Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:22 Ukraine macht neue Schulden fürs Militär +++
Die Ukraine stockt ihre Militärausgaben bis zum Jahresende um umgerechnet etwa zehn Milliarden Euro auf. Präsident Wolodymyr Selenskyj unterzeichnet dazu eine entsprechende Änderung des Staatshaushalts. Dem neuen Etat zufolge sind bis Jahresende 386,9 Milliarden Hrywnja (knapp 10,5 Milliarden Euro) an zusätzlichen Ausgaben vorgesehen. Den Löwenanteil von knapp zehn Milliarden Euro erhält das Verteidigungsministerium. Der Rest wird auf die übrigen Sicherheitsorgane aufgeteilt. "Zur Deckung der Mehrausgaben aus dem allgemeinen Staatshaushalt wurde die Binnenverschuldung erhöht und der Höchstbetrag der Staatsverschuldung zum 31.12.2022 entsprechend angehoben", teilt die Parlamentsverwaltung in Kiew mit. Infolge des russischen Angriffskriegs sind die ukrainischen Verteidigungsausgaben nach offiziellen Angaben auf das Zehnfache gestiegen.
+++ 22:26 Ukraine soll laut russischer Quellen Angriff auf Kreminna vorbereiten +++
Nach Angaben russischer Militärblogger und vor Ort stationierter russischer Soldaten, soll ein großer Angriff der ukrainischen Truppen auf die Stadt Kreminna im Osten des Landes bevorstehen. Nachdem die ukrainischen Truppen in der Region Charkiw binnen weniger Tage viele Ortschaften befreiten, kam die Gegenoffensive zwischenzeitlich wieder zum Erliegen. Russische Truppen versuchten entlang der Städte Kreminna und Swatowe eine Verteidigungslinie aufzubauen. Kreminna liegt etwa 25 Kilometer nordwestlich der beiden Großstädte Lyssytschansk und Sjewjerodonezk. Sollte das ukrainische Militär die Stadt erobern, wäre der Weg in Richtung der Großstädte frei. Unabhängig überprüfen lassen sich Angriffspläne nicht. Gerade vor größeren Offensiven verhängte die Ukraine zuletzt immer wieder Informationssperren, um den Erfolg nicht zu gefährden.
+++ 22:17 IWF-Chefin Georgieva glaubt, Hilfszusagen an Ukraine für 2023 reichen +++
Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kristalina Georgieva, ist zuversichtlich, dass die Hilfszusagen der EU und der USA zur Unterstützung der Ukraine für 2023 ausreichen, wenn sich der Krieg nicht noch weiter verschlimmert. "Ja, wir würden ins Jahr 2023 mit ausreichend finanzieller Unterstützung für die Ukraine gehen", sagt Georgieva in Brüssel. "Wenn wir ins kommende Jahr schauen, sind die Zahlen beachtlich", betont die IWF-Chefin. Die USA und die EU hätten jeweils neue Mittel zugesagt, um den ukrainischen Haushalt über Wasser zu halten. Allerdings hebt Georgieva auch hervor, dass die Aussichten für die Ukraine sehr unsicher seien. Aufgrund des russischen Angriffskrieges ist die finanzielle Situation der Ukraine katastrophal. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat deshalb an internationale Geldgeber appelliert, das Haushaltsloch des Landes von umgerechnet rund 38 Milliarden Euro zu stopfen.
+++ 21:51 Putin bezeichnet sich als Freund Europas +++
Russland ist nicht für die Krise in Europa verantwortlich, sondern die Staats- und Regierungschefs der europäischen Länder, sagt der russische Präsident Wladimir Putin. Russland sei nicht der Feind Europas und habe niemals böswillige Absichten gegenüber Europa gehabt.
+++ 21:30 Norwegisches Gericht lässt Sohn von Putin-Vertrautem frei +++
Ein norwegisches Gericht lässt Andrej Jakunin, den Sohn von Wladimir Jakunin, dem ehemaligen Chef des staatlichen russischen Eisenbahnunternehmens, frei, berichtet der russische Dienst der BBC unter Berufung auf den Fernsehsender NRK. Wladimir Jakunin ist Mitglied der Ozero-Kooperative (eine Kooperative, die zum inneren Kreis von Wladimir Putin gehört) und ein enger Vertrauter des russischen Präsidenten. Das Gericht stimmt der Verteidigung zu und entscheidet, dass der Mann keine Straftat begangen hat, so Jakunins Anwalt gegenüber NRK. Yakunin wurde am 17. Oktober festgenommen und stand in Tromsø vor Gericht. Er wurde für zwei Wochen in Gewahrsam genommen. Berichten zufolge wurde er verhaftet, weil er eine Drohne auf der Insel Spitzbergen gestartet hatte. Nach norwegischem Recht ist es Russen untersagt, Drohnen im norwegischen Luftraum zu starten.
+++ 21:14 Ukrainischer Generalstab: Russland würde bei Rückzug "verbrannte Erde" hinterlassen +++
Während ihres Rückzugs werden die russischen Truppen wahrscheinlich Wohnhäuser in die Luft jagen und eine von Menschen verursachte Katastrophe im Kernkraftwerk Saporischschja verursachen, sagt der stellvertretende Generalstabschef Oleksii Hromov. Dies wird die vorübergehend besetzten Gebiete in "verbrannte Erde" verwandeln und der Infrastruktur schweren Schaden zufügen", so Hromow. Ihm zufolge würde der mögliche Terroranschlag auf das Kraftwerk Saporischschja darauf abzielen, "das Kraftwerk endgültig außer Betrieb zu setzen und eine lokale, von Menschen verursachte Katastrophe zu verursachen".
+++ 20:52 Weiteres Massengrab in Region Charkiw entdeckt +++
Ukrainische Behörden entdecken ein weiteres Massengrab: Im Bezirk Borowskij der Region Charkiw wurden mindestens 17 Leichen von Zivilisten und Militärangehörigen gefunden, berichtet die Nationalgarde des Landes. "Anwohner berichteten den Ermittlern, dass die Bewohner die Leichen in der ganzen Gegend eingesammelt haben. Am 13. April fuhren sie mit zwei Lastwagen vor, gruben mit einem Bagger ein bis zu drei Meter tiefes Loch und luden alle Leichen dort ab. Die Grabstätte wurde dann mit Panzern eingeebnet", heißt es in dem Bericht. Alle Leichen werden zur gerichtsmedizinischen Untersuchung geschickt, um die Todesursache festzustellen, so die Nationalgarde.
