Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:18 Selenskyj spricht mit Macron über Pilotenausbildung in Frankreich +++

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Der ukrainische Präsident Selenskyj sagt, er habe mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron eine "sehr wichtige Vereinbarung über die Ausbildung unserer Piloten in Frankreich" getroffen. Er und Macron hätten auch darüber gesprochen, was Frankreich zum Schutz der Stadt Odessa und der dortigen Region beitragen könne, sagt Selenskyj in einer Videoansprache.

+++ 22:01 Verteidigungsministerium in Kiew beschließt Neuerungen, wer als wehrfähig gilt +++
Das ukrainische Verteidigungsministerium hat eine geänderte Krankheitsliste genehmigt, die Ukrainer vom Militärdienst befreien. Wie "Ukrainian Military Pages" berichtet, wurden die Gesetzesänderungen am 18. August vorgenommen und traten am 25. August in Kraft. Ab sofort gelten Menschen mit klinisch geheilter Tuberkulose, Virushepatitis, langsam fortschreitenden Blutkrankheiten, Schilddrüsenerkrankungen mit geringfügigen Funktionsstörungen sowie HIV-positiven, aber symptomlosen Menschen als wehrfähig. Darüber hinaus wurden Menschen mit leichten psychischen Störungen, langsam fortschreitenden Erkrankungen des Zentralnervensystems und anderen in die Liste aufgenommen. Am 30. August kündigte Präsident Selenskyj eine Massenüberprüfung der Entscheidungen militärmedizinischer Kommissionen zur Ausstellung ärztlicher Bescheinigungen über Invalidität oder Untauglichkeit für den Militärdienst an.

+++ 21:28 Selenskyj feuert Resnikow, Wechsel soll alsbald erfolgen +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj kündigt an, er werde das Parlament bitten, Verteidigungsminister Olexij Resnikow zu entlassen. Dies solle noch in den kommenden Tagen geschehen, sagt Selenskyi in einer Video-Ansprache. Ersetzt werden solle Resnikow durch Rustem Umerow, den Leiter des wichtigsten Privatisierungsfonds der Ukraine. Der Wechsel käme dem größten Umbau des ukrainischen Verteidigungsapparats während des Krieges gleich.

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+++ 21:09 Ramaphosa: Keine Beweise für Waffenlieferung von Südafrika nach Russland gefunden +++
Der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa gibt an, eine Untersuchung der US-Behauptung, ein russisches Schiff habe Ende letzten Jahres in Südafrika Waffen erhalten, habe keine Beweise dafür geliefert. "Keiner der Vorwürfe bezüglich der Lieferung von Waffen an "Russland hat sich als wahr erwiesen", sagte Herr Ramaphosa in einer Ansprache an die Nation. "Es wurde keine Genehmigung für den Waffenexport erteilt und es wurden keine Waffen exportiert." Anfang des Jahres bezeichnete der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates des Weißen Hauses, John Kirby, Berichte, dass ein russisches Frachtschiff im Dezember 2022 Waffen von einem Hafen in Südafrika nach Russland transportiert habe, als "ernsthaftes Problem".

+++ 20:32 Gouverneur: Ukrainische Drohne setzt Gebäude im russischen Kurtschatow in Brand +++
Laut Roman Starowoit, Gouverneur der Region Kursk, ist heute Abend nach einem Angriff einer ukrainischen Drohne ein Nichtwohngebäude in der russischen Stadt Kurtschatow in Brand geraten. In einem Beitrag auf Telegram sagte er, es habe keine Verletzten gegeben. Die Feuerwehr habe das Gebäude bereits geräumt und Sicherheitskräfte seien vor Ort. Um welches Gebäude es sich handelt, sagte er nicht. Es kursieren Berichte, dass das Gebäude mit dem russischen Geheimdienst FSB in Verbindung steht. Dazu gibt es allerdings noch keine offizielle Bestätigung.

