Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:44 Selenskyj über befreite Gebiete: "Wichtigste Aufgabe ist die Minenräumung" +++
Ukrainische Truppen haben laut Präsident Wolodymyr Selenskyj bereits mehr als 40 Ortschaften in der Region Cherson befreit. "Die Zahl der ukrainischen Flaggen, die im Rahmen der laufenden Verteidigungsoperation an ihren rechtmäßigen Platz zurückkehren, beträgt bereits Dutzende", sagt er in seiner abendlichen Videobotschaft. Gleichzeitig warnt er vor den Gefahren in den aufgegebenen Gebieten: Die Besatzer ließen Tausende Blindgänger und Munition zurück. "Die erste und grundlegende Aufgabe ist die Minenräumung", so Selenskyj. Nach seinen Erkenntnissen seien noch rund 170.000 Quadratkilometer des Landes minenverseucht.
+++ 23:00 Ukrainische Truppen sollen in Cherson sein +++
Ukrainische Streitkräfte haben angeblich das Stadtgebiet von Cherson erreicht. Das meldet der Kommandeur des ukrainischen Bataillons "Revanche" Bogdan Khodakovsky. Die feindliche Küste stehe unter schwerem Beschuss, schreibt er bei Twitter. Der Telegram-Kanal "Grey Zone", der der Söldnergruppe Wagner nahesteht, schreibt: "Ukrainische Streitkräfte dringen in die russische Stadt Cherson ein". Russland hatte die Stadt völkerrechtswidrig annektiert.
+++ 22:05 USA: Stufen Russland in Dumping-Fragen nicht mehr als Marktwirtschaft ein +++
Die USA werden Russland nach Angaben des Handelsministeriums in Washington in Anti-Dumping-Verfahren künftig nicht mehr als Marktwirtschaft einstufen. Mit der Entscheidung könne die US-Regierung die "ganze Macht" der Anti-Dumping-Gesetze anwenden angesichts von Marktverwerfungen, die durch die zunehmende Einmischung der russischen Regierung in die Wirtschaft entstünden.
+++ 21:49 Ukraine meldet Rückeroberung von 41 Orten im Süden des Landes +++
Die Ukraine hat nach Aussage von Präsident Wolodymyr Selenskyj 41 Siedlungen im Süden des Landes von Russland zurückerobert. In seiner abendlichen Videoansprache verweist Selenskyj auf die damit einhergehenden Opfer unter den ukrainischen Truppen, die nie vergessen werden dürften. Konkrete Zahlen nennt er nicht.
+++ 21:21 Melnyk fordert atomaren Zweitschlag der NATO bei russischem Atomangriff +++
Der frühere ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, fordert die NATO-Staaten auf, den russischen Atomdrohungen stärker entgegenzutreten. Der Westen müsse "glasklar formulieren, welche gravierenden Konsequenzen ein nuklearer Angriff nach sich ziehen würde: für Putin persönlich, sein Regime, für Russland als Staat", so Melnyk zu t-online. Als größte Atommacht sollte die NATO eine präventive Drohung an die Adresse Russlands schicken: "Der Westen muss sehr deutlich machen, dass er vor einem nuklearen Zweitschlag nicht zurückschrecken würde, wenn Putin zur Bombe greift."
+++ 20:43 Ukrainische Truppen angeblich bereits in Vorort von Cherson +++
Nach dem Abzug der russischen Truppen aus der Region Cherson sind ukrainische Soldaten nach eigener Darstellung bereits in den ersten Vorort der südukrainischen Stadt eingerückt. Wie der ukrainische Gouverneur des Gebietes Mykolajiw, Witalij Kim, berichtet, sei der Ort Tschornobajiwka bereits unter ukrainischer Kontrolle. Nähere Angaben wollte er nicht machen. "Wir schweigen weiterhin, denn all dies ist Sache des Militärs." Der Generalstab der Ukraine teilt unterdessen mit, die russischen Militärs zögen nur langsam ab, um ihre Verteidigungslinien am linken Ufer des Dnipro zu verstärken.
+++ 20:24 USA: Beraten Ukraine als Partner +++
Die US-Regierung übt nach eigenen Angaben keinen Druck auf die Ukraine mit Blick auf mögliche Verhandlungen mit Russland aus. "Wir beharren nicht auf bestimmten Dingen, sondern wir beraten als Partner", sagt der Nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan im Weißen Haus. Den russischen Abzug aus der südukrainischen Stadt Cherson nannte Sullivan einen "wichtigen Meilenstein" für die Ukrainer. Man müsse nun aber gucken, wie sich die Lage dort tatsächlich entwickle. "Das ist natürlich nicht das Ende des Krieges, denn Russland hält weiterhin Teile des ukrainischen Territoriums besetzt", betont er.