+++ 20:33 Sunak und Scholz über weitere Unterstützung der Ukraine einig +++
Der neue britische Premierminister Rishi Sunak und Kanzler Olaf Scholz stimmen in der Notwendigkeit überein, die Ukraine im Kampf gegen Russland weiter zu unterstützen. Das teilt das Büro des Premierministers nach einem Telefonat der beiden Regierungschefs mit. Der Druck auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin müsse durch "robuste" Sanktionen aufrechterhalten werden.
+++ 20:15 Putin nennt Xi "engen Freund" und Erdogan "starken Führer" +++
Der russische Präsident Wladimir Putin hebt die Beziehungen seines Landes zum NATO-Mitglied Türkei und zu China hervor. Die Türkei sei ein zuverlässiger Partner, sagt Putin bei einer weit ausholenden Rede in Moskau. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sei ein starker Führer. Es gebe viele gemeinsame Interessen beider Länder. Erdogan und die Türkei seien kein leichter Partner. Aber es gebe den Wunsch zur Verständigung. Die Beziehungen Russlands zu China seien sehr offen und effektiv. Der Handel zwischen beiden Ländern nehme zu. Den chinesischen Präsidenten Xi Jinping bezeichnet Putin als "Freund", China sei ein "enger Freund" Russlands.
+++ 20:00 Russland meldet keine Opfer bei Drohnenangriff auf Kraftwerk in Sewastopol +++
Bei dem Drohnenangriff auf ein Kraftwerk in Sewastopol auf der besetzten Halbinsel Krim, soll es nach russischen Angaben keine größeren Schäden gegeben haben. Das teilt der Chef der Stadtverwaltung, Michail Raswoschajew mit. Bei dem Angriff in der Nacht sei zwar ein Transformator in Brand geraten, der aber sei nicht am Netz gewesen. Niemand sei verletzt worden, Auswirkungen auf die Stromversorgung der Hafenstadt gebe es nicht. Die Drohne sei noch beim Anflug auf das Kraftwerk abgefangen worden, heißt es. Warum es trotzdem zu einem Feuer kam, ist unklar.
+++ 19:42 Joe Biden erteilt bilateralem Treffen mit Wladimir Putin auf G20-Gipfel Absage +++
Das Weiße Haus erteilt einem möglichen bilateralen Treffen von US-Präsident Joe Biden mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin beim G20-Gipfel in Bali eine Absage. "Er hat keine Absicht, sich mit Wladimir Putin zusammenzusetzen", sagt der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby. Putin hatte kürzlich gesagt, er sehe "ehrlich gesagt keine Notwendigkeit" für ein bilaterales Treffen mit Biden bei dem G20-Gipfel Mitte November. Ohnehin ist bislang unklar, ob Putin nach Indonesien reisen wird.
+++ 19:24 Russlands Parlament erlaubt offiziell Mobilisierung von Straftätern +++
Das russische Parlament verabschiedet in dritter Lesung einen Gesetzentwurf, der die Mobilisierung von Personen legitimiert, die wegen schwerer Straftaten noch nicht rechtskräftig verurteilt sind. Nach der Liste der Ausnahmen zu urteilen, können Vergewaltiger und Mörder in den Krieg in der Ukraine geschickt werden. Wie RBC berichtet, wird in dem Gesetzentwurf vorgeschlagen, eine Klausel des Mobilmachungsgesetzes zu ändern, wonach Personen, die wegen schwerer Straftaten verurteilt wurden, nicht früher eingezogen werden können. Obwohl das Gesetz erst jetzt in letzter Lesung verabschiedet ist, hat die militärische Rekrutierung von Häftlingen, die wegen schwerer Verbrechen für den Krieg in der Ukraine verurteilt wurden, schon vor langer Zeit begonnen - ohne legitime Gründe. Im September ist ein Video aufgetaucht, in dem Jewgeni Prigoschin die Insassen der Strafkolonie Nr. 6 in Yoshkar-Ola rekrutiert, um sie in die Ukraine zu schicken. Auf dem Video ist zu sehen, wie er vor einer Reihe von Häftlingen eine Ansprache über die Dienstbedingungen hält.
+++ 19:06 Putin weiß angeblich wo Ukraine "schmutzige Bombe" bauen will +++
Mit Blick auf eine "schmutzige Bombe", deren Entwicklung Russland zuletzt der Ukraine vorgeworfen hatte, sagt Russlands Präsident Wladimir Putin, die Ukraine habe die Technologie, um eine solche Bombe zu bauen. Er wisse auch in etwa, wo dies geschehe, sagt Putin bei einem Auftritt auf einem Diskussionsforum. Mit Verweis auf Verteidigungsminister Sergej Schoigu fügt er hinzu: "Ich habe Schoigu die Anweisung gegeben, alle Kollegen abzutelefonieren." Russland habe es indes nicht nötig, eine solche Bombe zu platzieren. Zu Atomwaffen sagt Putin, Russland habe eine Militärdoktrin, die auch den Einsatz einer Atombombe beinhalte. Dies sei aber nur für den Verteidigungsfall gedacht.
+++ 18:44 USA warnen Russland vor Abschuss von US-Satelliten +++
Nach den Drohungen Russlands mit dem Abschuss von US-Satelliten warnen die USA vor solchen Angriffen. "Ich möchte nur sagen, dass es auf jeden Angriff auf die US-Infrastruktur eine Reaktion geben wird, und zwar eine, die der Bedrohung unserer Infrastruktur angemessen ist", sagt der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby. Russland hatte zuvor mit dem Angriff auf kommerzielle US-Satelliten gedroht, sollten diese im Ukraine-Krieg weiter zur Datenweitergabe an Kiew genutzt werden. Konstantin Woronzow, Vertreter des russischen Außenministeriums bei den Vereinten Nationen hatte einem Tass-Bericht zufolge in der Nacht zum Donnerstag gesagt, es sei eine gefährliche Tendenz, dass die USA zivile Satelliten für militärische Konflikte nutze. "Die quasi-zivile Infrastruktur kann damit zum legitimen Ziel eines Gegenschlags werden", wurde Woronzow zitiert. Der Westen setze damit die zivile Raumfahrt, aber auch viele soziale und wirtschaftliche Projekte auf der Erde einem Risiko aus. Kirby antwortet darauf, gefährlich und provokativ sei der Krieg, den der russische Präsident Wladimir Putin in der Ukraine führe. Man unterstütze die Ukraine weiterhin - und an diesem Ansatz werde sich auch nichts ändern.