+++ 19:59 Resnikow: Werden Produktion von Kampfdrohnen stark erhöhen +++
Die Ukraine will die Herstellung von Kampfdrohen stark steigern. "Ich denke, dass es in diesem Herbst einen Boom bei der Produktion verschiedener ukrainischer Drohnen geben wird: fliegende, schwebende, kriechende und so weiter", sagt Verteidigungsminister Olexij Resnikow der Agentur Ukrinform. Ukrainischen Drohnenangriffe auf russisches Territorium haben in den vergangenen Wochen zugenommen.

+++ 19:23 Selenskyj spricht mit Macron über Möglichkeiten für sichere Seepassage +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj hat Einblick in sein heutiges Telefongespräch mit dem französischen Präsidenten Macron gegeben. Sie hätten Möglichkeiten besprochen, wie ein sicherer Seekorridor für Getreidelieferungen zustande kommen kann und auch die Sicherheit der Region Odessa stand demnach im Fokus des Gesprächs. "Wir kamen außerdem überein, im Anschluss an die entsprechende G7-Erklärung Gespräche über bilaterale Sicherheitsgarantien aufzunehmen", sagte Selenskyj. Er danke Frankreich dafür, dass das Land bei der Umsetzung der Friedensformel die Führung übernommen habe.

+++ 18:55 Kiews Verteidigungsminister erwartet F-16-Kriegseinsatz im Frühjahr +++
Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow erwartet den Einsatz der westlichen Kampfjets vom Typ F-16 gegen die russischen Angreifer im kommenden Frühjahr. In einem neuen Interview mit der staatlichen ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform sagte der Minister, dass neben der Ausbildung der Piloten an den Kampfjets auch die Infrastruktur im Land sowie Experten und Anlagen für die Wartung vorgehalten werden müssten. Deshalb dürfte es Frühjahr werden, bis die Maschinen tatsächlich an der Front zum Einsatz kämen. Die Niederlande, Dänemark und Norwegen haben der Ukraine F-16-Lieferungen zugesichert. Resnikow sagte, er habe mehrere Briefe schreiben müssen mit der Zusicherung, diese NATO-Waffen nicht gegen russisches Staatsgebiet einzusetzen.

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+++ 18:27 Ukraine meldet Zerstörung russischen Bootes im Schwarzen Meer +++
Die ukrainische Marine hat nach Militärangaben ein russisches Kriegsboot an der Schwarzmeer-Küste zerstört. Die feindliche Besatzung sei im Nordwesten des Schwarzen Meeres an Land gegangen, sechs Besatzer seien getötet und zwei verletzt worden, teilte die ukrainische Marine im Nachrichtenkanal Telegram mit. Auf einem ebenfalls veröffentlichten Video war aus Drohnenperspektive aus der Luft zu sehen, wie Menschen das Boot entladen und Dinge ans Ufer bringen. Wenig später folgt eine Explosion. Unabhängig überprüfbar waren die Angaben des Militärs nicht. Es gab keine Informationen, von wann die Aufnahme stammte.

+++ 17:59 82-Jährige baut Weizen an und backt Brot für ukrainische Soldaten +++
Die 82-jährige Olga Podwerniuk aus dem Dorf Wessele im Oblast Wolyn baut ihren eigenen Weizen an und backt daraus Brot für die ukrainischen Streitkräfte. Die Geschichte über die Frau mit 5 Enkeln und 7 Urenkeln hat Anton Gerashchenko, der Berater des ukrainischen Innenministeriums, auf seinem Kanal auf X (vormals Twitter) geteilt. "Junge Menschen sterben. Ich kann es nicht ertragen", wird die ältere Frau in einem TV-Beitrag zitiert.