+++ 19:41 USA kündigen neue Militärhilfe für die Ukraine an +++
Die USA kündigen neue Militärhilfe für die Ukraine an. Dem nationalen Sicherheitsberater Jake Sullivan zufolge sind darin "wichtige Beiträge für die Flugabwehr" enthalten. Dazu gehörten Raketen für "Hawk"-Systeme. Sullivan zufolge gibt es Hinweise auf russische Truppenbewegungen, die mit einem Rückzug aus Cherson vereinbar seien.
+++ 19:09 Russen verwüsten und zerstören Cherson bei Abzug +++
Bei ihrem Abzug aus Cherson verwüsten russische Truppen nach Medienberichten die südukrainische Stadt. Neben dem Fernsehzentrum seien unter anderem Fernheizungsanlagen und Funkmasten gesprengt worden, berichtet die "Ukrajinska Prawda". Zudem sei in der Stadt der Strom komplett ausgefallen, ebenso wie das Internet. Bereits in den vergangenen Tagen waren mehrere Brücken über den Dnipro gesprengt worden. Ein Zeitablauf für den am Vortag angeordneten Abzug russischer Soldaten aus Cherson und der gesamten Umgebung der Stadt am rechten Dnipro-Ufer war nicht bekannt. Nach einem Bericht der russischen Agentur Tass sollen Einheiten der Polizei und Rettungsdienste die Stadt erst mit den letzten Truppen verlassen. Die ukrainische Staatsagentur Unian veröffentlichte eine Reportage mit Fotos aus Dörfern an der Randzone des Cherson-Gebiets, die von nachrückenden ukrainischen Truppen befreit worden waren. "Zerstörte Häuser, Minen und Müll" seien überall zu sehen.
+++ 18:47 Selenskyj-Berater befürchtet Minenfeld in Stadt Cherson +++
Moskau hat nach eigenen Angaben mit dem Rückzug seiner Truppen aus der südukrainischen Stadt Cherson begonnen. In Kiew wird befürchtet, dass Russland die Stadt in eine Todeszone verwandeln will. "Die russischen Streitkräfte wollen Cherson in eine "Stadt des Todes" verwandeln", schreibt der Präsidentenberater, Mykhailo Podolyak auf Twitter. "Das russische Militär vermint alles, was es kann: Wohnungen und Kanalisationen. Die Artillerie am linken Ufer plant, die Stadt in Ruinen zu verwandeln. So sieht die "russische Welt" aus: Sie kamen, raubten, feierten, töteten "Zeugen", hinterließen Ruinen und gingen."
+++ 18:12 Kuzan: Kontrolle in Cherson bringt russische Krim-Versorgungslinien in Reichweite +++
Russland zieht sich aus dem strategisch wichtigen Gebiet Cherson zurück - ein Erfolg für die Ukraine, die nun weiter vorrückt. Dadurch könnte es bald auch auf der Krim wieder zu Angriffen kommen. Die Provinz Cherson am rechten Ufer des Flusses Dnipro ist "aus militärischer Sicht strategisch wichtig, da sie uns die Kontrolle über die Straßen von der Krim gibt, die von den Russen als Nachschubwege genutzt werden", sagt Serhiy Kuzan, Berater im ukrainischen Verteidigungsministerium, der "Financial Times". "Das wird ein sehr heftiger Schlag für die russischen Streitkräfte sein."
+++ 17:53 Russische Schauspieler nehmen "Geiseln" in Theaterstück +++
Die russische Propaganda-Maschinerie läuft seit dem Überfall auf die Ukraine auf Hochtouren. Russlands Erzählung vom Krieg soll nun auch ausgerechnet im besetzten Gebiet Gehör finden. In Luhansk zeigt ein Theaterstück die angebliche Brutalität der ukrainischen Kämpfer.
