef appellierte: "Für Hausbesitzer und Mieter gilt, sich möglichst gut auf den Winter vorzubereiten. Dazu gehören zum Beispiel die optimale Einstellung der Gasheizung und energetische Investitionen." Gas sei "weiterhin deutlich teurer als vor der Krise", sagte Müller. "Sparen schont den Geldbeutel und das Klima und hilft der sicheren Versorgung."

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+++ 16:45 Russische Gouverneure berichten von Angriffen in Belgorod und Kursk +++
Die Gouverneure der russischen Regionen Belgorod und Kursk behaupten, die Ukraine habe Russland mit mehreren Raketenwerfern, Mörsern und Drohnen angegriffen, dabei einen Bewohner getötet und drei verletzt. Wjatscheslaw Gladkow, Gouverneur der Region Belgorod, sagte dabei in einer Reihe von Telegram-Beiträgen, dass ukrainische Streitkräfte das Dorf Urasowo bombardiert hätten und dabei einen Menschen getötet und zwei weitere verletzt hätten. Laut Gladkow beschädigte der Angriff 20 Häuser im Dorf. Gladkow berichtete außerdem, dass eine ukrainische Drohne zwei Sprengsätze auf das Dorf Dolgoje abgeworfen habe, wodurch die Kommunikationsleitung beschädigt wurde. Sowohl Urasowo als auch Dolgoje liegen nahe der Grenze zur Ukraine. Roman Starowoit, Gouverneur der Region Kursk, behauptete, dass ein ukrainischer Beschuss eine Frau im Dorf Uspenowka verletzt und Stromleitungen und Häuser im Dorf Tyotkino beschädigt habe. Beide Siedlungen liegen direkt an der Grenze zur ukrainischen Oblast Sumy, die täglich jenseits der Grenze Ziel russischer Angriffe ist.

+++ 16:16 Kinder auf der Krim sollen wohl nach Moskaus Willen militärische Kurse besuchen +++
Der ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Dmytro Lubinets, behauptet, dass Studenten auf der Krim im Rahmen russischer Pläne zur Militarisierung der annektierten Region militärische Ausbildungskurse erhalten sollen. In einer Erklärung auf Telegram sagte Lubinets: "Ab heute besuchen Krim-Schulkinder der Klassen 5 bis 9 außerschulische Kurse - 'Grundlagen der militärischen Ausbildung'". Und Schüler der 10. und 11. Klasse seien in ein spezielles Programm aufgenommen worden, für das die Lehrer Kurse in militärischer Ausbildung absolviert hätten. Ihnen wurde demnach beigebracht, automatische Waffen zu montieren und zu demontieren, das Leben in einem Feldlager zu organisieren, sowie mit persönlicher Schutzausrüstung umzugehen.

+++ 15:45 Russen haben offenbar begonnen, Minenfelder in Brand zu setzen +++
Mit Berufung auf ukrainische Streitkräfte berichtet die "New York Times", dass während der Gegenoffensive ein taktischer Wandel bei den Russen erkennbar geworden ist. So würden sie die ohnehin schon tückischen Minenfelder noch tödlicher machen. Dafür werden laut dem Bericht die Felder mit einem brennbaren Stoff versehen und sobald die Ukrainer mit dem Entschärfen beginnen, würden die Felder in Brand gesteckt, heißt es. Dafür würden etwa Drohnen genutzt, um eine Granate genau in diesem Moment abzuwerfen.

+++ 15:20 Selenskyj: Kiews Streitkräfte "bewegen sich vorwärts" +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht Fortschritte bei der Gegenoffensive der Streitkräfte zur Befreiung der von Russland besetzten Gebiete. "Die ukrainischen Streitkräfte bewegen sich vorwärts. Trotz allem und ungeachtet dessen, was alle sagen, kommen wir voran, und das ist das Wichtigste. Wir sind in Bewegung", teilte Selenskyj bei Telegram mit. Die Ukraine hatte zuletzt immer wieder kritisiert, dass westliche Experten von einem schleppenden Fortgang der Offensive ohne die erwarteten Durchbrüche an der Frontlinie sprachen. Auch Selenskyj hatte erklärt, die Offensive sei kein Hollywood-Film. Er sei stolz auf den Mut und die Treffsicherheit der ukrainischen Schützen, teilte Selenskyj auch bei X (vormals Twitter) mit. Er veröffentlichte dazu Fotos von Explosionen bei den Einsätzen im Kriegsgebiet. Er sei den Soldaten der 47. Artilleriebrigade dankbar für die wirksame Verteidigung "unseres Landes" in den Gebieten Saporischschja, Donezk und Sumy und für "ihre Stärke in unseren nördlichen Regionen".