+++ 17:33 Russland greift zehn ukrainische Regionen an +++
Nach Angaben regionaler Militärverwaltungen haben russische Truppen in den letzten 24 Stunden zehn Gebiete der Ukraine mit Drohnen, Artillerie und Mörsern angegriffen. Im Oblast Tschernihiw, das an Russland grenzt, wurden über 92 Explosionen gehört, es wurden jedoch keine Verletzten gemeldet. Bei einem russischen Mörserfeuer auf das Oblast Sumy wurde ein Zivilist getötet und sechs verletzt. Durch den Angriff wurden ein örtliches Gebäude, Autos und Objekte kritischer Infrastruktur beschädigt. Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft haben russische Streitkräfte heute ebenfalls die Dörfer Piwnitschne und Tychoniwka im Oblast Donezk angegriffen. Demnach wurde dabei ein Zivilist getötet und fünf weitere verletzt. Durch den Beschuss seien auch Wohngebäude und landwirtschaftliche Anlagen beschädigt worden, fügte die Generalstaatsanwaltschaft hinzu. Piwnitschne liegt am Stadtrand von Torezk, etwa 30 Kilometer südlich von Bachmut. Tychoniwka liegt etwa 20 Kilometer östlich von Kramatorsk. Im Gebiet Cherson griffen russische Truppen Dörfer und Städte an, verletzten vier Zivilisten und töteten einen 43-jährigen Mann.

+++ 16:51 Rumänien bezeichnet Moskauer Angriffe in Donauregion als "Widerspruch zu Völkerrecht" +++
Das Verteidigungsministerium in Bukarest hat die russischen Angriffe in der Donauregion als "ungerechtfertigt und in tiefem Widerspruch zu den Regeln des humanitären Völkerrechts" verurteilt. Dabei wurde aber betont, dass die Moskauer Drohnenangriffe "keine direkte militärische Bedrohung für das Staatsgebiet oder die Hoheitsgewässer Rumäniens darstellten". Mittlerweile hat die russische Armee angegeben, sie habe "Treibstofflager" im ukrainischen Hafen Reni angegriffen, der an der Donau liegt, die die Ukraine von Rumänien trennt.

+++ 16:22 Orbans Büroleiter dafür, Moskau Sicherheitsgarantien zu geben statt NATO-Mitgliedschaft an Kiew +++
Der Stabschef des ungarischen Premierministers Viktor Orban, Gergely Gulyas, behauptet, um Frieden in der Ukraine zu erreichen, müsse der Westen "Russland Sicherheitsgarantien geben, aber auf keinen Fall den Ukrainern eine NATO-Mitgliedschaft geben", wie der ungarische öffentlich-rechtliche Sender MTVA berichtet. Bei einer Universitätsveranstaltung erklärte Gulyas, Russland stelle keine Bedrohung für Mitteleuropa dar, da die russische Armee in der Ukraine "keine schnellen und durchschlagenden Ergebnisse erzielt" habe, wie die Nachrichtensendung Hirado zitierte. Der ungarische Beamte behauptet auch, dass die Ukraine ihre von russischen Streitkräften besetzten Gebiete wahrscheinlich nicht befreien werde. Laut Gulyas können effiziente Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau nur unter Beteiligung Washingtons stattfinden, während langfristige Friedensbemühungen den Einsatz von Friedenstruppen und andere ähnliche Entscheidungen umfassen müssten.

+++ 15:48 Ministerium: Russen haben mit Drohnen Hafeninfrastruktur angegriffen +++
Das ukrainische Verteidigungsministerium hat einen Angriff auf die Hafeninfrastruktur der Ukraine bestätigt und erklärt, dass 22 von 25 Kampfdrohnen abgeschossen wurden. Es handele sich laut Streitkräfte um einen Donauhafen unweit der ukrainischen Grenze zu Rumänien. (siehe 13:38) Es heißt, ein nach einem Treffer ausgebrochenes Feuer sei "schnell eingedämmt" worden, zwei Hafenmitarbeiter seien jedoch verletzt worden.