+++ 17:30 IAEA: "Sehr komplizierte" Verhandlungen über Akw Saporischschja +++
Die Verhandlungen mit Russland über die Einrichtung einer Schutzzone um das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja gestalten sich nach den Worten von IAEA-Chef Rafael Grossi "sehr kompliziert". Die Gespräche verliefen äußerst zäh und dauerten "schrecklich lange", sagt der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) am Rande der UN-Klimakonferenz in Scharm el-Scheich der Nachrichtenagentur AFP. Dennoch könne er es sich nicht erlauben, "die Geduld zu verlieren", sondern werde seine Bemühungen fortsetzen. Grossi verhandelt seit Wochen mit Vertretern Russlands und der Ukraine über die Einrichtung einer Schutzzone um das Akw, mit der die Gefahr eines Atomunglücks gebannt werden soll. Kompliziert würden die Gespräche unter anderem dadurch, dass seine Verhandlungspartner nicht nur Diplomaten, sondern auch Militärs seien, sagte der IAEA-Chef. Seit Monaten beschuldigen sich Moskau und Kiew gegenseitig, für Angriffe um und auf das Atomkraftwerk verantwortlich zu sein.
+++ 17:05 Russischer Gouverneur schimpft über meckernde Rekruten +++
Immer wieder machen Videos von russischen Rekruten die Runde, die sich über kaputte oder fehlende Ausrüstung für den Ukraine-Krieg beschweren oder lustig machen. Der Gouverneur der russischen Stadt Orjol holt nun zum verbalen Gegenschlag aus. Wer unzufrieden sei, könne sich ja selbst Ausrüstung kaufen.
+++ 16:41 Daten beziffern finanzielles Ausmaß der Sanktionen gegen Russland +++
Neue Daten zeigen die volle Wirkung der britischen Sanktionen gegen Russland: 18,39 Milliarden Pfund an russischen Vermögenswerten wurden eingefroren. Das teilt die britische Regierung mit. "Gemeinsam mit seinen Verbündeten hat das Vereinigte Königreich die schärfsten Sanktionen verhängt, mit denen Russland jemals konfrontiert wurde", heißt es auf der Website der Regierung. "Seit Beginn der illegalen Invasion wurden mehr als 1200 Einzelpersonen und über 120 Unternehmen sanktioniert und die Vermögenswerte von 19 russischen Banken mit einem Gesamtvermögen von 940 Milliarden Pfund eingefroren."
+++ 16:15 ZIF-Experte: "Cherson ist für Putin ein Riesenproblem"+++
Russland zieht angeblich seine Truppen aus Cherson in der Südukraine ab. Wann und wie genau bleibt aber offen, wie ZIF-Experte Wilfried Jilge betont. Er erklärt, warum diese Militärbewegung für den Kreml-Chef heikel ist und warum er einen Friedensschluss mit Putins Regime derzeit für ausgeschlossen hält.
+++ 16:01 Spionage für Russland: Zwei Jahre für Reserveoffizier gefordert +++
Wegen Spionage für Russland beantragt die Bundesanwaltschaft für einen ehemaligen Reserveoffizier der Bundeswehr zwei Jahre Haft auf Bewährung. Zudem soll er 25.000 Euro zahlen. Der Angeklagte habe für den russischen Geheimdienst GRU jahrelang Informationen geliefert, besonders über das Reservistenwesen der Bundeswehr. "Er hat sich gemein gemacht mit dem russischen Staat", sagt ein Vertreter der Bundesanwaltschaft in seinem Plädoyer am Düsseldorfer Oberlandesgericht. Der Verteidiger des 65-jährigen Deutschen forderte dagegen einen Freispruch. Keine der weitergegebenen Informationen sei geheim, alles sei öffentlich zugänglich gewesen. "Es war nur kalter Kaffee mit dem Informationswert Null", sagt er. Der Angeklagte beteuerte in seinem Schlusswort: "Ich wollte eine Brücke bauen, nie hatte ich eine böse Absicht."
+++ 15:41 EU erkennt russische Reisepässe aus besetzten Gebieten nicht an +++
Die EU wird russische Reisepässe aus den besetzten Gebieten der Ukraine nicht anerkennen. Darauf verständigen sich Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments in Brüssel. Gleiches soll für Reisedokumente gelten, die in den abtrünnigen Teilrepubliken Südossetien und Abchasien in Georgien ausgestellt worden sind, wie der Rat der EU-Staaten mitteilt. Russland hatte das Gebiet Saporischschja gemeinsam mit den Regionen Cherson, Donezk und Luhansk im September nach Scheinreferenden für annektiert erklärt. Infolgedessen schlug die EU-Kommission die Nicht-Anerkennung dort ausgestellter Pässe vor. Die Behörde machte damals deutlich, dass fast alle Mitgliedstaaten bereits so handelten. Der Beschluss vom Donnerstag soll einen einheitlichen Ansatz aller EU-Staaten gewährleisten. Bevor die Einigung in Kraft tritt, müssen die EU-Staaten und das Europaparlament noch einmal zustimmen. Dies gilt als Formalie.
