Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:42 Haftbefehl gegen russische Journalistin Owsjannikowa +++
Ein russisches Gericht ordnet die Festnahme der durch eine Protestaktion im russischen Fernsehen bekannt gewordenen Journalistin Marina Owsjannikowa an. Das berichtet die Agentur Interfax unter Berufung auf Vertreter der Behörde. Die wegen "Fake News" eigentlich unter Hausarrest stehende ehemalige Mitarbeiterin des Staatsfernsehens ist ihrem Anwalt zufolge bereits ins Ausland geflohen. Owsjannikowa erregte im März weltweites Aufsehen, als sie während einer Live-Fernsehsendung mit einem Plakat ins Studio stürmte. Darauf war "Stoppt den Krieg" und "Sie lügen euch an" zu lesen. Die 44-Jährige wurde im August zu zwei Monaten Hausarrest verurteilt, nachdem sie im Juli an einem Flussufer gegenüber dem Kreml stand und ein Plakat hochhielt. Darauf bezeichnete sie Präsident Wladimir Putin als Mörder und seine Soldaten als Faschisten.
+++ 23:05 Selenskyj: Russland will durch Angriffe auf Energienetze neue Flüchtlingswelle auslösen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft Russland in einer Rede vor dem Europäischen Rat vor, die Energie-Infrastruktur seines Landes in ein "Schlachtfeld" verwandelt zu haben. Die Folgen seien "sehr gefährlich" für alle in Europa, warnt Selenskyj. Russland löse dadurch eine neue Flüchtlingswelle aus der Ukraine in die EU-Länder aus. Moskau verfolge damit die Absicht, der Ukraine im Herbst und Winter Strom- und Heizprobleme zu bescheren und "so viele Ukrainer wie möglich in Ihre Länder zu schicken", sagt Selenskyj an die EU-Staaten gerichtet.
+++ 22:15 USA: Umsiedlungen in Cherson sind "plumpe Taktik" +++
Die US-Regierung kritisiert die Umsiedlungen im südukrainischen Gebiet Cherson durch die russische Besatzungsmacht. "Es überrascht uns nicht, dass die Russen mit solch plumpen Taktiken versuchen, Kontrolle über eine Bevölkerung auszuüben, die Putin und seinen Krieg eindeutig ablehnt", sagt die Sprecherin des Weißen Hauses auf die Frage eines Journalisten. Die Umsiedlungen seien ein weiteres Beispiel der Grausamkeit und Brutalität der Besatzer. Die russische Besatzungsmacht im südukrainischen Gebiet Cherson hat nach eigenen Angaben bereits mehrere Tausend Zivilisten auf sicher von Russland kontrolliertes Territorium gebracht. Die Ukraine spricht von Deportationen.
+++ 21:42 Kind aus Charkiw schildert Alltag ohne Strom und Wasser +++
Die durch den Krieg zerstörte Infrastruktur verändert den Alltag in manchen Orten Charkiws massiv. Ohne Strom, Wasser oder Gas sind die Bewohner auf offene Feuer angewiesen. Während die Regierung die Leitungen wieder reparieren will, droht der Winter die Situation noch zu verschlimmern.
+++ 21:26 Kiew sieht wachsende Gefahr einer Offensive aus Belarus +++
Die Ukraine sieht eine "wachsende Gefahr" einer neuen russischen Offensive aus dem nördlichen Nachbarland Belarus, das russischen Streitkräften bereits bei dem Einmarsch im Februar als Rückzugsgebiet gedient hatte. "Die aggressive Rhetorik der militärisch-politischen Führung Russlands und von Belarus verschärft sich", erklärt der ranghohe ukrainische Militärvertreter Oleksij Gromow. Die Gefahr einer Offensive der russischen Streitkräfte an der Nordfront wachse, sagte Gromow. Diesmal könnte sie im Westen von Belarus erfolgen, "um die Hauptversorgungswege für ausländische Waffen und militärische Ausrüstung abzuschneiden, die über den Westen, insbesondere Polen, in die Ukraine gelangen".
+++ 20:38 Militärexperte erklärt Moskaus zweigleisige Strategie +++
Das russische Militär greift großflächig kritische Infrastruktur in der Ukraine an, evakuiert aber gleichzeitig das besetzte Cherson. Moskau folgt hier offenbar einer zweigleisigen Strategie, erklärt Militärexperte Thomas Wiegold und führt aus, wie deren beide Seiten zusammenpassen.
+++ 20:08 USA: Iranische Militärs halfen Russland auf der Krim bei Drohneneinsätzen +++
Iranische Militärs haben Russland nach Angaben der USA von der Krim aus bei Drohneneinsätzen gegen die Ukraine unterstützt. "Unserer Einschätzung nach waren iranische Militärs auf der Krim vor Ort und haben Russland bei diesen Operationen unterstützt", sagt der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, mit Blick auf die jüngsten Drohnenangriffe gegen die Ukraine. Die Iraner würden die Russen ausbilden und technisch unterstützen.
+++ 19:35 Charkiw baut Bushaltestellen zu Bunkern aus +++
Im Juli sterben in Charkiw mehrere Menschen, als ein russischer Angriff eine Bushaltestelle trifft. Seither arbeitet die Stadt daran, im öffentlichen Raum Bunker aufzubauen. Nach und nach werden Bushaltestellen durch Schutzräume aus dickem Stahlbeton ersetzt.