+++ 15:06 Armenischer Premierminister: "Moskau kann Sicherheitsbedürfnisse nicht erfüllen" +++
Der armenische Premierminister sagte, die Politik seines Landes, sich bei der Gewährleistung seiner Sicherheit ausschließlich auf Russland zu verlassen, sei ein strategischer Fehler gewesen. In einem Interview mit der italienischen Zeitung "La Repubblica" warf Nikol Pashinjan Russland vor, es habe es versäumt, die Sicherheit Armeniens angesichts der seiner Meinung nach Aggression des benachbarten Aserbaidschans in der abtrünnigen Region Berg-Karabach zu gewährleisten. Paschinjan deutete an, dass Moskau, das einen Verteidigungspakt mit Armenien und einen Militärstützpunkt dort habe, sein Land nicht als ausreichend pro-russisch betrachte und, dass er glaube, Russland sei dabei, die weitere Region des Südkaukasus zu verlassen. "Armeniens Sicherheitsarchitektur war zu 99,999 % mit Russland verbunden, auch wenn es um die Beschaffung von Waffen und Munition ging", sagte Paschinjan gegenüber "La Repubblica". "Aber heute sehen wir, dass Russland selbst Waffen, Waffen und Munition benötigt (für den Krieg in der Ukraine) und in dieser Situation ist es verständlich, dass die Russische Föderation, selbst wenn sie es wünscht, die Sicherheitsbedürfnisse Armeniens nicht erfüllen kann."

Nikol Pashinyan mit Wladimir Putin bei einem Gespräch in Krasnodar im Juni 2023.

Nikol Pashinyan mit Wladimir Putin bei einem Gespräch in Krasnodar im Juni 2023.

(Foto: picture alliance/dpa/RIA Host Photo Agency/POOL)

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+++ 14:30 Luftwaffe: Bereiten uns auf Massenangriffe auf die kritische Infrastruktur im Herbst vor +++
Die Ukraine verstärkt ihre Luftverteidigung, um sich auf mögliche Massenangriffe Russlands auf kritische Infrastruktureinrichtungen im Herbst vorzubereiten, sagte Luftwaffensprecher Yurii Ihnat. "Vor einem Jahr hatten wir überhaupt keine westlichen (Luftverteidigungs-)Systeme mittlerer Reichweite. Die ersten NASAMS und IRIS-T haben wir erst im vergangenen Herbst erhalten. Heute verfügen wir über eine Vielfalt an Luftverteidigungsgeräten, die vielleicht in keinem anderen Land zu finden sind“, sagte Ihnat im nationalen Fernsehen. Dem Beamten zufolge ergänzen die vom Westen bereitgestellten Luftverteidigungssystem-Modelle aus der Sowjetzeit das Arsenal der Ukraine, wie die S-300 und Buk. "Diese Vielfalt (der Luftverteidigungsausrüstung) funktioniert und bringt Ergebnisse. Das einzige Problem ist, dass dies für ein so großes Land nicht ausreicht, sodass wir gezwungen sind, die Luftverteidigung lokal einzusetzen und uns auf den Schutz von Städten und strategischen Einrichtungen zu konzentrieren."

+++ 13:58 Erdogan-Berater sieht "führende Rolle" der Türkei bei Treffen mit Putin +++
Der türkische Präsident Tayyip Erdogan und Wladimir Putin wollen sich bei ihrem Treffen am Montag auf das Schwarzmeergetreideabkommen konzentrieren, sagte Erdogans oberster außenpolitischer Berater für Außen- und Sicherheitspolitik, Akif Cagatay Kilic. Die Türkei wolle versuchen Moskau zu dem Abkommen zurückzubringen, sagte er in einem Interview mit dem Fernsehsender A Haber. "Wir spielen hier eine führende Rolle. Wir sehen eine starke Unterstützung aus der ganzen Welt für die Verwirklichung des Getreidekorridors. Wir sind vorsichtig, aber wir hoffen auf einen Erfolg, weil es sich um eine Situation handelt, die die ganze Welt betrifft." Die Donau ist seit Juli, als Russland eine von den Vereinten Nationen und der Türkei ausgehandelte Vereinbarung aufkündigte, die Kiew eine sichere Durchfahrt für die Ausfuhr von Getreide, Ölsaaten und Pflanzenölen über das Schwarze Meer ermöglicht hatte, zur Hauptroute der Ukraine für Getreideexporte geworden.

