Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:18 Finnische Zeitung umgeht russische Zensur mit Counter-Strike +++
Eine finnische Zeitung versteckt Informationen und Berichte zum Krieg in der Ukraine in dem weltweit beliebten Online-Spiel Counter-Strike. So habe sie einen Weg gefunden, die Medienzensur in Russland zu umgehen, meldet die Zeitung "Helsingin Sanomat". Bei Counter-Strike können Spieler benutzerdefinierte Karten erstellen, die jeder herunterladen und verwenden kann. "Also bauten wir eine slawische Stadt namens Wojna, was auf russisch Krieg bedeutet", erklärt Antero Mukka, der Chefredaktuer der Zeitung. Im Untergeschoss eines der Gebäude der Stadt versteckten die Techniker von "Helsingin Sanomat" einen Raum, in dem Spieler Berichte in russischer Sprache finden können, die von den Kriegskorrespondenten der Zeitung in der Ukraine erstellt wurden. Die Wände des digitalen Raums bedeckten sie mit Artikeln und Fotos, die Ereignisse wie die Massaker in den ukrainischen Städten Butscha und Irpin dokumentieren. Es handle sich um "Informationen, die im Propaganda-Apparat des russischen Staates nicht verfügbar sind", sagte Mukka.
+++ 22:11 Selenskyj reist weiter in die Niederlande +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist nach Medienberichten auf dem Weg in die Niederlande. Er sei mit dem niederländischen Regierungsflugzeug am Abend aus Helsinki abgeflogen, berichteten die Nachrichtenagentur ANP und der TV-Sender NOS. Es ist der erste Besuch Selenskyjs in den Niederlanden, und er war zuvor nicht angekündigt worden. Selenskyj soll den Berichten zufolge an diesem Donnerstag eine Rede halten. Die Regierung in Den Haag bestätigte die Meldungen bisher nicht. Die Niederlande haben der Ukraine bisher militärische Hilfe von rund 1,2 Milliarden Euro für ihren Abwehrkampf gegen den Angriffskrieg Russlands geliefert.
+++ 21:47 Russische Streitkräfte sollen Sprengstoff im Kernkraftwerk Saporischschja angebracht haben +++
Das russische Militär hat laut Internationaler Atomenergiebehörde (IAEA) Sprengstoff im vierten Energieblock des Kernkraftwerks Saporischschja platziert. Das schreibt der ehemalige stellvertretende Innenminister der Ukraine, Anton Gerashchenko auf Twitter.
+++ 21:17 Totenzahl im Gebiet Cherson steigt weiter +++
Im südukrainischen Gebiet Cherson sind durch russischen Beschuss offiziellen Angaben zufolge mindestens 19 Menschen getötet worden. Allein in der Gebietshauptstadt Cherson seien mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. 47 weitere wurden verletzt. Nördlich der Stadt starben demnach drei Elektromonteure und nordöstlich ein weiterer Zivilist durch russischen Beschuss. Zuvor war von 16 Toten berichtet worden.
+++ 20:57 USA schnürt weiteres militärisches Hilfspaket mit Panzerabwehrwaffen und Raketen +++
Die US-Regierung hat neue militärische Hilfe für die Ukraine im Wert von 300 Millionen US-Dollar (gut 271 Millionen Euro) angekündigt. Dabei handelt es sich um Munition für Waffensysteme wie die Mehrfachraketenwerfer vom Typ HIMARS und Artilleriegeschosse, teilte das US-Außenministerium mit. Die Vereinigten Staaten schicken demnach auch Panzerabwehrwaffen, Raketen und Kleinwaffen an Kiew. In dem Paket seien außerdem "Lastwagen und Anhänger zum Transport von schwerem Gerät sowie Ersatzteile und andere wichtige Feldausrüstung" enthalten. Dies werde es der Ukraine erlauben, sich weiterhin gegen den Überfall Russlands zu verteidigen.
+++ 20:25 Novelle soll Ehe für Alle pushen: Ausgerechnet Krieg hilft Akzeptanz +++
Max ist Soldatin in der Ukraine und lebt mit einer Frau zusammen. Wenn ihr etwas passieren würde, dann könnte ihre Partnerin sich nicht richtig von ihr verabschieden, erzählt die Soldatin ntv. Die ukrainische Opposition bringt nun die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften ins Parlament. Die offizielle Ehe für alle würde eine Verfassungsänderung voraussetzen, die in Kriegszeiten nicht möglich ist. Ausgerechnet der russische Angriffskrieg fördert die Akzeptanz von LGBTIQ im Land.