+++ 19:09 Sohn eines russischen Gouverneurs in Italien festgenommen +++
Moskau bestätigt die Festnahme des Sohnes eines hochrangigen russischen Beamten wegen des Vorwurfs der Umgehung von Sanktionen. Artjom Uss, der Sohn des Gouverneurs der sibirischen Region Krasnojarsk, sei auf Ersuchen Washingtons am Montag am Mailänder Flughafen Malpensa festgenommen worden, teilt die russische Botschaft in Italien mit. Uss wird beschuldigt, zusammen mit vier weiteren Russen und zwei venezolanischen Ölhändlern elektronische Bauteile für Flugzeuge, Radaranlagen und Raketen in den USA gekauft und trotz der geltenden Sanktionen an russische Rüstungsunternehmen weiterverkauft zu haben. Der Gouverneur von Krasnojarsk, Alexander Uss, schreibt als Reaktion auf die Festnahme seines Sohnes auf Telegram: "Der politische Charakter dieser Anschuldigungen ist offensichtlich."
+++ 18:35 Putin besucht erstmals einberufene Soldaten +++
Der russische Präsident Wladimir Putin besucht zum ersten Mal seit der Teilmobilisierung ein Trainingszentrum für einberufene Soldaten. Im russischen Staatsfernsehen war zu sehen, wie Putin in einem Schießzentrum in der südöstlich von Moskau gelegenen Region Rjasan unter anderem an einem Schießstand eine automatische Waffe abfeuerte. Er unterhielt sich auch mit einigen der einberufenen Soldaten. "Viel Glück!", wünschte er einem und klopfte ihm auf die Schulter. Für den russischen Staatschef war es der erste Besuch einer Trainingseinrichtung seit der Ankündigung der Teilmobilisierung von Hunderttausenden Reservisten am 21. September.
+++ 17:57 CNN-Reporter geraten in Bachmut unter Beschuss +++
In Bachmut toben seit Tagen besonders heftige Kämpfe zwischen ukrainischen und russischen Streitkräften. Die Bewohner der Frontstadt zeigen einen verzweifelten Optimismus. CNN-Reporter wollen die Kriegsschrecken dokumentieren und geraten selbst beinahe in einen Bombenhagel.
+++ 17:30 Selenskyj: Haben Angriff auf Krim-Brücke nicht in Auftrag gegeben +++
In einem Interview mit dem kanadischen Fernsehsender CTV sagt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, Kiew sei nicht der Auftraggeber des Angriffs auf die Krim-Brücke gewesen. "Wir haben so etwas sicher nicht in Auftrag gegeben, soweit ich weiß", erklärt Selenskyj im Interview. Am 8. Oktober explodierte auf der Krim-Brücke ein LKW. Ein Güterzug geriet daraufhin in Brand. Ein Teil der Brücke stürzte ein.
+++ 16:51 Brand von Flüchtlingsheim "erinnert an Rostock-Lichtenhagen, Solingen und Mölln" +++
Nach dem Brand einer Unterkunft für Geflüchtete in Mecklenburg-Vorpommern zeigt sich die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Reem Alabali-Radovan, schockiert und spricht von einem Brandanschlag. Der Brand erinnere an die rassistischen Anschläge der 1990er Jahre, "an Rostock-Lichtenhagen, Solingen und Mölln", sagt die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Mit rassistischen Parolen, den offenen, aber auch den unterschwelligen, abwertenden Bemerkungen gegenüber Geflüchteten wird der Nährboden für Brandanschläge wie diesen in Groß Strömkendorf gelegt." In der Gemeinde bei Wismar war am Mittwochabend ein Feuer in einer Flüchtlingsunterkunft ausgebrochen. Die Polizei vermutet Brandstiftung und einen politischen Hintergrund.
+++ 16:22 Niederländisches Parlament fordert Sondertribunal gegen russische Führung +++
Das niederländische Parlament stimmt für die Einrichtung eines Sondertribunals, das über führende russische Militärs und Politiker wegen der Invasion der Ukraine richten soll. In einer Resolution wird die niederländische Regierung aufgefordert, sich bei der Europäischen Union und den Vereinten Nationen für ein derartiges Tribunal einzusetzen.
+++ 15:52 Russisches Finanzministerium zweigt Milliarden aus Wohlstandsfonds ab +++
Das russische Finanzministerium zapft den Nationalen Wohlstandsfonds an, um damit Löcher im Staatshaushalt zu stopfen. Dazu würden eine Billion Rubel (rund 16,6 Mrd. Euro) abgezweigt, wie das Ministerium mitteilt. Damit solle das erwartete Staatsdefizit ausgeglichen werden. Der Fehlbetrag im Etat wird in diesem Jahr auf rund zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes geschätzt. Grund dafür sind die Folgen der westlichen Sanktionen und die Kosten des Krieges gegen die Ukraine, die die Wirtschaft und die Finanzen der Regierung belasten.
+++ 15:34 Ukraine will Energieverbrauch um 20 Prozent reduzieren +++
Als Reaktion auf die russischen Luftangriffe auf Kraftwerke und andere kritische Infrastruktur strebt die ukrainische Regierung eine landesweite Verringerung des Energieverbrauchs um 20 Prozent an. Die Bevölkerung sei dem Aufruf zu Stromsparen bereits gefolgt, sagt Energieminister Herman Haluschtschenko im Fernsehen. Es werde ein freiwilliger Rückgang des Verbrauchs verzeichnet. "Aber wenn das nicht ausreicht, sind wir gezwungen, Zwangsabschaltungen vorzunehmen." Russland habe seit dem 10. Oktober mehr als 300 Luftangriffe auf ukrainische Energieanlagen geflogen.
+++ 14:54 Experte: Putin kann nicht mehr abziehen und im Amt bleiben +++
Russland ist international zunehmend isoliert. Statt aber Wege aus der Situation zu suchen, verschanzt sich Putin in der Isolation, meint Politikwissenschaftler Thomas Jäger. Dennoch sieht er wenig Hoffnung, dass der Rest der Welt Moskau zu einer diplomatischen Lösung bewegen könnte.
