Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:40 Vom Kriegsdienst freigekauft: Selenskyj lässt alle Ausmusterungen überprüfen +++

Die ukrainischen Behörden sollen nach Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj hart gegen Korruption bei der Musterung von Männern für den Wehrdienst vorgehen. Es würden alle Fälle von Ausmusterungen wegen angeblicher Dienstuntauglichkeit seit Kriegsbeginn überprüft, bei denen es einen Verdacht auf Schmiergeldzahlungen gebe. Das sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Am Tag hatte der Sicherheitsrat über das Vorgehen beraten. Für die Befreiung vom Wehrdienst seien bis zu 13.700 Euro Schmiergeld gezahlt worden, berichtete Selenskyj. Angesichts des russischen Angriffskrieges sind in der Ukraine alle Männer zum Wehrdienst verpflichtet. Viele kaufen sich aber vom Militärdienst frei oder zahlen Schmiergeld an Grenzbeamte, um das Land verlassen zu können. Selenskyj hat wegen der Korruption bereits alle Leiter der Musterungsbehörden ersetzt.

+++ 22:20 Zwei ukrainische Militärhubschrauber verunglücken bei Kramatorsk +++
Beim Absturz zweier ukrainischer Militärhubschrauber sterben nach Armeeangaben alle sechs Männer an Bord. Die Helikopter vom Typ Mi-8 seien aus ungeklärter Ursache nahe Kramatorsk in der Ostukraine verunglückt, sagt ein Sprecher der ukrainischen Heeresflieger im Fernsehen. Die Leichen seien in den Wracks der völlig zerstörten Maschinen gefunden worden. Wegen der Absturzursache werde ermittelt. Nach Angaben aus militärnahen Kreisen waren die Hubschrauber auf einem Einsatzflug gewesen. Es war aber nicht von einem Abschuss die Rede.

+++ 21:54 Erste ukrainische Piloten können Ausbildung in Dänemark an F-16-Jets anfangen +++
Mehrere ukrainische Militärpiloten können nach Angaben des Oberkommandierenden Walerij Saluschnyj in Dänemark mit der Ausbildung auf dem Kampfjet F-16 beginnen. Das teilt Saluschnyj nach einem Telefonat mit dem Befehlshaber der dänischen Streitkräfte mit. Nach dänischen Angaben hätten die Piloten die Vorbereitung erfolgreich absolviert und könnten mit der eigentlichen Flugausbildung anfangen. Zugleich wollten Kopenhagen und Kiew die Logistik vorbereiten, um die F-16 künftig in der Ukraine warten und reparieren zu können, schreibt Saluschnyj auf Telegram.

+++ 21:32 Ukrainischer Widerstand orientiert sich an Résistance +++
Die ukrainischen Partisanen orientieren sich bei ihren Operationen gegen die russischen Besatzer an der französischen Résistance, der Guerillakampagne gegen die Nazi-Besatzung. Dies sagt Ostap, ein Sprecher des Nationalen Widerstandszentrums der Ukraine, in einem Interview mit der "Kyiv Post". Neben spektakulären Aktionen, die für Schlagzeilen sorgten, stecke auch viel Arbeit in unauffälligeren Aktionen, die vielleicht nur eine kleine Wirkung hätten, aber in den besetzten Gebieten vervielfacht genauso effektiv sein könnten wie ein taktischer Schlag gegen 200 russische Soldaten. Wie viele Ukrainer sich an Sabotage-Aktionen beteiligen, will der Sprecher des Widerstandszentrums nicht sagen. "Aber ich kann sagen, dass es deutlich mehr von ihnen gibt, als dem Feind lieb ist", sagt Ostap. "Was unsere Krim betrifft, so erhöhen der FSB und andere russische Dienste heute die Zahl ihrer Agenten dort, weil unsere Widerstandsgruppen effektiv sind."

+++ 21:08 EU-Außenbeauftragter: "Wir müssen mehr tun, und das schneller" +++
Aus der EU kommt Kritik an der schleppenden Munitionslieferung an die Ukraine. Bisher hätten die EU-Länder von der zugesagten Zahl von einer Million Geschosse nur ein Viertel geliefert, rügt der estnische Verteidigungsminister Hanno Pevkur am Rande von EU-Beratungen in einer früheren Waffenschmiede im spanischen Toledo. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell bestätigt die Angaben und ruft die Mitgliedsländer zu Aufträgen an die Rüstungsindustrie auf. Nach Borrells Angaben sagten die Mitgliedsländer der Ukraine in den ersten sechs Monaten insgesamt 224.000 Schuss Munition sowie 2300 Raketen zu. "Wir müssen mehr tun, und das schneller", forderte Borrell. Wenn die Bestände der Mitgliedsländer erschöpft seien, müssten diese der Rüstungsindustrie konkrete Aufträge erteilen. "Die Industrie kann nur liefern, wenn sie neue Bestellungen hat", betonte der Spanier.

+++ 20:43 Berlin liefert zehn weitere Leopard-1-Panzer an die Ukraine +++
Deutschland stellt der Ukraine 10 weitere Leopard-1-Panzer zur Verfügung. Das geht aus der Liste der Bundesregierung zu militärischen Hilfen für die Ukraine hervor. Zur aktuellen Lieferung zählt außerdem ein Luftraumüberwachungsradar vom Typ TRML-4D, das mit dem Flugabwehrsystem Iris-T zum Einsatz kommt. Deutschland schickt auch ein Feldhospital, 4 Schwerlastsattelzüge und 16 Aufklärungsdrohnen vom Typ Vector.