+++ 20:00 Erneut Luftalarm über der Krim - Zwei Drohnen abgeschossen +++
Die russische Flugabwehr auf der besetzten ukrainischen Halbinsel Krim hat nach Behördenangaben einfliegende Drohnen geortet und auf sie geschossen. Dabei seien im Südosten mindestens zwei unbemannte Flugkörper abgeschossen worden, berichtete die russische Staatsagentur Tass unter Berufung auf örtliche Behörden. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, trotz des Luftalarms Ruhe zu bewahren. Die Halbinsel war in den vergangenen Tagen mehrfach Ziel ukrainischer Drohnenangriffe. Am vergangenen Wochenende wurde mittels einer solchen Attacke ein Treibstoffreservoir in der Hafenstadt Sewastopol getroffen und in Brand gesetzt. Nach Darstellung aus Kiew dienen die Drohnenangriffe, zu denen sich die Ukraine nicht konkret bekennt, der Vorbereitung auf die geplante Gegenoffensive zur Rückeroberung russisch besetzter Gebiete.
+++ 19:24 Medwedew: Selenskyj muss physisch eliminiert werden +++
Der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew fordert als Reaktion auf den mutmaßlichen ukrainischen Drohnenangriff auf den Kreml und Staatschef Wladimir Putin im Gegenzug die "physische Eliminierung" des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. "Nach dem heutigen Terrorakt gibt es keine andere Variante als die physische Eliminierung Selenskyjs und seiner Clique", schrieb Medwedew am Mittwoch auf Telegram. In seinen Augen werde Selenskyj "zur Unterzeichnung der Kapitulation der Ukraine nicht gebraucht", schrieb Medwedew. "Wie bekannt ist, hat auch Hitler keine (Kapitulation) unterschrieben." Es werde sich sicherlich in der Ukraine ein Stellvertreter wie Hitlers kurzzeitiger Nachfolger, Admiral Karl Dönitz, finden.
+++ 18:53 Sicherheitsexperte Weber: "Urheber des Angriffs können nur in Ukraine sitzen" +++
Der vermeintliche Drohnenangriff auf den Kreml präsentiert laut Joachim Weber weniger einen militärischen Fortschritt als einen symbolträchtigen Akt der Warnung - auch an die russische Bevölkerung. Dass Kiew unbeteiligt sei, glaubt der Sicherheitsexperte jedoch nicht.
+++ 18:34 Selenskyjs Berlin-Besuch soll nun in der Schwebe sein +++
Nachdem es Berichte über einen möglichen Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj für Mitte Mai gab und eine spätere überraschende Bestätigung der Berliner Polizei folgte, soll der Besuch nun infrage stehen. Das berichtet eine der ukrainischen Regierung nahestehende Quelle laut Reuters. "Ob ein Besuch unter diesen Umständen noch stattfinden kann, müssen wir abwarten", so wird die Quelle zitiert.
+++ 17:52 Selenskyj: "Wir greifen Putin oder Moskau nicht an" +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj weist russische Vorwürfe eines Attentatsversuchs auf Staatschef Wladimir Putin zurück. "Wir greifen Putin oder Moskau nicht an, wir kämpfen auf unserem eigenen Territorium", erklärt Selenskyj vor Journalisten in Helsinki. Russland hat die Ukraine beschuldigt, mit einem Drohnenangriff Putin nach dem Leben getrachtet zu haben.
+++ 17:32 Blinken: USA können russische Drohnenangriff-Berichte nicht bestätigen +++
US-Außenminister Antony Blinken sagte, die USA könnten russische Berichte nicht bestätigen, denen zufolge die Ukraine Wladimir Putin in den frühen Morgenstunden mit einem Drohnenangriff gezielt attackiert habe. Im Gespräch mit Reportern sagte er, dass "wir es einfach nicht wissen", als er nach der Gültigkeit von Berichten gefragt wurde. Alles was aus dem Kreml an Nachrichten komme würde skeptisch hinterfragt. Blinken sagte weiter, der Krieg sei bereits eine strategische Niederlage für Russland, und die USA seien zuversichtlich, dass die Ukraine bei einer Gegenoffensive mehr von ihrem Land zurückgewinnen werde.