+++ 14:30 Russischer Kampfjet feuerte Rakete nahe britischem Flugzeug ab +++
Ein russischer Kampfjet hat Ende September nach Angaben des britischen Verteidigungsministers Ben Wallace eine Rakete in der Nähe eines britischen Flugzeugs auf Patrouille abgefeuert. Der Vorfall habe sich am 29. September in internationalem Luftraum über dem Schwarzen Meer ereignet, teilt Wallace dem Parlament mit. Das unbewaffnete britische Flugzeug sei von zwei russischen Kampfflugzeugen abgefangen worden. Eine der beiden russischen Maschinen habe die Rakete abgefeuert. Er habe dem russischen Verteidigungsminister Sergej Schoigu seine Besorgnis ausgedrückt. Nach russischen Angaben habe es sich um eine technische Störung gehandelt. Nach einer Aussetzung seien die britischen Patrouillenflüge wieder aufgenommen worden. Sie würden aber nun von einem Kampfjet begleitet.
+++ 13:55 "Ich muss raus aus Russland - oder beten": Russe flieht vor Einberufung +++
Nach Bekanntwerden der Teilmobilmachung in Russland verlassen viele junge Männer das Land ins Ungewisse. Auch Lev, der für den Stab des russischen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny arbeitete, ist vor dem Einberufungsbefehl nach Deutschland geflüchtet. "Ich will kein Teil von Putins Militärmaschinerie sein", sagt er.
+++ 13:45 Russland: Greifen weiter Energie-Infrastruktur an +++
Russland greift nach eigenen Angaben auch in den vergangenen 24 Stunden wieder militärische Ziele und Energie-Infrastruktur in der Ukraine an. Zudem sei eine ukrainische Gegenoffensive in der südlichen Region Cherson zurückgeschlagen worden, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit.
+++ 13:33 Selenskyj hat "sachliches und produktives Gespräch" mit Steinmeier +++
Nach der Absage seiner Ukraine-Reise telefoniert Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier heute mit dem ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj. "Hatte ein sachliches und produktives Gespräch mit Präsident Frank-Walter Steinmeier", schreibt Selenskyj anschließend auf Twitter. Er habe sich bei Deutschland für das erste Luftverteidigungssystem IRIS bedankt. Zugleich fordert Selenskyj einen sofortigen Luftschild für die Ukraine. Deutschland "werde auch dazu beitragen, die Folgen des russischen Raketenterrors zu überwinden." Man bereite den Besuch Steinmeiers in der Ukraine vor. Steinmeier sollte eigentlich heute nach Kiew reisen, hatte den Besuch aber aus Sicherheitsgründen abgesagt. Den Schweizer Bundespräsidenten Ignazio Cassis haben die verstärkten Angriffe auf ukrainische Städte allerdings nicht abgeschreckt. Er ist heute in der ukrainischen Hauptstadt angekommen.
+++ 13:11 Russische Truppen patrouillieren an belarussischen Grenzen +++
Die russische Luftwaffe patrouilliert an den Grenzen des Verbündeten Belarus. Die Patrouillenflüge seien geplant gewesen, teilt das Verteidigungsministerium in Minsk weiter mit. Russland hat 9000 Soldaten und Hunderte militärische Ausrüstungsgegenstände nach Belarus geschickt. Das Land teilt eine 1085 Kilometer lange Grenze mit der Ukraine, deren Hauptstadt Kiew liegt weniger als 100 Kilometer von der Grenze entfernt. Russland nutzte Belarus als Stützpunkt für seine Invasion der Ukraine, die am 24. Februar begann, und schickte von dort Truppen und Ausrüstung für seine Offensive auf Kiew zu Beginn des Krieges.
+++ 12:51 Kreml: EU wird wegen Waffenlieferungen zur Kriegspartei +++
Die Europäische Union wird mit ihren Waffenlieferungen an die Ukraine nach Ansicht des russischen Außenministeriums zur Konflikt-Partei. Die Länder, die die Ukraine mit Waffen versorgten, seien "Sponsoren des Terrorismus", fügt Außenamtssprecherin Maria Sacharowa hinzu. Sie bekräftigt damit die scharfe Kritik der Moskauer Führung an der westlichen Unterstützung der Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg.
+++ 12:35 Russische Schüler bitten darum, ihren Lehrer nicht in den Krieg zu schicken +++
Die Folgen der sogenannten Teilmobilisierung sind auch in russischen Schulen zu spüren. Auf einem im Internet veröffentlichten Video ist zu sehen, wie Schüler einer 11. Klasse in der Stadt Ishimbay die regionalen Behörden anflehen, ihren Lehrer, den sie "verehrten", nicht zur "Spezialoperation" in die Ukraine zu schicken. "Wenn er geht, wird niemand uns auf unsere Examen in Sozialwissenschaften und Geschichte vorbereiten können", sagt eine Schülerin. Dabei gebe es in der Stadt ein Problem mit Lehrern. Ihr Geschichtslehrer gebe nicht nur Schulwissen weiter, sondern fördere den patriotischen Geist seiner Schüler. "Wir bitten Sie freundlich, uns anzuhören, zur Kenntnis zu nehmen und unser Problem zu lösen."
+++ 12:22 Militärexperte: Moskau steigert Entschlossenheit der Ukraine +++
Moskau zielt mit seinen jüngsten Angriffen vor allem auf eine "Einschüchterung der Zivilbevölkerung", wie der ukrainische Oberstleutnant a. D. Oleksj Melnyk im Interview mit ntv.de sagt. 30 Prozent der ukrainischen Energieinfrastruktur seien dadurch zumindest teilweise zerstört, militärische Objekte im Hinterland würden dagegen kaum noch angegriffen. "Russland will dadurch seine Unfähigkeit, auf dem Schlachtfeld voranzukommen, kompensieren. Damit will Moskau die politische Führung in Kiew zu Verhandlungen zwingen - es steigert aber nur die Entschlossenheit der ukrainischen Gesellschaft, sich zu wehren."