+++ 20:20 Moskauer Gericht verurteilt Ukrainer zu 12 Jahren Haft +++
Ein Militärgericht in Moskau verurteilt einen ukrainischen Staatsbürger zu 12 Jahren Haft, weil er angeblich die Zündung eines Sprengsatzes im russischen Gebiet Brjansk geplant habe. Dies berichtet "Kyiv Independent" unter Berufung auf das Gericht. Russischen Beamten zufolge soll Alexander Bobrovitskyi Mitglied einer vom ukrainischen Geheimdienst organisierten Saboteurgruppe gewesen sein. Seine Aufgabe sei es gewesen, einen Sprengsatz "an einer der Verkehrs- oder Industrieinfrastrukturen" in der Region zünden, um den Krieg Russlands gegen die Ukraine zu untergraben, so das Gericht.

+++ 19:59 Moskau: Russische Wirtschaft wächst um 5 Prozent +++
Die russische Wirtschaft wächst im Juli im Jahresvergleich um 5 Prozent. Das teilt das Wirtschaftsministerium mit. Im Juni war eine revidierte Wachstumsrate von 5,7 Prozent verzeichnet worden. Im Zeitraum von Januar bis Juli steigt das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahresvergleich um 2,1 Prozent.

+++ 19:37 Wie erfolgreich sind die Ukrainer bei Robotyne? +++
Der ehemalige Oberst und UN-Militärberater Wolfgang Richter glaubt, dass die Ukrainer "aus gutem Grund" nicht sagen, welche Tiefe sie bei der Einnahme von Robotyne erreicht haben. "Wir reden wohl bestenfalls von drei, vier oder fünf Kilometern Tiefe, und nun haben die ukrainischen Truppen laut eigener Aussage die Hauptverteidigungslinie erreicht. Sie haben nicht gesagt, sie hätten diese Linie bereits durchstoßen." Ähnlich bewertete der österreichische Oberst Markus Reisner die Lage für ntv.de Anfang der Woche. Auch er sieht die Ukrainer bislang nur mit einem "Fuß in der Tür". Positiver schätzt Militärhistoriker Gustav Gressel vom European Council on Foreign Relations die Situation nach der Einnahme des Dorfes ein. Nach seinen Informationen bestand die Vorpostenlinie weiter nördlich und "nicht aus durchgehenden Bauwerken, sondern Minenfeldern mit verbunkerten Panzerabwehrstellungen". Robotyne hingegen gehöre schon zur ersten Verteidigungslinie, wie er ntv.de sagt

+++ 19:09 Ukrainische Brigade lobt geklauten T-80-Panzer +++
Für die 30. Brigade der ukrainischen Armee lautet das Ziel Bachmut. Dafür benutzen sie unter anderem einen Kampfpanzer des Typs T-80, der ihnen in der Region Charkiw in die Hände fiel. Ein Panzer-Kommandant berichtet: "Wir konnten sie uns aussuchen wie in einem Geschäft".

+++ 18:38 Satellitenbilder zeigen Schiffsbarriere bei der Krim-Brücke +++
Russland sichert einen Teil seiner Brücke zur besetzten Schwarzmeer-Halbinsel Krim Satellitenbildern zufolge mit einer Barriere aus Schiffen. Die online veröffentlichten Fotos zeigen eine Kette aus sieben größeren Seefahrzeugen, die vor dem Brückenteil zwischen der Insel Tusla und dem russischen Festland verankert sind. Nach Einschätzungen von Beobachtern soll dies als Schutz vor möglichen ukrainischen Angriffen mit See-Drohnen dienen. Der US-Auslandssender RFE/RL zeigt die Fotos der Satellitenfirma Planet.com, die angeblich vom Vortag stammen. Auf der Plattform X kursieren auch Fotos, auf denen der Bau der Barriere zwischen dem 19. und 26. August zu sehen sein soll.

+++ 18:20 USA: Russland und Nordkorea verhandeln über Rüstungsgeschäfte +++
Russland und Nordkorea verhandeln nach Angaben der US-Regierung über Rüstungsgeschäfte. Das gehe aus Informationen der Geheimdienste hervor, sagt der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby. Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu sei demnach kürzlich nach Nordkorea gereist, um Pjöngjang davon zu überzeugen, Artilleriemunition an Russland zu verkaufen. Seit diesem Besuch hätten der russische Präsident Wladimir Putin und der nordkoreanische Staatschef Kim Jong Un einen Schriftwechsel geführt, in dem sie sich verpflichtet hätten, ihre bilaterale Zusammenarbeit auszubauen, erklärt er weiter.

+++ 17:54 Prigoschins Tod: Kreml ermittelt auch wegen eines "vorsätzlichen Verbrechens" +++
Nach dem tödlichen Flugzeugabsturz des Wagner-Chefs Jewgeni Prigoschin in Russland wird nach Angaben des Kremls in alle Richtungen ermittelt, auch die eines "vorsätzlichen Verbrechens". Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagt auf Nachfrage in seiner täglichen Pressekonferenz, dass das russische Ermittlungskomitee alle Möglichkeiten überprüfe. Es sei "offensichtlich, dass es unterschiedliche Versionen gibt", darunter auch die eines "vorsätzlichen Verbrechens", so Peskow. "Warten wir daher auf die Ergebnisse unserer russischen Ermittlungen." Das Flugzeug mit dem Chef der russischen Söldnergruppe an Bord war am vergangenen Mittwoch auf dem Flug von Moskau nach St. Petersburg abgestürzt.