+++ 17:10 EU-Staaten legen Streit um Munitionsbeschaffung für Ukraine bei +++
Die EU-Staaten haben einen wochenlangen Streit über die gemeinsame Munitionsbeschaffung für die Ukraine beigelegt. Die ständigen Vertreter der EU-Staaten in Brüssel billigten heute einen Beschluss, über den bis zu eine Milliarde Euro für Artilleriegeschosse und Raketen bereitgestellt werden soll. Zu Details der Einigung gab es von der derzeitigen schwedischen EU-Ratspräsidentschaft zunächst keine offiziellen Angaben. Nach Angaben von Diplomaten soll sie es allerdings ermöglichen, auch dann EU-Mittel für die gemeinsame Beschaffung von Rüstungsgütern für die Ukraine zu verwenden, wenn nicht alle Bestandteile komplett in der EU oder Norwegen hergestellt wurden. In dem Streit ging es vor allem darum, dass Frankreich zunächst darauf bestanden hatte, dass im Zuge einer Vereinbarung aus dem März nur dann gemeinsam Munition mit EU-Geld beschafft werden sollte, wenn diese komplett aus europäischer Produktion stammt.
+++ 16:44 Luftalarm in der Region Kiew und anderen Gebieten +++
In der Region Kiew sowie in anderen Regionen im Osten und Zentrum der Ukraine ist Luftalarm ausgelöst worden. Nur kurz davor hat Russland der Ukraine vorgeworfen, einen Angriff auf den Kreml und Präsident Wladimir Putin versucht zu haben.
+++ 16:29 Tote im Gebiet Cherson - Baumarkt und Bahnhof unter Beschuss geraten +++
Im südukrainischen Gebiet Cherson sind durch russischen Beschuss mindestens sieben Menschen getötet worden. Mindestens acht weitere Personen seien verletzt worden, teilte der Militärgouverneur des Gebiets, Olexander Prokudin, bei Telegram mit. In der Gebietshauptstadt sind demnach ein Baumarkt und der Bahnhof unter Beschuss geraten. Der Eisenbahn zufolge wurde dabei auch ein Waggon des Zugs nach Lwiw getroffen und ein Schaffner verletzt. Die Passagiere hätten sich zu dem Zeitpunkt in einem Schutzkeller befunden. Im Gebiet seien fünf weitere Ortschaften beschossen worden, teilte Prokudin mit. Zuvor hatte er eine fast dreitägige Ausgangssperre in Cherson für das kommende Wochenende angekündigt.
Update: Mittlerweile wird mit Verweis auf ukrainische Ermittler von mindestens 16 Toten berichtet.
+++ 16:01 Ukraine: Drohnen-Vorwurf deutet auf baldige großangelegte russische Attacke hin +++
Mychajlo Podoljak, der Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, betont in einer Stellungnahme, dass die Ukraine einen ausschließlich defensiven Krieg führe. Russlands Fingerzeig weise darauf hin, dass sich Moskau auf einen großen "terroristischen" Angriff auf die Ukraine in den kommenden Tagen vorbereite. Podoljak schreibt weiter: "Deshalb nimmt [Russland -Anmerkung Redaktion] zunächst eine große mutmaßlich subversive Gruppe auf der Krim fest. Und dann zeigen sie "Drohnen über dem Kreml".
+++ 15:30 Prigoschin: Gegenoffensive hat bereits begonnen +++
Der Chef der Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, geht davon aus, dass die erwartete Gegenoffensive der Ukraine bereits begonnen hat. Seine Truppen würden an der Front erhöhte Aktivität beobachten, heißt es in einer Mitteilung von Prigoschin, die über Telegram veröffentlicht wurde. Die "aktive Phase" der Gegenoffensive würde in den kommenden Tagen beginnen.
+++ 15:12 Ukraine bestreitet Beteiligung an Drohnenangriff +++
Die Regierung in Kiew hat auf den Kreml-Vorwurf reagiert: Wie Reuters berichtet, hat ein hochrangiger Beamter des ukrainischen Präsidenten gesagt, die Ukraine habe "nichts mit" dem Drohnenangriff zu tun. Sie fügten hinzu, ein Angriff auf den Kreml würde "nichts auf dem Schlachtfeld ändern" und wahrscheinlich "Russland zu 'radikaleren' Maßnahmen provozieren".