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+++ 14:54 Russische Schüler bekommen neues Lehrbuch über Ukraine als "ultranationalistischen Staat" vorgelegt +++
Ein neues russisches Schulbuch versucht, seinen Angriffskrieg in der Ukraine zu rechtfertigen, als die Schüler nach den Sommerferien wieder in den Unterricht zurückkehrten. Wie die New York Times berichtet, wird in einem überarbeiteten Lehrbuch behauptet, die Ukraine sei ein "ultranationalistischer Staat", in dem "Opposition verboten sei", und dass die USA "der Hauptnutznießer des Ukraine-Konflikts" seien. Die neu geschriebene Fassung von "Die Geschichte Russlands von 1945 bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts", einem Lehrbuch für 16- und 17-jährige Schüler, widmet dem Krieg fast 30 Seiten. Die NYT berichtet. die Autoren hätten es als Reaktion auf "einen zunehmend aggressiven Westen" dargestellt, der die Ukraine als "Sturmbock" nutzen wollte, um Russland zu zerstören.

Ein Porträt von Wladimir Putin ist in der neuen Fassung von "Die Geschichte Russlands von 1945 bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts" zu sehen.

Ein Porträt von Wladimir Putin ist in der neuen Fassung von "Die Geschichte Russlands von 1945 bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts" zu sehen.

(Foto: REUTERS)

+++ 14:46 Nobel-Stiftung rudert zurück: Russischer Botschafter bekommt doch keine Einladung +++
Nach heftiger Kritik in Schweden verzichtet die Nobel-Stiftung auf eine bislang geplante Einladung des russischen Botschafters zur diesjährigen Nobelpreis-Verleihung in Stockholm. Wie schon vergangenes Jahr würden die Botschafter von Russland, Belarus und Iran nicht zu der Zeremonie im Dezember eingeladen, teilte die Stiftung am Samstag mit. Noch am Donnerstag hatte die Stiftung erklärt, dass sie im Unterschied zum vergangenen Jahr in diesem Jahr wieder alle Botschafter der in Schweden vertretenen Länder zu der Zeremonie in Stockholm einladen werde. Daraufhin kündigten mehrere schwedische Politiker an, dass sie die Veranstaltung boykottieren wollten. Auch Ministerpräsident Ulf Kristersson äußerte Kritik. "Ich hätte es nicht getan, wenn ich für die Einladungen zu einer Preisverleihung zuständig wäre, und ich verstehe, dass dies viele Menschen sowohl in Schweden als auch in der Ukraine verärgert", erklärte er.

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+++ 14:21 Exil-Bürgermeister: Mobile Krematorien der Russen reichen nicht aus +++
Der exilierte Bürgermeister von Melitopol, Iwan Fedorow, sagte gegenüber einem ukrainischen Fernsehsender, dass die vier mobilen Krematorien nicht ausreichen, die die Russen in der Region Saporischschja eingesetzt haben. Deshalb würden die Leichen der getöteten russischen Soldaten auf dem Gelände einer ehemaligen Schweinezuchtanlage in der Ortschaft Pryschyb verbrannt. Laster mit der Aufschrift "200", ein Code für den Transport gefallener Soldaten, würden häufig dorthin fahren, "und dann sieht man schwarzen Rauch. Sie versuchen alles, ihre Verluste zu verbergen", so Fedorow im ukrainischen Fernsehen. Diese Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.

+++ 13:50 "Kein objektiver Grund" gegen Taurus-Lieferung, sagt Kuleba +++
Frankreich und Großbritannien hätten der Ukraine bereits Langstreckenraketen geliefert, twittert der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba. Es gebe "kein einziges objektives Argument dagegen, die Ukraine mit deutschen Taurus-Raketen auszustatten". Gleichzeitig zeigt Kuleba sich zuversichtlich, dass Bundeskanzler Scholz seine Blockade aufgeben wird: "Taurus wird unserer Gegenoffensive helfen und uns erlauben, den Krieg früher zu beenden."

Scholz lehnt eine Lieferung von Taurus an die Ukraine bislang ab. Auf eine entsprechende Frage sagte der Kanzler nach Klausurtagung in Meseberg, es sei überzeugt, es gebe nur deshalb "eine große Unterstützung" für die Ukraine-Politik der Bundesregierung, "weil wir uns jede Entscheidung sehr schwer machen".