+++ 17:32 Moskau will Ölexporte drosseln +++
Russland will seine Ölexporte im September um weitere 300.000 Barrel (je 159 Liter) am Tag drosseln. Das kündigt der für die Energiebranche zuständige Vizeregierungschef Alexander Nowak an. Schon im August seien die täglichen Exporte um 500.000 Barrel am Tag gesenkt worden, sagt er der Agentur Interfax zufolge. Moskau spreche mit anderen ölproduzierenden Ländern darüber, die Menge auch im Oktober zu verknappen. Trotz westlicher Sanktionen hatte Russland im März täglich 8,1 Millionen Barrel Öl ausgeführt. Es war nach Angaben der Internationalen Energieagentur der höchste Stand seit April 2020. Allerdings sanken die Erlöse für Moskau, weil westliche Staaten kaum noch russisches Öl kaufen. Hauptabnehmer waren China und Indien.

+++ 17:08 EU erwägt Ausbildung von 10.000 weiteren ukrainische Soldaten +++
Die Ukraine kann auf eine Ausweitung der europäischen Ausbildungsmission für ihre Streitkräfte hoffen. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell schlägt bei einem EU-Verteidigungsministertreffen vor, bis Ende des Jahres 40.000 statt 30.000 ukrainische Soldaten in der EU auszubilden. Das Ziel von 30.000 werde bereits Ende Oktober erreicht werden. Borrell spricht sich zudem dafür aus, die insbesondere von den Niederlanden und Dänemark geplante Ausbildung von ukrainischen Kampfpiloten an Kampfjets vom Typ F-16 in die EU-Mission zu integrieren. Man werde entsprechende Möglichkeiten prüfen, sagt er bei dem informellen Treffen im spanischen Toledo.

+++ 16:55 Analyse: EU-Länder kaufen mehr Flüssigerdgas aus Russland +++
Europäische Länder kaufen in den ersten sieben Monaten dieses Jahres einem Bericht zufolge mehr Flüssigerdgas aus Russland als vor Moskaus Angriff auf die Ukraine. Von Januar bis Juli kauften die EU-Länder rund 22 Millionen Kubikmeter sogenanntes LNG, wie aus einer Untersuchung der Umweltorganisation Global Witness auf Basis von Daten des Rohstoffanalyseunternehmens Kpler hervorgeht. Das sei ein Anstieg von 40 Prozent verglichen mit dem gleichen Zeitraum 2021 - vor dem Kriegsbeginn. 2022 wurden den Angaben zufolge gut 21 Millionen Kubikmeter LNG aus Russland nach Europa importiert.

+++ 16:41 Verzweifelter Ukrainer versucht Flucht im Kofferraum +++
Auch die Ukraine braucht Personal für den Krieg. Männern zwischen 18 und 60 Jahren ist deshalb die Ausreise aus dem Land verboten. Immer wieder versuchen Ukrainer dennoch, das Land zu verlassen und der Einberufung zu entkommen. Ein Mann etwa wird versteckt im Kofferraum eines PKW erwischt.

+++ 16:12 Orban: "Der Dritte Weltkrieg könnte an unsere Tür klopfen" +++
Laut dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban ist der einzige Weg zur Beendigung des Krieges in der Ukraine die Wiederwahl von Donald Trump zum US-Präsidenten. In einem Interview mit dem ehemaligen Fox-News-Moderator Tucker Carlson lobt Orban Trumps Außenpolitik. Dessen Rückkehr ins Amt sei "der einzige Ausweg" aus dem Konflikt. "Trump ist der Mann, der die westliche Welt und wahrscheinlich die Menschheit auf dem Globus retten kann." Es sei "eine Lüge" zu meinen, die Ukraine könne Russland besiegen", so Orban. "Die Russen sind viel stärker und zahlreicher als die Ukrainer." Zugleich spricht sich Orban gegen eine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine aus. "Wir haben die historische Chance verpasst, die Ukraine in die NATO aufzunehmen", sagt Orban mit Blick auf Gespräche im Jahr 2008. Jetzt werde Russland "immer stärker". Die Aufnahme der Ukraine in die NATO "ist im Moment kein realistischer Vorschlag, also vergessen Sie es", fügt er hinzu. "Das ist ein sehr gefährlicher Moment jetzt. Der Dritte Weltkrieg könnte an unsere Tür klopfen."

+++ 15:51 Nach Lob auf das "große Russland": Bischof von Kiew will für den Papst beten +++
Der römisch-katholische Bischof von Kiew, Witalij Krywyzkyj, will für Papst Franziskus beten. Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" schreibt, hätten ihn dessen Äußerungen zum "großen Russland" zwar auch verletzt. "Nur Faule haben den Papst noch nicht für seine jüngsten unüberlegten Worte kritisiert", so Krywyzkyj. Allerdings erinnert er daran, dass Franziskus die Ukraine wiederholt unterstützt habe, auch mit unerwarteten Gesten. Franziskus hatte am Freitag junge russische Katholiken in einem Videogespräch aufgerufen: "Vergesst niemals das Erbe. Ihr seid Erben des großen Russland: des großen Russland der Heiligen, der Könige, des großen Russland von Peter dem Großen, von Katharina II." Dieses Reich habe eine große Kultur und "viel Menschlichkeit" besessen. "Ihr seid Erben der großen Mutter Russland, macht weiter damit."