+++ 18:26 Russland leitet erstes Strafverfahren wegen Befehlsverweigerung ein +++
Das russische Ermittlungskomitee leitet das erste Strafverfahren wegen "Befehlsverweigerung in Kriegszeiten" ein, berichtete der Rechtsanwalt und Menschenrechtsaktivist Pawel Tschikow. Bei dem Beschuldigten handelt es sich um einen Vertragssoldaten, der sich weigerte, an "Kampfeinsätzen" teilzunehmen - sein Name sowie die Region, aus der er stammt, werden nicht bekannt gegeben. Das Verfahren wird auf der Grundlage von Artikel 332 des Strafgesetzbuches der Russischen Föderation eingeleitet - "Verweigerung der Ausführung eines Befehls eines Vorgesetzten durch einen Untergebenen während des Kriegsrechts oder in Kriegszeiten sowie die Weigerung, an militärischen oder Kampfhandlungen teilzunehmen". Dieser Abschnitt des Gesetzes wurde durch die vom russischen Gesetzgeber im September verabschiedeten Änderungen im Zusammenhang mit der Mobilmachung eingeführt. Die Strafe nach diesem Paragraphen beträgt zwei bis drei Jahre Gefängnis.
+++ 18:04 Bachmut droht zur Geisterstadt zu verkommen +++
Kein Strom, doch Trümmer und Müll, soweit das Auge reicht: Die Stadt Bachmut im Oblast Donezk ist nach mehreren Monaten heftigen Beschusses nur noch ein Schatten ihrer selbst. Nur wenige halten es noch dort aus. Evakuierungshelfer verzeichnen immer mehr Menschen, die fliehen.
+++ 17:48 Russische Mobilisierung laut Ukraine nur offiziell beendet - faktisch wird noch eingezogen +++
Nach Angaben des stellvertretenden Generalstabschefs Oleksii Hromov geht die Mobilisierung in Russland trotz anders lautender Erklärungen des Kremls weiter. "Nur die öffentlichen Aktivitäten im Zusammenhang mit der Einberufung wurden gestoppt, während der Prozess der Zustellung von Vorladungen an Männer zu Hause oder am Arbeitsplatz weitergeht", so Hromow. "Der Haupteinsatz der Mobilisierten in der Kampfzone wird in etwa 1,5 bis 2 Wochen erwartet." Am 14. Oktober erklärte der russische Präsident Wladimir Putin, die Mobilisierung werde "in etwa zwei Wochen" beendet sein. Das Institute for the Study of War bezeichnet diese Aussage als einen Versuch, "aus der Not eine Tugend zu machen", da Putin "wahrscheinlich seine Mobilisierung pausieren oder beenden muss, um bürokratische Ressourcen für die Wehrpflicht freizusetzen."
+++ 17:35 Putin: Wollten immer freundschaftliche Beziehung zum Westen und zur NATO +++
Der russische Präsident Wladimir Putin sagt, der Westen spiele ein "gefährliches, blutiges und schmutziges" Spiel. Früher oder später werde der Westen aber mit Russland über eine gemeinsame Zukunft reden müssen, erklärt er auf einer Veranstaltung in Moskau. Putin bekräftigt frühere Aussagen, wonach sein Land versucht habe, eine freundschaftliche Beziehung zum Westen und zur NATO aufzubauen. Man habe darauf aber negative Antworten bekommen. Der Westen versuche, Russland verwundbar zu machen und überziehe jene mit Sanktionen, die sich ihm nicht beugen wollten. Dabei fordere Russland den Westen nicht heraus, sondern wolle sich das Recht zu einer eigenen Entwicklung erhalten.
+++ 17:16 Wracks und Kadaver durchziehen einstige Idylle Chersons +++
Ukrainische Kämpfer haben Cherson von den russischen Besatzern befreit. Doch nichts in der einst idyllischen Region ist wie zuvor. Wracks von Panzern und Autos, Ruinen von Wohnhäusern und Kadaver von Tieren zeugen vom Grauen, das hier noch immer Realität ist.
+++ 16:58 Russischer TV-Bericht verrät Ukraine Koordinaten für HIMARS-Angriff +++Der Bericht des Russland-24-Korrespondenten Boris Maksudow könnte den ukrainischen Streitkräften geholfen haben, den Angriff auf verbliebene Treibstofftanks in Schachtarsk bei Donezk durchzuführen. Am Morgen zeigt Maksudow in einer Live-Übertragung vom Bahnhof der Stadt, wo am Abend des 26. Oktober ein Großbrand ausgebrochen war, dass einige Treibstofftanks noch intakt sind. Einige Stunden später bricht an gleicher Stelle erneut ein Feuer aus. Die kremlnahen Medien schreiben, dies sei die Folge von drei HIMARS-Raketeneinschlägen. Nach Angaben des "Notfallministeriums" in der annektierten Region Luhansk wurden bei dem Brand am 26. Oktober 20 Treibstofftanks beschädigt.
+++ 16:39 Russland droht mit Vergeltung für beschlagnahmte Vermögen russischer Bürger +++
Russland droht für den Fall einer Beschlagnahme von Vermögen des Staates oder seiner Bürger durch die Europäische Union mit Vergeltung. Dies wäre "Diebstahl", sagt die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa, angesprochen auf Äußerungen von europäischen Staats- und Regierungschefs, wonach russische Vermögenswerte in der EU beschlagnahmt werden könnten. "Die EU-Justiz weigert sich, das Eigentum der Russen zu schützen", sagt sie.
+++ 16:20 Resnikow: Putin "wird keine Atomwaffen einsetzen" +++
In einer Pressekonferenz äußert der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow, dass er persönlich nicht mit einem Einsatz von Atomwaffen seitens Russland rechnet. Zudem erläutert er, weshalb die ukrainische Gegenoffensive in Cherson nicht so gut vorangeht wie in Charkiw.
+++ 15:57 Bereits knapp 1000 Ukrainer aus russischer Gefangenschaft entlassen +++
Nach Angaben der stellvertretenden Verteidigungsministerin Hanna Maliar wurden seit dem 24. Februar 978 Ukrainer aus russischer Gefangenschaft entlassen, darunter 99 Zivilisten. Nach Angaben des Sprechers des Sicherheitsdienstes, Artem Dekhtiarenko, hat die Ukraine auch die Leichen von 579 Soldaten zurückgegeben. Am 26. Oktober erklärt der Leiter des Präsidialamtes, Andriy Yermak, dass zehn Kriegsgefangene aus russischer Gefangenschaft entlassen worden seien. Außerdem hat die Ukraine die Leiche eines getöteten freiwilligen US-Soldaten zurückgegeben.