+++ 13:09 Deutsche Luftwaffe hilft ab heute in der Slowakei aus +++
Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges hilft die Bundeswehr seit heute, den Luftraum des NATO-Mitglieds Slowakei zu schützen. Dazu gibt es bis zum 22. Dezember sogenannte Schutzflüge im slowakischen Luftraum, wie die Luftwaffe in Berlin mitteilt. Eine Alarmrotte zweier Eurofighter-Kampfflugzeuge des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74 im oberbayerischen Neuburg an der Donau werde ständig bereitstehen, um im Ernstfall unidentifizierte oder feindliche Luftfahrzeuge im slowakischen Luftraum abzufangen, so die Bundeswehr. Da die Slowakei im März dieses Jahres auch ihre Kampfflugzeuge des sowjetischen Typs MiG-29 an die Ukraine abgegeben hat, kann sie ihren Luftraum nicht mehr selbst schützen.

+++ 12:44 Nobelstiftung lädt russischen Botschafter doch nicht ein +++
Nach scharfer Kritik an der Einladung des russischen Botschafters in Schweden zur Verleihung der Nobelpreise widerruft die Nobelstiftung ihre Entscheidung. Wie im Vorjahr würden die Vertreter von Russland sowie seiner Verbündeten Belarus und Iran nicht zu der Preisverleihung in Stockholm gebeten, teilt die Organisation mit. Zugleich verteidigt sie ihre frühere Entscheidung. Man halte es für wichtig und richtig, die Werte und Botschaften, für die der Nobelpreis stehe, möglichst weit zu verbreiten, heißt es in der Mitteilung.

+++ 12:09 Selenskyj: Wir kommen voran +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj äußert sich in einem kurzen Tweet optimistisch über den aktuellen Verlauf des Krieges. "Die ukrainischen Streitkräfte rücken vor", schreibt er. "Trotz allem und egal, was irgendwer sagt, wir gehen vorwärts, und das ist das Wichtigste. Wir sind in Bewegung."

+++ 11:55 Explosionen nach Luftalarm in Saporischschja +++
In Saporischschja kommt es nach einem Luftalarm zu Explosionen. Das meldet die ukrainische Nachrichtenseite RBC unter Berufung auf lokale Telegram-Kanäle. Explosionen wurden zudem aus der Stadt Krywyj Rih gemeldet. Dem Bürgermeister der Stadt zufolge gab es keine Verletzten. "Die Luftabwehr funktioniert", schreibt er auf Telegram.

+++ 11:03 Russischer Nordamerika-Experte nach kritischem Artikel gefeuert +++
Der russische Historiker und Politikwissenschaftler Waleri Garbusow ist von seinem Posten als Direktor des Instituts für US- und kanadische Studien an der Russischen Akademie der Wissenschaften entlassen worden. Garbusow hatte sich in einem Artikel für die Zeitung "Nesawissimaja Gazeta" kritisch über den russischen Imperialismus geäußert. Nach einer Übersetzung des Bayerischen Rundfunks bescheinigte er seinem Heimatland eine Art "posttraumatische Belastungsstörung" und schrieb: "Russland ist ein ehemaliges Imperium, Erbe der sowjetischen Supermacht, ein Land, das ein äußerst schmerzhaftes Syndrom plötzlich verlorener imperialer Größe durchlebt." Der "imperiale Komplex", den Russland durchlebe, erkläre "sein aktuelles außenpolitisches Verhalten und die Probleme, die es für die Welt mit sich bringt".

+++ 10:39 Ermittlungen gegen ukrainischen Oligarchen wegen Geldwäsche +++
Der ukrainische Oligarch Ihor Kolomojskyj, ein ehemaliger politischer Verbündeter von Präsident Selenskyj, wird nach einem Bericht des "Kyiv Independent" wegen angeblicher Finanzmanipulation im Zusammenhang mit seinen Öl- und Gasbeständen strafrechtlich verfolgt. Die Nachrichtenseite zeigt ein Foto, auf dem zu sehen ist, wie Sicherheitskräfte ihm die Anklage vor einer Durchsuchung seines Hauses übergeben. Dem Bericht zufolge soll Kolomojskyj in den Jahren 2019 und 2020 mehr als 13,5 Millionen US-Dollar gewaschen haben. Laut "Kyiv Independent" wurde Kolomojskyj auch in Großbritannien, den USA und Israel angeklagt.