+++ 15:29 Demo in Kiew: "Holt die Helden nach Hause" +++
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew haben Hunderte Menschen die Rückholung von gefangenen und vermissten Soldaten gefordert. "Holt die Helden nach Hause", skandieren nach Angaben des öffentlich-rechtlichen Fernsehens vor allem Frauen und Kinder auf dem zentralen Unabhängigkeitsplatz. Sie zeigen dabei Bilder von mutmaßlich in Gefangenschaft geratenen Soldaten und Transparente mit den Bezeichnungen von Einheiten. Adressiert an Präsident Wolodymyr Selenskyj heißt es auch: "Herr Präsident! Wehrdienstleistende sind keine Sklaven!" Gefordert wird auch ein verstärkter Austausch von Leichen und die Gewährung von Fronturlaub. Mehrere Tausend Soldaten werden vermisst. Von ihnen wird der Großteil in russischer Gefangenschaft vermutet.

+++ 15:08 Moskau: Ukrainische Schnellboote bei Schlangeninsel zerstört +++
Die russische Luftwaffe zerstört nach Angaben des Moskauer Verteidigungsministeriums in der Nähe der Schlangeninsel im Schwarzen Meer zwei ukrainische Schnellboote. Die Schlangeninsel liegt südöstlich der ukrainischen Hafenstadt Odessa. Russland hatte sie kurz nach Beginn seines Angriffs auf die Ukraine eingenommen. Die Ukraine konnte sie später befreien.

+++ 14:48 China-Expertin warnt vor destruktiver Rolle Pekings +++
Die Politikwissenschaftlerin Janka Oertel warnt davor, dass China eine destruktive Rolle im russischen Krieg gegen die Ukraine einnimmt. "Wir wollen nicht wahrhaben, dass Russland und China eine Partnerschaft miteinander pflegen, die nicht nur kurzfristig im beiderseitigen Interesse ist", sagt Oertel in einem Gespräch mit der "Zeit". "Das ist die vielleicht größte Illusion, die wir uns derzeit erlauben." Die Warnung Chinas vor dem Einsatz von Atomwaffen nennt Oertel "eine Floskel", die "überhaupt nichts darüber aussagt, wie sich Peking verhalten würde, sollte Putin entscheiden, diese Waffen einzusetzen". Mit der Ernennung eines Ukraine-Sonderbeauftragten und den Gesprächen von Präsident Xi Jinping mit Wolodymyr Selenskyj simuliere Peking Engagement und Neutralität. "Das ist wichtig, damit Unklarheit über die eigentlich klare Unterstützung Russlands aufrechterhalten werden kann", so Oertel in dem Interview.

+++ 14:24 Kreml gegen internationale Untersuchung zu Prigoschins Tod +++
Russland lehnt eine internationale Untersuchung zum Absturz des Privatflugzeugs von Söldnerchef Jewgeni Prigoschin ab. Eine Beteiligung ausländischer Strukturen an der Aufklärung der Katastrophe sei nicht möglich, weil unter anderem auch wegen einer gezielten Tat ermittelt werde, sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Er reagiert damit auf Berichte, nach denen Russland Brasilien eine Absage erteilt habe, an den Ermittlungen teilzunehmen. In Brasilien sitzt der Hersteller Embraer, dessen Maschine am Mittwoch vor einer Woche abgestürzt war.

+++ 14:01 Lawrow und türkischer Amtskollege werden über Getreidedeal sprechen +++
Nach Angaben aus Moskau steht das Schwarzmeer-Getreideabkommen auf der Tagesordnung von Gesprächen zwischen dem russischen Außenminister Sergej Lawrow und seinem türkischen Amtskollegen. Laut einem Bericht der britischen Zeitung "Guardian" bestätigte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, dass das Schwarzmeer-Getreideabkommen einer der Tagesordnungspunkte der Gespräche am Donnerstag und Freitag sein werde. Russland zog sich im Juli aus dem von der Türkei vermittelten Abkommen zurück, das es der Ukraine ermöglicht hatte, Getreide aus ihren Häfen zu exportieren.

+++ 13:47 Moskau: Ukrainische Kommando- und Geheimdienstziele erfolgreich attackiert +++
Russland hat nach eigenen Angaben mehrere ukrainische Kommando- und Geheimdienstziele erfolgreich angegriffen. Dies teilt das russische Verteidigungsministerium laut der staatlichen Nachrichtenagentur RIA mit. Die Erklärung folgt auf die schwersten russischen Luftangriffe mit Raketen und Drohnen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew seit dem Frühjahr, bei denen in der Nacht zwei Menschen getötet wurden.

+++ 13:30 Frau bei russischem Angriff im Oblast Sumy getötet +++
Im Oblast Sumy hat das russische Militär ein Dorf attackiert und dabei eine Zivilistin getötet. Wie die ukrainische Zeitung "Kyiv Independent" schreibt, griffen russische Streitkräfte das Dorf Svarkove an. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft kam eine 82-jährige Frau dabei ums Leben.