+++ 13:38 Ukraine meldet russische Angriffe auf ziviles Industriegelände an der Donau +++
Bei einem russischen Angriff auf ein ziviles Industriegelände an der Donau im Südwesten der Ukraine sind ukrainischen Angaben zufolge zwei Menschen verletzt worden. "Der Feind hat zivile Industrieinfrastruktur im Bereich der Donau angegriffen", teilte die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft im Onlinedienst Telegram mit. Die Verletzten seien in ein Krankenhaus gebracht worden. Das russische Militär vermeldete einen Angriff auf einen Donauhafen unweit der ukrainischen Grenze zu Rumänien. "Die russische Armee hat heute Nacht einen Gruppen-Drohnenangriff auf Treibstofflager zur Versorgung der ukrainischen Streitkräfte im Hafen von Reni in der Region Odessa ausgeführt", hieß es in einer Erklärung. Dabei seien alle anvisierten Ziele getroffen worden. Die Donau-Häfen an der Grenze zu Rumänien sind seit Russlands Ausstieg aus dem Getreideabkommen im Juli zu wichtigen Umschlagplätzen für ukrainische Getreideexporte geworden. Seit seinem Ausstieg griff Moskau verstärkt die ukrainische Hafeninfrastruktur am Schwarzen Meer und an der Donau an.

+++ 13:00 Bericht: Hacker mit Russland-Verbindung veröffentlichen geheime Informationen über britisches Militär +++
Geheime Sicherheitsinformationen über britische Militär- und Geheimdienststandorte wurden laut einem Bericht von Hackern mit Verbindungen zu Russland ins Internet gestellt. Die Hacker veröffentlichten Tausende von Seiten mit Daten, die Kriminellen helfen könnten, in die Atom-U-Boot-Basis HMNB Clyde, das Chemiewaffenlabor Porton Down und einen GCHQ-Abhörposten einzudringen, schreibt der britische Daily Mirror. Auch Informationen über Hochsicherheitsgefängnisse und einen militärischen Standort, der für die Cyberverteidigung von zentraler Bedeutung ist, wurden bei dem Überfall der Gruppe LockBit gestohlen. Die Informationen wurden in das Dark Web des Internets gestellt, auf das man mit spezieller Software zugreifen kann.

+++ 12:09 Öldepot in St. Petersburg steht offenbar in Flammen +++
In St. Petersburg steht lokalen russischen Medien Fontanka zufolge ein Ruchi-Öldepot in Brand. Fotos zeigen Rauchsäulen, die über dem Gelände aufsteigen. Nach Angaben des russischen Ministeriums für Notfallsituationen wurde der Brand in der zweitgrößten Stadt Russlands gegen 11 Uhr Ortszeit gemeldet. Der Schweregrad des Brandes, der einen Hangar betrifft, soll gegen 11:18 Uhr Ortszeit nochmal erhöht worden sein, schreibt die "Kyiv Independent". Todesopfer soll es keine gegeben haben. Seit Beginn des Krieges gegen die Ukraine wurden mehrere Öldepots, Flughäfen und andere Infrastruktureinrichtungen auf russischem Gebiet angegriffen.

+++ 11:39 Ukrainischer Oligarch wegen Verdacht auf Geldwäsche und Betrug festgenommen +++
Der ukrainische Oligarch Ihor Kolomojskyj ist wegen des Verdachts auf Betrug und Geldwäsche festgenommen worden. Ein Gericht in Kiew habe eine zweimonatige Untersuchungshaft für den früheren Unterstützer des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj angeordnet, berichtete Radio Swoboda am Sonntag. Zugleich wurde demnach eine Kaution in Höhe von umgerechnet rund 12,7 Millionen Euro festgelegt. Der ukrainische Sicherheitsdienst SBU erklärte, Kolomojskyj werde des Betrugs und der illegalen Beschaffung von Eigentum verdächtigt. Der Milliardär erschien am späten Samstagabend zu einer Anhörung in einem Kiewer Bezirksgericht.

+++ 10:44 General: Ukraine versetzt russischen Bodentruppen bei Bachmut "vernichtenden Schlag" +++
Ukrainische Streitkräfte rücken an der Frontlinie bei Bachmut weiter vor. Das berichtet Generaloberst Oleksandr Syrskyi, Befehlshaber der Bodentruppen, über Telegram. "Die Soldaten zerstören ständig russische Ausrüstung und Arbeitskräfte", heißt es in dem Bericht. Die 22. Separate Mechanisierte Brigade sei vor Ort im Einsatz. Ein BM-21 "Grad"-Raketensystem habe der feindlichen Infanterie einen vernichtenden Schlag versetzt, so Syrskyi, und postete dazu ein Video. "Die Kampfhandlungen gehen weiter", schließt er den Bericht ab.