+++ 14:56 Putin soll während angeblicher ukrainischer Attacke gar nicht im Kreml gewesen sein +++
Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich der Nachrichtenagentur RIA zufolge während eines von Russland gemeldeten versuchten ukrainischen Angriffs auf den Kreml nicht dort aufgehalten. Der Präsident arbeite am Mittwoch in Nowo Ogarjowo, außerhalb von Moskau. Der Kreml in der Hauptstadt ist der Amtssitz des russischen Präsidenten.
+++ 14:36 Ex-Sprecherin von Selenskyj sieht Angstmache hinter Drohnenattacke-Vorwurf +++
Iuliia Mendel, eine ehemalige Sprecherin des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, reagierte auf Twitter auf den Kreml-Vorwurf einer ukrainischen Drohnenattacke: "Eine weitere Drohung aus dem Kreml. Zu Beginn des Krieges unternahmen sie mehrere Attentatsversuche auf Wolodymyr Selenskyj und schwiegen darüber. Wie viel Vertrauen haben wir in russische Informationen über angebliche ukrainische Drohnenangriffe auf den Kreml? Nach Jahren der Lügen und Provokationen?" Zu dem kursierenden Video schreibt sie: "Das kann ein Versuch sein die russische Bevölkerung zu verängstigen und sie zu mobilisieren und sie aggressiver als zuvor zu machen."
+++ 14:10 In sozialen Medien verbreitetes Video zeigt Rauch über Kreml +++
In einem in den sozialen Medien verbreiteten Video sind Rauchwolken über dem Kreml in Moskau zu sehen. In dem weitläufigen Gelände hat der russische Präsident Wladimir Putin seinen Amtssitz. Dem russischen Präsidialamt zufolge soll es in der Nacht einen versuchten ukrainischen Drohnenangriff auf den Kreml gegeben haben, der aber von der russischen Verteidigung abgewehrt wurde. Die Echtheit des Videos wurde noch nicht unabhängig geprüft.
+++ 13:56 Moskau: Zwei ukrainische Drohnen mit Ziel Kreml abgeschossen +++
Russland hat nach eigenen Angaben zwei ukrainische Drohnen mit dem Ziel Kreml in Moskau abgeschossen. Der Kreml warf der ukrainischen Führung daraufhin am Mittwoch einen Anschlagsversuch gegen Staatschef Wladimir Putin vor. Der Angriff werde als "geplanter Terroranschlag und Mordversuch gegen den Präsidenten der Russischen Föderation" eingestuft.
+++ 13:11 Mindestens vier Tote bei russischen Luftangriffen in der Ukraine +++
Das russische Militär hat ukrainischen Behördenangaben zufolge in der Nacht erneut mehrere Regionen des Landes mit Drohnen angegriffen. In der südukrainischen Region Cherson wurden bei den Angriffen vier Menschen getötet und sieben weitere verletzt, wie die Regionalverwaltung von Cherson auf Telegram mitteilte. In dem Dorf Kosatske wurde demnach ein 66-jähriger Mann durch russischen Beschuss getötet.
+++ 12:41 Behörden sperren südukrainisches Cherson für über zwei Tage ab +++
Die ukrainischen Behörden haben in der vor knapp sechs Monaten zurückeroberten Großstadt Cherson im Süden des Landes eine komplette Ausgangssperre für das Wochenende angekündigt. "Im Verlauf dieser 58 Stunden ist es verboten, sich auf den Straßen der Stadt zu bewegen und zu befinden", teilte Militärgouverneur Olexander Proskudin am Mittwoch bei Telegram mit. Von Freitagabend bis zum Montagmorgen werde auch die Ein- und Ausfahrt in die Stadt geschlossen. Die Maßnahme sei nötig, damit die "Ordnungshüter" bei ihrer Arbeit niemanden gefährdeten. Bereits im März hatte Proskudin eine verlängerte Ausgangssperre mit der Suche nach russischen Informanten begründet. Damals wurde die Stadt mit vor dem Krieg über 200 000 Einwohnern jedoch nicht komplett geschlossen.