+++ 11:59 EU sanktioniert Iran wegen Kamikaze-Drohnen +++
Die Europäische Union verhängt Sanktionen gegen den Iran wegen der mutmaßlichen Lieferung sogenannter Kamikaze-Drohnen an Russland. Die Mitgliedstaaten einigen sich nach Angaben der tschechischen Ratspräsidentschaft darauf, Vermögenswerte von drei Personen und einer Einrichtung einzufrieren, die für die Lieferungen verantwortlich sein sollen. Offiziell dementiert der Iran, Drohnen an Russland zu liefern.
+++ 11:47 Berlusconi fühlt sich missverstanden +++
Italiens Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi fühlt sich nach seinen Aussagen über den russischen Krieg falsch verstanden. "Das alles wurde aus dem Zusammenhang gerissen. Es wurde verbreitet ohne die globale Bedeutung meiner Worte zu kennen, mit dem einzigen Ziel, Verleumdungen und Desinformation zu verbreiten", sagt der Chef der konservativen Partei Forza Italia dem "Corriere della Sera". Seine Äußerungen seien "kein Freispruch" für die russische Invasion gewesen. Er verurteile den Angriff. Am Mittwoch hatte die Nachrichtenagentur La Presse Auszüge eines Audio-Mitschnitts von einer Berlusconi-Rede vor Abgeordneten seiner Partei veröffentlicht. Darin erklärte er, Russlands Präsident Wladimir Putin sei aus dem Donbass um Hilfe gebeten worden, habe zunächst aber nicht intervenieren wollen. Dann habe er dem Druck in Russland nachgegeben und Truppen in die Ukraine geschickt, wo er mit "unvorhersehbarem Widerstand" konfrontiert worden sei.
+++ 11:28 Teenager-Söhne von Kadyrow angeblich "ganz nah an feindlichen Stellungen" +++
Mehrere Söhne des tschetschenischen Machthabers Ramsan Kadyrow sind angeblich an der Front in der Ukraine. Wie die russischsprachige Internetzeitung Meduza mit Sitz in Riga schreibt, erklärte Kadyrow, drei seiner Söhne im Teenageralter hätten die Frontlinie in der Ukraine besucht. Der älteste der drei Jungen ist demnach 16 und der jüngste 14 Jahre alt. "Achmat, Eli und Adam kamen ganz nah an die feindlichen Stellungen heran und gaben den vorrückenden Kämpfern Feuerschutz", so Kadyrow. Ihm zufolge haben seine Kinder ihre militärische Ausbildung "in einem sehr jungen Alter" begonnen.
+++ 11:12 Schäden am Wärmekraftwerk Burschtyn beträchtlich +++
Die Schäden am Wärmekraftwerk in Burschtyn im Westen der Ukraine sind der Gouverneurin der Region zufolge beträchtlich. Das Kraftwerk sei am Mittwoch bei einem russischen Angriff getroffen worden. "Leider gab es Zerstörung, und die ist beträchtlich", sagt Switlana Onyschtschuk, Gouverneurin der Region Iwano-Frankiwsk, im ukrainischen Fernsehen.
+++ 10:53 Russen schleifen Holodomor-Denkmal in Mariupol +++
Die russischen Besatzer zerstören im besetzten Mariupol ein ukrainisches Denkmal, wie ein Video der russischen Agentur RIA Nowosti zeigt. Das Denkmal erinnerte an die Opfer des Holodomors, einer verheerenden Hungersnot in der Ukraine, bei der zu Beginn der 1930er Jahre zwischen drei bis sieben Millionen Menschen ums Leben kamen. Die Hungerkrise wurde gezielt von der Sowjetunion genutzt, um die sowjetische Herrschaft in der Ukraine zu festigen. Kiew bemüht sich um eine internationale Anerkennung des Holodomors als Völkermord.
+++ 10:42 London: Beschädigte Brücken dürften russischen Rückzug erschweren +++
Die russische Führung erwägt britischen Militärexperten zufolge einen größeren Rückzug ihrer Truppen aus dem Gebiet um die ukrainische Stadt Cherson westlich des Flusses Dnipro im Süden der Ukraine. Das geht aus dem täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London hervor. Ein solches Vorhaben werde jedoch erschwert durch die Tatsache, dass alle permanenten Brücken über den einen Kilometer Meter breiten Fluss schwer beschädigt seien, heißt es. Russland müsste sich demnach höchstwahrscheinlich stark auf eine temporäre Brücke aus Lastkähnen verlassen, die nahe Cherson kürzlich fertiggestellt wurde, sowie auf militärische Ponton-Fähren.
+++ 10:22 "Jetzt nimmt der Kreml den Krieg richtig ernst" +++
Moskau verhängt in den annektierten ukrainischen Gebieten das Kriegsrecht. Das hat jedoch nicht nur für diese Regionen selbst gravierende Auswirkungen, wie ntv-Korrespondent Rainer Munz erläutert. Ob sich die russischen Truppen hingegen aus Cherson zurückziehen, sei fraglich.
+++ 10:02 Schoigus Töchter bekommen offenbar litauische Staatsbürgerschaft +++
Die Töchter des russischen Verteidigungsministers Sergej Schoigu erhalten offenbar die litauische Staatsbürgerschaft. Die berichtet die unabhängige russischsprachige Internetzeitung "The Insider". Dem Bericht zufolge erhielten die Töchter die Staatsbürgerschaft, nachdem Schoigus Ex-Geliebte und Mutter seiner Kinder einen Litauer geheiratet hatte. Dieser kam daraufhin, wie es in dem Bericht weiter heißt, zu schnellem Reichtum.
+++ 09:46 Zwangsumsiedlung aus Cherson: "Evakuierung stellt Menschen vor enorme Schwierigkeiten" +++
In Erwartung der ukrainischen Offensive in der Region Cherson fordern die russischen Besatzer rund 60.000 Einwohner auf, die Gegend zu verlassen. Eine Wahl bleibt den Menschen dabei kaum. ntv-Reporter Jürgen Weichert berichtet, was die Zwangsevakuierung für die Betroffenen bedeutet.