+++ 15:41 Estnischer Außenminister fordert drei Prozent Militärausgaben aller NATO-Mitglieder+++
Es sei "unerlässlich", dass alle NATO-Mitglieder mindestens drei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP) für die Verteidigung ausgeben, sagt Estlands Außenminister Urmas Reinsalu der BBC. Er bezeichnet den Einmarsch Russlands in die Ukraine als einen "Game-Changer". "Um unsere Werte - die auf Regeln basierende Ordnung - zu verteidigen, müssen wir auch in die Waffen investieren", so Reinsalu. Nach Schätzungen der NATO wird Estland im Jahr 2022 rund 2,3 Prozent seines BIP für die Verteidigung ausgeben; die estnischen Minister versprechen, dass das Land diese Zahl bis 2024 auf drei Prozent erhöhen wird.
+++ 15:21 Russische Besatzer hinterlassen bizarr-luxuriöse Basis +++
Im Dorf Welyka Oleksandriwa im Gebiet Cherson steht kaum noch ein Stein auf dem anderen. Während die Russen den Ort besetzen, richten sie sich in den Kellerräumen der Dorfschule ein - unter anderem mit Seidendecken, Kissen und Sofas, die allesamt aus umliegenden Geschäften geraubt wurden.
+++ 15:02 Russland will in Saporischschja Telefone abhören und Social Media-Abos kontrollieren +++
Im von Russland besetzten Gebiet Saporischschja im Süden der Ukraine wollen die Militärbehörden künftig die Telefone der Einwohner mit Stichproben auf "Propaganda" kontrollieren. Dies kündigt der Chef der dortigen Besatzung, Wladimir Rogow auf Telegram an. Begründet wird dies damit, dass der von Russlands Präsident Wladimir Putin eingeführte Kriegszustand im Gebiet Saporischschja eine "Militärzensur" erlaube. Kontrolliert werde auch, ob jemand pro-ukrainische Kanäle abonniert habe. "Wenn eine Person, Propaganda-Kanälen folgt, dann erhält sie das erste Mal eine Verwarnung", droht Rogow. "Später werden Sünder bestraft. Bei bösartigen Zuwiderhandlungen des Gesetzes über Auslandsagenten sind strafrechtliche Konsequenzen vorgesehen."
+++ 14:43 Polen baut Denkmäler ab, die an Rote Armee erinnern +++
In Polen sind vier weitere Denkmäler für die Rote Armee abgerissen worden. Dabei habe es sich um Monumente der Lüge gehandelt und Symbole für ein System, dessen Geist sich in Russlands derzeitigem Handeln widerspiegele, sagt der Direktor des Instituts für Nationales Gedenken, Karol Nawrocki, im oberschlesischen Glubczice. Dort sowie in drei weiteren Orten wurden die Denkmäler entfernt. Rote Armee war die Bezeichnung für den Großteil der Streitkräfte der Sowjetunion bis 1946. In Polen wurden in der Zeit des Kommunismus nach Angaben des Instituts 500 sogenannte Denkmäler der Dankbarkeit für die Rote Armee aufgestellt. Dabei handelte es sich um Monumente auf öffentlichen Plätzen, die keine sterblichen Überreste von Soldaten enthielten.
+++ 14:25 Generalmajor: Winter ist eher für Russland ein Nachteil +++
Die Kampfhandlungen in der Ukraine konzentrieren sich gegenwärtig auf zwei Schwerpunktgebiete. Dabei werden nach Auffassung des österreichischen Generalmajors Bruno Hofbauer vor allem Winter-Vorbereitungen sichtbar. Die kalte Jahreszeit werde die Gegebenheiten verändern - eher zum Vorteil der Ukraine.
+++ 14:00 Ein Drittel des Stroms in Region Kiew nach Angriffen ausgefallen +++
In der ukrainischen Hauptstadt Region Kiew ist nach russischem Beschuss zu fast einem Drittel die Stromversorgung ausgefallen. In der Nacht hätten russische Einheiten die Energie-Infrastruktur angegriffen, teilt Gouverneur Olexij Kuleba auf Telegram mit. Eine Reihe kritischer Einrichtungen sei beschädigt und abgeschaltet worden. 30 Prozent der Stromversorgung falle daher aus. Die russischen Streitkräfte greifen seit einiger Zeit verstärkt die Strom- und Wasserversorgung der Ukraine an. Vor dem Winter stellt das die Zivilbevölkerung vor erhebliche Probleme. So müssen sich die Menschen häufig mit Notstromaggregaten behelfen.

Hartenfels trat 1984 bei den Grünen ein und wurde 2011 als Kandidat im westpfälzischen Landkreis Kusel in den Landtag gewählt.
(Foto: imago images/Torsten Silz)
+++ 13:49 Landtagsabgeordneter verlässt Grüne wegen Waffenlieferungen an Ukraine +++
Der rheinland-pfälzische Grünen-Abgeordnete Andreas Hartenfels ist aus Partei und Landtagsfraktion ausgetreten. Er begründete seine Entscheidung damit, dass sich die Partei mit den Beschlüssen des jüngsten Bundesparteitags von ihrem "bisherigen Verständnis als Friedenspartei verabschiedet" habe. "Ich werde künftig als fraktionsloser Abgeordneter mein Landtagsmandat erfüllen und mich auch für meinen Wahlkreis weiter einsetzen", sagte Hartenfels. "Das eigene Rudel zu verlassen, fällt mir nicht leicht", sagte Hartenfels . Die Zustimmung der Grünen zur Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine sei zwar kein Thema der Landespolitik, aber "wesentlicher Teil des politischen Raums, in dem wir uns alle bewegen".
+++ 13:39 Jens Spahn: Kein Gas aus Russland, solange Putin herrscht +++
Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jens Spahn, hat nicht ausgeschlossen, dass nach einem möglichen Ende des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine, auch wieder Gas aus Russland gekauft werden könnte. "Die Frage, ob jemals wieder Gas aus Russland kommen wird, die kann man jetzt noch nicht beantworten. Aktuell ist das nicht vorstellbar. Solange der Krieg geht, sowieso nicht und solange Putin herrscht, auch nicht", sagte Spahn zu ntv. Der CDU-Politiker betonte aber auch: "Ich würde jetzt nicht, wie es manche tun, schon sagen: Nie wieder irgendeine Handelsbeziehung oder eine Beziehung, wo wir Gas beziehen aus Russland. Das fände ich verfrüht. Es liegt ja auch daran, wie Russland sich entwickelt." In dem Zusammenhang warnte Spahn vor künftigen Abhängigkeiten von anderen Ländern wie von China.