+++ 12:09 Kaim zu Gegenoffensive-Vorboten: "Auffällig, wie sich ominöse Ereignisse häufen" +++
Feuer auf der Krim, entgleiste Züge in Russland: Diese "ominösen Ereignisse" sind nach Auffassung von Politikwissenschaftler Markus Kaim Vorboten der nahen ukrainischen Offensive. Er erklärt, warum er mit Erfolgen im Donbass, nicht aber auf der Krim rechnet.
+++ 12:00 Selenskyj kommt nach Berlin +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird am 13. Mai Berlin besuchen. Das berichtet die Zeitung B.Z. unter Berufung auf die Berliner Polizei. "Der Präsident wird auf Einladung des Bundespräsidenten nach Deutschland kommen", heißt es demnach aus Sicherheitskreisen.
+++ 11:56 Ukraine: Mindestens drei Tote nach Angriff auf Großmarkt +++
Bei einem Angriff auf einen Großmarkt in der südukrainischen Stadt Cherson sind nach Angaben des Innenministeriums und der Staatsanwaltschaft mindestens drei Zivilisten getötet worden. Fünf Personen seien verletzt worden. Nach ersten Erkenntnissen hätten russische Truppen die Stadt mit Artillerie beschossen, teilt die Staatsanwaltschaft mit.
+++ 11:36 Selenskyj überraschend in Finnland zu Besuch +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist überraschend zu einem Besuch in Finnland eingetroffen. Selenskyj nehme an einem Gipfel der nordischen Länder teil, gab die finnische Präsidentschaft bekannt. Wegen des Kriegs in der Ukraine war Selenskyj bisher nur sehr selten zu Besuchen im Ausland, darunter in Polen und in den USA. Geplant ist den Angaben zufolge ein Gespräch Selenskyjs mit dem finnischen Präsidenten Sauli Niinistö, dem Staatsoberhaupt des jüngsten NATO-Mitglieds, über den "ukrainischen Verteidigungskampf" und die "bilateralen Beziehungen" der beiden Länder. Zudem sind bilaterale Gespräche mit den Regierungschefs von Schweden, Norwegen, Dänemark und Island vorgesehen.
+++ 11:25 Russischer Geheimdienst nimmt mutmaßliche ukrainische Saboteure auf der Krim fest +++
Der russische Geheimdienst FSB nat nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Tass sieben Mitarbeiter des ukrainischen Geheimdienstes auf der Krim festgenommen. Es seien Angriffe auf den von Russland eingesetzten Gouverneur der Halbinsel, Sergej Axjonow, und andere Regierungsvertreter vereitelt worden, berichtet Tass.

(Foto: Google Earth: Data SIO, NOAA, U.S. Navy,NGA, GEBCO, Image © 2023 CNES / Airbus, Image © 2023 Maxar Technologies)
+++ 11:15 Ukrainische Luftwaffe lobt deutsches Flugabwehrsystem IRIS-T +++
Im Abwehrkampf gegen die russische Invasion hat die Ukraine die von Deutschland gelieferten Flugabwehrsysteme IRIS-T in hohen Tönen gelobt. "Seit Oktober 2022 hat die Division der Raketensysteme IRIS-T über 60 Luftziele im Himmel über der Ukraine zerstört!", schrieb Luftwaffenchef Mykola Oleschtschuk bei Telegram. Der 50-Jährige dankte den "deutschen Partnern" und erinnerte daran, dass Kiew nun bereits über zwei Systeme verfüge.
+++ 10:57 Generalstab der ukrainischen Streitkräfte: 191.940 russische Soldaten seit Kriegsbeginn gestorben +++
Die Zahl der Todesopfer in der Ukraine ist schwer zu verifizieren. Immer wieder gibt es Schätzungen von beiden Seiten, eine unabhängige Bestätigung dieser Zahlen ist allerdings nicht möglich. Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte hat in seinem jüngsten Bericht eine neue Schätzung der russischen Opferzahlen in der Ukraine vorgelegt. Demnach sind seit Beginn des Krieges im vergangenen Jahr 191.940 russische Soldaten in der Ukraine gefallen. In dieser Zahl seien 520 Verluste enthalten, die die russischen Streitkräfte allein in den letzten Tagen erlitten haben. Dem Bericht zufolge hat Russland außerdem 3.702 Panzer, 7.199 gepanzerte Kampffahrzeuge, 5.865 Fahrzeuge und Treibstofftanks, 2.946 Artilleriesysteme, 544 Mehrfachraketenwerfer, 300 Luftabwehrsysteme, 308 Flugzeuge, 294 Hubschrauber, 2.505 Drohnen und 18 Boote verloren.