+++ 09:34 Scholz: Werden ganze ukrainische Brigade ausbilden +++
Deutschland will bis zum Frühjahr eine vollständige ukrainische Brigade mit bis zu 5000 Soldaten ausbilden. "Damit unterstreichen wir unsere Bereitschaft, uns dauerhaft am Aufbau starker ukrainischer Streitkräfte zu beteiligen - Hand in Hand mit unseren Partnern", sagt Bundeskanzler Olaf Scholz bei einer Regierungserklärung im Bundestag. Er verweist darauf, dass sich die EU-Außenminister auf eine neue Ausbildungsmission für etwa 15.000 ukrainische Soldaten geeinigt hatten. Eines der beiden Hauptquartiere dafür werde sich in Deutschland befinden, so Scholz. Er plädierte für eine engere europäische und internationale Koordinierung bei der militärischen Unterstützung der Ukraine.
+++ 09:19 Scholz: Putin "irrt sich" +++
"Putin wird seine Kriegsziele nicht erreichen", sagt Bundeskanzler Olaf Scholz im Bundestag. Der russische Präsident spekuliere auf die Schwäche des Westens und der Ukraine. "Aber er irrt sich." Deutschland unterstütze die Ukraine so lange wie möglich.
+++ 08:55 Strack-Zimmermann: Kiew enttäuscht über abgesagte Reise von Steinmeier +++
FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann wünscht sich, dass sich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier aktuell in der Ukraine-und Energiekrise zu Wort meldet: "Ich glaube, das wäre sehr, sehr wichtig", sagt die FDP-Politikerin im "Frühstart" von ntv. Natürlich sei Steinmeier "vorbelastet". "Dass er Kanzleramtsminister war, er war Außenminister, er hat diese russische Politik der Angela Merkel mitgetragen und auch geprägt und dass ihm das vielleicht heute unangenehm zu sein scheint." Als erster Mann im Staat könne Steinmeier aber "der Bevölkerung das eine oder andere erklären. Ich persönlich fände es wichtig , dass man das nicht nur vor dem Tannenbaum macht." Zur abgesagten Reise Steinmeiers nach Kiew sagt Strack-Zimmermann: "Er muss natürlich für sich entscheiden, ob er das Risiko eingeht oder nicht. Ich glaube, dass die Ukraine enttäuscht darüber ist. Es hat ja schon mal einen Anlauf gegeben, der beidseitig sehr unglücklich war."
+++ 08:55 ISW: Ausrufung des Kriegsrechts "weitgehend juristisches Theater" +++
Die Ausrufung des Kriegsrechts des russischen Präsidenten Wladimir Putin ist laut dem US-Thinktank Institute for the Study of War (ISW) "weitgehend juristisches Theater". Sein Ziel sei es, Aktivitäten zu legitimieren, die das russische Militär durchführen müsse oder bereits durchführe. Gleichzeitig solle so ein Rahmen für künftige Mobilisierungen und innerstaatliche Beschränkungen geschaffen werden. Putins Dekret legt laut dem Institut weder die unmittelbaren nächsten Schritte im Rahmen des Kriegsrechts noch die erhöhten Bereitschaftsstufen fest, sondern räumt den regionalen Gouverneuren weitreichende Notstandsbefugnisse ein. Außerdem gibt es den lokalen Behörden bis zum 22. Oktober Zeit, konkrete Vorschläge für diese nächsten Schritte zu entwickeln und vorzulegen. Putin lasse sich auch die Möglichkeit offen, seine Erklärungen zum Kriegsrecht auszuweiten.
+++ 08:38 Ukraine: Offensive in Cherson schreitet voran +++
Die ukrainischen Streitkräfte treiben ihre Offensive gegen die russischen Invasionstruppen in der südlichen Region Cherson nach eigenen Angaben voran. Dort seien 43 russische Soldaten getötet und sechs Panzer sowie andere Ausrüstung zerstört worden, teilt das Militär mit. Am Mittwoch hatte die von Russland eingesetzte Verwaltung in Erwartung eines ukrainischen Angriffs eine Evakuierung in dem besetzten Gebiet und auch in der gleichnamigen Regionalhauptstadt Cherson angeordnet. In der Ostukraine an der Grenze zu Russland konzentrierten sich die russischen Streitkräfte dem ukrainischen Militär zufolge bei ihrem Vorstoß vor allem auf die Städte Bachmut und Awdijiwka. Bachmut steht im Mittelpunkt des nur langsamen russischen Vormarschs in der Region Donezk. Nach den ukrainischen Angaben haben die russischen Truppen in der Region mindestens zehn Städte mit Panzern und Artillerie beschossen.
+++ 08:19 Ukraine beginnt mit Stromabschaltungen im ganzen Land +++
Die großflächige Zerstörung der Energie-Infrastruktur macht sich massiv in der Ukraine bemerkbar. Für heute kündigt der ukrainische Versorger Ukrenergo Stromabschaltungen im ganzen Land bis 22.00 Uhr Ortszeit an. Die gesamte Bevölkerung wird aufgefordert, zwischen 7.00 Uhr und 22.00 Uhr möglichst wenig Strom zu verbrauchen. Zugleich gibt es Appelle, Powerbanks, Batterien und Taschenlampen bereit zu halten. Russland überzieht die Ukraine seit anderthalb Wochen mit großflächigen Angriffen und zielt dabei insbesondere auf die kritische Infrastruktur des Nachbarlandes.
+++ 08:03 Kiew beziffert russische Verluste +++
Die Zahl der gefallenen russischen Soldaten steigt ukrainischen Angaben zufolge auf 66.650. Wie der Generalstab in Kiew mitteilt, sind in den vergangenen 24 Stunden 370 russische Soldaten getötet worden. Außerdem seien unter anderem 13 russische Panzer, 9 Artilleriesysteme, ein Helikopter und 6 Marschflugkörper zerstört worden.