+++ 15:05 Ukrainer schweißen simplen "Drohnenkiller" zusammen +++
Russland überzieht die Ukraine mit tödlichen Drohnenschwärmen. Gegen die günstigen Fluggeräte erweisen sich klassische Flugabwehrsysteme oft als ungenügend. Kommen nur einzelne Drohnen durch, können die Folgen verheerend sein. Mit einem Zwillingsgeschütz Marke Eigenbau will die Ukraine jetzt gegenhalten.
+++ 14:55 UNO und Russland sprechen über Fortsetzung von Getreideexporten +++
Rund eine Woche vor dem Auslaufen des Abkommens zwischen Russland und der Ukraine zu Getreideexporten kommen führende UN-Repräsentanten mit russischen Vertretern zu Gesprächen über dessen Fortsetzung zusammen. Nach UN-Angaben treffen sich der Chef des UN-Büros für humanitäre Hilfe (Ocha), Martin Griffiths, und die Leiterin der Welthandels- und Entwicklungskonferenz (UNCTAD), Rebeca Grynspan, am Freitag in Genf mit einer hochrangigen Delegation aus Moskau unter der Leitung des stellvertretenden russischen Außenministers Sergej Werschinin.
+++ 14:28 Kadyrow lobt Entscheidung für Rückzug aus Cherson +++
Tschetschenen-Führer Ramsan Kadyrow begrüßt die Entscheidung Russlands, Truppen aus Cherson abzuziehen. General Sergej Surowikin habe die richtige Entscheidung getroffen und "tausend Soldaten aus einer faktischen Umzingelung gerettet", schreibt Kadyrow auf seinem Telegram-Kanal. Surowikin habe seine Soldaten in eine strategisch günstigere Position gebracht. Kadyrow kritisiert jedoch gleichzeitig die russische Führung und fragt, warum dieser Schritt erst jetzt erfolgt sei. "Cherson ist ein sehr schwieriges Gebiet ohne die Möglichkeit einer stabilen, regelmäßigen Versorgung mit Munition und der Bildung einer starken, zuverlässigen Nachhut. Jeder wusste, dass Cherson von den ersten Tagen der Sonderoperation an ein schwieriges Schlachtfeld war. Die Soldaten meiner Einheiten berichteten ebenfalls, dass es sehr schwierig war, in diesem Gebiet zu kämpfen. Ja, es kann gehalten werden, es kann etwas Munition eingebracht werden, aber der Preis dafür werden viele Menschenleben sein", so Kadyrow.
+++ 13:55 Bericht: Iran lieferte nach Kriegsbeginn Drohnen +++
Der britische "Guardian" berichtet, das ukrainische Militär habe der Zeitung Beweise vorgelegt, dass zumindest einige der von Russland im Krieg eingesetzten Drohnen aus iranischer Produktion wahrscheinlich erst nach Moskaus Invasion geliefert wurden. Der Iran hatte das zurückgewiesen.
+++ 13:45 Stoltenberg: Russland steht schwer unter Druck +++
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg äußert sich zurückhaltend zu dem von Russland angekündigten Abzug aus der südukrainischen Stadt Cherson. "Wir müssen jetzt sehen, wie sich die Lage vor Ort in den nächsten Tagen entwickelt", sagt der Norweger am Rande von Gesprächen mit der neuen italienischen Regierungschefin Giorgia Meloni. Klar sei aber, dass Russland schwer unter Druck stehe.
+++ 13:31 Ukraine meldet Befreiung von zwölf Orten im Süden +++
Nach dem angekündigten russischen Truppenabzug sind ukrainische Truppen nach eigenen Angaben an zwei Abschnitten in Cherson und Mykolajiw etwa sieben Kilometer vorgerückt. Dabei seien etwa 264 Quadratkilometer und zwölf Ortschaften zurückerobert worden, teilt der Oberkommandierende der Streitkräfte, Walerij Saluschnyj, bei Telegram mit. Am Vormittag wurden Bilder aus der Kleinstadt Snihuriwka im Gebiet Mykolajiw verbreitet.