+++ 10:24 Türkei kündigt Treffen zu Getreideabkommen in Istanbul an +++
Die Vize-Verteidigungsminister der Türkei, Russlands und der Ukraine wollen gemeinsam über die Fortsetzung des Getreideabkommens beraten. Das Treffen solle am Freitag in Istanbul stattfinden, sagte der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu. Das Abkommen läuft nach derzeitigem Stand noch bis Mitte Mai. Russland droht immer wieder damit, das zuletzt Mitte März um 60 Tage verlängerte Abkommen platzen zu lassen. Man hoffe, dass es ohne Probleme fortgesetzt werden könne, sagte Akar.
+++ 09:21 London vermutet Strategiewechsel bei russischen Angriffen - Munitionsreserven schonen +++
Nach Einschätzung britischer Geheimdienste deutet sich ein Umschwenken in der Strategie Russlands im Ukraine-Krieg an. Statt Angriffen auf das Stromnetz werde nun mutmaßlich verstärkt die militärische und industrielle Infrastruktur der Ukraine attackiert, hieß es im Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums auf Twitter. In den vergangenen Tagen habe Russland die Ukraine mit Marschflugkörpern angegriffen, die von strategischen Langstreckenbombern aus abgeschossen worden sein sollen. Dabei seien weniger Geschosse eingesetzt worden als bei früheren Angriffen, hieß es von den Briten. London mutmaßt, dass die Russen so ihre Munitionsreserven schonen wollen.
+++ 08:42 Angriffe auf russischem Gebiet? Fritz: Kiews Schweigen "heizt Gerüchte an" +++
Zum zweiten Mal binnen zwei Tagen entgleist ein russischer Güterzug nach einer Explosion. Eine offizielle Reaktion aus Kiew gibt es nicht, was Spekulationen über die Hintergründe aber nur weiter befeuert, wie ntv-Reporter Gordian Fritz berichtet. Auch ein erneuter Brand auf der Krim passt in das Muster.
+++ 08:22 Michael Roth im "ntv Frühstart": "Die Ukraine wartet nicht nur auf schönes Wetter" +++
Die Welt blickt in Erwartung der angekündigten Gegenoffensive gebannt auf die Ukraine. SPD-Politiker Michael Roth betont im "ntv Frühstart" in diesem Zusammenhang, auch der Westen müsse dazu noch seinen Beitrag leisten und dabei "in die Puschen kommen". Ob indes China seine wichtige Rolle auch spielen wird, bezweifelt er.
+++ 08:08 Medienbericht: Russland weitet Spionageabwehr in besetzten Gebieten aus +++
Aus Angst vor ukrainischen Separatisten und in Erwartung einer Gegenoffensive haben die russischen Behörden nach Angaben der Ukraine die Spionageabwehr in den besetzten Gebieten "verstärkt". Das berichtet die US-Zeitung "New York Times". Dazu wurde der Reiseverkehr zwischen Städten und Dörfern stark eingeschränkt. Nach Angaben des Nationalen Widerstandszentrums, einer ukrainischen Regierungsbehörde, haben verdeckte russische Sicherheitsbeamte damit begonnen, an belebten öffentlichen Plätzen nach Mitgliedern des ukrainischen Widerstands zu suchen. Die Zivilbeamten nehmen oft Gespräche auf, "um 'illoyale' Bürger ausfindig zu machen", warnte nach Angaben der NYT die Agentur.
+++ 06:55 US-General: Ukraine auf Gegenoffensive vorbereitet +++
Seit Monaten bereitet sich die Ukraine auf eine Gegenoffensive vor. Nun sei die Ukraine in der Lage, diese Offensive durchzuführen, sagt der Vorsitzende der US-Generalstabschefs Mark Milley. Das berichtet die Zeitung "Kyiv Indipendent" unter Berufung auf ein Interview mit "Foreign Affairs". "Ich würde sagen, dass die Ukrainer derzeit in der Lage sind, anzugreifen, Offensivoperationen durchzuführen und sich auch zu verteidigen, und zwar deutlich besser als noch vor einem Jahr", sagte der US-General Milley in einem Podcast mit "Foreign Affairs". Auf die Frage nach möglichen Ergebnissen der Gegenoffensive sagte Milley, es sei unwahrscheinlich, dass eine der beiden Seiten ihre politischen Ziele in diesem Jahr erreichen werde.