+++ 07:37 Ukrainischer Bericht: Russen können sich von Einsatz an vorderster Front freikaufen +++
An der russischen Front floriert offenbar das Geschäft mit Bestechungsgeldern. Wie das Zentrum für strategische Kommunikation Stratcom Ukraine berichtet, nehmen russische Offiziere von Soldaten Bestechungsgelder an, die nicht ganz vorne kämpfen wollen. "Wenn ein Soldat nicht an der Front sein will, braucht er nur zu bezahlen und wird nach hinten versetzt", schreibt StratCom auf Telegram. "Solche Militärgeschäfte sind an den gefährlichsten Abschnitten der Front am weitesten verbreitet, wo die russische Armee Verluste erleidet und jede Stunde in den Schützengräben die letzte sein könnte." Im Frontabschnitt Bachmut im Gebiet Donezk, wo die Russen seit Monaten erfolglos angreifen, verlangen russische Offiziere laut Stratcom 5.000 Rubel, umgerechnet rund 82 Euro, pro Nacht für einen solchen Dienst.
+++ 07:12 Lettland: Niederlage für Russen "psychologisch gesund" +++
Der lettische Verteidigungsminister Artis Pabriks hält eine russische Niederlage in der Ukraine für zwingend notwendig. "Sie müssen verlieren", sagt Pabriks der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", das sei für die Russen "psychologisch gesund". Bislang seien sie noch nie auf die Idee gekommen, irgendjemandem etwas Unrechtes getan zu haben. "Man lernt nichts aus Siegen, sondern nur aus Niederlagen, so wie es auch die deutsche Gesellschaft nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs getan hat", sagt er. "Falls der Westen – wir – mit der Ukraine zusammen den Krieg nicht gewinnen wird, dann wird das die Russen auf jeden Fall ermutigen, einen weiteren zu beginnen", so Pabriks.
+++ 06:51 "Tschekisten-Denkmal" gesprengt +++
Im südukrainischen Mykolajiw wird ein sowjetisches Denkmal durch eine Explosion zerstört. Dies berichtet der oppositionelle belarussische Nachrichtenkanal Nexta, der sich auf die örtlichen Behörden beruft und Bilder der Trümmer zeigt. Das Denkmal für die "Soldaten von Recht und Ordnung" ist auch als "Tschekisten-Denkmal" bekannt. Die Tscheka war die berüchtigte sowjetische Geheimpolizei, die Lenin gegründet hatte und die mit äußerster Brutalität gegen angebliche "konterrevolutionäre Umtriebe" vorging.
+++ 06:34 Spanien sendet Stromgeneratoren in die Ukraine +++
Die spanische Regierung schickt fünf Stromgeneratoren in die Ukraine. "Angesichts der jüngsten russischen Angriffe auf die Strominfrastruktur, welche die Stromversorgung der ukrainischen Bürger stark beeinträchtigt haben, (...) wird das Verteidigungsministerium unverzüglich Stromgeneratoren in das Land schicken", erklärt das Ministerium. Den Angaben zufolge handelt es sich um vier Generatoren mit einer Leistung von 400 Kilowatt und einen fünften mit 150 Kilowatt, die der spanischen Luftwaffe gehören. Sie sollen in den kommenden drei Tagen zunächst in ein Logistikzentrum in Polen gebracht werden und von dort aus in die Ukraine gelangen.
+++ 06:16 Feuer in Flüchtlingsunterkunft in Mecklenburg-Vorpommern - Brandstiftung vermutet +++
Durch einen Brand wird eine Unterkunft für Flüchtlinge aus der Ukraine in der Gemeinde Groß Strömkendorf in Mecklenburg-Vorpommern in der Nacht fast vollständig zerstört. "Nach jetzigem Stand konnten alle 14 Bewohner unverletzt aus der Einrichtung gebracht werden. Den drei Mitarbeitern ist auch nichts passiert", sagt ein Sprecher des Landkreises Nordwestmecklenburg. Die Polizei geht von Brandstiftung aus. Noch am Tage des Brandes hatte die Polizei die Unterkunft - ein Hotel - wegen einer Hakenkreuz-Schmiererei auf dem Eingangsschild aufgesucht, wie Landrat Tino Schomann mitteilte. "Auch aus meiner langjährigen Erfahrung als Feuerwehrmann gehe ich derzeit davon aus, dass das Feuer absichtlich gelegt wurde."
+++ 05:55 Ukraine schaltet flächendeckend Strom ab +++
Die massiven Schäden an ihren Energienetzen zwingen die Ukraine heute zu landesweiten Stromabschaltungen. Präsident Wolodymyr Selenskyj ruft die Bürger zu Mithilfe auf. "Wir werden alles tun, um die normale Energieversorgung unseres Landes wiederherzustellen", sagt er in seiner Videoansprache. "Aber es braucht Zeit und unsere gemeinsamen Anstrengungen mit Ihnen." "Bitte schalten Sie keine unnötigen Elektrogeräte ein!", bittet Selenskyj. Umso kürzer werde die Zeit der Abschaltungen zur Netzstabilisierung sein. Nach jüngsten Angaben der Regierung in Kiew haben die russischen Raketen- und Drohnenangriffe in den vergangenen Tagen 40 Prozent der Energie-Infrastruktur beschädigt.
+++ 05:30 Ukraine greift russische Luftabwehrstellungen an +++
Das ukrainische Militär greift russische Luftabwehrstellungen im Süden an. Die ukrainischen Streitkräfte haben sechs Angriffe auf russische Buk-, Tor- und Pantsir-Boden-Luft-Raketensysteme im Süden der Ukraine durchgeführt, wie das Operative Kommando Süd mitteilt.