+++ 10:21 Ukraine: Können 1500 Kilometer entfernte Ziele in Russland erreichen +++
Die Ukraine kann nach offiziellen Angaben aus Kiew mit eigenen Waffen inzwischen Ziele auf russischem Staatsgebiet in 1500 Kilometern Entfernung erreichen. Das Land arbeite schon länger an einem Raketen- und Drohnen-Programm, weshalb Ziele sogar in solch weiter Entfernung kein Problem mehr seien, sagt der Sekretär des Nationalen Rates für Sicherheit und Verteidigung, Olexij Danilow, im ukrainischen Radio. Die auf russischem Staatsgebiet angewendeten Waffen seien ukrainischer Herkunft. Zugleich betont Danilow, dass die Ukraine nur militärische Ziele angreife. Attacken gegen ölverarbeitende Betriebe oder andere Objekte seien das Werk russischer Partisanen, die nicht von der Ukraine kontrolliert würden.

+++ 09:53 Russland meldet neue Angriffe auf Grenzregionen +++
Das russische Militär hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums einen Drohnenangriff in der Grenzregion Belgorod abgewehrt. Zwei unbemannte Fluggeräte seien zum Absturz gebracht worden, teilt das Ministerium mit. In der ebenfalls an die Ukraine grenzenden Region Kursk wurde laut den dortigen Behörden eine Frau durch Beschuss aus dem Nachbarland verletzt. Aus Kiew gab es dazu zunächst keine Stellungnahme. Die ukrainische Regierung äußert sich in der Regel nicht zu Vorwürfen, russisches Territorium anzugreifen. Die Zahl der Drohnenangriffe in Russland hat in den vergangenen Wochen deutlich zugenommen.

+++ 09:25 Großbritannien: Russland riskiert Aufspaltung seiner Truppen +++
Indem russische Kräfte gleichzeitig die ukrainische Gegenoffensive im Süden des Landes abwehren und im Osten selbst angreifen, riskiert Russland nach britischer Einschätzung eine Aufteilung seiner Kräfte. Russland setze seine Vorstöße bei Kupjansk im Osten der Ukraine fort und wolle so die ukrainischen Angreifer zwingen, ihre Einheiten zwischen dem Süden und Osten zu spalten, schreibt das britische Verteidigungsministerium in seinem täglichen Geheimdienst-Update. "Angesichts der Tatsache, dass Russland seit Beginn der ukrainischen Gegenoffensive im Juni bescheidene Gewinne in der Nähe von Kupjansk erzielt hat, wird es höchstwahrscheinlich versuchen, daraus Kapital zu schlagen, indem es die Achse weiterhin mit Ressourcen versorgt", heißt es in London. Allerdings könne Russland dadurch selbst gezwungen sein, seine Truppen aufzuspalten, um im Süden auf der Orichiw-Achse einen Durchbruch der Ukraine zu verhindern. Dort hätten ukrainische Kräfte die erste russische Hauptverteidigungslinie erreicht. Einheiten der 58. Armee sowie Luftlandetruppen versuchten, die Ukrainer aufzuhalten.

+++ 08:27 59 russische Angriffe auf Cherson, zwei Tote +++
Russland hat die Region Cherson am Freitag 59 Mal angegriffen, zwei Menschen seien getötet und mehrere verletzt worden, berichtet die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform unter Berufung auf Gouverneur Oleksandr Prokudin. Insgesamt seien 212 Granaten auf die Region abgefeuert worden, davon sechs auf die Stadt Cherson.

+++ 08:07 Ukraine kämpft "Dorf für Dorf, Haus für Haus" +++
Am Beispiel der Ortschaft Urozhaine im Südosten der Ukraine beschreibt die "New York Times" in einem Artikel, wie der Vormarsch der ukrainischen Streitkräfte abläuft. Das Dorf war Mitte August nach neun Tagen Häuserkampf befreit worden, für die ukrainischen Truppen liegt es auf dem Weg nach Süden, nach Mariupol. "Es ist eine schwierige Art, Krieg zu führen - Dorf für Dorf, Haus für Haus - ohne Erfolgsgarantie", schreibt Reporter Marc Santora. "Sobald sie jedoch eingenommen und gesichert sind, bieten die russischen Befestigungen den Ukrainern eine Basis, um ihren nächsten Vormarsch zu planen."