+++ 13:23 Erdogan lobt "vertrauensvolle und solidarische" Beziehung zu Putin +++
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan betont seine vertrauensvolle Beziehung zum russischen Präsidenten Wladimir Putin. Dank des "Vertrauens und der Solidarität" zwischen ihnen habe er seinen russischen Amtskollegen davon überzeugen können, das Getreideabkommen mit der Ukraine wiederaufzunehmen, sagt Erdogan vor Journalisten. "Wir hätten diesen Schritt nicht machen können, wenn es kein Vertrauen zwischen uns gegeben hätte." Zudem nähre die "Solidarität" zwischen beiden Ländern, etwa in Bereichen der Kernenergie und der Verteidigung, "den Respekt zwischen uns".
+++ 13:15 Moskau bestellt lettischen Botschafter ein +++
Aus Protest gegen die Demontage sowjetischer Denkmäler in Lettland hat das russische Außenministerium den Botschafter des baltischen Landes einbestellt. Der Abriss sei eine fortgesetzte "Politik des staatlichen Vandalismus", heißt es in einer Mitteilung des Außenministeriums. Diese "Barbarei" werde von Moskau in einer Linie mit der "allgemeinen Politik der Verherrlichung des Nazismus" durch die lettische Regierung gesehen. Moskau behalte sich das Recht auf Vergeltungsmaßnahmen vor, die auch "asymmetrisch" sein könnten und "auf jeden Fall empfindlich für Riga sein werden".
+++ 12:51 Ukraine: 2000 Zivilisten nicht identifiziert +++
Rund 2000 getötete Zivilisten in der Ukraine sind noch nicht identifiziert. Das berichtet Vize-Innenministerin Meri Akopyan laut dem belarussischen Oppositionsmedium Nexta.
+++ 12:23 Baerbock fordert von Erdogan Ja zu NATO-Erweiterung +++
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock fordert die Türkei und Ungarn auf, den Weg für die Erweiterung der NATO um Schweden und Finnland freizumachen. Beide Länder hätten sich beim NATO-Gipfel im Sommer verpflichtet, die Aufnahme von Schweden und Finnland zu ermöglichen. "Und genau das sollte jetzt auch getan werden", sagt Baerbock nach einem Treffen mit ihrem neuen schwedischen Amtskollegen Tobias Billström in Berlin.
+++ 11:58 Putin will Ausrüstung der Armee stärker kontrollieren +++
Angesichts zahlreicher Berichte über eine mangelhafte Ausrüstung russischer Soldaten will Präsident Wladimir Putin die Finanzflüsse für die Armee-Ausgaben schärfer kontrollieren lassen. Bis morgen müsse die Regierung Vorschläge für eine bessere Ausgabenkontrolle und den zielgerichteten Einsatz der Haushaltsmittel vorlegen, heißt es in einer Aufgabenliste. Um die Qualität der Ausrüstung zu verbessern, soll außerdem eine Art direkter Draht zwischen den in der Ukraine eingesetzten Einheiten und den Herstellern von Rüstungsgütern etabliert werden. Damit soll offenbar auch Korruption und die Veruntreuung von Haushaltsmitteln unterbunden werden.
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+++ 11:33 Ukrainische Soldaten melden Befreiung besetzter Stadt in Mykolajiw +++
Ukrainische Streitkräfte haben nach eigenen Angaben die von Russland besetzte Stadt Snihuriwka in der südlichen Region Mykolajiw zurückerobert. "Heute, am 10. November wurde Snihuriwka von den Kräften des 131. separaten Aufklärungsbataillons befreit", sagt ein Soldat in einem Video, das in den sozialen Medien zu sehen ist und auch vom öffentlichen Fernsehen gezeigt wird. Auf den Bildern ist zu sehen, dass der Soldat inmitten einer schwerbewaffneten Gruppe steht, eine ukrainische Flagge auf einem Infanteriefahrzeug hochgehalten wird und Umstehende jubeln. Die Videoaufnahmen können nicht unabhängig überprüft werden, eine Stellungnahme vom ukrainischen Verteidigungsministerium steht aus.
+++ 11:15 Munz: Russland kann seine Elite-Einheiten nun im Donbass einsetzen +++
Welche Auswirkungen der von Russland angekündigte Rückzug aus Cherson haben könnte und wie eine erneute militärische Niederlage Russlands Präsidenten Wladimir Putin unter Druck setzen würde, erklärt ntv-Korrespondent Rainer Munz in Moskau:
+++ 10:58 Briten frieren 20 Milliarden von Oligarchen ein +++
Die britische Regierung hat nach eigenen Angaben Vermögen von sanktionierten russischen Oligarchen und Einrichtungen im Wert von 18 Milliarden Pfund eingefroren, umgerechnet rund 20,5 Milliarden Euro. "Wir haben Russland die schärfsten Sanktionen auferlegt, die es je gab", sagt ein hochrangiger Mitarbeiter des Finanzministeriums. Mehr als 1200 Personen und 120 Einrichtungen wurden sanktioniert.