+++ 13:28 Kreml dementiert angebliches Gesprächsangebot von Putin an Selenskyj +++
Russland widerspricht Berichten über ein angebliches Gesprächsangebot von Präsident Wladimir Putin an den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj: "Es gab in diesem Fall keine bestimmte Botschaft - davon war keine Rede", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow zu Äußerungen des Präsidenten des westafrikanischen Landes Guinea-Bissau, Umaro Sissoco Embaló. Embálo habe in Moskau lediglich angeboten, Putins Position bei seinem folgenden Besuch in Kiew zu übermitteln. Bei einer Pressekonferenz mit Selenskyj in Kiew hatte Embaló am gestrigen Abend davon gesprochen, dass Putin sich zu Gesprächen bereit gezeigt habe.
+++ 13:12 Jeder Schritt kann tödlich sein: ntv begleitet Minenräumer in Ukraine +++
Maksym ist Mitglied eines der etlichen Minensuch-Teams in der Ukraine. Tag für Tag sucht er ehemalige russische Stellungen nach tödlichen Sprengfallen ab, jeder Schritt ein Risiko. Bis sämtliche umkämpfte Gebiete im Land von Minen und anderen Kampfstoffen befreit sind, vergehen wohl noch Jahre.
+++ 12:28 Ukraine will russischen Helikopter und Kampfjet abgeschossen haben +++
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben am Donnerstagmorgen einen Kampfhubschrauber und ein Kampfflugzeug der russischen Armee abgeschossen. Via Telegram teilte die ukrainische Luftwaffe mit, Luftabwehr-Einheiten im Gebiet Cherson hätten einen Hubschrauber vom Typ Ka-52 gegen 8.00 Uhr abgeschossen, rund 40 Minuten später ein Flugzeug vom Typ Su-25. Britischen Geheimdiensten zufolge soll Russland mehr als ein Viertel seiner rund 90 Ka-52 in der Ukraine verloren haben. Von der Su-25, die für die Luftunterstützung von Bodentruppen konzipiert ist, dürfte Russland erheblich mehr zur Verfügung haben. Das seit den 70er Jahren gebaute Sowjetmodell wurde mehr als tausend Mal hergestellt, auch wenn hiervon viele Flieger ins Ausland gingen. Die russischen Truppen, die in Cherson westlich des Dnepr stationiert sind, stehen seit Wochen unter dem erheblichem Druck einer ukrainischen Offensive.
+++ 12:28 Ukraine wappnet sich für möglichen Angriff aus Belarus +++
Die ukrainische Armee habe ihre Kräfte an der Grenze zu Belarus verstärkt, teilt der Generalstab mit. Zwar gebe es gegenwärtig keine Anzeichen für einen Angriff aus Belarus, erklärt der führende ukrainische Militär Olexij Hromow. Es gebe aber Drohungen. "Wir reagieren darauf, wir haben unsere Truppen im Norden bereits aufgestockt." Zuletzt hatte Russland Tausende zwangsverpflichtete Rekruten nach Belarus gebracht und auch Belarus die Vorbereitungen für eine Mobilisierung der eigenen Landsleute vorangetrieben. Beobachter interpretierten diese Entwicklung als Versuch, die ukrainische Armee zum Abzug einiger Kräfte von den Fronten im Süden und Osten der Ukraine zu nötigen.
+++ 11:42 Drohne abgeschossen: Bundeswehr testet erfolgreich Laserwaffe +++
Mit einer auf der Fregatte "Sachsen" installierten Laserwaffe hat die Bundeswehr erstmals eine Drohne vom Himmel geschossen. Nach umfangreichen Auswertungen bewerteten die an der Entwicklung beteiligten Rüstungsunternehmen MBDA und Rheinmetall den bereits im August in der Ostsee vor dem Truppenübungsplatz Putlos durchgeführten Test heute als Erfolg. "Es ist ein großer Schritt in Richtung einsatzfähiger Laserwaffen", teilten die beiden Unternehmen mit. Ein zukünftiges Hochenergielaser-Waffensystem für die Marine eignet sich demnach insbesondere zur Abwehr von Drohnen, Drohnenschwärmen oder angreifenden Schnellbooten im Nah- und Nächstbereich. Es könne aber auch leistungsfähiger ausgestattet und zur Zerstörung von Lenkflugkörpern oder Mörsergranaten eingesetzt werden. Die unter anderem von der Türkei, den USA, Israel Aserbaidschan, Russland und der Ukraine in Konflikten und Kriegen 'erfolgreich' eingesetzten Drohnen haben der Frage nach einer effizienten Drohnenabwehr neue Dringlichkeit gegeben. Rheinmetall und MBDA haben den Auftrag zur Entwicklung der Laserwaffe ein Jahr vor dem Überfall Russlands auf die Ukraine erhalten.
+++ 11:06 Russland droht mit Abschuss westlicher Satelliten +++
Russland droht mit dem Abschuss kommerzieller westlicher Satelliten, wenn diese im Ukraine-Krieg genutzt werden. Sie seien dann legitime Ziele für Russland, sagte ein hochrangiger Beamter des russischen Außenministeriums bei den Vereinten Nationen (UN). Konstantin Woronzow, stellvertretender Direktor der Abteilung für Nichtverbreitung und Rüstungskontrolle des Ministeriums, warf den USA und ihren Verbündeten vor, den Weltraum zu nutzen, um die westliche Vorherrschaft durchzusetzen. Die Nutzung von Satelliten zur Unterstützung der ukrainischen Streitkräfte sei ein "extrem gefährlichen Trend" und eine "Provokation", sagte er. Länder wie China, Russland oder die USA verfügen über technische Möglichkeiten, Satelliten im Orbit abzuschießen oder zu beschädigen. Woronzow erwähnte keine spezifischen Satellitenunternehmen, aber es ist bekannt, dass Tesla-Chef Elon Musk der Ukraine seinen seinen Starlink-Internetdienst zur Verfügung stellt.
+++ 10:55 Trauer um tote Freunde: ntv-Reporterin spricht mit befreiten Zivilisten im Donbass +++
Jampil im ostukrainischen Donezk ist eines von unzähligen zerstörten Dörfern. Doch auch hier harren noch immer Überlebende aus. Sie erinnern sich an ihre getöteten Nachbarn und ihre Freunde, die sie begraben haben. Wessen Geschosse ihr Dorf trafen, wissen sie nicht. Noch immer ist die Front nicht weit weg.