+++ 04:33 Vereinte Nationen diskutieren iranische Drohnenlieferung an Russland +++
Die USA, Großbritannien und Frankreich bringen den angeblichen Verkauf von Drohnen durch den Iran an Russland bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats zur Sprache. "Wir haben unsere große Besorgnis über den Erwerb dieser UAVs (Unmanned Aerial Vehicle) vom Iran durch Russland zum Ausdruck gebracht", sagt der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price. "Wir haben nun zahlreiche Beweise dafür, dass diese UAVs für Angriffe auf ukrainische Zivilisten und kritische zivile Infrastrukturen eingesetzt werden. Wir werden nicht zögern, unsere Sanktionen und andere geeignete Instrumente gegen alle an diesen Transfers Beteiligten einzusetzen."
+++ 03:24 Russland will Zusammenarbeit mit UN-Chef bei möglicher Drohnen-Inspektion überdenken +++
Russland will im Falle einer UN-Inspektion der möglicherweise aus dem Iran stammenden Drohnen die Zusammenarbeit mit UN-Generalsekretär Antonio Guterres neu bewerten. Der russischen Vize-Botschafter bei den UN, Dmitri Poljanskij, fordert Guterres und seine Mitarbeiter auf, "von illegitimen Untersuchungen abzusehen". "Andernfalls werden wir unsere Zusammenarbeit mit ihnen überdenken müssen, was wohl in niemandes Interesse liegt. Wir wollen das nicht tun, aber wir haben keine andere Wahl." Weitere Details nennt er nicht. Hintergrund sind Vorwürfe der Ukraine, der Iran liefere sogenannte Kamikaze-Drohnen an Russland, die dessen Militär in der Ukraine einsetzt. Moskau und Teheran bestreiten dies.
+++ 02:24 NRW-Chef Wüst rechnet mit weiterer Flüchtlingswelle aus der Ukraine +++
Vor dem Treffen der Länderchefs in Hannover fordert Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst rasches Handeln. Wichtig bleibe für die Länder, dass der Bund seine Verantwortung bei der Finanzierung und Verteilung übernehme. "Wenn der Winter, wenn die Nässe in die zerstörten Wohnungen in der Ukraine kriecht, werden weitere Menschen zu uns kommen", sagt Wüst der "Rheinischen Post". Jeder solle eine anständige Unterbringung und Versorgung bekommen.
+++ 01:41 Putin-Wodka für Berlusconi verstößt vermutlich gegen EU-Sanktionen +++
Das Wodka-Geburtstagsgeschenk von Russlands Präsidenten Wladimir Putin an Italiens Ex-Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi verstößt wohl gegen die gegen Russland gerichteten Sanktionen der Europäischen Union. Wie eine Sprecherin der EU-Kommission bestätigt, wurde im April 2022 beschlossen, das Einfuhrverbot für Waren aus Russland in die EU auch auf Spirituosen, einschließlich Wodka, auszuweiten. Die entsprechende Rechtsgrundlage sehe keine Ausnahmeregelung für Geschenke vor. Wer nun für den mutmaßlichen Sanktionsbruch gerade stehen muss, müssen Behörden in Italien ermitteln.
+++ 00:54 Russen mit Firma in Hamburg wegen Verstoß gegen Sanktionen angeklagt +++
In den USA werden fünf Russen wegen der Umgehung von Russland-Sanktionen angeklagt. Einer von ihnen ist Juri Orechow mit einer Firma in Hamburg, wie die Staatsanwaltschaft in New York mitteilt. Den Männern wird unter anderem vorgeworfen, Halbleiter und Mikroprozessoren aus den USA beschafft zu haben, die in Russland etwa für den Bau von Kampfflugzeugen, Raketen-Systemen und Satelliten eingesetzt werden.
+++ 23:54 Selenskyj: Russland zerstörte drei ukrainische Energieanlagen in 24 Stunden +++
Russland zerstört nach Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj weiter Energie-Infrastruktur in der Ukraine. In den vergangenen 24 Stunden hätten die russischen Streitkräfte drei ukrainische Energieanlagen vernichtet, sagt Selenskyj.
+++ 23:09 Selenskyj an Ukrainer: Lasst Euch nicht von Russland rekrutieren! +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert die Männer in den von Moskau besetzten Gebieten auf, sich auf keinen Fall in die russische Armee einberufen zu lassen. "Vermeiden Sie das, wenn es irgend möglich ist!", sagt Selenskyj in einer Videoansprache. Wer diese Gebiete verlassen könne, solle das tun. Wer eingezogen worden sei, solle die Waffen strecken und versuchen, zu den Ukrainern zu desertieren. "Das Wichtigste: Retten Sie ihr Leben, und helfen Sie unbedingt auch anderen!", sagt er. Russlands Staatschef Wladimir Putin hat am Mittwoch den Kriegszustand über die ukrainischen Gebiete Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson ausgerufen.
+++ 22:12 "Lang lebe Putin": Restaurantbesitzer wirft Ukrainerinnen raus +++
In Paris soll ein Restaurantbesitzer zwei Ukrainerinnen rausgeschmissen haben. Das Video des Vorfalls teilt Vizepräsident der Union der Ukrainer Frankreichs, Wolodymyr Kohutjak, auf Twitter. Der Mann im Video trägt die Uniform eines Restaurants im Pariser Quartier de Montparnasse und wiederholt mehrmals auf Französisch "Lang lebe Putin". Viele Twitter-Nutzer rufen zum Boykott des Restaurants auf.