+++ 10:15 USA wollen Ukraine wohl AMRAAM-Luft-Luft-Raketen mit großer Reichweite liefern +++
Mehreren Berichten zufolge planen die USA, die Ukraine mit AMRAAM-Luft-Luft-Raketen mit einer Reichweite von 160 bis 180 Kilometern zu beliefern. Dies würde es der Ukraine ermöglichen, russische Flugzeuge zu treffen, ohne sich in Reichweite der russischen Luftverteidigung zu befinden, sagte Yuri Ignat, Sprecher der ukrainischen Luftwaffe.

+++ 09:34 Medwedew: 280.000 neue Soldaten unter Vertrag genommen +++
Rund 280.000 Menschen haben sich in diesem Jahr bisher für den Dienst in den russischen Streitkräften verpflichtet, sagte der stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates, der ehemalige Präsident Dmitri Medwedew. "Nach Angaben des Verteidigungsministeriums wurden seit dem 1. Januar rund 280.000 Personen in die Reihen der Streitkräfte auf Vertragsbasis aufgenommen, darunter auch Reservisten", zitierte die staatliche Nachrichtenagentur TASS Medwedew mit diesen Worten. Letztes Jahr kündigte Russland einen Plan zur Aufstockung seiner Streitkräfte um mehr als 30 Prozent auf 1,5 Millionen an - eine ehrgeizige Aufgabe, die durch die hohen, aber nicht genannten Verluste noch erschwert wurde.

+++ 09:08 London: Russland wirbt Migranten als Soldaten an - teils durch Zwang +++
Russland wirbt seit Mai 2023 nach britischen Angaben Migranten aus Zentralasien sowie Menschen in Nachbarländern als Soldaten für den Krieg gegen die Ukraine an. "Es gibt mindestens sechs Millionen Migranten aus Zentralasien in Russland, die der Kreml vermutlich als potenzielle Rekruten ansieht", teilte das britische Verteidigungsministerium mit. Russlands Ziel sei, vor der für 2024 geplanten Präsidentenwahl eine weitere unpopuläre Mobilmachung zu vermeiden. "Ausländer auszubeuten, erlaubt dem Kreml angesichts steigender Verluste, zusätzliches Personal für seine Kriegsanstrengungen zu gewinnen". Mit Stand Ende Juni habe Russland Werbeanzeigen in Nachbarstaaten wie Armenien oder Kasachstan geschaltet und locke mit einer Anzahlung von 495.000 Rubel (aktuell 4750 Euro) und Monatslöhnen ab 190.000 Rubel. Das ist deutlich mehr als der Durchschnittslohn. Auch von Zwang ist die Rede: In der besetzten südukrainischen Stadt Mariupol seien usbekische Bauarbeiter genötigt worden, sich dem russischen Militär anzuschließen.

+++ 08:44 Verkehr auf Krim-Brücke kurzzeitig unterbrochen +++
Der Verkehr auf der Hauptbrücke, die das russische Festland mit der Halbinsel Krim verbindet, wurde am Morgen kurz unterbrochen, teilte der von Russland installierte Betreiber der Brücke auf Telegram mit. Die Verwaltung gab den Grund für die Unterbrechung nicht bekannt. Das russische Verteidigungsministerium teilte jedoch am frühen Samstag mit, dass seine Streitkräfte ein unbemanntes ukrainisches Boot und drei Marinedrohnen zerstört hätten, die bei einem Angriffsversuch auf die Krim-Brücke eingesetzt worden seien. Mittlerweile sei der Verkehr nach der Unterbrechung wieder aufgenommen worden. Die Brücke war in den letzten Monaten vermehrt Ziel von Drohnenangriffen aus der Luft und von See aus.