+++ 13:07 Kreml räumt ein: Anschlag auf Prigoschin-Flugzeug möglich +++
Russland räumt erstmals ein, dass der Absturz des Flugzeugs mit Wagner-Chef Jewgeny Prigoschin an Bord absichtlich herbeigeführt worden sein könnte. "Es ist offensichtlich, dass verschiedene Versionen in Erwägung gezogen werden, einschließlich der Version, Sie wissen, worüber wir sprechen, sagen wir mal, einer absichtlichen Grausamkeit", sagt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow zu Journalisten. "Warten wir die Ergebnisse der russischen Untersuchung ab." Einen "internationalen Aspekt" gebe es diesbezüglich im übrigen nicht, fügt Peskow mit Blick auf Forderungen nach einer unabhängigen internationalen Untersuchung des Absturzes hinzu.

+++ 12:42 Artillerie-Hilfe der EU für Ukraine kommt nur langsam voran +++
Das EU-Programm zur Lieferung von einer Million Artilleriegeschossen an die Ukraine kommt offensichtlich nur langsam voran. Nach Angaben des estnischen Verteidigungsministers Hanno Pevkur gab es zuletzt nur Zusagen für etwa 226.000 Geschosse. Es müsse noch viel getan werden, mahnte er am Rande eines EU-Verteidigungsministertreffens im spanischen Toledo. Dabei gelte es, alle Optionen in Erwägung zu ziehen. Neben der Erhöhung von Produktionskapazitäten seien dies auch die Aufbereitung alter Geschosse und der Einkauf von Munition in Drittstaaten. Den Angaben Pevkurs zufolge verschießt die Ukraine derzeit etwa 6000 Geschosse pro Tag, während Russland an Spitzentagen auf 60.000 bis 70.000 kommt. Ein Vorteil der westlichen Munition sei, dass sie präziser und deswegen hilfreicher sei, sagte er.

+++ 12:32 Raketenangriff im Oblast Donezk - zwei Zivilisten getötet, sieben Verletzte +++
Bei einem russischen Angriff im Oblast Donezk sind in der vergangenen Nacht mehrere Zivilisten ums Leben gekommen. Wie die ukrainische Zeitung "Kyiv Independent" berichtet, griffen russische Streitkräfte mehrere Wohngebiete in der Region an. Dabei wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft zwei Zivilisten getötet und sieben weitere Menschen verletzt, teilte die Staatsanwaltschaft des Oblast mit.

+++ 12:11 Schutz vor Raketen: Charkiw richtet Klassenräume in Metrostationen ein +++
Die Stadt Charkiw im Osten der Ukraine hat Dutzende Klassenzimmer in Metrostationen gebaut, um einigen Schülern die Rückkehr zum Präsenzunterricht zu ermöglichen. Die Schulen in der zweitgrößten Stadt des Landes sind seit Beginn der russischen Invasion gezwungen, online zu unterrichten, da einige russische Raketen die Stadt in weniger als einer Minute erreichen können. Die Zeit reicht nicht aus, um von den Klassenzimmern zu einem Schutzraum zu gelangen. Teile der Stadt liegen nur rund 30 Kilometer von der russischen Grenze entfernt. Nach Angaben von Bürgermeister Ihor Terekhov wurden vor Beginn des neuen Schuljahres im September 60 Klassenzimmer in den U-Bahn-Stationen von Charkiw eingerichtet, wodurch es dann Platz für mehr als 1.000 Kinder zum Präsenzunterricht gebe.

+++ 11:47 Moskau: Drohnenangriffe bleiben nicht ungestraft +++
Eine Welle von Drohnenangriffen auf russisches Territorium wird dem russischen Außenministerium zufolge nicht ungestraft bleiben. Die Drohnen, von denen einige den 600 Kilometer von der Ukraine entfernten Luftwaffenstützpunkt in Pskow angegriffen hätten, hätten nicht ohne Informationen aus dem Westen eine solche Entfernung zurücklegen können, sagt Ministeriumssprecherin Maria Sacharowa.

+++ 11:32 Lawrow empfängt türkischen Amtskollegen zu zweitägigen Gesprächen +++
Der russische Außenminister Sergej Lawrow wird an den kommenden zwei Tagen Gespräche mit seinem türkischen Amtskollegen führen. Wie Maria Sacharowa, Sprecherin des russischen Außenministeriums, mitteilt, würden die Gespräche morgen und am Freitag in Russland stattfinden.

+++ 10:48 Ukrainischer Geheimdienst: Russischer Oberst folterte Zivilisten in Cherson zu Tode +++
Ein russischer Oberst soll in der Oblast Cherson ukrainische Zivilisten zu Tode gefoltert haben. Der ukrainische Geheimdienst SBU hat laut einem Bericht der ukrainischen Zeitung "Kyiv Independent" Beweise dafür gefunden, dass der russische Oberst Viktor Bedryk im besetzten Gebiet Cherson zwei ukrainische Zivilisten gefoltert und getötet hat. Dem Bericht zufolge wurde Bedryk im März 2022 zum militärischen Befehlshaber der besetzten Oblast ernannt. "In den Gefängniszellen wurden Menschen geschlagen, durch Stromschläge getötet, ohne Nahrung und Wasser zurückgelassen und mit der Hinrichtung bedroht", sagte der SBU demnach.