+++ 10:25 Ukraines Stromnetz nach russischen Angriffen zusätzlich beschädigt +++
Die von ukrainischen Stellen gemeldeten russischen Luftangriffe in der vergangenen Nacht haben offenbar die kritische Infrastruktur des Landes weiter beschädigt. Einrichtungen des Hauptnetzes des ukrainischen Energiesystems in den zentralen Regionen sei beschädigt worden. Weitere Einschränkungen der Stromversorgung seien möglich, teilte der Netzbetreiber Ukrenergo auf Telegram mit. Seit drei Wochen konzentrieren sich die russischen Angriffe auf die Ukraine auf Kraftwerke und Energienetze. Kiew wirft Moskau vor, in der kalten Jahreszeit eine humanitäre Katastrophe und neue Fluchtbewegungen Richtung Westeuropa provozieren zu wollen.
+++ 09:50 Nächtlicher Angriff: Russisches Öldepot im Donbass nach Feuer zerstört +++
In der Nacht brannte es lichterloh in Schachtarsk, einer Kleinstadt östlich von Donezk. Nach Angaben der von Russland gelenkten Volksrepublik Donbass hatten ukrainische Truppen Treibstofftanks in Schachtarsk beschossen. Aufnahmen aus der Nacht zeigen gigantische Flammen. Am Morgen danach sind auf einem auf Twitter verbreiteten Video ausgebrannte Tanks eines Zuges sowie beschädigte, umliegende Gebäude zu sehen. Auch die Schienen sind von der Hitze deformiert und offensichtlich unbrauchbar. Nach unbestätigten Angaben geschah der Angriff mit amerikanischen HIMARS-Raketen. Diese sind von hoher Treffgenauigkeit und Reichweite. Schachtarsk liegt tief im von Russland kontrollierten Gebiet und wäre mit einfacher Artillerie nicht zu erreichen.
+++ 09:31 Moskau-Korrespondent Munz: Kreml will "Kriegsstimmung herstellen" +++
In der Nacht fahren vor dem Gebäude des Föderationsrats in Moskau Militärfahrzeuge vor. Offiziell heißt es, es handle sich um eine Übung. Für ntv-Reporter Rainer Munz passt das zu dem Eindruck, der Kreml wolle eine Kriegsstimmung im eigenen Land unter dem Motto "wir gegen den Westen" herstellen.
+++ 09:09 Ukrainische Revanche? Russische Medien melden Drohnenangriff auf Krim-Kraftwerk +++
Nach übereinstimmenden russischen Medienberichten hat es in der Nacht auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim einen Drohnenangriff auf ein Kraftwerk gegeben. Die Angaben, wie sehr das Kraftwerk Balaklawa beschädigt wurde und ob der Betrieb aufrechterhalten werden kann, widersprechen sich dabei. Der Angriff auf das von Russland kontrollierte Territorium ähnelt der russischen Kampagne, in deren Rahmen Moskau seit Wochen systematisch die kritische Infrastruktur der Ukraine attackiert. Zahlreiche Kraftwerke der Ukraine sind seither außer Betrieb. In der Vergangenheit hatte die Ukraine wiederholt Ziele auf der Krim ins Visier genommen und damit Russlands Selbstdarstellung beschädigt, wonach der Kreml alles unter Kontrolle habe.
+++ 08:39 London: Kreml will mit neuer Personalentscheidung Kritik von Putin weglenken +++
Mit der Ernennung des Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin zum Regionalkoordinator im Krieg gegen die Ukraine will der Kreml nach britischer Einschätzung öffentliche Kritik von der Führung um Präsident Wladimir Putin ablenken. "Diese Maßnahme dürfte zu einer engeren Einbindung der Gebietsgouverneure in das nationale Sicherheitssystem Russlands führen", teilte das Verteidigungsministerium in London am Morgen unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit. Wegen der ukrainischen Militärerfolge war zuletzt in Russland deutliche Kritik auch an der politischen Führung laut geworden. Einen ähnlichen Ansatz habe der Kreml bereits während der Corona-Pandemie verfolgt, so das Ministerium. In Russland werden Probleme oft den örtlichen Behörden angelastet. Der Kreml tritt dann als Kümmerer auf. Sobjanin war am Montag von Regierungschef Michail Mischustin zum Koordinator ernannt worden.
+++ 08:17 Ukraine meldet Angriffe auf Kiewer Umland und neue Drohnen-Attacken +++
Die russische Armee hat nach Angaben ukrainischer Behörden in der vergangene Nacht im Umland der Hauptstadt Kiew aus der Luft angriffen. Eine Gemeinde sei beschossen worden, teilte Gouverneur Oleksij Kuleba auf Telegram mit, ohne den Ort zu nennen. Rettungskräfte seien dort im Einsatz. Einige der anfliegenden Geschosse seien abgefangen worden. Über dem Süden der Ukraine habe die russische Armee in den zwei Stunden vor Mitternacht mehr als 20 iranische Kampfdrohnen vom Typ Schahed-136 gestartet, teilte die ukrainische Luftwaffe am Morgen mit. 19 davon seien abgeschossen worden, die meisten über dem Gebiet Odessa. Diese Militärangaben waren nicht unabhängig überprüfbar.
+++ 07:50 Russische Berichte belegen Umsiedlung und Zwangsadoption ukrainischer Kinder +++
Ukrainische Vertreter und Menschrechtsorganisationen haben wiederholt die zwangsweise Umsiedlung und Adoption von Kindern aus von Russland besetzten Gebieten angeprangert. In russischen Berichten, die das Institute for the Study of War auswertete, werden diese Vorwürfe nun bestätigt, auch wenn die russische Darstellung abweicht. In russischen Medienberichten vom Freitag heißt es, die russische Kinderschutz-Beauftragte Maria Lwowva-Belowa habe ein aus dem von Russland besetzten und zerstörten Mariupol umgesiedeltes Kind adoptiert. Ihr zufolge wurden 31 Kinder der Stadt nach Russland umgesiedelt. Vertreter der Besatzungsverwaltung in Saporischschja teilten am Freitag mit, 500 Kinder der Region seien zur Erholung vom Krieg auf die von Russland annektierte Krim geschickt worden. Die Kinder würden dort im Rahmen von "Bildungsprogrammen" "neues Wissen" erhalten. Die Ukrainer werfen Russland schon länger vor, Kinder in besetzten Gebieten mit Propagandamethoden zu manipulieren.
