Erst zwei Bundesländer wollen es Sozialverband fordert Ticket für maximal 29 Euro
22.11.2022, 11:00 Uhr (aktualisiert)
(Foto: picture alliance/dpa)
49 Euro im Monat für Fahrten durch ganz Deutschland: Was für die einen paradiesisch klingt, bleibt für andere unerschwinglich. Der Sozialverband VdK fordert daher ein vergünstigtes Ticket, das nicht teurer als 29 Euro sein soll. Zwei Bundesländer kündigen ein solches Ticket bereits an.
Der Sozialverband VdK hat mit Blick auf das geplante 49-Euro-Ticket die parallele Einführung einer bundesweiten Sozialvariante zu einem günstigeren Preis gefordert. "Neben dem Deutschlandticket für 49 Euro sollte es bundesweit ein Sozialticket für maximal 29 Euro geben", sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Berlin und Niedersachsen hätten bereits angekündigt, Sozialtickets auflegen zu wollen. Es dürfe jedoch nicht vom Wohnort abhängen, ob man ein Sozialticket nutzen könne, fügte Bentele hinzu. "Deswegen fordern wir, dass alle Menschen in Deutschland, die das 49 Euro-Ticket nicht bezahlen können, Zugriff auf ein ermäßigtes Ticket erhalten."
Bentele mahnte zudem eine vollständige Barrierefreiheit im Nahverkehr bis 2026 an. Alle Barrieren in Bussen und Bahnen müssten bis spätestens dann verschwinden, sagte die VdK-Präsidentin. "Das ist das formulierte Ziel der Bundesregierung, und dazu sollten sich Bund und Länder bei den Verhandlungen zum Ausbau- und Modernisierungspakt bekennen und den finanziellen Rahmen schaffen."
Starttermin für günstiges Ticket offen
Das neue Nahverkehrsticket für 49 Euro, mit dem Fahrten im ganzen Land möglich sind, ist das Nachfolgemodell des im Sommer für drei Monate eingeführten 9-Euro-Tickets. Der genaue Zeitpunkt der Einführung steht noch nicht fest. Ob es schon im Januar kommt, bezweifeln Branchenkenner. Realistischer scheint der Starttermin zum 1. März, wie der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) mitteilte.
Grundsätzlich soll das neue Ticket von Bund und Ländern je zur Hälfte finanziert werden, die jeweils 1,5 Milliarden Euro für das Projekt pro Jahr bezahlen wollen. Das Kabinett billigte am Freitag zudem Pläne, die Regionalisierungsmittel für den Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) um eine weitere Milliarde Euro jährlich aufzustocken.
(Dieser Artikel wurde am Sonntag, 20. November 2022 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de, als/AFP