+++ 10:25 Kiew: 570 russische Soldaten an einem Tag "eliminiert" +++
Laut offiziellen Zahlen aus Kiew sind binnen eines Tages 570 russische Soldaten im Krieg ums Leben gekommen oder können nicht mehr weiterkämpfen. Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums sind seit Beginn des Krieges im Februar 2022 insgesamt 262.410 russische Soldaten "eliminiert" worden. Das heißt, sie wurden getötet oder können nicht mehr weiterkämpfen. Wie das Verteidigungsministerium in seinen täglichen Angaben zu den Verlusten Russlands verkündet, habe der Gegner unter anderem 9 weitere Panzer verloren (4423). Seit Beginn der russischen Invasion zählt die Ukraine knapp 8600 gepanzerte Fahrzeuge und knapp 4400 Drohnen, die sich nicht mehr im Besitz des russischen Militärs befinden oder zerstört wurden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Moskau selbst hält sich mit Informationen zu eigenen Verlusten in der Ukraine zurück.

+++ 10:06 Podoljak: Russische Angriffe auf Kiew "Terrorakt" gegen ukrainische Bevölkerung +++
Mykhailo Podoljak, Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, sieht in den nächtlichen Drohnenangriffen auf Kiew gezielte Attacken auf ukrainische Zivilisten und spricht von einem "demonstrativen Terrorakt". "Der heutige groß angelegte kombinierte Angriff der Russischen Föderation (Marschflugkörper und Shaheds) auf Kiew ist zweifellos ein vorsätzlicher Angriff auf die Zivilbevölkerung", so Podoljak. Als Motiv sieht er "Rache für die zunehmenden Unfälle in der Russischen Föderation selbst". Er nennt Misserfolge an der Front, ethnischen Hass und den Versuch der psychologischen Einschüchterung. "Zweifellos handelt es sich bei einem Angriff dieser Art um einen demonstrativen Terrorakt, der von einer Gruppe von Personen geplant, vorsätzlich und begangen wurde", schreibt der Ukrainer.

+++ 09:41 Mindestens sechs russische Regionen Ziel von Drohnenangriffen +++
Bei einem der größten nächtlichen Drohnenangriffe seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine wurden mindestens sechs Regionen in West- und Zentralrussland attackiert. Wie das russische Verteidigungsministerium laut mehreren Medienberichten meldet, wurden in der vergangenen Nacht Drohnen über den Regionen Brjansk, Orlow, Kaluga, Rjasan und Moskau abgewehrt. Es wurden keine Opfer gemeldet. Das Militär sagte zudem, es habe gegen Mitternacht vier ukrainische Militär-Schnellboote mit 50 ukrainischen Spezialeinsatzkräften im Schwarzen Meer zerstört. Zu dem Angriff auf den Flughafen in der Region Pskow im Nordwesten des Landes macht das russische Verteidigungsministerium keine weiteren Angaben. Offiziellen Angaben zufolge wurden dabei vier Militärtransporter vom Typ Il-76 beschädigt. Zudem ist ein Tanklager in Flammen aufgegangen.

+++ 08:58 Drohnenangriff auf Fernsehturm in der russischen Region Brjansk +++
Ein Fernsehturm in der russischen Region Brjansk soll mit einer Drohne angriffen worden sein. Es wurden keine Opfer gemeldet, wie die Agentur Reuters berichtet. Der Gouverneur der Region, Aleksandr Bogomaz, schreibt Berichten zufolge in den sozialen Medien, dass zwei Drohnen auf dem Weg zum Fernsehturm abgefangen wurden.

+++ 08:38 London: Viele Deserteure zeigen schlechte Moral in russischer Armee +++
Zahlreiche Urteile gegen Deserteure zeigen nach britischer Einschätzung eine schlechte Moral der russischen Armee im Krieg gegen die Ukraine. "Die Verweigerung zu kämpfen, spiegelt wahrscheinlich den Mangel an Ausbildung und Motivation sowie die hohen Stresssituationen wider, mit denen die russischen Streitkräfte entlang der gesamten Front in der Ukraine konfrontiert sind", teilt das britische Verteidigungsministerium mit. Die Behörde verweist auf einen Bericht des unabhängigen russischen Internetportals "Mediazona" vom 18. Juli, dem zufolge jede Woche etwa 100 Soldaten wegen Fahnenflucht verurteilt würden. Auf die Gesamtstärke der Truppe habe dies aber kaum Auswirkungen. Russland gleiche seine Verluste aus, indem hohe Zahlen von schlecht ausgebildeten Soldaten an die Front geschickt würden, hieß es in London.

+++ 08:19 Flughafen Pskow bleibt nach Drohnenangriff vorerst geschlossen +++
Nach den Drohnenangriffen in der Nacht sagen die russischen Behörden acht für heute geplante Starts und Landungen auf dem Flughafen Pskow ab. Betroffen seien zwei Chartergesellschaften, teilte die Luftfahrtaufsicht Rosawijazija auf Telegram mit. Hintergrund der Schließung sei die Stärkung der Sicherheitsmaßnahmen. Maßnahmen zur schnellen Wiedereröffnung des Flugverkehrs würden getroffen, heißt es. In der Nacht attackierten Dutzende Drohnen den Flughafen, auf dem auch russische Militäreinheiten stationiert sind. Offiziellen Angaben zufolge wurden dabei vier Militärtransporter vom Typ Il-76 beschädigt. Zudem ist ein Tanklager in Flammen aufgegangen.