+++ 06:57 Befreite Grenzregion Sumy meldet russischen Granat-Beschuss +++
Im nordöstlichen Oblast Sumy sind am Mittwoch mehrere aus Russland abgefeuerte Granaten eingeschlagen. Wie der Chef der Militärverwaltung von Sumy, Dmytro Schyvytskyi, am Mittwochabend auf Telegram mitteilte, schlugen über den Nachmittag insgesamt 18 Granaten in an der russischen Grenze gelegenen Ortschaften Yunakivka und Nova Sloboda ein. Es sei niemand verletzt worden. Die russischen Truppen hatten sich im Frühling wieder aus dem Oblast Sumy, östlich der ukrainischen Hauptstadt Kiew, zurückgezogen. Seither beschießen beide Seiten entlang der Grenze immer wieder das gegnerische Territorium.
+++ 06:40 Berlin widerspricht Moskau: zweite Nord-Stream-2-Röhre nicht mehr zu gebrauchen +++
Entgegen der russischen Einschätzung geht die Bundesregierung nicht davon aus, dass eine der beiden Röhren der Pipeline Nord Stream 2 nach den Explosionen vom September noch intakt ist. "Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Sabotageakt mit starken Explosionen negative Auswirkungen auf beide Pipelinestränge hatte und die grundsätzliche technische Verfügbarkeit somit aktuell nicht mehr gegeben ist", heißt es in einer Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage von AfD-Fraktionsvize Leif-Erik Holm. Darüber hinaus habe die Nord-Stream-2-Pipeline ohnehin die für ihren Betrieb notwendige Zertifizierung nicht erhalten und werde weiterhin nicht in Betrieb gehen können. Ihm erscheine es so, "als hoffe man in der Ampel geradezu, dass sich das Thema Gaslieferungen über Nord Stream mit den Anschlägen von selbst erledigt hat", kommentierte der AfD-Abgeordnete Holm.
+++ 06:20 Vereinte Nationen erwarten neues Getreideexport-Abkommen +++
Die Vereinten Nationen hoffen auf eine baldige Erneuerung des Abkommens für Getreide-Exporte zwischen der Ukraine und Russland. Er sei "noch relativ optimistisch, dass wir das hinbekommen werden", sagte der UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths am Mittwoch. Das im Juli nach Vermittlungen der Türkei und der UNO unterzeichnete Abkommen läuft am 19. November aus. Die Ukraine gehört zu den weltweit größten Getreide-Exporteuren. Wegen Russlands Angriffskrieges gegen das Land waren monatelang alle Getreide-Exporte der Ukraine aus ihren Schwarzmeer-Häfen blockiert, was zu einer globalen Lebensmittelkrise beigetragen hat. Die durch das Abkommen ermöglichten Exporte werden in Istanbul kontrolliert. Ein zweites Abkommen erlaubt die Ausfuhr russischer Lebensmittel und Dünger trotz westlicher Sanktionen. Russland bemängelt, dass es trotz der Vereinbarung seine Produkte wegen der Sanktionen im Finanz- und Logistikbereich nicht verkaufen kann.
+++ 06:01 Australien entsendet Soldaten für Ausbildung ukrainischer Truppen +++
Australien will die Ausbildung von ukrainischen Truppen unterstützen und entsendet dafür 70 Soldaten nach Großbritannien. Außerdem liefert das Land 30 weitere gepanzerte Bushmaster-Fahrzeuge an die Ukraine. "Wir sind uns darüber im Klaren, dass die Ukraine längerfristig unterstützt werden muss", sagt Verteidigungsminister Richard Marles dem Fernsehsender ABC. Die australischen Soldaten sollen im Januar in Großbritannien eintreffen. Sie werden sich an einer von Großbritannien geleiteten internationalen Trainingsübung beteiligen, aber nicht ins Kriegsgebiet gehen, so Marles.
+++ 05:33 Ukraine: 19 iranische Drohnen binnen zwei Stunden abgefangen +++
Russland setzt seine Drohnenangriffe auf die Ukraine unvermindert fort. Auf Telegram teilt die ukrainische Luftwaffe mit, dass von 22 bis 24 Uhr Ortszeit 17 iranische Kamikazedrohnen abgefangen worden seien. Zwei weitere Drohnen konnten demnach von anderen Einheiten des ukrainischen Militärs zerstört werden. Ziel der Drohnen waren laut Luftwaffe die Städte Mykolajiw (15), Odessa (3) und Winnyzja (1). "Die Waffen, die der Ukraine von ihren westlichen Partnern geliefert wurden, zeigen eine hohe Effektivität", heißt es. Die Angaben können nicht überprüft werden.
+++ 04:11 Selenskyj: Moskau blockiert 175 Lebensmittelfrachter +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kritisiert die seinen Angaben nach ungenügende Umsetzung des Getreideabkommens. Russland behindere die Ausfuhr ukrainischer Lebensmittel über den Seeweg, sagte er in seiner täglichen Videoansprache. 175 Schiffe stünden im Stau und warteten auf ihre Abfertigung, monierte der 44-Jährige. "Es ist offensichtlich, dass Russland beabsichtigt, die globale Nahrungsmittelkrise erneut zu verschärfen, um die Gefahr einer großen Hungersnot zurückzubringen." Die Worte richteten sich mutmaßlich vor allem an Regierungen in Afrika, um die die Ukraine derzeit verstärkt wirbt. "Es ist sehr wichtig, dass sie auf diesem Kontinent, auf dem der Einfluss des Kremls traditionell stark ist, die ukrainische Position hören und die volle Wahrheit darüber wissen, was wirklich passiert", betonte er.
+++ 02:21 Separatisten: Zwölf Treibstofflager bei Donezk nach ukrainischem Beschuss in Brand +++
In der von Russland besetzten Stadt Schachtarsk im Donbass stehen zwölf Treibstofflager in Brand. Ukrainische Truppen hätten die Reservoirs beschossen, berichtet die russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf die Führung der selbsternannten Volksrepublik Donezk (DPR). Demnach werden Maßnahmen ergriffen, um eine Treibstoffknappheit zu verhindern. In dem seit acht Monaten andauernden russischen Angriff auf die Ukraine hatten zuletzt Angriffe auf die Energieinfrastruktur zugenommen. In der Ukraine sind deshalb regelmäßig Hunderttausende Menschen ohne Strom.