+++ 21:39 Kiew: 40 Prozent der Energieinfrastruktur ernsthaft beschädigt +++
In der Ukraine wird am Donnerstag der Strom eingeschränkt. Dies teilt ein hochrangiger Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj auf Telegram mit. Es sei notwendig, von 07.00 Uhr bis 23.00 Uhr den Stromverbrauch zu minimieren. Wenn dies nicht geschehe, müsse man sich auf vorübergehende Stromausfälle vorbereiten. Hintergrund sei der Ausfall weiterer Kraftwerke nach russischen Angriffen. Rund 40 Prozent der Energieinfrastruktur des Landes seien ernsthaft beschädigt, sagt Alexander Khartschenko, Berater des Energieministeriums, im Fernsehen. Selenskyj teilte am Dienstag zudem mit, Russland habe 30 Prozent der ukrainischen Elektrizitätswerke binnen einer Woche zerstört.
+++ 21:01 Biden: Putin ist in einer "unglaublich schwierigen Lage" +++
US-Präsident Joe Biden wertet die Angriffe Russlands auf Zivilisten in der Ukraine als Schwäche des Kremlchefs Wladimir Putin. "Ich denke, Wladimir Putin befindet sich in einer unglaublich schwierigen Lage", sagt Biden auf die Frage von Journalisten. Das einzige Mittel, das dem Kremlchef zur Verfügung stehe, sei es, brutal gegen ukrainische Bürger vorzugehen, um zu versuchen, sie zum Aufgeben zu bewegen. "Doch das werden sie nicht tun", sagt Biden.
+++ 20:33 Ukraine hat Drohnen-Abwehrsysteme - aber an den falschen Orten +++
Russland greift mit Hunderten Drohnen ukrainische Städte und Infrastrukturziele an. Welche Möglichkeiten der Abwehr gibt es gegen die günstigen Flugkörper? Unter anderem Deutschland und Israel verfügen über entsprechende Systeme. Sogar die Ukraine selbst hat bereits passendes Gerät - nur an den falschen Orten.
+++ 20:09 Steinmeier verschiebt kurzfristig seinen Kiew-Besuch +++
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verschiebt kurzfristig eine geplante Reise in die Ukraine. Dafür ausschlaggebend sind Sicherheitsgründe. Steinmeier wollte sich an diesem Donnerstag in dem von Russland angegriffenen Land aufhalten und sich in Kiew auch mit Präsident Wolodymyr Selenskyj treffen. Russland beschießt die Ukraine und auch die Hauptstadt Kiew seit Tagen mit Drohnen. Die offiziell nicht angekündigte Reise soll den Informationen zufolge zeitnah nachgeholt werden.
+++ 19:49 Ukraine bereitet sich auf mögliche Energienotlagen vor +++
Die ukrainische Führung um Präsident Wolodymyr Selenskyj berät über Abhilfe für Ausfälle an der von Russland beschädigten Energieversorgung. Es werde daran gearbeitet, für die kritische Infrastruktur in Städten und Dörfern mobile Stromquellen zur Verfügung zu stellen, teilt der Präsident mit. "Wir bereiten uns auf verschiedene Szenarien und deren Auswirkungen vor. Die Ukraine wird sich verteidigen, was immer der Feind plant oder tut", schreibt Selenskyj auf Facebook. Bei der Beschaffung von Generatoren setze das Land auch auf die Hilfe ausländischer Partner, teilte das Präsidialamt mit. Zum beginnenden Winter versucht die russische Armee, gezielt die Strom- und Wärmeversorgung der Ukraine auszuschalten. Durch verstärkte Angriffe seit Beginn vergangener Woche ist nach ukrainischen Angaben etwa ein Drittel der Energieanlagen zerstört worden.
+++ 19:22 Bachmut: Sanitäter versorgen Verletzte trotz Beschuss +++
Ein Journalisten-Team wird Zeuge einer lebensgefährlichen Situation in der Frontstadt Bachmut. Während Sanitäter eine schwerverletzte Frau behandeln, kommt es zu einem mutmaßlichen Phosphor-Angriff. Die Mediziner müssen die Behandlung abbrechen, ihre Patientin wollen sie dennoch nicht aufgeben.
+++ 18:45 Kiew: Seit September 223 iranische Drohnen abgeschossen +++
Die Ukraine hat seit Mitte September nach eigenen Angaben mehr als 200 iranische Drohnen über dem Land abgeschossen. Seit dem "ersten Abschuss einer Kamikaze-Drohne vom Typ Schahed 136 aus iranischer Produktion über ukrainischem Territorium am 13. September in Kupjansk" habe die Luftabwehr "223 Drohnen dieses Typs zerstört", teilt die ukrainische Armee bei Telegram mit.
+++ 18:14 Experte zu russischen Angriffen: "Die Kampfdrohnen sind nicht so präzise zu steuern" +++
Die russischen Streitkräfte setzen eine große Zahl von Kampfdrohnen gegen ukrainische Ziele ein. Militärexperte Thomas Wiegold erklärt die Vor- und Nachteile der unbemannten Flugobjekte und führt aus, warum die neue Strategie der Russen für die Ukraine gravierende Folgen haben könnte.
+++ 17:39 Sohn eines Putin-Vertrauten in Norwegen festgenommen +++
Wegen unerlaubter Drohnenflüge über Spitzbergen hat die norwegische Polizei den Sohn des ehemaligen russischen Eisenbahnchefs und Putin-Vertrauten Wladimir Jakunin festgenommen. Andrej Jakunin wurde bereits am Montag in Hammerfest in Nordnorwegen festgenommen, teilt die Polizei mit. Der russisch-britische Staatsbürger habe zugegeben, illegal eine Drohne über der norwegischen Inselgruppe Spitzbergen in der Arktis gesteuert zu haben, sagt eine Vertreterin der Polizei. Es handelt sich um die siebte Festnahme russischer Staatsbürger binnen weniger Tage. Sie werden beschuldigt, in dem an Russland grenzenden Norwegen, das mittlerweile Europas größter Gaslieferant ist, illegal unbemannte Fluggeräte eingesetzt oder unerlaubt fotografiert zu haben.
Frühere Entwicklungen rund um den Ukraine-Krieg lesen Sie hier.
Quelle: ntv.de, ghö/ino/rts/AFP/dpa