+++ 08:03 Ukrainisches Militär: 28 Raketen und 15 Drohnen in der Nacht abgeschossen +++
Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben über Nacht alle 28 russischen Raketen und 15 der 16 abgefeuerten Drohnen abgeschossen. Das sagt General Valeriy Zaluzhnyi, Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, laut einem Bericht der britischen Zeitung "Guardian". Nach Angaben ukrainischer Behörden wurden am Morgen bei einem Angriff auf Kiew mindestens zwei Menschen getötet und zwei verletzt. (Mehr dazu im Eintrag um 05:39 Uhr)

+++ 07:04 Kiew: Heftigster Angriff auf ukrainische Hauptstadt seit dem Frühjahr +++
Nach Angaben aus Kiew ist der Angriff auf die ukrainische Hauptstadt die "heftigste" Attacke seit dem Frühjahr. Mehr als 20 Raketen und Drohnen seien über Nacht "von der Luftverteidigung zerstört" worden. Das schreibt die Militärverwaltung der Stadt laut einem Bericht der britischen Zeitung "Guardian" bei Telegram. "Der Feind startete einen massiven, kombinierten Angriff mit Drohnen und Raketen", schreibt die Militärverwaltung demnach.

+++ 06:35 Zwei Tote und ein Verletzter in der Region Cherson +++
Bei einem russischen Angriff auf das Dorf Olhivka in der Region Cherson wird ein 75-jähriger Mann verletzt, wie "Kyiv Independent" unter Berufung auf lokale Behörden berichtet. Außerdem werden demnach in der Nähe des Dorfes Sadove zwei Männer durch eine Landmine getötet.

+++ 05:39 Kiew unter heftigem Beschuss, zwei Tote +++
Die ukrainische Hauptstadt Kiew kommt in der Nacht unter heftigen Beschuss durch russische Marschflugkörper. Berichten zufolge kommt es über der Stadt zu heftigen Explosionen von Raketen der Flugabwehr gegen die anfliegenden Geschosse. In mindestens zwei Stadtbezirken fallen Raketentrümmer auf Gebäude, wie Bürgermeister Vitali Klitschko am Morgen bei Telegram mitteilte. Mehrere Feuer brechen demnach aus, darunter in einem Verwaltungsgebäude und in einem Gewerbebetrieb. Mindestens zwei Menschen werden getötet und zwei weitere verletzt.

+++ 04:42 Russland wehrt Drohnenangriffe ab +++
Russland hat offiziellen Angaben zufolge in der Nacht zum Mittwoch erneut vier ukrainische Drohnen abgewehrt. Drei unbemannte Luftfahrzeuge seien von der Luftabwehr über der südwestlichen Grenzregion Brjansk abgeschossen worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am frühen Mittwochmorgen mit. Eine weitere Drohne wurde demnach über dem benachbarten Gebiet Orjol abgeschossen.

+++ 03:35 Russisches Flugzeug soll vier ukrainische Schnellboote zerstört haben +++
Ein Marineflugzeug der russischen Schwarzmeerflotte zerstört nach Angaben aus Moskau vier ukrainische Militär-Schnellboote im Schwarzen Meer. An Bord sollen sich bis zu 50 Angehörige ukrainischer Spezialeinheiten befunden haben, teilte das russische Verteidigungsministerium in der Nacht mit.

+++ 02:32 Rosneft meldet Milliardengewinn +++
Der russische Ölkonzern Rosneft erwirtschaftet im ersten Halbjahr 2023 einen milliardenschweren Gewinn. Unter dem Strich habe ein Plus von 652 Milliarden Rubel (umgerechnet rund 6,9 Milliarden Dollar) gestanden, teilt das Unternehmen mit. Die Erlöse beziffert Rosneft auf 3,87 Billionen Rubel. Vergleichszahlen für das erste Halbjahr 2022 legte Rosneft nicht vor.

+++ 01:22 Russland lässt keine Untersuchung zu Prigoschins Absturz zu +++
Russland lässt nach brasilianischen Angaben keine internationale Untersuchung des Flugzeugabsturzes des Chefs der Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, zu. Die Regierung in Moskau habe der brasilianischen Luftfahrtbehörde Cenipa mitgeteilt, dass sie "vorerst" keine Untersuchung des Absturzes nach internationalen Regeln einleiten werde, sagt die Luftfahrtbehörde der Nachrichtenagentur Reuters. Prigoschin, zwei hochrangige Generäle seiner Wagner-Gruppe und vier Leibwächter gehörten zu den zehn Menschen an Bord der inBrasilien hergestellten Embraer-Maschine, dievergangene Woche nördlich von Moskau abstürzte.