+++ 10:45 Gouverneur: In Luhansk fehlt ukrainischen Truppen Überraschungseffekt +++
Neben dem Ringen um Cherson im Süden der Ukraine gehen die Kämpfe auch andernorts weiter. In Luhansk sind sie festgefahren. Der ukrainische Gouverneur der Region erklärt, woran das liegt und welche Probleme noch kommen dürften:
+++ 10:14 Jäger: Putins G20-Absage zeigt Angst um seine Herrschaft +++
Was hinter der russischen Ankündigung eines Truppenabzugs aus der Region Cherson stecken könnte und wie sehr Russlands Präsident Wladimir Putin unter Druck steht, erklärt Politologe Thomas Jäger:
+++ 09:43 Ukraine meldet fast 78.700 russische Gefallene +++
Nach Angaben der ukrainischen Streitkräfte sind seit Kriegsbeginn schätzungsweise 78.690 russische Soldaten gefallen. Hinzu kommen demnach unter anderem 2804 zerstörte Panzer und 1499 abgeschossene Drohnen, wie der "Kyiv Independent" meldet.
+++ 09:14 Staaten bauen laut Forschern zu viel LNG-Infrastruktur auf +++
In der aktuellen Energiekrise bauen die Staaten weltweit in großer Eile viel Infrastruktur für Flüssiggas auf - und zwar deutlich mehr, als eigentlich benötigt wird. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des Climate Action Tracker. Den Daten zufolge könnte die absehbare Überversorgung an Flüssiggas schon 2030 etwa 500 Megatonnen erreichen. Das entspreche der fast fünffachen Menge dessen, was die EU 2021 an russischem Gas importiert habe. Und es sei das Doppelte der Gesamtmenge, die Russland zurzeit weltweit verkaufe. Die klimaschädlichen Emissionen dieser neuen Gas-Kapazitäten gefährden demnach massiv das Ziel, den Temperaturanstieg auf möglichst 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen.
+++ 08:46 Ukraine meldet über 125 getötete russische Soldaten +++
Die ukrainischen Truppen haben in der Südukraine nach eigenen Angaben zwei Stützpunkte der Russen, eine Militärkolonne und ein Munitionslager zerstört. Dabei seien mehr als 125 russische Soldaten getötet worden. Das teilt das Kommando Süd laut der ukrainischen staatlichen Nachrichtenagentur Ukrinform mit.
+++ 08:36 Kreml bestätigt Putins G20-Absage +++
Der Kreml bestätigt, dass der russische Präsident Wladimir Putin am G20-Gipfel kommende Woche auf Bali nicht teilnehmen wird. Stattdessen werde Außenminister Sergej Lawrow zu dem Treffen reisen, sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Tass. Zuvor hatte ein Sprecher des zuständigen indonesischen Ministeriums mitgeteilt, dass Putin nicht zum Gipfel reise.
+++ 08:20 Erdogan: Abzug aus Cherson positiver Schritt +++
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bezeichnet die russische Ankündigung eines Truppenabzugs aus der Region der südukrainischen Großstadt Cherson als positiven Schritt. Auf einer Pressekonferenz antwortet Erdogan damit auf eine Frage zu den Aussichten auf Gespräche zwischen Russland und der Ukraine.
+++ 08:04 Gasarbeiter geraten bei Reparaturen unter Beschuss +++
Serhij Batalow und seine Mannschaft sind in der Nähe von Cherson im Einsatz, um leckende Gasleitungen zu reparieren. Einige Dörfer sind monatelang gänzlich ohne Gasversorgung, nun wird sie allmählich wieder hergestellt. Doch der Trupp arbeitet unter gefährlichen Bedingungen:
+++ 07:32 London: Russland verfehlt wohl Ziel einer Landbrücke nach Odessa +++
Der Rückzug vom Westufer des Dnipro wird Russland nach Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums wohl an seinem strategischen Ziel einer Landbrücke nach Odessa hindern. Das Ministerium beruft sich bei seinen täglichen Updates auf Geheimdiensterkenntnisse.