+++ 08:25 Ukrainischer Generalstab schätzt Russlands Verluste auf 264.660 Soldaten +++
Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte teilte mit, dass Russland seit dem Beginn seiner groß angelegten Invasion am 24. Februar letzten Jahres 264.660 Soldaten in der Ukraine verloren haben soll. In dieser Zahl sind 600 Verluste enthalten, die die russischen Streitkräfte allein in den letzten Tagen erlitten haben.

+++ 07:44 Ukrainischer General: Zweite Verteidigungslinie der Russen viel schwächer als Erste +++
Der Kommandeur der ukrainischen Truppen im Süden, General Oleksandr Tarnawskyi, schätzt, dass die Russen in die erste Verteidigungslinie etwa 60 Prozent ihrer Zeit und Ressourcen investiert hätten, in die zweite und dritte dagegen nur 20 Prozent. Das sagte er in einem Interview mit dem britischen "Guardian". Grund dafür sei, dass Russland den Durchbruch der ersten Verteidigungslinie in Saporischschja nicht erwartet hätte. Er rechne deshalb mit schnelleren Erfolgen, da die zweite Verteidigungslinie schwächer sei, so der General, der die südliche Gegenoffensive anführt. Seiner Einschätzung zufolge leidet die russische Armee unter einem raschen Verlust an Personalreserven.

+++ 06:54 Ukraine meldet russischen Drohnenangriff auf Region Odessa +++
Bei einem russischen Drohnenangriff auf die Schwarzmeer-Region Odessa sind nach Angaben der Ukraine zwei Zivilisten verletzt worden. Der Angriff am frühen Morgen habe dreieinhalb Stunden gedauert, erklärt die ukrainische Luftwaffe auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. Russland habe 25 Schahed-Drohnen aus iranischer Produktion eingesetzt, von denen 22 abgeschossen worden seien. Bei dem Angriff seien Hafen-Einrichtungen getroffen und beschädigt worden.

+++ 06:17 Ukraine soll erste russische Verteidigungslinie bei Saporischschja durchbrochen haben +++
Der Kommandeur der ukrainischen Truppen im Süden, General Oleksandr Tarnawskyi, bestätigt in einem Interview mit dem britischen "Observer", seine Einheiten hätten die erste, am stärksten befestigte Verteidigungslinie der Russen durchbrochen. Dem General zufolge befindet sich das ukrainische Militär zwischen der ersten und zweiten Linie im Gebiet Robotyne-Werbowe. Die ukrainischen Streitkräfte könnten sich leichter weiterbewegen, da sie sich auf dem zurückeroberten Gebiet verschanzt hätten, versicherte Tarnawskyi.

+++ 04:55 Ukrainischer Vormarsch im Süden: Russische Armee sendet Hilferuf an geschassten Kommandeur +++
Während die ukrainische Armee nach der Überwindung der russischen Verteidigungsanlagen im Süden weiter in Richtung Melitopol vorrückt, berichtet das US-Institut für Kriegsstudien ISW von einer Verzweiflungstat der in der Region stationierten russischen Offiziere der 58. Armee. Weil sich ihre Lage im Oblast Saporischschja verschlechtere, kontaktierten die Soldaten hilfesuchend ihren abgesetzten Kommandeur, Generalmajor Iwan Popow, schreibt das ISW mit Verweis auf Insider. Popow war Anfang Juli kaltgestellt worden, weil er die oberste Armeeführung in Moskau hatte umgehen wollen und die Schwierigkeiten in der Südukraine direkt an den russischen Präsidenten Putin melden wollte. Offenbar haben die neuen Befehlshaber an diesem Frontabschnitt das Vertrauen ihrer Untergebenen bisher nicht gewonnen, schreibt das ISW.