+++ 06:05 Ukraine: Erfolgloser russischer Angriff auf Kiew +++
Russland hat ukrainischen Angaben zufolge zum dritten Mal innerhalb von sechs Tagen nächtliche Angriffe auf Kiew geflogen. "Alle feindlichen Ziele wurden im Luftraum um die Hauptstadt identifiziert und abgeschossen", teilt die Kiewer Militärverwaltung auf Telegram mit. Russland habe bei den Angriffen Drohnen des Typs Shahed aus iranischer Produktion eingesetzt.
+++ 04:50 Russischer Gouverneur: Feuer in Treibstofflager in Krasnodar ausgebrochen +++
Ein Treibstofflager in der russischen Region Krasnodar ist nach Angaben des Gouverneurs der Region in Brand geraten. "Das ist ein Brand der höchsten Schwierigkeitsklasse", schreibt Gouverneur Weniamin Kondratjew auf dem Nachrichtendienst Telegram. Die Region liegt im Südwesten Russlands am Asowschen Meer gegenüber der Ukraine.
+++ 03:57 Selenskyj in Interview: Habe nicht vorab von US-Datenleck erfahren +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist nach eigenen Angaben nicht zuerst von der US-Regierung über das brisante Datenleck mit im Internet kursierenden Geheimdokumenten informiert worden. Das geht aus dem Auszug eines Interviews der "Washington Post" mit Selenskyj hervor, den die Zeitung auf ihrer Webseite veröffentlichte. "Ich bin vorab nicht aus dem Weißen Haus oder dem Pentagon informiert worden", sagte Selenskyj demnach. "Wir hatten diese Informationen nicht, auch ich persönlich hatte sie nicht." Das sei eindeutig eine schlechte Sache. In dem Bericht der "Washington Post" heißt es, Selenskyj habe aus den Nachrichten davon erfahren. Wochenlang kursierten vor Ostern geheime Dokumente von US-Stellen zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine im Internet - mit Informationen zu Waffenlieferungen, Einschätzungen zum Kriegsgeschehen und auch Details zu angeblichen Spähaktionen der USA gegen Partner.
+++ 02:03 EU-Geld soll Rüstungsindustrie zu mehr Munitionsproduktion bewegen +++
Die Europäische Kommission will die Munitionsproduktion in Europa ankurbeln und mit einer Milliarde Euro fördern. Das sei eine gute Nachricht für die Ukraine, stärke aber auch die europäischen Verteidigungsfähigkeiten, erklärte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Rande eines Treffens mit dem neuen tschechischen Präsidenten Petr Pavel in Prag. Es drehe sich derzeit alles "um Geschwindigkeit, Geschwindigkeit, Geschwindigkeit". Von der Leyen kündigte an, dass ein Gesetzesvorschlag zu dem Munitionsplan an diesem Mittwoch dem Kollegium der EU-Kommissare vorgelegt werde. Zur Finanzierung des Produktionsausbaus für Munition sollen nach dem Vorschlag der Kommission 500 Millionen Euro an EU-Geld bereitgestellt werden. Weitere 500 Millionen Euro würden den Planungen zufolge als Kofinanzierung von den Mitgliedstaaten kommen.
+++ 23:47 Selenskyj: Müssen euro-atlantische Sicherheit stärken +++
Mit Blick auf den bevorstehenden NATO-Gipfel im Juli mahnt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Zusammenhalt westlicher Staaten an. "Das Wichtigste, was uns verbindet, ist die Sicherheit für alle Europäer, Stabilität und daher die weitere Entwicklung und Stärkung der europäischen und euro-atlantischen Gemeinschaft", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Bei einem Treffen mit dem portugiesischen Parlamentspräsidenten Augusto Santos Silva habe er deshalb auch über die ukrainischen Forderungen an die NATO gesprochen. Zuvor hatte Selenskyj bereits klar gemacht, dass er von dem Gipfel in Vilnius erwarte, dass dort der Weg zur Aufnahme seines Landes in das westliche Militärbündnis freigemacht werde. Dass NATO-Partner wie die USA zu einer konkreten Beitrittsperspektive für die von Russland angegriffene Ukraine bewegt werden können, gilt Diplomaten zufolge derzeit allerdings als unwahrscheinlich.