+++ 07:04 ISW hält Rückzug aus Cherson nicht für Falle +++
Die US-Denkfabrik "Institute for the Study of War" (ISW) hält es für unwahrscheinlich, dass der russische Rückzug vom Westufer des Dnipro eine Falle ist, um die ukrainischen Truppen in kostspielige Kämpfe in der Nähe der Stadt Cherson zu locken. Das hatten einige ukrainische und westliche Quellen behauptet. Doch das ISW hat nach eigenen Angaben zuvor viele Anzeichen ausgemacht, dass sich die russische Armee kontinuierlich zurückgezogen hatte.
+++ 06:35 Baerbock trifft Schwedens Außenminister +++
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock empfängt heute ihren schwedischen Kollegen Tobias Billström in Berlin. Bei dem Treffen wird es auch um die Auswirkungen des russischen Angriffskriegs gehen. Ein weiteres Thema könnte Schwedens Antrag auf eine NATO-Mitgliedschaft sein, der bislang von der Türkei und Ungarn blockiert wird.
+++ 06:05 Biden: Russisches Militär hat echte Probleme +++
In den Augen von US-Präsident Joe Biden zeigt die russische Ankündigung eines Truppen-Rückzugs aus der Stadt Cherson, dass das russische Militär "echte Probleme" im Krieg in der Ukraine habe. Das sagte er bei einer Pressekonferenz.
+++ 04:45 Putin kommt nicht zum G20-Gipfel +++
Russlands Präsident Wladimir Putin wird nicht persönlich am G20-Gipfel in Indonesien in der kommenden Woche teilnehmen. Stattdessen werde Außenminister Sergej Lawrow die russische Delegation beim Gipfel auf Bali leiten, sagt die Protokollchefin der russischen Botschaft in Indonesien. Es sei jedoch möglich, dass Putin virtuell an dem Gipfel teilnimmt. Sein Programm werde noch ausgearbeitet. Das Gastgeberland Indonesien hatte im Frühjahr angekündigt, Putin einzuladen. Daraufhin drangen westliche Staaten darauf, den russischen Präsidenten von dem G20-Gipfel auszuschließen.
+++ 04:30 Bericht: Kiew bekommt keine "Grey Eagle"-Drohnen von den USA +++
Die USA werden der Ukraine laut einem Medienbericht wohl keine "Gray Eagle"-Drohnen liefern. Kiew hatte mit Washington schon seit Monaten über die Langstreckendrohnen verhandelt. Wie das "Wall Street Journal" nun von Insidern erfahren haben will, gibt es in der Biden-Regierung Bedenken, dass die Drohnen den Krieg eskalieren könnten, weil sie mit einer Reichweite von 400 Kilometern potenziell auch Ziele in Russland erreichen könnten. Außerdem werde befürchtet, dass die Technologie der Drohnen bei dem Einsatz gestohlen werden könnte.
+++ 02:37 USA: Mehr als 100.000 getötete und verletzte Soldaten auf beiden Seiten +++
Sowohl Russland als auch die Ukraine verzeichnen laut dem obersten US-General fünfstellige Opferzahlen in ihren Truppen. "Wir haben es mit weit über 100.000 getöteten und verwundeten russischen Soldaten zu tun. Das Gleiche gilt wahrscheinlich auch für die ukrainische Seite. Es gibt viel menschliches Leid", sagt US-Armeegeneral Mark Milley in einer Rede in New York. Zudem seien seit Beginn der russischen Invasion im Februar bis zu 40.000 ukrainische Zivilisten in dem Konflikt ums Leben gekommen.
+++ 00:56 Strack-Zimmermann fordert schnelle Waffenlieferungen: "Deutschland muss jetzt Führungsrolle in Europa übernehmen" +++
Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, fordert die Bundesregierung nach den Zwischenwahlen zum US-Kongress auf, so schnell wie möglich mehr schwere Waffen an die Ukraine zu liefern. "Die Bundeswehr könnte sofort 50 Marder liefern und die Ausbildung anbieten", sagt die FDP-Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Sollten die Republikaner die Mehrheit im Kongress stellen, wird die parlamentarische Unterstützung in den USA für die Ukraine schwieriger, die Finanzierung wird in vielen Punkten auf den Prüfstand kommen", warnt Strack-Zimmermann. Deutschland müsse jetzt die "von seinen westlichen Partnern geforderte Führungsrolle in Europa übernehmen und entschieden und mutig, ohne Zweifel vorangehen".