+++ 01:19 Frühere Präsidentschaftskandidatin Sobtschak flieht nach Litauen +++
Die russische Journalistin Xenia Sobtschak hält sich nicht länger in Russland auf. Wie aus Kreisen des litauischen Grenzschutzes verlautet, ist die Tochter von Anatoli Alexandrowitsch Sobtschak, dem politischen Ziehvater von Präsident Wladimir Putin, nach Litauen eingereist. Zuvor hatten die russische Nachrichtenagentur Tass sowie der staatliche Sender RT unter Berufung auf die Polizei von einem Erpressungsfall berichtet, in den Sobtschak verwickelt sein soll. Für eine solche Straftat drohen in Russland bis zu 15 Jahre Haft. Sobtschak hatte den russischen Angriff auf die Ukraine auf ihrem Youtube-Kanal mehrfach kritisiert. 2018 trat sie bei der Präsidentschaftswahl gegen Putin an.
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+++ 00:33 Vier weitere Panzerhaubitzen 2000 und zwei weitere Mehrfahrraketenwerfer MARS II ausgeliefert +++
Die Ukraine kann im Krieg gegen Russland auf weitere Waffen aus Deutschland setzen. Wie die Bundesregierung in ihrer aktuellen Übersicht von Militärleistungen mitteilt, wurden vier weitere Panzerhaubitzen 2000 und zwei weitere Mehrfahrraketenwerfer MARS II an die ukrainischen Streitkräfte übergeben. Diese hatten zuvor bereits 10 Haubitzen und drei MARS-II-Raketensysteme erhalten. Außerdem hat die Ukraine den Angaben zufolge zwei Überwasserdrohnen aus Deutschland erhalten.

MARS-II-Mehrfachraketenwerfer wiegen mit Munition an Bord etwa 26 Tonnen.
(Foto: picture alliance/dpa)
+++ 23:15 Selenskyj klagt über beispiellosen Terror gegen Energiesektor +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnet die russischen Luftangriffe als beispiellose Attacke auf die Energieversorgung seines Landes. "Russische Terroristen haben so schwierige Bedingungen für unsere Energiearbeiter geschaffen, dass niemand in Europa jemals zuvor so etwas gesehen oder erlebt hat", sagte er in seiner täglichen Videoansprache. Einmal mehr warnte er vor bevorstehenden Stromabschaltungen im ganzen Land und rief die Bevölkerung zum Energiesparen auf.
+++ 22:12 Meloni will Ukraine bei militärischer Verteidigung unterstützen +++
Die neue italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat sich hinter eine militärische Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland gestellt. Die einzige Möglichkeit, ein Friedensabkommen zwischen Russland und der Ukraine zu erreichen, bestehe darin, Kiew dabei zu helfen, sich militärisch zu verteidigen, sagt Meloni im Senat vor einer Vertrauensabstimmung über ihre neu ernannte rechtsgerichtete Regierung. Die Waffenlieferungen Italiens an die Ukraine seien zwar nicht entscheidend für den Ausgang des Krieges, sagt Meloni. Sie seien aber unerlässlich für die Aufrechterhaltung der internationalen Glaubwürdigkeit Italiens.
+++ 21:55 Selenskyj sieht verbesserte Beziehungen zu Israel +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Austausch von Geheimdiensterkenntnissen mit Israel bekanntgegeben und von einem "positiven Trend" in den Beziehungen zwischen beiden Staaten gesprochen. "Wir sind also am Anfang der Zusammenarbeit, dies ist ein positiver Trend in den Beziehungen zu Israel", sagt Selenskyj. Die ausgetauschten Daten würden ukrainische Erkenntnisse über im Land eingesetzte iranische Drohnen bestätigen. "Die derzeit ausgetauschten Daten des Geheimdiensts bestätigen erneut, was unsere Dienste wussten: Russland hat bereits rund 400 iranische Drohnen gegen die ukrainische Zivilbevölkerung eingesetzt", so Selenskyj. Seinen Angaben zufolge wurden 60 bis 70 Prozent der unbemannten Flugobjekte von der ukrainischen Luftabwehr abgeschossen.
+++ 21:16 Russland zeigt offenbar falsche Belege für Atomvorwürfe gegen Kiew +++
Mit offenbar falschen Fotos hat das russische Außenministerium versucht, den Eindruck zu erwecken, dass es Beweise für den Bau einer "schmutzigen" - also atomar verseuchten - Bombe in der Ukraine habe. Eines der Bilder, das auf dem englischsprachigen Twitter-Account des Ministeriums auftauchte, gehöre der slowenischen Agentur für radioaktive Abfälle und stamme aus dem Jahr 2010, berichtet die Internetzeitung "Ukrajinska Prawda". Mit "Entwicklung der 'schmutzigen Bombe'" ist das Foto überschrieben. Darin sind Elemente in Plastikbeuteln zu sehen, die mit dem Warnsymbol für Radioaktivität gekennzeichnet sind. Atomexperten der slowenischen Regierung haben das Bild als erstes wiedererkannt: Auf dem Foto seien Rauchdetektoren zu sehen, heißt es. Es sei für Präsentationen verwendet worden, teilt die slowenische Regierung per Twitter mit.
+++ 20:46 UN hoffen auf Verlängerung des Getreideabkommens +++
Nach Gesprächen in Moskau und Washington haben die Vereinten Nationen Hoffnung auf eine Verlängerung des Abkommens für den Export ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer. "Wir sind sehr daran interessiert, dass dies jetzt umgehend erneuert wird. Es ist wichtig für den Markt. Es ist wichtig für die Kontinuität. Und ich bin immer noch relativ optimistisch, dass wir das schaffen werden", sagt der UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths. Ohne eine Erneuerung würde das Abkommen am 18. November auslaufen. Zuvor hatte Russland mehrfach damit gedroht, die wichtige Vereinbarung - unter der seit Ende Juli etwa neun Millionen Tonnen Getreide aus dem Kriegsland verschifft wurden - platzen zu lassen.
+++ 20:15 Russland könnte Vermögen in annektierten Regionen an russische Firmen übertragen +++
Vermögenswerte in den vier jüngst annektierten ukrainischen Regionen könnten nach Angaben des Präsidialamtes in Moskau an russische Unternehmen übertragen werden. Es sei offensichtlich, dass "aufgegebene Vermögenswerte" nicht inaktiv gelassen werden könnten, sagt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. Die russische Regierung werde sich mit dem Problem befassen. Die Annexion der ukrainischen Regionen Luhansk und Donezk, die zusammen den industriell geprägten Donbass bilden, sowie von Saporischschja und Cherson wird international nicht anerkannt.
Die früheren Entwicklungen rund um den Ukraine-Krieg lesen Sie hier.
Quelle: ntv.de, chr/rts/AFP/dpa