In dem Artikel wird ein Marinesoldat mit den Worten zitiert, die Russen hätten mehr Artillerie, mehr Panzer, mehr Drohnen und mehr Menschen. "Und sie befestigen sich auch sehr gut - wann immer sie irgendwo ankommen - sei es eine Siedlung, ein Waldgürtel oder einfach nur ein Feld." Ein anderer sagt: "Nach der ersten und der zweiten Linie wird es einen direkten Weg zum Meer geben, keine Befestigungen mehr. Wir werden uns wie Raketen bewegen."

+++ 06:55 Mehr Details zum angeblichen Angriff auf Krimbrücke +++
Die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass hat weitere Angaben zur angeblichen Zerstörung von ukrainischen Wasserdrohnen vor der Krimbrücke. Ei"Am 1. September gegen 23.15 Uhr Moskauer Zeit versuchte das Kiewer Regime, mit einem halbtauchfähigen unbemannten Boot einen Terrorangriff auf die Krimbrücke durchzuführen. Eine ukrainische Marinedrohne wurde rechtzeitig im Schwarzen Meer entdeckt und zerstört", zitiert Tass das russische Verteidigungsministerium. Etwas später, gegen 2 Uhr morgens, habe das Verteidigungsministerium zwei weitere Versuche des "Kiewer Regimes" gemeldet, mit unbemannten Halbtauchbooten einen "Terroranschlag" auf die Krimbrücke zu starten. Auch diese Drohnen seien zerstört worden. Die Angaben konnten nicht überprüft werden. Die Krimbrücke verbindet die von Russland besetzte Halbinsel Krim mit dem russischen Festland.

+++ 06:35 Kampfhandlungen an 45 Orten +++
Am Freitag haben nach aktuellen Angaben der ukrainischen Armee an 45 Orten entlang der Front Kampfhandlungen stattgefunden. "Die Streitkräfte der Ukraine führen weiterhin eine Offensivoperation in Richtung Melitopol durch, verschanzen sich an den erreichten Grenzen und kämpfen in Artillerie-Gefechten", teilt die Armee nach Angaben der ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform am Morgen mit. Insgesamt seien am Freitag zehn Artilleriegeschütze, zwei Kontrollpunkte, drei Munitionsdepots und eine feindliche Radarstation angegriffen worden.

+++ 04:58 Russland zerstört angeblich drei unbemannte Boote +++
Das russische Verteidigungsministerium teilt mit, dass russische Streitkräfte drei unbemannte Boote zerstört hätten, die angeblich die Krim-Brücke angreifen wollten. Das Ministerium beschuldigte die Ukraine des Angriffs. Die Ukraine hat das bisher nicht bestätigt.

+++ 03:33 Dänemark: Russland muss Botschaftspersonal reduzieren +++
Das dänische Außenministerium teilt mit, dass die russische Vertretung ihr Personal auf das Niveau der dänischen Botschaft in Moskau reduzieren müsse. Darüber habe es den russischen Botschafter Wladimir Barbin informiert. Das Ministerium erklärt, der Schritt sei das Ergebnis langwieriger Verhandlungen zwischen den beiden Ländern über Visa für Botschaftsmitarbeiter. "Die Verhandlungen haben aufgrund wiederholter russischer Versuche, Visaanträge für russische Geheimdienstmitarbeiter in diese Verhandlungen einzubeziehen, zu keinem Ergebnis geführt", so das Ministerium. In der Praxis wird die Botschaft 5 Diplomaten und 20 administrative und technische Mitarbeiter beschäftigen dürfen. "Die Entscheidung, eine Parität in der Größe der beiden Botschaften einzuführen, bedeutet, dass die russische Botschaft in Kopenhagen ihren derzeitigen Personalbestand reduzieren muss", so das Ministerium. Im April 2022 wies Dänemark 15 russische Diplomaten aus, die es beschuldigte, im Zuge der russischen Invasion in der Ukraine Geheimdienstmitarbeiter zu sein.

+++ 01:11 Russland: Angriff auf Krimbrücke verhindert +++
Russland vereitelt nach eigenen Angaben den Angriff eines unbemannten ukrainischen Bootes auf die Brücke zwischen der annektierten Halbinsel Krim und dem russischen Festland. Das Boot sei am Freitag gegen 23.15 Uhr Ortszeit vor der Schwarzmeerküste gesichtet und rechtzeitig zerstört worden, teilt das russische Verteidigungsministerium über den Kurznachrichtendienst Telegram mit.

Mehr zu den Ereignissen vom Vortag lesen Sie hier.

Quelle: ntv.de, ysc/hvo/dpa/rts/AFP

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