+++ 23:18 Selenskyj mahnt nach Russen-Abzug bei Cherson Zurückhaltung an +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht angesichts des von Moskau angekündigten Abzugs aus der südukrainischen Stadt Cherson und vom gesamten rechten Dnipro-Ufer keinen Grund für Euphorie. Nach dieser Ankündigung herrsche zwar "viel Freude", sagt er in seiner täglichen Videoansprache. "Aber unsere Emotionen müssen zurückgehalten werden - gerade während des Krieges." Der Rückzug der russischen Besatzer sei in erster Linie den Erfolgen der ukrainischen Streitkräfte zu verdanken sei. "Der Feind macht uns keine Geschenke, macht keine Gesten des guten Willens." Und die Ukraine werde weiter kämpfen. "Ich werde den Feind definitiv nicht mit allen Details unserer Operationen füttern", sagt Selenskyj. Das ukrainische Militär werde sich weiter "sehr vorsichtig, ohne Emotionen, ohne unnötiges Risiko" bewegen.
+++ 22:26 Putin zeichnet Stremoussow mit Tapferkeitsorden aus +++
Der Vize-Besatzungschef von Cherson, Kirill Stremoussow, wird posthum vom Kreml mit einem Tapferkeitsorden geehrt. Präsident Wladimir Putin habe einen Erlass unterschrieben, hießt es auf der Internetseite des Kreml. Stremoussow war einer der bekanntesten Vertreter der russischen Besatzungsverwaltung. Offiziellen Angaben zufolge starb er bei einem Autounfall.
+++ 22:00 Ukrainer rücken nach eigenen Angaben bei Cherson vor +++
Russische Angriffe treffen am Abend die südukrainische Stadt Kriwyj Rih. Nach Darstellung der ukrainischen Militärverwaltung kommen dabei zahlreiche Kassettenbomben mit Streumunition aus russischen Raketenwerfern zum Einsatz. Die Bevölkerung ist zu besonderer Vorsicht aufgerufen, um nicht die kleinen, zylinderförmigen Sprengsätze auszulösen. Weiter südlich rücken ukrainische Soldaten demnach auf die Stadt Cherson vor. Die russische Militärführung hatte zuvor den Abzug aus der Stadt und vom gesamten rechten Dnipro-Ufer angekündigt. Ukrainischen Medien berichteten von der "Befreiung" der Ortschaften Prawdino und Kalinowskoje nach schweren Kämpfen der vergangenen Tage. Dem Einmarsch der Ukrainer sei aber der Abzug der Russen aus beiden Orten vorausgegangen, berichtet die "Ukrajinska Prawda". Von russischer Seite werden Vorbereitungen der ukrainischen Streitkräfte auf ein Vorrücken in Richtung des Atomkraftwerks Saporischschja gemeldet. Dazu seien rund um die Stadt Saporischschja rund 7000 ukrainische Soldaten zusammengezogen worden, zitierte die Agentur Tass einen Vertreter der Besatzungsverwaltung.
+++ 21:43 EU-Ausbildung ukrainischer Soldaten rückt näher +++
Deutschland und die anderen 26 EU-Staaten wollen bei einem Außenministertreffen am Montag den Start der Ausbildungsmission für ukrainische Streitkräfte beschließen. Der Ausschuss der ständigen Vertreter der EU-Staaten in Brüssel billigt einstimmig entsprechende Planungen, wie mehrere Diplomaten bestätigen. Geplant ist, dass zunächst etwa 15.000 ukrainische Soldatinnen und Soldaten in Deutschland, Polen und anderen EU-Ländern ausgebildet werden. Deutschland hat angeboten, eine Gefechtsausbildung für Kompanien und Taktikübungen für einen Brigadestab und die untergeordneten Bataillonsstäbe zu organisieren. Zudem soll es ein Training für Trainer, Sanitätsausbildungen und Waffensystemschulungen in enger Kooperation mit der Industrie geben. Insgesamt könnte in Deutschland in den kommenden Monaten eine Brigade mit bis zu 5000 ukrainischen Soldatinnen und Soldaten trainiert werden.
+++ 21:28 Ukraine: Wirtschaft schrumpft stärker als erwartet +++
Das Bruttoinlandsprodukt in der Ukraine wird nach Worten von Wirtschaftsministerin Julia Sywrydenko in diesem Jahr um 39 Prozent schrumpfen und damit stärker als bisher mit 35 Prozent prognostiziert. Grund sei die Zerstörung der zivilen Infrastruktur durch Russland.
Die früheren Entwicklungen im Ukraine-Krieg lesen Sie hier.
Quelle: ntv.de, mba/chl/ino/rts/AFP/dpa