+++ 22:21 US-Außenminister: Erfolg der Ukraine auf dem Schlachtfeld ist der beste Weg zu Verhandlungen +++
US-Außenminister Antony Blinken sagt gegenüber Fox News, Washington wisse, dass die Ukraine "in den kommenden Wochen" eine Gegenoffensive erwäge und man den Verlauf der Ereignisse beobachte. "Warten wir ab, was dabei herauskommt", so Blinken. "Ein Erfolg der Ukraine auf dem Schlachtfeld ist der beste und wahrscheinlich auch der schnellste Weg, um zu Verhandlungen zu gelangen, die einen gerechten und dauerhaften Frieden schaffen." Er fügt hinzu, dass Russland seine anfänglichen Ziele in der Ukraine nicht erreicht habe und dass es auch weiterhin "keinen Erfolg haben werde".
+++ 22:00 Russische Telegram-Kanäle melden Explosion auf der Krim +++
Russische Telegram-Kanäle berichten von einer Explosion auf der von Russland besetzten Krim. Nach Angaben von Radio Free Europe/Radio Liberty soll sie sich in einer ehemaligen Ausbildungsstätte für Grenzsoldaten in der Nähe des Dorfes Shkolnoye, wenige Kilometer vom Flughafen Simferopol entfernt, ereignet haben. Seit August 2022 werden regelmäßig Explosionen und Brände auf der von Russland besetzten Halbinsel Krim und in Sewastopol, der größten Stadt der Krim, gemeldet.
+++ 21:20 Generalstab: Ukrainische Streitkräfte wehren mehr als 20 russische Angriffe ab +++
Russische Truppen konzentrieren ihre Bemühungen auf die Durchführung von Offensiven in Richtung Lyman, Bachmut, Avdiivka und Marinka im Gebiet Donezk, so der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte in seinem Abendbericht. Demzufolge haben die ukrainischen Streitkräfte am 2. Mai mehr als 20 russische Angriffe in diese Richtungen abgewehrt. Die heftigsten Kämpfe finden nach wie vor um Bachmut und Marinka statt, aber die ukrainischen Streitkräfte halten die Linie, so der Generalstab. In den vergangenen 24 Stunden hat Russland drei Raketen, 30 Luftangriffe und "fast" acht MLRS-Angriffe auf zivile Infrastrukturen geflogen.
+++ 20:33 Weiterer russischer Güterzug durch "Sprengsatz" entgleist +++
Ein nicht identifizierter Sprengsatz detonierte in der Nähe des Bahnhofs Snezhetskaya, teilt Alexander Bogomas, Gouverneur der Region Brjansk, via Telegram mit. Verletzte gebe es demnach nicht, jedoch sollen eine Lokomotive und mehrere Waggons eines Güterzuges infolge des Vorfalls entgleist sein. Rettungsdienste seien vor Ort im Einsatz.
+++ 19:46 EU-Kommission schränkt ukrainische Agrar-Importe einen Monat ein +++
Aufgrund des Drucks aus mehreren EU-Staaten schränkt die EU-Kommission den Import von vier ukrainischen Produkten ein. Das ist eine Folge des Streits um günstiges Getreide aus der Ukraine. Bis zum 5. Juni dürfen Weizen, Mais, Rapssamen und Sonnenblumen in Bulgarien, Polen, Ungarn, Rumänien und der Slowakei nicht mehr frei gehandelt werden, teilt die EU-Kommission mit. Es sei aber weiterhin möglich, dass die Produkte durch die betroffenen Länder etwa in andere EU-Staaten gebracht würden.
+++ 19:20 Nach russischen Angriffen: Stadtrat von Pawlohrad schnürt Hilfspaket +++
Der staatliche ukrainische Rundfunk berichtet, dass der Stadtrat von Pawlohrad neun Millionen Griwna (249.000 Euro) für die Opfer der Raketenangriffe in der Nacht zum 1. Mai bereitgestellt hat. Die Entscheidung wurde von den Abgeordneten auf einer außerordentlichen Sitzung getroffen. Das Exekutivkomitee wird über den Betrag und das Verfahren für den Erhalt des Geldes entscheiden.
Quelle: ntv.de, ysc/cls/AFP/dpa/rts