+++ 02:45 Nach Prigoschins Tod: Wagner-Söldner verlieren alle Rechte +++
Verwundete Mitglieder der Söldnergruppe Wagner werden offenbar aus den Krankenhäusern entlassen, ohne dass ihre Behandlung abgeschlossen ist. Das berichtet etwa der russische Telegram-Kanal "Mozhemobyasnit" (MO, deutsch: "Wir können es erklären"). Die Zahlungen für medizinische Versorgung wurden demnach eingestellt, und auch die Zahlungen und Leistungen an Familien der Söldner wurden eingestellt. Die Autoren von MO folgern, dass der Kreml nach dem gewaltsamen Tod von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin abrupt seine Verpflichtungen gegenüber den Söldnern gekappt habe. Wagner-Kämpfern werde der Veteranenstatus verweigert, heißt es auf Pointmedia mit Verweis auf Chats der Söldner und ihrer Familien.

+++ 00:10 Flop für den Kreml: Russischer Propagandafilm läuft vor leeren Kinos +++
Der russische Propaganda-Film "The Witness" entwickelt sich zum Kassenflop. Mit einem Budget von 200 Millionen Rubel (1,7 Millionen Euro) spielt der Film in den ersten beiden Wochen seit seiner Premiere weniger als 14 Millionen Rubel (130.000 Euro) ein, schreibt der "Guardian". Zuschauer im ganzen Land berichten von leeren Kinosälen. "Ich hatte bereits alle anderen Filme gesehen und hatte einen freien Abend, also beschloss ich, mir "The Witness" einfach anzuschauen", zitiert die Zeitung einen Russen, der anonym bleiben will. "Als ich im Theaterraum ankam, dachte ich, die Vorstellung sei beendet, weil er so leer war." Der Film handelt von einem belgischen Geiger, der kurz vor dem russischen Angriff auf die Ukraine in Kiew auftritt und dort überall vermeintliche Nazis zu Gesicht bekommt. Diese "Wahrheit" will er dann der Welt überbringen.

Kassengift: The Witness.

Kassengift: The Witness.

(Foto: AP)

+++ 23:16 Selenskyj: Zwei Getreideschiffe durchbrechen russische Blockade +++
Trotz der russischen Seeblockade haben nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Selenskyj zwei weitere Frachtschiffe den von Kiew eingerichteten Getreidekorridor passiert. "Die Ukraine stellt die Freiheit der Seefahrt im Schwarzen Meer wieder her", teilt Selenskyj am Abend auf der Plattform X (vormals Twitter) mit. Details zu den Schiffen, die nun erfolgreich ausgelaufen sind, nannte Selenskyj nicht. Allerdings war schon am Vortag auf dem Internetportal Marinetraffic, das Schiffsbewegungen anzeigt, zu sehen, wie zwei Frachter den südukrainischen Schwarzmeerhafen Piwdennyj circa 20 Kilometer östlich von Odessa verließen.

+++ 22:16 Charkiw nutzt umgebaute U-Bahn als Lehrerzimmer +++
Unter dem Beschuss russischer Bomben werden in Charkiw ungefähr 1.000 Schüler und Schülerinnen fortan in einer umgebauten U-Bahn unterhalb der Stadt unterrichtet. "Das ist der erste Schritt, und wenn die Eltern sehen, welche Bedingungen hier geschaffen werden, wird die Zahl der Bewerber sicher steigen", sagte Bürgermeister Ihor Terechow auf Telegram. "Keine andere Stadt auf der Welt hat Erfahrung mit solchen Dingen - Charkiw ist die erste", sagte Terechow.

+++ 21:45 Moskauer greifen laut Bericht häufiger zur Versicherung gegen Kamikaze-Drohnen +++
Unter russischen Bürgern und Unternehmen steigt die Nachfrage nach Kamikaze-Drohnenversicherungen, wie die russische Tageszeitung "Iswestija" berichtet. Demnach hätten einige Versicherer sogenannte Terrorpakete verkauft, andere hätten sich bereit erklärt, für "herabfallende Flugobjekte" aufzukommen. Die Anfragen seien besonders im Grenzgebiet und in Moskau am stärksten gestiegen, heißt es in der russischen Zeitung. Ukrainische Drohnenangriffe in Belgorod, Kursk, Moskau und anderen Regionen sind in den letzten Monaten häufiger geworden.

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Quelle: ntv.de, ysc/vmi/dpa/rts/AFP

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