+++ 00:36 Russland will Drohnenangriff abgewehrt haben +++
Russland vereitelt eigenen Angaben zufolge einen Drohnenangriff auf einen Flughafen in der westrussischen Stadt Pskow. "Das Verteidigungsministerium wehrt einen Drohnenangriff auf den Flughafen von Pskow ab", schreibt der Gouverneur von Pskow, Michail Wedernikow, auf Telegram. Ersten Berichten zufolge habe es keine Verletzten gegeben. Die russische Nachrichtenagentur Tass berichtete unter Berufung auf Rettungskräfte, auf dem Militärflugplatz seien mehrere Transportflugzeuge vom Typ Il-76 beschädigt worden. "Infolge des Drohnenangriffs wurden vier Il-76-Flugzeuge beschädigt. Ein Feuer brach aus und zwei Flugzeuge gingen in Flammen auf", berichtet Tass. Videos, die von russischen Medien veröffentlichtwurden, zeigen dichten schwarzen Rauch, der über dem Flughafen aufsteigt. Sie berufen sich auf Berichte von Anwohnern, die Explosionen und Schüsse gehört haben wollen. In Berichten auf Telegram hieß es, rund um die Stadt nahe der Grenze zu Lettland und Estland seien Flugabwehrsysteme im Einsatz.

+++ 23:00 Selenskyj erinnert an gefallene Soldaten +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Bürger und Bürgerinnen seines Landes zum Gedenken an die getöteten Soldaten aufgerufen. "Viele Ukrainer haben heute jemanden, an den sie sich erinnern, jemanden, den sie ehren", sagte er in seiner Abendansprache am Dienstag, der in der Ukraine als Tag der Verteidiger begangen wird. "Viele von uns waren heute in Gedanken bei ihren Angehörigen, Verwandten und Freunden, die sich derzeit im Krieg befinden. Diejenigen, die jeden Tag, jede Stunde ihr Leben für die Ukraine riskieren." Der Tag sei eine "Mahnung für unser ganzes Land". Um des großen Leides willen solle jeder sich für die Ukraine einsetzen, sich um seinen Nächsten kümmern. "Die Ukraine muss siegen. Das ist für alle das Wichtigste", sagte Selenskyj in dem Video.

+++ 21:55 Korruptionsverdacht: Ukrainischer Geheimdienst ermittelt gegen Beamten +++
Der ukrainische Geheimdienst ermitteln nach eigenen Angaben gegen einen Beamten, der im Verdacht steht, gegen Bestechungsgelder mehr als 50 Personen von der Wehrpflicht befreit zu haben. Der Leiter der militärmedizinischen Kommission in einem der Bezirke der Region Kiew soll zusammen mit mindestens vier weiteren Personen gehandelt haben. Gegen Bestechungsgelder boten sie demnach potenziellen Rekruten ihre "Hilfe" bei der Umgehung des Wehrdienstes auf der Grundlage fiktiver Dokumente über ihren angeblich schlechten Gesundheitszustand an. Die Kosten für diesen "Dienst" beliefen sich auf bis zu 7000 US-Dollar pro Wehrdienstverweigerer.

+++ 21:22 Ukrainischer General: "Wir drängen den Feind zurück" +++
Die ukrainische Armee macht nach eigenen Angaben bei ihrem Vorstoß an der südlichen Front weitere Fortschritte. "Wir drängen den Feind zurück", schreibt der Kommandeur der im Gebiet Saporischschja eingesetzten Truppen, Brigadegeneral Oleksander Tarnawskyj, auf seinem Telegram-Kanal. Einzelheiten nennt er nicht, doch haben ukrainische Truppen mit der Eroberung des Ortes Robotyne eine erste starke russische Verteidigungslinie durchbrochen. Sie greifen nach übereinstimmenden Berichten nun die nächste russische Linie an, die den Weg in die besetzten Städte Tokmak und Melitopol versperrt. Ziel ist, das etwa 90 Kilometer entfernte Asowsche Meer zu erreichen und die russischen Truppen voneinander abzuschneiden.

+++ 20:53 Gazprom rutscht in die roten Zahlen +++
Der russische Energiekonzern Gazpromist im zweiten Quartal in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich habe ein Verlust von 18,6 Milliarden Rubel (umgerechnet 197 Millionen Dollar) gestanden, teilt das staatlich kontrollierte Unternehmen mit. Grund sei ein Einbruch der Gasexporte nach Europa. Im Vorjahr hatte Gazprom noch einen Nettogewinn von 1,03 Billionen Rubel erzielt. Zudem habe der Rubel-Kurs, der in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um 24Prozent gegenüber dem US-Dollar abwertete, das Ergebnisbeeinträchtigt.

+++ 20:23 Sächsischer Bürgermeister feiert bei Ball in St. Petersburg +++
Der Oberbürgermeister der sächsischen Stadt Freiberg hält laut einem Bericht von Zeit Online bei einem Ball in St. Petersburg eine Rede und spricht sich darin für ein "gutes Miteinander" zwischen Deutschland und Russland aus. Der parteilose Sven Krüger habe seine Teilnahme am Petrowski-Ball bestätigt, heißt es weiter. Er habe dort viel Lob für Russland gefunden, ohne den Angriffskrieg gegen die Ukraine zu erwähnen. Krüger soll vor einem guten Jahr angefangen haben, Russisch zu lernen. Und er sei überzeugt, dass Russland und Deutschland "in Zukunft wieder zu einem Miteinander finden und schwierige Zeiten überwinden".

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Quelle: ntv.de, joh/ghö/vpe/dpa/rts/AFP

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